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Geschrieben von Andrea&Würmchen am 14.09.2013, 23:31 Uhr

Frage an Geriatrie-Fachpersonal, gesteigertes Schmerzempfinden

Hallo,

mich würde interessieren, ob es "normal" ist, dass ein schwer pflegebedürftiger Mensch (bettlägerig) im Lauf der Zeit ein gesteigertes Schmerzempfinden hat. Oder anders gefragt: Ist ein als stärker empfundener Schmerz in so einem Fall eher subjektiv oder kann sich tatsächlich ein stärker werdender Schmerz einstellen, ohne dass eine körperliche Ursache an dieser Stelle vorliegt?

Im konkreten Fall schreit der Patient auf, sobald auch nur die Hand sanft berührt wird. Vom Drehen des Handgelenks oder Anheben des Arms ganz zu schweigen :-( Lt. Arzt gibt es hierfür keine medizinische Erklärung.

Danke für Eure Einschätzungen!

 
11 Antworten:

Kein Fachpersonal, aber

Antwort von shinead am 15.09.2013, 1:20 Uhr

Eigene Erfahrungen mit meiner Oma. Da war genauso, wie Du es beschreibst.

Auch meine Tante (und einer meiner Onkel) hatten das, als sie sehr krank waren (beide hatten Krebs) und bettlägerig waren.

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Re: Kein Fachpersonal, aber

Antwort von Einstein-Mama am 15.09.2013, 7:39 Uhr

Kommt die Frau auch aus dem Bett? Wird sie mobilisiert? Welche grunderkrankung? Manchmal weiß mans einfach nicht, häufig haben die Leute liegeschmerzen, ist ja auch nachvollziehbar, manchmal sind es Schmerzen, manchmal die Demenz an ihrem Höhepunkt. Blöd wenn sie sich nicht mehr adäquat äußern können.

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Re: Kein Fachpersonal, aber

Antwort von Milia80 am 15.09.2013, 8:19 Uhr

das sehe ich auch immer wieder.
erklärungen gibt es oft nicht.

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Re: Kein Fachpersonal, aber

Antwort von Sakra am 15.09.2013, 8:28 Uhr

ich könnte es mir noch erklären,dass durch die inmobilität die gelenke einsteifen. und ein steifes gelenk versuchen zu bewegen ist sehr , sehr schmerzhaft.
das von dir beschriebene habe ich bei hausbesuchen in altenheimen auch immer wieder erlebt..

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Re: Frage an Geriatrie-Fachpersonal, gesteigertes Schmerzempfinden

Antwort von maxwell! am 15.09.2013, 9:38 Uhr

Wie geistig fit ist der Patient? Mir wurde erklärt, dass ein Mensch, der abbaut und weiss, dass er bald sterben wird, psychische Schmerzen entwickeln kann. Soll heissen, der Schmerz ist eigentlich der Schmerz des Gehenmüssens. Die Trauer und Verzweiflung, dass man unerledigte Dinge nicht mehr tun kann, oder Dinge, die man falsch gemacht hat, nicht mehr gut machen kann. Das kann sich dann in echten Schmerzen äussern.

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Re: Frage an Geriatrie-Fachpersonal, gesteigertes Schmerzempfinden

Antwort von Sternspinne am 15.09.2013, 10:59 Uhr

Bei Demenz ändert sich das Körperempfinden sehr stark und die Menschen können extrem empfindlich werden.

Wobei es doch egel ist, ob die Schmerzen "echt" oder "eingebildet" sind, weh tut ja beides.

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Erstmal danke...

Antwort von Andrea&Würmchen am 15.09.2013, 11:34 Uhr

...für Eure Antworten.

Also, der Patient liegt jetzt seit exakt 9 Monaten ausschließlich im Bett. Mobilisiert wird er 2x/Woche durch Physiotherapie, 2x/Woche durch Ergotherapie, zusätzlich bewegt ihn dreimal täglich der Pflegedienst. Er klagt jetzt zunehmend über Schmerzen in der Schulter und an der Hand. Alleine das Anfassen der Hand und das äußerst vorsichtige Drehen, um an einem Finger Zucker messen zu können, hat ihn gestern Abend laut aufschreien lassen.

Wenn ich das Kopfteil des Bettes hochfahre, damit er z.B. trinken kann, beschwert er sich, ich würde ihm das Genick brechen.

Ich habe sowohl mit dem Physiotherapeuten als auch mit der Ergotherapeutin und den Pflegekräften gesprochen. Sie sind sich allesamt nicht sicher, ob der Schmerz tatsächlich vorhanden ist (z.B. durch Versteifung, wie ja auch schon jemand oben geschrieben hat), oder ob sich gerade sein Schmerzgedächtnis meldet und alles etwas schlimmer macht, als es tatsächlich ist...

Er kann sich zwar zum Schmerz äußern, aufgrund der vorhandenen Demenz und der Tatsache, dass er oftmals in seiner eigenen Welt lebt, ist aber nicht klar, wie man das einordnen soll. Natürlich kann es auch tatsächlich ein seelischer Schmerz sein, der sich so äußert. In den "wachen" Phasen ist er häufig sehr emotional und weint viel.

Wahrscheinlich werde ich jetzt als nächstes mal mit dem Hausarzt sprechen, ob er ihm ein geeignetes Schmerzmittel geben kann. Sonst seh ich rabenschwarz für die weitere Mobilisierung.

Danke Euch & Grüße
Andrea

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Schmerzen entstehen doch immer im Kopf.

Antwort von Petra28 am 15.09.2013, 12:20 Uhr

Oder irre ich mich da? Insofern würde ich da gar nicht zwischen "richtigen" und "eingebildeten" Schmerzen unterscheiden. Mein Vater ist im Laufe seiner Parkinson-Erkrankung sehr schmerzempfindlich geworden. Er war aber nicht traurig darüber, sterben zu müssen, sondern er hatte mit zunehmender Gebrechlichkeit den Wunsch, zu sterben.

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Re: Erstmal danke...

Antwort von Einstein-Mama am 15.09.2013, 13:12 Uhr

Schmerzmittel würde ich auch raten! ABER, lasst euch nicht mit so einem Scheiß wie Tramal oder Tilidin abspeisen. Wenn herkömmliche "leichte" mittel nicht ausreichen, dann ist bei so einem Patienten gleich ein Morphin-Pflaster das Beste. Die Symptome klingen ja fast wie Rheuma, könnten aber auch Kontrakturen sein.

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Fast alle Bewohner haben eine erhöhten Vitamin D Mangel. Sollte dieser schon länger

Antwort von Charlie+Lola am 15.09.2013, 13:22 Uhr

bestehen baut sich der Knochen ab. (Mal auf die schnelle etwas platt ausgedrückt).

Auch ein Eisenmangel unter 50 kann starke Beschwerden machen.

Und ich verwette meinen Hintern darauf das der Arzt die Werte nicht abgenommen haben wird.
Bevor Ärtze sagen es gibt keine Medizinische Erklärung dafür sollten sie alles abnehmen und abklären.

lg

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Re: Erstmal danke...

Antwort von Andrea&Würmchen am 15.09.2013, 20:25 Uhr

Oh, danke für den Tipp, das behalt ich mal im Hinterkopf. Was sind denn "leichte" Mittel? Paracetamol und Ibuprofen?

Grüße
Andrea

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