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von Leena  am 30.08.2018, 22:02 Uhr

Diskussionskultur - Erdogan in Wiesbaden

In Wiesbaden wurde im Rahmen einer Kunstaktion ("Bad News") eine rund 4 Meter große, goldene Statue von Erdogan auf einem Platz aufgestellt, um einen Diskurs anzuregen. Und zwar in einem Viertel mit überwiegend "nicht bio-deutscher" Bevölkerung (war es schon vor 40 Jahren, nebenbei bemerkt).

Hat leider nicht funktioniert - oder eigentlich schon funktioniert, aber die "Diskussionen" wurden so heftig, dass die Polizei abends mit so viel Mann anmarschieren musste, um die "öffentliche Sicherheit und Ordnung" zu gewährleisten, dass der Gold-Erdogan nachts dann direkt wieder abgebaut wurde, von der Feuerwehr.

Ich finde das ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft.


http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/region-und-hessen/heftige-wortgefechte-an-erdogan-statue-in-wiesbaden-15760620.html

 
35 Antworten:

Re: Diskussionskultur - Erdogan in Wiesbaden

Antwort von Tai am 30.08.2018, 22:17 Uhr

Hier haben sich türkische Erdogan-Anhänger und Kurden Auseinandersetzungen geliefert, bei denen wohl durchaus auch mit blutigen Verletzungen zu rechnen war.

Warum siehst du hierin ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft?

PS: Die Kunstfreiheit wurde doch schon lange geopfert.

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Re: Diskussionskultur - Erdogan in Wiesbaden

Antwort von Finale am 30.08.2018, 22:50 Uhr

Ich weiß schon bald nicht mehr was "unsere" Gesellschaft bedeutet. Das ist ganz ehrlich und ohne Hintergedanken so gemeint. Meint man damit die deutsche, die westliche, die verschiedenen Gesellschaften aller Menschen innerhalb dieses Landes oder der ganzen Welt?

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Re: Diskussionskultur - Erdogan in Wiesbaden

Antwort von Keksraupe am 31.08.2018, 5:39 Uhr

Die Genehmigung für diese Figur lautete auf „menschenähnliche Skulptur“ und passte somit doch 100%ig

Ich weiß nur nicht ob das auch viele verstehen...

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verstehen im Wortsinne schon aber

Antwort von Ellert am 31.08.2018, 6:56 Uhr

muss sowas wirklich sein ?
Und dann als Kunst deklariert zum Nachdenken ?

Muss unsere Gesellschaft so tolerant sein
in der auch von der dortigen Regierung verfolgte leben ?

dagmar

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Re: Diskussionskultur - Erdogan in Wiesbaden

Antwort von Shanalou am 31.08.2018, 7:39 Uhr

Warum Armutszeugnis? Einen Gold-Erdogan aufzustellen ist natürlich erst mal eine Provokation, was Kunst natürlich auch darf. Zu erwarten, dass darüber dann nur ein bisschen diskutiert wird, ist wohl eher naiv. Wenn man das Abbauen (auch wenn das natürlich nicht einkalkulierbar ist) als Teil einer Kunstaktion sieht, war es doch ein voller Erfolg. Aufmerksamkeit ist auf jeden Fall erzeugt worden.

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Re: Diskussionskultur - Erdogan in Wiesbaden

Antwort von Shanalou am 31.08.2018, 7:43 Uhr

Noch eine Frage in Bezug auf Begriffsdefinitionen: Was zum Henker verstehst du unter "bio- deutsch"? Der Begriff taucht hier im Forum öfter auf, aber ich kann damit mal so gar nichts anfangen.

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Re: Diskussionskultur - Erdogan in Wiesbaden

Antwort von Alhambra am 31.08.2018, 7:52 Uhr

Als bekennender Kunstbanause gehöre ich der Ist-das-Kunst-oder-kann-das-weg-Fraktion an. Klar, wo ich diese Art von Kunst hingepackt habe.

Daher empfand ich es als peinlich, ausgerechnet einen vergoldeten Diktator als Diskussiongrund zu positionieren. Die Fronten unter dessen Wähler und Nichtwähler sind ähnlich brisant wie die Linken und die Rechten. Warum Agressionen schüren?

Und mir stößt es sauer auf, sowas wie eine Huldigung in Gold mitten in Wiesbaden aufzustellen.

Also keine Ahnung, was der "Künstler" genau erwartet hat. Wenn er eine friedliche Diskussion erwartet hat, muss er sich die Frage gefallen lassen, was er geraucht hat.

Aber warum du das als Armutszeugnis empfindest, müsstest du mir doch näher erklären. Ich würde sagen, dass war absolut vorhersehbar.

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"bio-deutsch"

Antwort von Leena am 31.08.2018, 8:05 Uhr

Schau mal hier z.B.:

https://www.bento.de/politik/biodeutsch-wer-benutzt-den-begriff-und-was-bedeutet-er-a-00000000-0003-0001-0000-000001410970

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"bio-deutsch"

Antwort von Leena am 31.08.2018, 8:05 Uhr

Schau mal hier z.B.:

https://www.bento.de/politik/biodeutsch-wer-benutzt-den-begriff-und-was-bedeutet-er-a-00000000-0003-0001-0000-000001410970

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Zu "Armutszeugnis" und "unsere Gesellschaft"

Antwort von Leena am 31.08.2018, 8:16 Uhr

"Unsere Gesellschaft" meinte ich ganz im Kleinen die Menschen, die in Wiesbaden / Hessen / Deutschland leben und wie sie miteinander und mit anderen Menschen, die sich temporär hier aufhalten, umgehen.

Ich finde es ein Armutszeugnis, dass man es nicht schafft, im öffentlichen Raum seine Anschauungen auszutauschen, ohne Haltung zu verlieren. Warum ist es nötig, dass die Polizeiabends mit einem Großaufgebot aufmarschieren muss, um die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten? Warum müssen erwachsene Menschen so beleidigend und (wortwörtlich) verletztend miteinander umgehen, wenn sie unterschiedliche Anschauungen und Ansichten haben, wie kann sowas so etwas so ausarten? Warum kann man unterschiedliche Ansichten nicht einfach stehen lassen, ohne dem anderen den Schädel einschlagen zu wollen? Das kapiere ich nicht und genau das ist für mich ein Armutszeugnis. Die "Freiheit des Andersdenkenden" gibt es faktisch anscheinend nicht mehr.

Die "menschenähnliche", goldene Erdogan-Statue im Rahmen des Kunstevents "Bad News" als "Huldigung" zu sehen, halte ich aber viel zu kurz gedacht. Ich glaube, "Huldigung" sähe anders aus.

Natürlich hat die Künstlergruppe hier Ziel, da eine Diskussion anzuregen, voll erreicht. Aber ich finde es sehr bedauerlich, dass die Statue schon nach einem Tag wieder abgebaut werden musste, weil es offenbar zu viel Diskussion für "unsere Gesellschaft" war - und das empfinde ich als "Armutszeugnis".

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Re: Diskussionskultur - Erdogan in Wiesbaden

Antwort von Lusiana am 31.08.2018, 8:19 Uhr

Das Motto der Biennale Wiesbaden lautet ja "bad news", die Figur passt also. Aber ich finde es überzogen, dass Erdogan mit dieser Geste gezeigt wird, damit wird ja unterstellt, dass Erdogan zum IS gehört (IS-Finger)

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Re: "bio-deutsch"

Antwort von Shanalou am 31.08.2018, 8:33 Uhr

Danke! Wie hast du das "biodeutsch" gemeint? Einfach als Gegend in der keine dunkelhäutigen Menschen oder Migranten wohnen oder die, die sich als die wahren Deutschen sehen?

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Re: Diskussionskultur - Erdogan in Wiesbaden

Antwort von pauline-maus am 31.08.2018, 8:39 Uhr

ein thema das einer diskussion bedarf??? also nach meinem wissen wurde es schon sehr lange , sehr oft und von allen ecken ausdiskutiert. es ist nichts was man als totgeschwiegenes , endlich mal der menschheit präsentierendes thema kunstlerisch aufzeiggt.
meiner meinung nach wurde genau das erreicht, was erreicht werden wollte:unfrieden stiften und aufruhr herbeibeschwören .
genau so wie bei den ganzen demo von rechts ,links oder wo noch eben her, keiner kann mir sagen ,das die regierung sowas nicht im vorfeld im griff haben könnte aber nein es wird einfach laufen gelassen um die menschen gegneinander aufzubringen .
funktioniert ja hier auch im kleinen .

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Re: Zu "Armutszeugnis" und "unsere Gesellschaft"

Antwort von Shanalou am 31.08.2018, 8:41 Uhr

Naja, ein bisschen Feigheit war bei dem Abbau schon dabei. Es hätte zu Schlägereien kommen können, aber letztendlich weiß man das jetzt nicht. Etwas sozusagen präventiv abzubauen, ist immer so eine Sache. Dies schränkt letztendlich die künstlerische Freiheit ein und beschränkt die Meinungsäußerung. Vielleicht sollte man manchmal mutiger sein und auch mal Krawalle in Kauf nehmen.

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Ich sehe das nicht so.

Antwort von Falbala am 31.08.2018, 8:50 Uhr

Der Künstler stellt dort eine goldene, charismatische Statue auf, und erwartet, dass Erdogan-Gegner und -Befürworter sachlich diskutieren?
Glaube ich ihm nicht.
Ich sehe da ein Armutszeugnis: Und zwar ein Armutszeugnis für den blauäugigen Künstler (bzw. für die blauäugigen Verantwortlichen der Aktion).
Kurdische Vereinigungen sind zum Demonstrieren nach Wiesbaden gefahren, und was passiert, wenn Kurden und Türken zum "Diskurs" aufeinandertreffen, das Thema Erdogan betreffend?
Diskussionen werden hitziger, und irgendwann muss - zum Schutze unschuldiger Anwesenden (mir ist es egal, wenn gewaltbereite Menschen jederart sich gegenseitig die Köpfe einschlagen) - eine Konsequenz folgen.

Eine "menschenartige Skulptur" - stand das irgendwo neben der Statue? Auf einem Schild oder so? Egal. Das hätte nichts geändert.

Stell in Chemnitz eine Statue von Heydrich oder Bormann (irgendeinem Gehilfen Hitlers) auf, und erwarte dort einen sachlichen Diskurs.

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Re: Diskussionskultur - Erdogan in Wiesbaden

Antwort von Falbala am 31.08.2018, 8:52 Uhr

Der Tauhid-Finger zeigt aber immer nach oben. Haben die das nicht recherchiert, oder nicht gewusst?

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Naja, aber die, die da unsachlich udn emotional "diskutieren"

Antwort von Leewja am 31.08.2018, 9:12 Uhr

sehen das eben nicht als etwas, wo es verschiedene Ansichten geben kann und man sich sachlich darüber austauschen kann.
Es ist entweder ein Personenkult oder strikte Ablehnung (Angst/Hass/Verachtung).
Du und ich könnten vermutlich sachlich und wenig emotional über Erdogan diskutieren, wir wären uns vermutlich zu einig, um viel Diskussionspotential zu haben, aber es würde uns emotional nicht mehr aufregen als Donald Trump.

Wenn eine von uns ihn aber entweder quasi anbeten würde oder ihn aus persönlichen gründen (Familie/Volksgruppe/politische Gesinnung) fürchtet und ablehnt, könnten wir das nicht unaufgeregt diskutieren.
Wir würden dann vielleicht uns nur anschreien, aber es gibt dann auch Gruppendynamik, Männer ticken da vielleicht eh nochmal anders, was Prügeleien angeht (ist ja nun mal auch sonst so, Bitchfights sind definitiv seltener, als Männerprügeleien) und ja, so leid es mir tut und so ungern man das sagt - es gibt Mentalitäten und Gesellschaftsschichten, in denen die Fäuste oder Waffen eben lockerer sitzen.
War in meinen Augen absehbar, erwartbar, vorhersagbar.

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Re: Ich sehe das nicht so.

Antwort von Leena am 31.08.2018, 9:18 Uhr

Zumindest steht in Chemnitz ein großer Karl-Marx-Kopf und die Leute, die den Arm zum Hitlergruß heben oder ihren Arsch in die Kameras halten, stören sich daran offenbar so gar nicht.

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Re: Ich sehe das nicht so.

Antwort von Falbala am 31.08.2018, 9:21 Uhr

Die steht aber auch schon seit 47 Jahren da.

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Re: Naja, aber die, die da unsachlich udn emotional "diskutieren"

Antwort von Falbala am 31.08.2018, 9:22 Uhr


Danke, Du hast mir einen weiteren Beitrag erspart!

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Re: Ich sehe das nicht so.

Antwort von pauline-maus am 31.08.2018, 9:23 Uhr

das dachte ich auch und ausdiskutiert wurde da reichlich

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Emotionale Themen

Antwort von Leena am 31.08.2018, 9:27 Uhr

Na ja, wenn ich jemanden erwische, der gerade versucht, bei seiner Steuererklärung (massiv) zu betrügen, dann muss es doch auch normal sein, dass ich das sachlich äußere und er verbal darauf reagiert, ohne dass er oder ich ausfallend wird, bedauerliche Worte fallen oder es gar eine Prügelei gibt.

Dabei nehme ich es schon ansatzweise persönlich, wenn ich im Verfahren seit über einem Jahr dran bin, konsequent belogen werde und hinterher ein "upps, das war wohl ein Versehen von mir!" kommt. Ganz emotionsfrei bin ich da auch nicht - und die Gegenseite sicherlich auch nicht, schließlich geht es um ihr Geld. Trotzdem bleibt es grundsätzlich friedlich ohne Fäuste und Waffen, auch bei schwierigeren Mentalitäten und Gesellschaftsschichten.

Du erwartest doch auch, dass Du einem Patienten sagen kannst "oh, Sie haben da aber ein hübsches Kondylom", ohne dass der Patient losbrüllt "du Schlampe, was hast du mir angehängt!?!"

Fällt für mich unter "zivilisiertes Miteinander" und das erwarte ich eigentlich hier. Sonst sind wir auch ganz schnell wieder bei der Diskussion "Frau im Minirock muss mit sexistischen Sprüchen / Übergriffen rechnen, bei der Kleidung doch erwartbar". Und da sagen wir doch auch - das geht gar nicht.

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Re: "bio-deutsch"

Antwort von Leena am 31.08.2018, 9:30 Uhr

Ich meinte ein Viertel, in dem nahezu ausschließlich "Menschen mit Migrationshintergrund" wohnen, das aber eben schon, seit ich denken kann und die Ecke kenne.

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Re: Diskussionskultur - Erdogan in Wiesbaden

Antwort von shinead am 31.08.2018, 9:31 Uhr

Wie Alhambra bin ich bekennender Kunstbanause. Die Intention des Künstlers, dass die Statue zum (sachlichen?) Diskurs hätte einladen sollen, habe ich schlicht nicht erkannt.
Ich empfand es als absolute Provokation. Und da bin ich wohl nicht alleine. Die restlichen Kunstbanausen um mich rum sehen das ähnlich und einige haben sich wohl auch provozieren lassen.

Das Ding wurde ohne weitere Erläuterung, also auch ohne Hinweis auf eine Kunstaktion dort hin gestellt. Ich behaupte jetzt mal, dass die wenigsten Bürger ein Kunst- oder Kulturstudium hinter sich haben oder sich auch nur tiefergehend mit Kunst und Kultur beschäftigen. Wie sollen die also verstehen was der Künstler gewollt hat? Ich habe es nicht verstanden und ich halte mich nicht für durchweg dumm. Nur meine Kunst-Verständnis-Ader ist schon früh verkümmert (muss so im Kindergarten gewesen sein).

Tatsächlich finde ich es gut, dass das Ding weg ist. Und vielleicht lernen Städte daraus sich bei der Ankündigung von "menschlichen Statuen" mal zu erkundigen, wer da abgebildet ist.

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Ja, aber da bist du ja nun mal als "Professionelle" dran beteiligt,

Antwort von Leewja am 31.08.2018, 9:43 Uhr

noch dazu als Staatsdienerin, natürlich musst du da anders und vernünftiger reagieren, als wenn jemand dir höchstpersönlich als Privatperson die Brieftasche klaut.

Wenn Schalker und Dortmunder Ultras aufeinander treffen, erwartet niemand eine freundliche, sachliche, unemotionale Diskussion des Für und Widers der beiden vereine, oder?
Wenn zwei Sitzplatz-Karten-Inhaber mit hohem Bildungsgrad und einer anständigen Erziehung aufeinander treffen, kann es bei einem sachlich-höflichen Schalgabtausch bleiben, der sogar ein gewisses Maß an Humor und gegenseitiger Achtung beinhaltet (hat mein lieber Mann öfter mit Mandanten...hier am Niederrhein ist die S04-Liebe recht verbbreitet und er hat recht offensiv BVB-Kulis und auch Bilder im Büro)...

Wenn ein BVB-Vorstandsmitglied von einem Schalker Vollasi-Fan blöd/frech angegangen wird, kann man auch mit einer höflich-sachlichen, unemotionalen Antwort rechnen(?) oder sie zumindest erwarten....man muss schon in Betrachtziehen, wer da auf wen stößt.

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Re: Emotionale Themen

Antwort von Falbala am 31.08.2018, 10:34 Uhr

Das kann man nicht vergleichen!
Übrigens bin ich schon mal von einem Arzt zur Schnecke gemacht worden, weil ich eine Kontrolluntersuchung vergessen habe. Ich habe dann den Arzt gewechselt.
So, wie finde ich jetzt das Glied in der Argumentationskette, dass mich dies mit der genannten Situation oben verknüpfen lassen könnte?

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Das war wohl im Grunde genommen ein nerdiger Insiderjoke

Antwort von Falbala am 31.08.2018, 10:39 Uhr

"Menschenähnliche Statue", darüber haben die sich sicher beömmelt.
Das ist wie wenn ein Informatiker in einer Gruppe einen Binär-Witz macht, über den nur er lachen kann. Siehe Sheldon Cooper...
https://www.youtube.com/watch?v=RQVt5cjw8HY

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Bestimmt...

Antwort von shinead am 31.08.2018, 10:48 Uhr

... aber einer, der nach hinten losgegangen ist.

Eine menschenähnliche Statue hätte auch Hitler sein können. Ob die eine Nacht dort gestanden hätte.
Ich hoffe wirklich, dass die Verantwortlichen das nächste mal nachfragen.

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ach so - udn was ich (und noch mehr mein armen Krankenschwestern) sich schon

Antwort von Leewja am 31.08.2018, 10:53 Uhr

haben anhören müssen, geht auf keine Kuhhaut.
Ich versuche verzweifelt, dann sachlich und professionell zu bleiben, da die Politik meines Arbeitgebers leider ist, dass der Kunde immer recht hat.
Eine hochschwangere Kollegin (ich finde, mit werdenden Müttern sollte man behutsam umgehen als anständiger Mensch, noch mehr, als mit anderen)wurde mal von der Schwester einer Patientin so böse angeschrieen und beschimpft UND immer weiter Richtung Treppe abwärts gedrängelt, dass sie schließlich in Tränen ausbrach, dennoch musste SIE sich hinterher entschuldigen....

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Re: Ja, aber da bist du ja nun mal als "Professionelle" dran beteiligt,

Antwort von Leena am 31.08.2018, 12:14 Uhr

Schlagende Argumente sind keine, egal, ob mir jemand privat meine Brieftasche klaut oder mich bei der Arbeit bescheißt.

Also können wir zusammenfassend feststellen "Bildung und Erziehung führen zu ordentlichem Benehmen" (= sachlich, nicht beleidigend und nicht gewalttätig)? Dann wissen wir ja, wo "der Staat" jetzt erst einmal dringend ansetzen muss = in Bildung investieren.

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Kein Realist haette anderes erwartet......

Antwort von Benedikte am 31.08.2018, 12:27 Uhr

Leena,
ich schaetze ja deinen unermuedlichen Einsatz fuer das Gute .

Aber jeder Realist haette das genau so erwartet. Geert Wilders musste seinen Karrikaturenwettstreit einstellen weil er mit dem Tode bedroht wurde weil es eben Bevoelkerungsteile gibt, die Karrikaturen ueber Allah nicht moegen, in Berlin gab es meherre Berichte ueber bedrohte Notaerzte weil die Hinterbliebenen, so wurden die Bedrohungen begruendet, eine andere Trauerkultur haetten

und Erdogan, der von vielen als gottgleiche Praesident angesehene und gerade- wie wir aus den Wahlergebnissen wissen- dort verehrte und geschaetzte Praesident- als Goldfigur und Diskursionsanlass aufzustellen, in der jetzigen Situation, wo bei der abgeschmierten Lira und dem unprofessionellen Krisnemanagement Otto Durchschnitsstuerke echt existenzgefaehrdet ist und zu hoffen, dass in dieser aufgeheizten Stimmung zwischen seinen anhaengern und Gegnern ein Diskurs nach UNSEREN Regeln und Wertvorstellungen stattfindet, das ist absurd.

Wenn wir eine grosse Menge Zuwanderer aus voellig anderem Kulturkreis hier haben und weiter holen, dann duerfen wir nicht verwundert tun, wenn die ihre Kultur hier ausleben. Und die sieht genau das nicht vor, was Du erwartet hast.

Von daher- das haette ich vorhersagen koennen. Und wenn eine Mohammedkarrikatur aufgehaengt wird, passiert das gleiche. Sagt Dir Charlie Hebdo etwas? Man kann nicht immer nach au-en auf Multikulti machen und wenn dann multi kulti nach eigener Kulti regaiert, sich beschweren, dass die nicht nach unseren Wertvorstellungen im- wie Du es nennst- sachlichen Diskurs vorgegangen sind.

Benedikte

PS-bist Du jetzt Oma?

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Re: Emotionale Themen

Antwort von Leena am 31.08.2018, 12:31 Uhr

Der Arzt hatte seine Meinung ("absolut unvertretbar, nicht alle Kontrolluntersuchungen unbedingt einzuhalten"), Du hattest Deine Meinung ("nicht so weit oben auf der Prioritätenliste"). Also zwei unterschiedliche Meinungen.

Du fandest es doch auch unpassend, dass Dein Arzt damit nicht souverän umgehen konnte, sondern Dich "zur Schnecke gemacht" hat, oder?

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ich kann mir aber vorstellen, dass du dann wütender reagierst

Antwort von Leewja am 31.08.2018, 12:58 Uhr

und auch mal "Arsch" schrist, wenne s eben das Privatleben ist.

Ob Anstand/gute Erziehung/vernünftiges Benehmen mit Bildung zwangsläufig zusammengehört, bezweifle ich und auch , dass die Bildungeinrichtuigen diesen Part übernehmen können - sowas muss mit der Muttermilch aufgesogen werden und es gibt ja auch hochgebildete Menschen aus "bestem hause", die sich trotzdem benehmen wie eine offene Hose...


Nein, ich glaube wirklich, wenn echte Überzeugung/Leidenschaft/Fanatismus dahintersteckt (Fan kommt von Fanatismus...), ist es mit der Sachlichkeit und dem Gelten lassen anderer Meinungen bei den allermeisten nicht allzu weit her.

Sieht man ja hier auch oft- man DARGF in Deutschland ja eine sehr konservative und sogar rechte (oder sogar linke, aber das führt seltener zu so Ausfälligkeiten) Haltung einnehmen, das ist die berühmte Meinungsfreiheit (nur extrem sollte man nicht sein, ist aber Grauzone, scheint mir) - wenn jemand sich also hier rechts (NICHT neonatzi-rechtsextrem! nur rechts) äußert, rutschen die Diskussionen bemerkenswert oft auf ein bemerkenswert tiefes Niveau herab und zwar AUCH und besonders von Seiten derer, die die gegenposition einnehmen.

Mein Vater ist standhafter Sozialdemokrat, und das schon immer - er ist so absolut von seiner Meinung überzeugt, das er bei Widerworten wirklich böse werden kann und auch schon gesagt hat "Ach, Du bist ja bescheuert" - und laut wurde er auch. Dabei ist er ein ganz ruhiger, gebnildeter, feiner, zurückhaltender Mann - aber wenn er glaubt, dann mit auch "brutaler" Überzeugung - er schlägt nicht, aber für ihn ist das schon eien Entgleisung.

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Re: ich kann mir aber vorstellen, dass du dann wütender reagierst

Antwort von Leena am 31.08.2018, 14:34 Uhr

Ich glaube, ich habe tatsächlich noch nie "Arsch" ZU jemandem gesagt, nur ÜBER jemanden (ich will schließlich niemanden beleidigen). Einmal, als ich beim Autofahren eine Vollbremsung hinlegen musste, weil mir einer querschoss, habe ich (in meinem Auto bei geschlossenen Scheiben) geflucht und "Du Hornochsenrindvieh!" geschimpft, weil ich so sauer war, dass ich gleich zwei schlimme Worte auf einmal brauchte, um meinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen - mein neben mir sitzender Sohn hat einen Lachanfall bekommen.

Wahrscheinlich bin ich da aber auch nachhaltig durch meinen Vater sozialisiert worden - Kindheit im 3. Reich, Jugend in der DDR, später ein paar Monate im Stasi-Knast mit dem, was da so dazu gehörte, bevor er vom Westen freigekauft wurde. Da habe ich von ihm verinnerlicht - Gewalt ist nie eine Lösung, und ich gönne es keinem, mich so fertig zu machen, dass ich das vergesse. Wenigstens meinen Stolz könnt ihr mir nicht nehmen.

Und dass es für Deinen Vater schon eine Entgleisung ist, wenn er laut "ach, du bist ja bescheuert!" sagt, ist doch auch schön. Zumal das "ach" vermuten lässt, dass er sich damit aus der Situation zurückziehen kann, bevor es ernstlich bedauerlich wird. Oder?

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Re: Kein Realist haette anderes erwartet......

Antwort von Leena am 31.08.2018, 14:42 Uhr

Natürlich sagt mir Charlie Hebdo und die Reaktion auf die Mohammed-Karikaturen 2005 sind mir auch bewusst. Trotzdem finde ich, ich korrigiere meine Erwartungshalltung an die hier lebenden Mitmenschen nicht nach unten, sondern fordere weiterhin so lange "unsere Wertvorstellungen" und einen "sachlichen Diskurs" ein, bis es tatsächlich in den Köpfen ankommt. (Wobei mir schon bewusst ist, dass Wunder etwas länger dauern, aber wenn ich nicht in dicken Brettern herum bohre, wird nie ein Loch rein kommen.)

Nein, noch bin ich nicht Oma. Dienstag waren wir schon mal im Krankenhaus, weil geprüft werden sollte, ob eingeleitet werden müsste - musste aber noch nicht. Wir können erstmal weiter abwarten.

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