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von Leena  am 27.09.2016, 13:47 Uhr

Eltern-Demo in Hessen - Akzeptanz vs. Toleranz in der Sexualerziehung

Bei uns in Hessen ist gerade ein neuer Lehrplan zur Sexualerziehung in Kraft getreten. Ziel des Unterrichts soll danach nicht nur die Information „über die Existenz unterschiedlicher Partnerschaftsformen und Verständnisse von Familie, sexuellen Orientierungen und geschlechtlichen Identitäten“ sein, sondern auch „deren Akzeptanz“.

Das "Aktionsbündnis für Ehe und Familie“ ruft jetzt für Ende Oktober zu einer Kundgebung unter dem Motto „Elternrecht achten – Indoktrinierende Sexualerziehung stoppen!“ auf. Der neue Lehrplan sei gegen den ausdrücklichen Willen der Landeselternvertretung und gegen das Votum der katholischen Kirche vom CDU-Kultusminister erlassen worden. "Mit dieser Demonstration setzen wir gegenüber Hessen und allen anderen Bundesländern ein klares Signal: Wir lassen nicht zu, dass die schulische Erziehung unserer Kinder von Gender- und Homo-Ideologen bestimmt wird", so das Aktionsbündnis.

Stein des Anstoßes ist, dass auf "Akzeptanz" hingewirkt werden soll, nicht nur auf "Toleranz". Toleranz bedeutet im Grunde ja nichts weiter als Duldung, Ertragen, während Akzeptanz ja das aktive Annehmen von etwas / jemandem beinhaltet.

Ehrlich gesagt - ich finde es sehr tröstlich, dass es mittlerweile an vielen Schulen Elterninitiativen und Unterschriftenaktionen gibt, in denen Eltern dem Landeselternbeirat mitteilen, dass sie die Kritik des Landeselternbeirats nicht teilen und für Akzeptanz, nicht nur für Toleranz eintreten. Nach dem Motto: "Wir wollen doch alle, dass unsere Kinder angenommen werden so, wie sie sind, und nicht nur ertragen!"

Dass es auch heute noch so viele Menschen (Eltern) gibt, die lautstark erklären, sie möchte u.a. homosexuelle Menschen nur "ertragen", aber sie nicht so, wie sie sind, akzeptieren, finde ich gräßlich! Da mokieren wir uns über andere, die das Recht der Frauen auf sexuelle Selbstbestimmung nicht angemessen akzeptieren - und treten im Gegenzug dasselbe Recht bei anderen Menschen mit Füßen (so empfinde ich es zumindest!).


http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/hessen-streit-um-lehrplan-fuer-sexualerziehung-14443841.html

 
49 Antworten:

Re: Eltern-Demo in Hessen - Akzeptanz vs. Toleranz in der Sexualerziehung

Antwort von stjerne am 27.09.2016, 14:24 Uhr

Der Widerstand ist für mich weder nachvollziehbar noch kann ich ihn mir hier vorstellen, hoffentlich liege ich da nicht falsch.

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Re: Eltern-Demo in Hessen - Akzeptanz vs. Toleranz in der Sexualerziehung

Antwort von Bookworm am 27.09.2016, 14:33 Uhr

Wir sind hier in Bayern, Da können wir schon froh sein, wenn Toleranz vermittelt wird (REINE VERMUTUNG )

Ich bin verwundert. Hessen war sonst immer Vorreiter für Fragen von Integration/Tolenraz/Akzeptanz etc.
Gut, dass die Eltern sich wehren.

Das kommt übrigens davon, dass bei den Elternbeiratswahlen so wenig Beteiligung ist und keiner reingewählt werden will. denn aus den EBs wird die LEV gewählt.
So kann es passieren, dass die LEV eben NICHT den Willen der Mehrzahl der Eltern widerspiegelt.

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Re: Eltern-Demo in Hessen - Akzeptanz vs. Toleranz in der Sexualerziehung

Antwort von Shanalou am 27.09.2016, 14:33 Uhr

Hi, in BaWü gab es auch schon große Demos gegen den neuen Lehrplan. Das wurde hier vor allem von fundamentalistischen Christen und anderen homophoben Gruppen getragen. Im besten Fall sehen die Homosexualität als Krankheit durch traumatische Erlebnisse. Ich hatte eine Diskussion mit einem Evangelikalen (ein sehr netter Mensch übrigens) über das Thema und habe ihn gefragt, ob er ernsthaft glauben würde, dass seine Kinder homosexuell würden, nur weil es als "normal" bezeichnet" wird. Das hat er dann verneint. Eine Grundschullehrerin hat mir gesagt, dass das bisher auch nicht anders war, nur jetzt ist es halt festgeschrieben und es wird ein riesen Theater drum gemacht. Manchmal fragt man sich, ob manche Menschen wirklich keine anderen Probleme haben. Bei uns gabs gar keine Sexualunterricht, weil die Lehrerin keinen Bock hatte.

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Re: Eltern-Demo in Hessen - Akzeptanz vs. Toleranz in der Sexualerziehung

Antwort von Bookworm am 27.09.2016, 14:34 Uhr

link zur EV/EB Diskussion

http://www.rund-ums-baby.de/zehn-bis-dreizehn/Elternsprecherwahl_74650.htm

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Re: Eltern-Demo in Hessen - Akzeptanz vs. Toleranz in der Sexualerziehung

Antwort von stjerne am 27.09.2016, 14:40 Uhr

Ich weiß gar nicht, was unser Lehrplan da vorgibt. Für meine Töchter ist Homosexualitär normal, alternative Familienmodelle ebenfalls. Ich glaube, das vermitteln nicht nur wir zu Hause sondern auch die Schule. Ob es im Lehrplan steht, muss ich mal prüfen.

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Re: Eltern-Demo in Hessen - Akzeptanz vs. Toleranz in der Sexualerziehung

Antwort von Silvia3 am 27.09.2016, 14:46 Uhr

Oft stecken die Kirche hinter solchen Initiativen, teilweise auch exilrussische Interessenverbände. Als aufgeklärter, weltoffener Mensch kann deren Gedankengut nicht wirklich nachvollziehen, da prallen Welten aufeinander.

Hoffen wir, dass das Kultusministerium nicht einknickt. Allerdings halte ich die Thematisierung im Sexualkundeunterricht eh nicht für den erfolgversprechensten Ansatz. Viel besser wäre es, in die Charaktäre in Schulbüchern vielfältiger zu machen, also das Thema eher unterschwellig an die Kinder ranzutragen.

Silvia

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Re: Eltern-Demo in Hessen - Akzeptanz vs. Toleranz in der Sexualerziehung

Antwort von stjerne am 27.09.2016, 14:46 Uhr

Meinst Du wirklich, also das mit Bayern?
Ich denke, Toleranz darf nicht das endgültige Ziel sein, aber es kann ein erster Schritt Richtung Akzeptanz sein - oder dahin, einfach gar nichts mehr zu benötigen, weil ich normale Sachen weder tolerieren noch akzeptieren muss. Wie oft akzeptieren wir die Nasen in unserem Gesicht?

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Re: Eltern-Demo in Hessen - Akzeptanz vs. Toleranz in der Sexualerziehung

Antwort von shinead am 27.09.2016, 14:52 Uhr

Ich in meiner heilen Welt kriege wieder mal gar nix mit. Zwar weiß ich, dass der Lehrplan erweitert wurde (was vollkommen ok ist), aber dass der Landeselternbeirat Amok läuft, dass wusste ich nicht.

Junior hat im nächsten Halbjahr das erste mal Sexualerziehung und wird dort hoffentlich erklärt bekommen, was bei uns daheim gelebt wird, und das ist Akzeptanz!

Vielleicht kann mal jemand auf deren FB-Seiten Sturm laufen?

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Bayern

Antwort von kanja am 27.09.2016, 15:12 Uhr

Also, wenn mal wieder behauptet wird, Bayern sei so erzkonservativ und intolerant:

Am Gymnasium meiner Tochter wird das unterrichtet. Toleranz und Akzeptanz.

Ich meine, es war im katholischen Religionsunterricht der 9. Klasse, die relilehrerin hatte einen schwulen Bekannten in den Unterricht eingeladen, der über sein coming out etc erzählt und Fragen beantwortet hat.

Es gab auch eine Broschüre über Homosexualität, finde sie leider gerade nicht.

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Re: Eltern-Demo in Hessen - Akzeptanz vs. Toleranz in der Sexualerziehung

Antwort von Daffy am 27.09.2016, 16:38 Uhr

Wahrscheinlich fehlt mir das sprachliche Feingefühl - aber geht es wirklich um ´akzeptieren` vs. ´tolerieren`? Beides bedeutet doch weder ´begrüßen` noch ´gutheißen` - insofern ist das Ende der Fahnenstange wohl noch lange nicht erreicht (´Akzeptanz` wäre das, was ich notgedrungen aufbringen müsste, wenn meine 18-jährige Tochter die Schule abbrechen würde, um in der Bar ihres 40-jährigen Freundes Cocktails zu mixen)

Aber geht es nicht eher um so was aus Deinem Link:

"In der Grundschule soll es laut Plan nicht nur um den menschlichen Körper, seine Entwicklung, Schwangerschaft und Geburt gehen, sondern auch um „unterschiedliche Familiensituationen (z. B. Patchworkfamilien, Alleinerziehende, Pflegefamilien, gleichgeschlechtliche Partnerschaften)“.

Zu Beginn der weiterführenden Schule stehen unter anderem Frauen- und Männerrollen, Pubertät, erste Liebe und „unterschiedliche sexuelle Orientierungen und geschlechtliche Identitäten (Hetero-, Bi-, Homo- und Transsexualität)“ auf dem Lehrplan. Mit Teenagern sollen die Lehrer dann nur über Geschlechtskrankheiten und Schwangerschaftsverhütung sprechen, sie über „sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität“ aufklären und gegebenenfalls beim „Coming-out“ unterstützen."

Ich finde, das geht alles weit über den Auftrag der Schule hinaus, zu Lasten der Hauptfächer sowieso (im PISA-Test schneidet Hessen unterdurchschnittlich ab; daran scheint sich nichts ändern zu sollen; aber Mathe, Deutsch und Naturwissenschaften sind sowieso überbewertet ).

Außerdem wird das Thema in der geforderten Intensität ohnehin von den meisten Lehrern delegiert werden - im Zweifel an die Experten auf dem Gebiet, Aktivisten diverser LGBT-Gruppen, ohne pädagogische Vorbildung (aber hoffentlich mit Führungszeugnis), die sich natürlich gern bereit erklären bzw. Projekte auf ihren Seiten anbieten. Und ich finde es sehr zweifelhaft, dass womöglich mein Kind von einem völlig Fremden gefragt wird, wie es denn darauf kommt, dass die Ehe zwischen Mann und Frau oder die Familie mit heterosexuellen Eltern und gemeinsamen Kindern normal sei (im Gegensatz zu den Neuformen). Oder dass Kindern vermittelt wird, sie seien besonders interessant und betreuungsbedürftig, wenn sie sich auf den Standpunkt stellen können, ´im falschen Körper gefangen` zu sein (und "Wie sicher kannst Du sein, dass Du wirklich ein Junge bist?"). Coming-out-Unterstützung geht auch weit über das hinaus, was üblicherweise einem Lehrer zugemutet wird (man könnte ja einfach die Tel-Nr. von seriösen Beratungsstellen ans Schwarze Brett hängen).

Das klingt nach dem Versuch eines Umerziehungsprogramms und dringt in persönliche/weltanschauliche Bereiche ein, wo Schulen doch angeblich nichts zu suchen haben (oder nur, wenn es religiös geprägte Weltanschauung ist?).

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Re: Eltern-Demo in Hessen - Akzeptanz vs. Toleranz in der Sexualerziehung

Antwort von shinead am 27.09.2016, 17:05 Uhr

Punkt 1: Hessen ist bei Pisa gesamtdeutscher Durchschnitt. Zusammen mit Schleswig-Holstein übrigens. Ja, hört sich nicht so gut an wie "unterdurchschnittlich", ist aber Fakt. Zumindest für die, die auf sowas noch Wert legen.

Punkt 2: Ja, Dir fehlt das sprachliche Feingefühl. Wer würde Dir da widersprechen wollen?

Punkt 3: Wieso geht die Sexualaufklärung, die im Fach Biologie stattfindet, zu Lasten der Hauptfächer? Die Stundengewichtung der verschiedenen Fächer hat sich nicht geändert. Sexualkunde ist Teil der Biologie. Ein wichtiger Teil wie ich finde und gehört damit tatsächlich zu den Naturwissenschaften.

Punkt 4: Oh mein Gott, dass meinst Du nicht ernst. Bitte sage mir, dass Du das nicht ernst meinst, was Du da schreibst!

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Re: Eltern-Demo in Hessen - Akzeptanz vs. Toleranz in der Sexualerziehung

Antwort von Lauch1 am 27.09.2016, 17:41 Uhr

Also den Schuh kannst du dir gerne alleine anziehen, ich trete niemandes Recht mit Füßen. Dieses vereinnahmende "wir" finde ich unmöglich.

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Re: Eltern-Demo in Hessen - Akzeptanz vs. Toleranz in der Sexualerziehung

Antwort von Leena am 27.09.2016, 17:53 Uhr

"Wir hier im Forum" haben mehrheitlich Entsetzen gezeigt ob der Vorkommnisse Silvester in Köln. Da wurde durchaus geäußert, dass "der Islam" mit "unserem westlichen Frauenbild" inklusive Recht auf sexuelle Selbstbestimmung nicht vereinbar sei. Oder erinnere ich mich da falsch?

Und "wir hessische Eltern" treten auch verdammt viele Rechte mit Füßen, wenn da gegen Akzeptanz unterschiedlicher Orientierungen und Familienentwürfen demonstriert werden soll. Und - ja, das finde ich auch unmöglich!

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Re: Eltern-Demo in Hessen - Akzeptanz vs. Toleranz in der Sexualerziehung

Antwort von Trini am 27.09.2016, 17:59 Uhr

Ich verstehe es nicht so, dass gegen die Akzeptanz demonstriert wird, sondern dass dagegen demonstriert wird, dass dieses Thema im Unterricht ein zu großes Gewicht bekommt.

Trini

PS: Hier ärgern sich die Biolehrer gerade, dass der gesamte Lehrplan unter das Motto Evolution gestellt werden MUSS. Es gibt nunmal Inhalte, die der Evolution nicht unterliegen.

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Re: Eltern-Demo in Hessen - Akzeptanz vs. Toleranz in der Sexualerziehung

Antwort von stjerne am 27.09.2016, 18:02 Uhr

Das sollte man auch beides unmöglich finden. Allerdings sind "wir hier" natürlich tatsächlich nicht alle hessische Mütter, die gegen den neuen Lehrplan demonstrieren.
Insofern brauchen sich bei dem zweiten "wir" die wenigsten angesprochen zu fühlen.

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Re: Eltern-Demo in Hessen - Akzeptanz vs. Toleranz in der Sexualerziehung

Antwort von Leena am 27.09.2016, 18:08 Uhr

Umerziehungsprogramm..? Ich wüsste nicht, dass man sexuelle Orientierung an- oder umerziehen könnte!

Ansonsten - doch, es geht (innerhalb des Landeselternbeirats bzw. bei den Eltern und Elternvertretern) sehr wohl um den Unterschied zwischen Akzeptanz und Toleranz. Toleranz ist quasi "passive Duldung", während Akzeptanz "aktive Annahme" bedeutet. Ich glaube, bei mir würde es bestenfalls zur Toleranz reichen, wenn meine Tochter die Schule abbrechen würde, um bei ihrem 40-jährigen Freund an der Bar zu arbeiten. Die Meinung, was ich davon hielte, würde ich ihr trotzdem sehr deutlich sagen - "Akzeptanz" wäre definitiv etwas anderes! ;-)

Ob es dem "Aktionsbündnis" um Akzeptanz, Toleranz oder eher um solche "Umerziehungs-Ängste" wie bei Dir geht, das kann ich nicht beurteilen.

Ansonsten gehört Sexualkunde zum Biologieunterricht (und damit eigentlich doch zu den Naturwissenschaften). Im Übrigen wird Sexualkundeunterricht (zumindest an unserer weiterführenden Schule hier) sehr wohl von den Biolehrern selbst unterrichtet und nicht an (dubiose oder nicht) "Aktivisten diverser LGBT-Gruppen delegiert". Es wird also definitiv kein wildfremder Mensch ein Kind fragen, ob es sicher sei, wirklich ein Junge/Mädchen zu sein, oder wieso die Ehe zwischen Mann und Frau samt gemeinsamen Kindern "normal" sei. Wobei eh doch keiner behauptet, die heterosexuelle Ehe sei "nicht normal" - nur andere Lebensformen sind doch eben auch normal!

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Evolution

Antwort von shinead am 27.09.2016, 18:17 Uhr

Welche Unterrichtsinhalte in Biologie unterliegen denn nicht der Evolution?

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Re: Evolution

Antwort von stjerne am 27.09.2016, 18:24 Uhr

Das hab ich mich auch gefragt. Aber eigentlich kann ja genau das Thema Homosexualität nicht mit Evolution begründet werden oder bin ich da auf dem Holzweg?

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Re: Eltern-Demo in Hessen - Akzeptanz vs. Toleranz in der Sexualerziehung

Antwort von Lauch1 am 27.09.2016, 18:31 Uhr

Ja und völlig zu Recht. Aber Sexualkunde ist sicher auch in Hessen Teil des Lehrplans und der wird ja hoffentlich nicht durch rechte Christen (Opus Dei oder was sind die?) aufgeweicht werden. Und identifizieren muß sich niemand mit ihnen.

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Re: Eltern-Demo in Hessen - Akzeptanz vs. Toleranz in der Sexualerziehung

Antwort von Daffy am 27.09.2016, 18:33 Uhr

zu 1.: Autsch... Und ich muss nachlegen (und rumdrehen):
NaWi: Hessen 507, Deutschland 516
Lesen: 492 zu 495
Mathe: 500 zu 504
Hattest Du Bayern rausgerechnet? Ich fürchte, dazu wird es nicht kommen, obwohl Bayern und Sachsen natürlich gnadenlos den Schnitt verschieben.

http://www.fr-online.de/wissenschaft/pisa-laendervergleich-dreimal-punktlandung,1472788,3204358.html

zu 3.: Ich meine, das geht tageweise oder in Blöcken, und die Stunden kriegst Du in den anderen Fächern nie wieder zurück; sonst wäre Sexualkunde das einzige Thema auf`s Jahr gesehen, so wenig Stunden, wie Bio hat.

zu 4.: Was denn? Die angestrebte Umerziehung? Das meine ich ziemlich ernst (auch in Verbindung mit gender mainstreaming). Ob so eine Gesellschaft überlebensfähig ist, wird sich zeigen.

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Re: Eltern-Demo in Hessen - Akzeptanz vs. Toleranz in der Sexualerziehung

Antwort von lotte_1753 am 27.09.2016, 18:37 Uhr

Der Islam ist ganz offensichtlich in weiten Teilen nicht mit einem aufgeklärten Weltbild und vor allem mit dem Recht auf sexuelle Selbstbestimmung vereinbar. Daran ändert sich doch nix, wenn unsere eigenen konservativen Katholiken es auch nicht sind!

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hmmmm....bei welcher sexuellen richtung hören wir auf?

Antwort von Leewja am 27.09.2016, 18:52 Uhr

Reden lehrer demnächst mit meinem kind über s/m? Über mohairgsnzkörperanzüge? Double fisting?
Ich finde, sexualkundeunterricht sollte folgendes beibringen:
Wie sehen geschlechtsorgane aus
Welche funktion haben sie
Wie funktionieren zyklus, spermienherstellung und zeugung
Welche probleme oder sorgen können bei jugendlichen suftreten in dieser Hinsicht (passende gelegenheit für einen abriss über schwul/lesbisch/bi/trans/asexuell und sonstiges)
Sex hat nichts mit internetpornos zu tun
Verhütung
Verhütung
Verhütung
Verhütung
Verhütung
Geschlechtskrankheiten vorbeugen, aber im falle eines falles erkennen und zum arzt gehen

Meine persönliche meinung.

Ich finde nicht, dass idealismusgedrüss in die schule gehört, weder religiöses noch snderes. Normalität erzeugt msn am allerwenigsten, wenn man etwas zum expliziten thema macht, normales muss nicht extra behandelt werden, sondern einfach als normal gelten.

Im übrigen möchte ich gern mal kurz fragen, wie genau man etwas als "normsl" klassifiziert, ohne aber riskieren zu wollen, als homo/bi/trans/sonstwasphob zu gelten, aber rein interessehalber, wieviel prozent der bevölkerung sind denn unhetero? Normal heißt für mich irgendwie" so wie die mehrheit" ich empfinde z. B. Albinos nicht als normal im Sinne von durchschnittlich/ mehrheitsausmachend/ unauffällig/nicht besonders (nicht im sinne von abstoßend/unwert/kaputt oder so ). Ich halte sie aber trotzdem für absolut gleichwertig und gleich zu behandelnd....

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p.s.

Antwort von lotte_1753 am 27.09.2016, 18:56 Uhr

Ob A es lieber mit B, C oder D oder mit allen zusammen treibt kann jeder eklig finden wie er oder sie will, aber man hat doch ganz offensichtlich zu akzeptieren, dass A macht was er/sie/es will. Was, zum Teufel, geht das E an? Echt peinliche Aktion.

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Gibt doch auch homosexuell agierende tiere

Antwort von Leewja am 27.09.2016, 18:57 Uhr

....vielleicht ist auch das irgendwie evolutorisch sinnvoll?

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Re: hmmmm....bei welcher sexuellen richtung hören wir auf?

Antwort von Lauch1 am 27.09.2016, 19:03 Uhr

So wirds ja hoffentlich auch im Lehrplan stehen. Im FAZ Artikel steht doch auch ausdrücklich, dass Kirchen kein Problem mit dem Inhalten haben, sondern Teile der Elternvertreter.

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Re: Gibt doch auch homosexuell agierende tiere

Antwort von stjerne am 27.09.2016, 19:06 Uhr

Ja, vielleicht. Ich habe Bio in der Schule gehasst, so früh wie möglich abgewählt und alles sofort vergessen.
Ich sollte mich hier bedeckt halten...

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Re: hmmmm....bei welcher sexuellen richtung hören wir auf?

Antwort von Leena am 27.09.2016, 19:13 Uhr

Aber Du würdest Dich nicht hinstellen und erklären, also diesen Albino da, den kann ich nicht akzeptieren, den kann ich allenfalls dulden!

Ansonsten ist für mich "normal" innerhalb der natürlich auftretenden Parameter, so ähnlich wie die Parzentilenkurven beim U-Heft für Kinder. Auch wenn 90% der Altersgenossen größer und schwerer / kleiner und leichtersind als das jeweilige Kind, heißt das doch noch nicht, dass ein behandlungsbedürftiger Befund vorläge. Es gewisser Prozentsatz an bi- und homosexuellen Menschen ist doch nun mal "normal"! Ist so und war schon immer so und ist völlig natürlich!

Ich hatte übrigens letztens eine ganz interessanter Erfahrung - meine Island-Reise war von zwei Anbietern angeboten worden, einer davon ein spezieller Frauenreiseanbieter mit ganz überwiegend nicht heterosexuellen Kundinnen. Da kam ich mir (aktiv verheiratet mit einem Mann und noch dazu eine Ladung Kinder) doch schon sehr exotisch vor. :-)

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ich hatte bio lk ;))

Antwort von Leewja am 27.09.2016, 19:13 Uhr

Sexualkunde fand ich mäßig interessant. Viele erwachsene frauen wissen kicht, dass sie eine urethraöffnung haben, insofern scheinen wir an der reinen anatomie noch arbeitenbzu müssen. Und die syphilisrate steigt und steigt....hiv wird folen, somit wäre auch krankheitsverhütung ein thema, welches extrem wichtig wäre, auch über hpv impfung sollte man präpubertierendevinformieren, finde ich. Aber DAS würde nun wirklich zu aufschreien führen , harrrharrrharrr

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klar, da sind wir uns ja einig

Antwort von Leewja am 27.09.2016, 19:16 Uhr

Aber ich finde auch den 2,08 m mann aus meiner bekanntschaft "ungewöhnlich". Nicht "normal". Auffällig ( angenehm, ich finde ihn toll, aber eben auffällig)

Auch den halte ich nicht für behandlungsbedürftig oder krankhaft oder nicht skzeptabel. Aber normal in aölen o.g. Bedeutungenfind ich seine größe eben nicht.

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Re: ich hatte bio lk ;))

Antwort von stjerne am 27.09.2016, 19:19 Uhr

Ich bin ja eher die Altphilologin, wie Du weißt.

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@leewja....bei welcher sexuellen richtung hören wir auf?

Antwort von tonib am 27.09.2016, 19:24 Uhr

Ich bin da sehr bei Dir, Leewja, ..zumal in Hessen in der 7.Klasse die "Regenbogenfamilie" in all ihren Spielarten auch Teil des Ethikunterrichts ist - habe ich auch nichts gegen einzuwenden, da gehört es meines Erachtens viel besser hin.

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Re: Eltern-Demo in Hessen - Akzeptanz vs. Toleranz in der Sexualerziehung

Antwort von Daffy am 27.09.2016, 19:29 Uhr

> Umerziehungsprogramm..? Ich wüsste nicht, dass man sexuelle Orientierung an- oder umerziehen könnte!

Nein, aber was die Norm ist und was eine Abweichung kann man vermitteln - die traditionelle Heterofamilie mit gemeinsamen Kindern hat sich bewährt, auch wenn es in ihren Rahmen schreckliche Tragödien gab und gibt - aber die werden durch die diversen neuen Modelle nicht weniger (Misshandlung und Missbrauch ist bei Stiefkindern statistisch gesehen höher). Dass es so viele Trennungen gibt, liegt auch an gewandelten Wertvorstellungen und ich glaube nicht, dass das überwiegend zum Vorteil der Kinder ist.
Sicher ist es z.B. für misshandelte Kinder besser, in einer gewaltfreien Pflegefamilie aufzuwachsen, auch wenn die Pflegeeltern gleichgeschlechtlich sind, aber das gab es, ganz pragmatisch, schon immer - nach dem Krieg z.B. wenn vaterlose Kinder von Mutter, Tante und Großmutter aufgezogen wurden; wenn es primär um die Bedürfnisse der Erwachsenen geht (z.B. Kinder durch Leihmutterschaft) sehe ich die Nachteile schon sehr deutlich.

>Die Meinung, was ich davon hielte, würde ich ihr trotzdem sehr deutlich sagen - "Akzeptanz" wäre definitiv etwas anderes! ;-)

Sicher würde ich mir den einen oder anderen Anfall gönnen - aber irgendwann wäre der "Ich sag da nix mehr zu"-Zustand (=Akzeptanz?) erreicht.

> Es wird also definitiv kein wildfremder Mensch ein Kind fragen, ob es sicher sei, wirklich ein Junge/Mädchen zu sein, oder wieso die Ehe zwischen Mann und Frau samt gemeinsamen Kindern "normal" sei.

Dein Wort in Gottes Ohr

Dass der Sexual(kunde)unterricht teilweise ausgelagert wird, ist aber wohl nicht unüblich:

"Jungen dürfen in Nordrhein-Westfalen von der achten Klasse an den Führerschein machen. Nicht den für das Kraftfahrzeug, sondern einen anderen: Wer Theorie- und Praxistest besteht, bekommt den Kondomführerschein. Dazu gibt es ein Paket mit Silikon-Penis, Augenbinde, Stiften, Übungs- und Prüfungsbögen, Lösungsbogen und Kondomen....

Schulen können das Projekt also buchen. Dann kommt ein Referent der Landesarbeitsgemeinschaft, bringt das „Bildungsmaterial“ mit und gibt eine fünfstündige Einführung...

Nicht geregelt ist außerdem, wer die Projektgruppen im Unterricht kontrolliert, wenn der Lehrer nicht dabei ist.
Eines nämlich ist gleich geblieben am Aufklärungsunterricht. Der Lehrer soll am besten aus dem Raum gehen. Doch statt wie früher einfach eine Schallplatte abzuspielen, muss heute Schluss sein mit der Verklemmung. Freiberufliche Sexualpädagogen und Aufklärer sollen den Lehrer ersetzen, vom studentischen Projekt „Mit Sicherheit verliebt“ über „Jugend gegen Aids“ (Schulprojekt „Positive Schule“) bis zur ehrenamtlichen Aktivistengruppe SchLAu. Ziel ist die fächerübergreifende Darstellung der sexuellen Vielfalt.

Natürlich auch in den Schulbüchern. Wiedenroth hat sich ein neues Mathebuch angeschaut. Darin ist ein Haus eingezeichnet, in dem zwei Frauen wohnen, die bisexuell leben und ein Kind adoptiert haben. Dazu gibt es eine Textaufgabe. In dem Buch sind noch andere Häuser, erzählt Wiedenroth. In keinem davon wohnen Vater, Mutter, Kind.

Kein Wunder, denn manche Gruppierungen finden, dieses Familienbild sei „von vorgestern“. In der Einladung der den Grünen nahen niedersächsischen Stiftung „Leben und Umwelt“ zur Fachtagung „Homosexualität und Heteronormativität in Schulbüchern“ heißt es: „Diese Dominanz des hergebrachten Familienbilds wirkt umso unverständlicher, als die ehemalige Privatangelegenheit des sexuellen Begehrens inzwischen täglich öffentlich verhandelt wird.“

...

In einer Übung sollen zehn Jahre alte Schüler aufgefordert werden, ihre „Lieblingsstellung/Lieblingssexualpraktik“ mitzuteilen, während sie sich zu dynamischer Musik schwungvoll durch den Raum bewegen.
Das Buch richtet sich an Pädagogen und Jugendarbeiter, die Auflage liegt bei 3000 Exemplaren. Es wird von SchLAu empfohlen - und vom Pro-Familia-Landesverband Niedersachsen.
...
Kinder sollen zeigen, was sie sexuell immer schon mal ausprobieren wollten. Anweisung an die Pädagogen: „Die Leitung moderiert und nimmt, sofern sie will, an der Übung teil.“ Was die Kinder wollen, fragt keiner. Bei den Massagen für Zehnjährige, Stichwort „Gänsehaut“, genügt laut Anweisung jedenfalls dünne Kleidung, damit der unterschiedliche Druck und die verschiedenen Streichrichtungen auch erspürt werden können. Dabei dürfen verschiedene Massagetechniken angewendet werden, auch „vorgezeigt durch die Leitung“. Von außen sollte der Raum nicht einsehbar sein, empfehlen die Autoren."

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/experten-warnen-vor-zu-frueher-aufklaerung-von-kindern-13203307-p3.html?printPagedArticle=true#pageIndex_3

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Re: hmmmm....bei welcher sexuellen richtung hören wir auf?

Antwort von Tonic2108 am 27.09.2016, 19:38 Uhr

Ich schließe mich an..
MMn wird über das ganze "Sexthema", a la jede Spielart ist super und da schaut her ich bin lesbischschwultransoderwasweißich, viel zuviel Gewese gemacht.

Meinen Kindern bringe ich bei, dass es nichts gibt, was es nicht gibt und alles solange ok ist, solange es für den / die Betroffenen ok ist.

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Re: Eltern-Demo in Hessen - Akzeptanz vs. Toleranz in der Sexualerziehung

Antwort von Vreni1982 am 27.09.2016, 19:40 Uhr

Danke, Leena.
Unterschreibe ich so komplett.
Zudem: wer sagt, dass Sexualkunde immer im Block zu Lasten anderer Fächer unterrichtet wird? Bei uns findet es im normalen Fachunterricht statt. Und ich empfinde die Aufklärung als sehr wichtig - vlt wichtiger als die 10. Gedichtinterpretation.
Wir haben verschiedene Blöcke zu bieten - Verkehrserziehung, Präventionsmaßnahmen bzgl Drogen, Anti-Mobbing usw. Genau das macht unsere Schule zu einer hochgelobten und zeichnet sie aus!
Und was das Thema Umerziehung betrifft: wenn überhaupt, dann findet eine Umerziehung von Toleranz zu Akzeptanz statt - schade, wenn die Kinder dies nicht schon von Zuhause auf den Weg mitbekommen haben. Meine Meinung.

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Impfgegner

Antwort von Lauch1 am 27.09.2016, 19:44 Uhr

Hier massiver Aktionismus gegen die HPV Impfaktion, in Pakistan derzeit Polioimpfaktion unter massiven Polizeischutz, nachdem hunderte Ärzte und Gesundheitspersonal von den Taliban getötet wurden. Die Unterstellung: die Polioimpfung soll in Wahrheit Moslems sterilisieren.

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Re: Eltern-Demo in Hessen - Akzeptanz vs. Toleranz in der Sexualerziehung

Antwort von Vreni1982 am 27.09.2016, 19:50 Uhr

Dir ist aber schon bewusst, dass deine Beispiele eine extreme Aufzählung aller Möglichkeiten ist?
Ich möchte die eine Schule sehen, die alle Angebote für Wochen Blockunterricht bucht. Ich habe mich schon ausführlich mit unseren Biolehrern unterhalten - der Biounterricht wird nicht wirklich anders ablaufen als sonst. Außer dass man den Kindern eben andere Formen der Sexualität aufweist und erklärt. Das wars. Es kann anhand von Experten sein, muss es aber nicht. Massagen gibt es nicht, wohl aber das Erlernen vom Umgang mit Kondomen - nichts Neues, gab es schon zu meiner Schulzeit. Fand ich damals schon gut und wichtig. Aber auch nicht nur für die Jungs.
Ich sehe tatsächlich kein Problem.

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Re: hmmmm....bei welcher sexuellen richtung hören wir auf?

Antwort von Vreni1982 am 27.09.2016, 19:58 Uhr

Dann würde dir unsere Schule den passenden Unterricht bieten. Und anders kenne ich Sexualkunde von keiner Schule...verstehe den ganzen Aufstand nicht.

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Re: hmmmm....bei welcher sexuellen richtung hören wir auf?

Antwort von Vreni1982 am 27.09.2016, 20:02 Uhr

Super Einstellung!
Zudem wäre es mir lieber, wenn meine Kinder manche Details von mir oder Lehrern bzw Experten erfahren, als durch neugierig besuchte Internetseiten - und das dann logischerweise mit Freunden. Und vor dieser Neugierde ist niemand gefeit.

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Re: hmmmm....bei welcher sexuellen richtung hören wir auf?

Antwort von Tonic2108 am 27.09.2016, 20:08 Uhr

Klar, wäre das besser - aber dass sie einiges mit Freunden im Internet finden, wirst du wohl nicht verhindern können. Da gibt's doch alles perverse, was man sich nur vorstellen kann. Willst du das alles im Vorfeld besprechen?

Eventuell finden sie da auch verstörendes und ich hoffe, dass ich ihnen so viel Vertrauen mitgeben kann, dass sie im Zweifel mit mir darüber sprechen.

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Re: hmmmm....bei welcher sexuellen richtung hören wir auf?

Antwort von Vreni1982 am 27.09.2016, 20:20 Uhr

Genau das meine ich ja! Ich finde es so, wie es jetzt geplant ist, gut. So bekommen eben die Kinder eben in Schule (und hoffentlich auch Zuhause) vermittelt, dass es eben nicht nur ein "normal" gibt, sondern es eben viele Richtungen gibt.
Dass sie genug im Netz finden, ja damit müssen wir in unserer heutigen Zeit leben - und umgehen. Offen sein, reden, erklären. Totschweigen und aus dem Alltag verbannen - wie es ein Stück weit die demonstrierenden Interessensgruppen ja tun - ist da sicher nicht der richtige Weg.

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Große Männer

Antwort von Leena am 27.09.2016, 21:10 Uhr

Mein Mann hatte ja bei den Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag in Island Hafþór Björnsson getroffen, den Schauspieler von dem "Berg" aus "Game of Thrones". Und - ja, ich finde die Fotos klasse, mein Mann geht ihm bis unter die Achselhöhle und wiegt ungefähr 1/3 von dem, was Hafþór Björnsson wiegt. Definitiv "auffällig"! :-)

Ungewöhnlich und eindeutig nicht die "Norm" oder "Durchschnitt" - aber halt nicht "unnormal" im Sinne von "widernatürlich".

(Mein manisch-depressiver Ex-Partner hatte mir regelmäßig vorgehalten, dass meine Empfindungen in gewissen Bereichen "nicht normal" wären und ich mich einfach nur "anstellen" würde - insoweit reagiere ich auf die Formulierung "nicht normal" manchmal etwas über.)

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Re: Eltern-Demo in Hessen - Akzeptanz vs. Toleranz in der Sexualerziehung

Antwort von shinead am 27.09.2016, 22:26 Uhr

Ich habe eine Aufstellung inkl. Verteilgrössen, bei denen Hessen im Mittelfeld liegt, wenn auch knapp den math. Durchschnitt verfehlt: http://m.spiegel.de/lebenundlernen/schule/a-927282.html

Was Du meinst, und wie es gehandhabt wird sind zum Glück zwei verschiedene Paar Schuhe. Der Unterricht findet nicht im Block statt und ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob nicht einige Aspekte in anderen Fächern angesprochen werden (z.B. Gemeinschaftskunde). Fächerübergreifende Themabehandlung ist nicht unüblich.

Kindern verschiedene Lebensformen zu erklären und dabei darauf hinzuweisen, dass diesem eben auch normal (im Sinne von OK) sind, halte ich nicht für falsch. Ich bezweifle stark, dass dabei Aktivisten den Unterricht übernehmen oder die Kinder Schäden davon tragen.

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Re: Eltern-Demo in Hessen - Akzeptanz vs. Toleranz in der Sexualerziehung

Antwort von Alba am 28.09.2016, 7:31 Uhr

"Es wird also definitiv kein wildfremder Mensch ein Kind fragen, ob es sicher sei, wirklich ein Junge/Mädchen zu sein, "
Ah Leena, ever the optimist. Brighton&Hove council plant/e Kinder in ihren Schuleingangsformen zu fragen wie sie sich identifizieren, sie koennen aus einer Liste mit 27 Optionen auswaehlen. Angehende Erstklaessler, also 3-4 Jahre alt im englischen Schulysstem http://www.brightonandhovenews.org/2016/04/19/brighton-and-hove-schools-ask-three-year-olds-what-gender-if-any-they-identify-with/
Ok, it's Brighton&Hove, in selbstgefaelliger Progressivitaet Ffm&Hessen gut 10-20 Jahre voraus, aber bisher kam noch alles was in der Anglosphaere aufkam irgendwann auch in D an, wenn auch oft abgemildert.

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Re: hmmmm....bei welcher sexuellen richtung hören wir auf?

Antwort von Blueberry am 28.09.2016, 11:39 Uhr

Da bin ich ganz bei dir, Leewja.
Ich bin ja nun wahrhaftig kein prüder Mensch, aber wo setzen wir die Grenzen dessen, was den Kindern vermittelt wird?

Wir haben im Freundeskreis sowohl einen homosexuellen Mann (der noch dazu mit seinem doppelt so alten Partner eine offene Beziehung führt) und auch eine homosexuelle Freundin. Beide sind hier gemocht, toleriert, akzeptiert...

Ich persönlich habe aber auch z.B. keinerlei Probleme mit Menschen, die freiwillig eine S/M Beziehung leben, mit allem, was dazu gehört. Ich kenne auch solche Menschen persönlich, mag sie, toleriere und akzeptiere sie und ihre Art der Beziehung. Sie leben das in völligem Einverständnis, der Mann hat eine devote Neigung (bevor hier wieder jemand von der unterdrückten Frau spricht) ... Diese Leute sind damit glücklich, schaden niemandem und alles ist fein.

Aber muss ich diese Lebensweise deshalb (m)einem Kind erklären?

Oder Menschen, die diverse Fetische haben? Solange sie niemanden ungewollt mit hinein ziehen, kann ich das alles total tolerieren. Aber muss man Kindern nun jeden nur denkbaren Fetisch vermitteln?

Oder müssen sie wissen, unter welchen 60 Geschlechtsformen man sich bei FB alles entscheiden kann? Ich denke nicht.

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Re: Eltern-Demo in Hessen - Akzeptanz vs. Toleranz in der Sexualerziehung

Antwort von Muts am 28.09.2016, 11:41 Uhr

In Baden Württemberg ist so ein neuer Bildungsplan schon eingeführt worden- trotz Widerstand von Eltern, Kirchen und vielen anderen. Es gab auch viele Demonstrationen in Stuttgart, aber der Bildungsplan kam doch.

LG Muts

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Re: Eltern-Demo in Hessen - Akzeptanz vs. Toleranz in der Sexualerziehung

Antwort von Vreni1982 am 28.09.2016, 15:11 Uhr

Und was hat sich groß geändert? Bei uns an der Schule (BW) jedenfalls nicht wirklich viel...

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Re: Eltern-Demo in Hessen - Akzeptanz vs. Toleranz in der Sexualerziehung

Antwort von Leena am 28.09.2016, 21:06 Uhr

Klar bin ich Optimist, Alba!

Wenn irgendwer irgendwann mal 3 - 4-Jährigen Fragebögen vorlegt, als welche von 27 Optionen (guter Gott, ich glaube, spontan komme ich gar nicht auf 27 Optionen, ich habe mir aber auch noch nicht ernstlich Gedanken darüber gemacht!) sie sich selbst einstufen... dann kann ich mich dann darüber verwundern / aufregen. Aber prophylaktisch rege ich mich da jetzt noch nicht auf, vor allem nach allem, was ich bisher bei meinen Kindern in Sachen Sexualkundeunterricht mitbekommen habe.

Von ernsthaften Suggestiv-Fragen nach der geschlechtlichen Identität sind wir bisher jedenfalls noch etliche Kilometer entfernt hier in Ffm & Hessen.

Mal schauen, wo wir in 10 - 20 Jahren stehen. :-)

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Re: Eltern-Demo in Hessen - Akzeptanz vs. Toleranz in der Sexualerziehung

Antwort von Alba am 29.09.2016, 7:56 Uhr

Ich weiss D ist bei solchen social justice trends der angelsaechsischen Welt immer hinterher aber es lohnt sich zu sehen was woanders passiert. In GB und vor allem den USA haben trans-Themen eine Eigenleben entwickelt das ich bedenklich finde, da sind suggestive Fragen noch das kleineste meiner Probleme damit, obwohl wenn es dazu fuehrt dass selbst Kindern die noch nicht mal die Pubertaet abgeschlosssen haben Hormonblocker angeboten bekommen dann finde ich das extrem problematisch.
Es gibt einen Unterschied zwischen Toleranz oder Akzeptanz von Menschen die ganz aufrichtig glauben, dass ihr Sex nicht ihrem Gender entspricht und diesen Menschen sollte so sehr wie moeglich geholfen werden und da gibt es viel zu tun und den Forderungen von einigen die diese Diskussion fuer ihre eigenen Zwecke ausnutzen und die gehen fast alle auf Kosten von Frauen. Es gibt zB Bestrebungen, wenn nicht schon Gesetze in einigen Staaten (Florida? New York?) die es eine Straftat machen wuerden einen -visuellen- Mann der auf eine Frauentoilette geht in Frage zu stellen. Solange er sich als Frau selbstdefiniert, kann er in Frauenbereiche vordringen, toiletten, Gruppenumkleidekabinen, Frauengefaengnisse, Frauennotunterkuenfte, Krankenhausabteilungen, selbst wenn er einen funktionierenden Penis hat, Testikel, Testosteron in Konzentratioenen die keine Frau je erreicht und absolut keine Absicht jemals eine koerplerliche Transition zu untergehen. Die Behauptunge er fuehle sich als Frau genuegt um ihm unhinterfragbaren Zugang zu Frauenbereichen zu geben.
Ich weiss das hoert sich alles als sehr unwahrscheinlich Zukunft an von D aus aber in manchen Teilen der angelsaechsischen Welt passiert das jetzt. Der gewaehlte Vorstand der LGBT society der Uni of Edinburgh (UofE, ehemals Zentrum der Aufklaerung, eine der besten Unis der Welt) war bis vor kurzem jemand namens Ada Wells (nom de plume) der Frauen als cuntscum bezeichnet und Lesben die sich weigern mit Maennern die sich als Frauen identifizieren zu schlafen als transphob. Er wurde mittlerweilen zum Ruecktritt bewegt aber ueber einen tweet wo er hoffte, dass viele Polizisten sterben wuerden an diesem Tag nicht ueber seine widerliche anti-Frauen Einstellung.
Es gibt hier Grund und Raum fuer eine Debatte und fuer Unbehagen, gerade auch fuer die Menschen die es wirklich betrifft und die darunter leiden werden wenn ihr Anliegen der Art missbraucht wird und fuer Frauen deren Rechte mal wieder beschnitten werden fuer eine Gruppe die der derzeitige darling der global justice warriors sind. All diese Bedenken damit anzutun, dass die mit den Bedenken halt einfach nicht progressiv genug sind, oder katholisch, oder bayrisch, oder hessische Hinterwaeldler halte ich fuer den falschen Weg.

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Re: Eltern-Demo in Hessen - Akzeptanz vs. Toleranz in der Sexualerziehung

Antwort von Leena am 29.09.2016, 12:44 Uhr

Im Grunde ist es hier bis jetzt aber noch kein Trans-Thema, sondern ein Homo-Thema. Was militante Trans-Aktivisten veranstalten, kann ich nicht nachvollziehen und finde ich bedenklich, da bin ich ganz bei Dir, Alba.

Bei dem "visuellen Mann" mit der "er fühle sich als Frau"-Behauptung geht es ja quasi um zwei Seiten, nämlich um ihn und um die Frauen in den Frauentoiletten, Krankenhausabteilungen etc.pp., ist also quasi "Grundrechtskollision". Da muss ich den anderen ja nicht nur für sich akzeptieren, sondern auch mit einer bestimmten Rolle in meinem Leben - das ist ja noch mal etwas ganz anderes.

Mal schauen, was in dem Kontext noch auf uns zukommen wird..

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