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Geschrieben von Korya am 27.12.2019, 1:53 Uhr

Fürs Leben lernen wir

Ein interessanter Einblick in den Wandel, den Neuseeland im Thema Bildungsvermittlung gewagt hat:

https://www.zeit.de/gesellschaft/schule/2019-12/bildung-neuseeland-schulen-lehrer-kinder-lernen#gebt-den-kindern-einen-grund-zu-schreiben

In Deutschland machen wir ja leider wieder Schritte zurück, fort von einer pragmatischen landesweiten Vergleichbarkeit. Ich bin großer Verfechter des Föderalismus, aber habe immer mehr den Eindruck, wir brechen uns im Bereich der Bildung selbst die Beine.

Es gibt nach wie vor kein landesweites Streben zum Höchsten, kein Wettbewerb der kontinuierlichen Verbesserung (nachgewiesen wirksamer) Methodik, sondern zu oft Momente komunalpolitischer Selbstverwirklichung.

Schade.

 
9 Antworten:

Re: Fürs Leben lernen wir

Antwort von AKAM am 27.12.2019, 8:52 Uhr

Hallo,

danke für den interessanten Artikel! Ich denke auch, dass das deutsche Schulsystem einer Überarbeitung bedürfte und die "jeder-macht-was-er-will-Mentalität" der Bundesländer nicht zielführend ist. Abgesehen davon sollten die Lehrer besser ausgebildet und ihre Arbeit mehr gewürdigt werden.
Mein Sohn wird demnächst für ein halbes Jahr nach Neuseeland gehen und dort die Schule besuchen - ich bin sehr gespannt, was er hinterher berichtet!

LG
Anja

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Re: Fürs Leben lernen wir

Antwort von Korya am 27.12.2019, 10:10 Uhr

Oh toll - wenn du magst, berichte dann bei Gelegenheit

Informationen aus erster Hand sind immer interessant.

LG Katia

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Re: Fürs Leben lernen wir

Antwort von Berlin! am 27.12.2019, 13:13 Uhr

Ich finde es immer schwierig, die Schul- und Bildungssysteme verschiedener Länder zu vergleichen oder übernehmen zu wollen.

Aber ich bin absolut der Meinung, dass es in Deutschland dringend einer Reform bedarf. Hier in Berlin ist es teilweise wirklich schlimm. Klar liegt es daran, dass Berlin (wie leider die meissten Stadt-Bundesländer) wenig Geld hat. Aber es wird eben landesweit viel zu wenig in Bildung, in den Ausbau von Schulen, Unis und deren Ausstattung investiert.
Die unterschiedlichen Systeme in den Bundesländern finde ich dabei gar nicht so schlimm, wenn sie denn alle zum Ziel führen.

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Re: Fürs Leben lernen wir

Antwort von Benedikte am 27.12.2019, 14:05 Uhr

Ich finde das Thema ja auch hochspannend-seit 2005 haben wir ja neun Jahre im Ausland gelebt und meine drei Grossen haben einmal 5 Jahre auf zwei Schulen Im Ausland, einmal sieben Jahre auf zwei Schulen in Ausland, einmal sieben Jahre auf drei Schulen im Ausland plus zwei KiGa im Ausland verlebt, der Juengste wird neun Auslandsschuljahre beim Abi haben sowie zwei KiGa Jahre. Wobei wir nur in Kanada eine loakle Schule besucht haben, ansonsten stramm deutsche Expertenschulen.

Der folgende Satz hat mich schon wieder sehr geaergert: """"Ein halbes Jahr lang lebten wir mit unseren drei Kindern in Neuseeland. In der Zeit habe ich festgestellt, dass ganz andere Dinge wichtig sind, wenn Bildung gelingen soll."""""

aha, sechs Monate gehen die Kinder zur Schule, schon ist Mama Expertin.

Klassische Einwanderungslaender kuemmern sich natuerlich ganz anders um Zuwanderer-aber ssie haben auch ganz andere Zuwanderer als wir. Zuwandern darf man auf Basis dessen, was das aufnehmende land benoetigt-manchmal Geld, meist hoachausgebildete Fachkraefte. Und so war es auch in kanada- natuerlich sind meine Kinder dort von den Lehrkraeften intensiv betreut worden um schnell englisch zu lernen-aber abgesehen davon, dass beide Eltern fliessend englisch sprechen, haben wir das natuerlich unterstuetzt. Kinder gefo3erdert, ihnen vorgelesen, Kontakt zu Einheimischen ermoeglicht in Sport, Schule, summercamps und Ice Rinks. Samstags um 6.00 Uhr im Dunklen am Ice Rink- hohe Form der Integration. In deutschland hast Du vor allem Zuwanderer, die aus sozialen Gruenden zu uns kommen- der Sprache unklundig, haeufig Analphabeten, nicht mal die curricula akzeptierend ( Sexualkundeunterricht, Schwimmen). Und Respekt vor Lehrern......

Von daher-man kann die Systeme nicht vergleichen. Zur Bildungskleinstaaterei-ich sehe den Punkt. Aber hier sind die politischen Ideologien so verschiedenen, dass man sich nicht auf ein curriculum einigen koennen wird. Finde ich auch traurig-wegen der NC Opfer. Aber nun denn........

Wo sind Deine Kinder denn? Lokale, internationale oder deutsche Schule?

Jedenfalls, spannendes Thema

Benedikte

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Re: Fürs Leben lernen wir

Antwort von DK-Ursel am 27.12.2019, 15:13 Uhr

Hej Benedikte und alle!

Es mag natürlich stimmen, daß sich diese Mutter zu früh als Expertin aufschwingt (tut sie das wirklich?), aber ich denke durchaus, daß man auch nach 6 Monaten schon merken kann, daß der Schwerpunkt, Prioritäten, Streß, Leistungsdruck etc. (wo) anders liegen - man schaut in ein anderes system nd erkennt eben manchmal im Vergleich auch andere Zusammenhänge.
DAS finde ich weder unmöglich noch verwerflich.
Wielange sollte man denn ein anderes Schulsystem kennen, um mitreden zu dürfen?
Nicht jeder ist so oft ausstationiert wie Du - und dann kommt vielleicht doch auch das eine oder andere zu kurz... also, es sind ja auch immer subjektive Ansätze, die vom eigenen Kind und Wohnort abhängen.
es geht nun mal auch nicht, daß nur der als Fachmann und Mitdiskutant akzeptiert wird, der soviel sculerfahrung wie Du hat.
Wie meine Sportlehrin vor vielen Jahren mal sagte:
Ich kann keinen Spaghat, aber ich kann beurteilen, welcher gut und welcher nicht gut ist.

Ich habe Kinder NUR in Dk gehabt, kenne aber viele dt. Kinder (die heute auch Erwachsene sind und selber Kinder in die dt. Schule schicken) und lese auch hier mit und denke, ich merke schon in etwa, wo die Unterschiede auch heute noch in Dk und Dtld. liegen .
Wir diskutieren doch dauernd Themen, Länder, Systeme, die wir nicht selber von innen jahrelang kennen - und die wir trotzdem ablehnen, gut finden etc. Alles illegitim in Deinen Augen?
Dann düften wir wirklich nur noch im kleinsten Zirkel jeweils 1 Thema diskutieren - wo alle sich eben auf Expertenebene auskennen. Wie langweilig!

Klar sollte der, der vergleicht, abstrahieren können und nicht 1:1 umsetzen wollen, das aber können auch Politiker nicht.
So geschehen vom gut 20 J. hierzulande, wo man das neuseeländ. Prinzip 1:1 bei uns umsetzen woltle, nicht erkennend, daß die gesellschaftl. Struktur eine völlig andere als in Neuseeland ist/war.

Zum Föderalismus in der Bildung:
Solange es schwieriger ist, von Bayern nach NRW oder umgekehrt sein Kind umzuschulen als von Dtld. nach DK, stimmt irgendwas nicht in Dtld., oder?
Man garantiert Freizügigkeit in der EU - und macht es Deutschen in Dtld. schwer?
es gibt einfach Bereiche, wo der Förderalismus eher hinderlich ist - und bei der Bildung ist er das ganz sicher.


Gruß Ursel, DK

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Re: Fürs Leben lernen wir

Antwort von Korya am 27.12.2019, 15:48 Uhr

Hihi, ich habe bei dem Satz auch erst die Augen gerollt - was will DIE schon nach 6 Monaten erzählen, da hat sie ja noch nicht mal ausgepackt - aber der Artikel war dann doch so spannend und vielfältig, dass ich schon nach ein paar Sätzen das mea culpa aussprechen musste.

Gerade weil sie nicht mit dem Ansatz kommt, in Deutschland sei alles schlecht und dort alles gut, und nur wer's 1 zu 1 kopiert findet die Glückseligkeit. Sondern weil sie mit offenen Augen analysiert, welche Ansätze klappen und warum - und genau DAS lässt sich schon übertragen.

Meine Kinder (wenn du mich meinst?) gehen auf die Internationale Schule, die Jüngste geht in einen lokalen Kindergarten. Wir hatten anfangs kurz überlegt, die Großen wieder auf die Britische Schule zu schicken, das Schulsystem gefällt mir nach wir vor an besten. Die Große war in England damals noch eingeschult worden (Vorschule und 1.Klasse).

Aber die Vernunft siegte übers Herz, und wir haben sie jetzt im Internationalen / amerikanischen System gelassen, an einer ganz kleinen, sehr individuell ausgerichteten Schule.

LG

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Re: Fürs Leben lernen wir

Antwort von Berlin! am 27.12.2019, 16:20 Uhr

Ich stimme Dir voll zu, Ursel.
Nur beim Thema Umschulung von Bayern nach NRW oder umgekehrt würde ich sagen: das liegt an Bayern. Aber mehr so ein Bauchgefühl, ganz subjektiv ;-))

Ernsthaft: ich habe meine Kinder bzw. mein Kind (nur eins ist schulpflichtig) bisher nur in Deutschland in die Schule geschickt. Und beide sind hier in den KiGa gegangen. Speziell mit dem KiGa hatten wir sagenhaftes Glück. Nicht nur, weil wir einen Platz bekommen haben sondern vor allem, weil wir an ein Team geraten sind, dass sich unglaublich viel Mühe gibt, nie Dienst nach Vorschrift macht und immer nah an jedem einzelnen Kind ist. Das ebnet den Weg für viel, was danach kommt. Sei es, dass mein Großer weiß, wie man Blätter richtet locht und abheftet, Stifte anspitzt etc,. Klar sind wir da auch hinterher und er nimmt ja auch viel von zu Hause mit. Aber dennoch ist die Kitazeit wichtig, viel wichtiger, als ich dachte.

Natürlich kann man viel diskutieren zum Thema Schule und welches System richtig, richtiger und besser ist. Letztendlich kann man hier die tollste Schule finden, wenn aber der Lehrer oder das Kollegium Mist ist, bringt es nichts. Da hängt so viel dran.
Komisch, dass Lehrer hier so einen schlechten Ruf haben. Ich möchte den Job nicht machen, schon gar nicht in einer Grundschule.

Es hakt hier an vielen Ecken:Ausbildung der Lehrer und Erzieher, Ausstattung der Schulen etc. pp.
Aber nach wie vor kann man in Deutschland kostenfrei bis zum Abitur, ja sogar bis zum Studienabschluss kommen. Und die Ausbildung ist nicht schlecht. Das sollte man auch mal sehen.

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Wie fast immer - subjektiv

Antwort von Tai am 27.12.2019, 17:30 Uhr

Nun ja.
Ein früherer Freund von mir ist mit seiner neuseeländischen Frau wieder in ihre Heimat zurück gegangen.
Die beiden waren so unzufrieden mit den dortigen schulischen Gegebenheiten, die Kinder so unglücklich, dass er seinen Beruf erstmal aufgegeben hat und Home Schooling macht.

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Re: Wie fast immer - subjektiv

Antwort von Korya am 27.12.2019, 23:55 Uhr

Hat er Gründe der Unzufriedenheit genannt? Inhalte, Art der Wissensvermittlung...?

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