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Geschrieben von fiammetta am 16.12.2005, 11:36 Uhr

@Frosch und manafürvier

Hi,

Antje, Du hast zwar grundsätzlich recht, wenn Du das Sprichwort "Wie man den Wald hineinruft, so schallt es zurück" zitierst. Gilt für die meisten Situationen ím Leben. Aber bedenke auch, daß nicht zwingend immer die Schwiegertochter den Krieg wegen Animositäten beginnt, sondern auch die Schwiegereltern die Verursacher des Übels sein können. Ich habe bereits mindestens 800-mal den Horrortrip geschildert, den ich miterlebt habe, Du kennst ihn also und ich habe 2,5 Jahre bei täglichem Zusammenleben, Verleumdungen, Drohungen, Beschimpfungen und was das Repertoire geistesgestörter Menschen sonst noch so hergibt immer den Mund gehalten, alles in mich hineingefressen, mich immer weiter zurückgezogen, bis ich am Ende richtig krank war, ein Kind im 6. Monat verloren habe und mir das Leben nehmen wollte. Geholfen hat mir damals niemand. Dies also dazu.

Schwiegereltern können einem das Leben zur Hölle machen und meine Erfahrung ist eben, daß die Schwiegertochter eher von der Schwiegermutter - obwohl meine eher harmos ist, der Eiterbeutel waren mein Schwiegervater und meine Schwägerin - als Eindringling in die Gunst des Sohnes betrachtet werden. Plötzlich ist da eine, die jünger, attraktiver, vielleicht im Job erfolgreicher, mit mehr Chancen im Leben ist und die nun für den Sohnemann Aufgaben übernimmt, die sonst die Mutter innehatte und deren Privileg waren. Abgesehen davon bekommt die möglicherweise noch das vermeintliche Recht - die meisten Menschen haben von Gesetzen nicht die blasseste Ahnung - auf "d`Sach`". Bezeichnet im Niederbayrischen Haus, Hof und was sonst noch alles an Besitztümern da ist. Wie oft habe ich mir angehört, ich sei ein "mieser, dreckiger, kleiner Schmarotzer" - Begründung: "Was bringst denn Du denn schon mit?" Tja, was brachte ich ein, außer damals drei Ausbildungen (inklusive einen geisteswissenschaftlichen und einem Sprachenstudium), fast den gesamten Hausrat, Hirn und Fleiß? Auch das ist ein Grund, einem das Leben zu vermiesen.

Eine weitere Sache ist, daß Ratschläge, abhängig von ihrer Verpackung, nicht nur ein wohlwollendes Mitreden, sondern auch ein Bevormunden, d.h. ein Kleinmachen sind. Meine Erkenntnis lautet aber inzwischen, daß nur derjenige Macht hat, dem man selbst Macht gibt. Wenn mich also die Ratschläge aufregen, dann muß ich halt unmißverständlich sagen, daß ICH sie NICHT will. Das Nervende ist ja auch, daß die meisten Mensch glauben, nur weil sie einen Rat erteilt haben und zwar in einer Angelegenheit, die sie nicht wirklich betrifft, muß der andere ihn auch mit aller Gewalt umsetzen, sonst ist er - huch! - ganz arg böse. Folglich bleibt nur, konsequent Grenzen zu setzen, aber auch die des anderen zu respektieren. Was das von Frosch genannte Babysitten (o.ä.) anbelangt: Wenn man selbst keine Forderungen stellt, dann kann man auch selbst welche ablehnen ohne deswegen ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Erleichtert einem auf Dauer das Leben übrigens ungemein.

Es ist meiner Ansicht nach nicht sinnvoll, den Gatterich vor die Entscheidung "Schwiegerhyäne oder ich" zu stellen. Keiner verliert etwas, wenn er ohne Gattin zu Muttern fährt oder ihr hilft. Was man aber durchaus verlangen kann, ist, daß er bei Angelegenheiten, die die eigene Familie betreffen, durchaus auch gegenüber der eigenen Mutter Stellung bezieht. Ist diese zur Einsicht und zur Selbstreflektion fähig, ist sie kompromißbereit dann kann`s nur positiv sein, ansonsten ist eindeutig, daß es sich hier nur um ein ziemlich primitives Machtspiel handelt. Es kann nicht sein, daß man mit der durchsichtigen Begründung, die ältere zu sein, das ewige Recht auf Bevormundung, Terror, etc. hat. Respekt muß man sich sein Leben lang verdienen, das gilt auch für Schwiegereltern. Und es ist auch nicht so, daß nur seine Eltern ihre Würde verteidigen dürfen - die der Schwiegertöchter ist genauso viel wert und darf ebenso wenig verletzt werden. Ziel ist doch meistens eh` nur ein lebbarer Kompromiß statt der völligen Vernichtung - zumindest bei halbwegs intelligenten Menschen.

LG,

Fiammetta

 
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