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von spiky73  am 18.04.2017, 20:17 Uhr

Der Darm ist noch warm... Darm-OP, med. Rat, Erfahrungsberichte benötigt...

Hallo ihr Lieben!

Vielleicht kann mir hier die ein oder andere mit Erfahrungsberichten oder berufl. fundierter Meinung weiterhelfen, gerne auch per PN.

Es geht um ein unangenehmes Thema, über das man normalerweise nicht gerne redet: Um Divertikel bzw. Divertikulitis. Leider ist es mal wieder akut, ich liege zum sterben bereit im Bett und hätte gerne, daß einfach nur der Schmerz weggeht...
Für alle, die nicht wissen, was das ist: Divertikel sind kleine Aussackungen im Dickdarm (nicht nur, da kommen sie halt überwiegend vor). Wenn im Dickdarm viele solcher Aussackungen sind, spricht man von Divertikulose. Und wenn sich etwas darin verfängt (Körnchen, Kot) und nicht wieder im Laufe der Verdauung herausgespült wird sondern sich entzündet spricht man von Divertikulitis.
Viel kann man nicht dagegen tun außer entsprechende Ernährung, Bewegung und Gewichtsreduktion, oder aber OP (Dickdarmkürzung). Wobei die Ernährungsratschläge übrigens teilweise völlig konträr sind.
Allerdings bin ich aktuell dabei, meine Ernährung auf Low Carb umzustellen (was mir gefühlt sehr gut tut) und Gewicht zu reduzieren (rund 5 kg sind bereits runter), und für mehr Bewegung habe ich ab nächsten Monat einen Personal Trainer aka Hund angestellt...
Daß ich Divertikel habe weiß ich durch eine Darmspiegelung 2010, wenn ich mich recht erinnere. Könnte auch 2011 gewesen sein. Jedenfalls hatte ich damals eine Entzündung, die mein Arzt nicht behandelte. Die Schmerzen klangen nach ein paar Tagen ab - und seitdem war ich beschwerdefrei.
Vergangenen Oktober dann hatte ich aus anderen Gründen wiederum eine Darmspiegelung, wo außer den bereits bekannten symptomlosen Divertikeln nichts festgestellt wurde. Drei, vier Wochen später hatte ich dann eine akute Divertikulitis, die mein Arzt diesmal sehr ernst nahm. Als die Entzündung abgeklungen war riet er mir, über eine Darm-OP in der beschwerdefreien Zeit nachzudenken.

Seit gestern, also ein halbes Jahr nach der letzten Entzündung, habe ich wieder starke Unterleibsschmerzen und bin mit starken Antibiotika krank geschrieben...
Jetzt ist natürlich das Thema OP wieder brandaktuell.
Im Bekanntenkreis gibt es jemanden, der aktuell deswegen am Darm operiert wird/wurde und der monatelang deswegen ausfällt. Er hat Operation und Rekonvaleszenz ganz dramatisch beschrieben.
Mein Arzt wiederum stellt den Eingriff zwar nicht als Lappalie, aber wesentlich undramatischer dar.

Und mein Gedankenkarrussell dreht sich aktuell, weil ich am liebsten meinen Darm behalten möchte - aber andererseits keine Lust mehr darauf habe, mit dieser tickenden Zeitbombe im Darm herum zu laufen...

Ist hier jemand mit ähnlicher Krankheitsgeschichte? Oder jemand, der bereits eine Darm-OP hatte?
Wie würdet ihr entscheiden? Im Internet steht natürlich viel Drama und alle Eventualitäten. Aber ist das wirklich der Fall?
Und wo würdet ihr den Eingriff durchführen lassen? An einer Uniklinik, oder an einer anderen Klinik, die speziell ein Darmzentrum hat?

Ich sag jetzt schon mal vielen Dank für eure Meinungen.

Liebe Grüße,
Martina.

 
6 Antworten:

Re: Der Darm ist noch warm... Darm-OP, med. Rat, Erfahrungsberichte benötigt...

Antwort von Mäusedompteuse am 18.04.2017, 21:04 Uhr

Huhu,
da kann ich mitreden. Ich wurde Ende November 2016 am Darm operiert. Ich hatte Mitte November leichte Bauchschmerzen die nie ganz weg gingen. Ich war dann zum Hausarzt der eine Entzündung feststellte und mir ein Antibiotikum verschrieb. Ich hab das dann anderthalb Tage genommen, allerdings ohne Wirkung. Samstagmorgen bin ich dann in die Notaufnahme. Nach diversen Untersuchungen hat man dann einen Abszess mit 7cm Durchmesser am Darm gefunden der punktiert wurde und dann gab es Antibiotikum über die Vene. Die Entzündung wurde rasch besser aber die Abszesshöhle bildete sich nicht zurück, deshalb wurde mir dann am 30.11.laproskopisch ein 20cm langes Stück Dickdarm entfernt. Es stand vor der OP ein vorübergehender, künstlicher Ausgang im Raum, den gabs es aber zum Glück nicht. Am 08.12.16 habe ich das Krankenhaus verlassen und war aufgrund der körperlichen Arbeit noch bis 31.12. krank geschrieben. Im Nachhinein war das schlimmste für mich das punktieren des Abszesses!
Falls du sonst noch fragen hast, kannst du mir auch gerne ne PN schicken.

LG Mäusedompteuse

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noch was vergessen

Antwort von Mäusedompteuse am 18.04.2017, 21:23 Uhr

hallo nochmal, hab noch was vergessen:
ich hatte für die Zeit nach der OP einen Schmerzkatheder ähnlich einer PDA bei der Geburt. Der gab kontinuierlich Schmerzmittel ab, ich hätte aber auch "nachlegen" können.

LG Mäusedompteuse

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Re: Der Darm ist noch warm... Darm-OP, med. Rat, Erfahrungsberichte benötigt...

Antwort von Andrea&Würmchen am 19.04.2017, 8:56 Uhr

Hallo,

ich habe diagnostizierten Morbus Crohn, allerdings recht atypisch, d.h. ohne Schmerzen, ich bin auch nicht spindeldürr (eher das Gegenteil ) und richtige Schübe habe ich auch nicht. Eher durchgehenden Durchfall, der aber nach einer Kortison-"Kur" wesentlich besser wurde.

Dementsprechend habe ich regelmäßig Darmspiegelungen und bei der letzten wurde auch eine Divertikulose Grad I festgestellt. Noch besteht da kein Handlungsbedarf, aber meine größte und einzige Angst in dem Zusammenhang wäre ein künstlicher Ausgang. Das ist in meinen Augen eine wahnsinnige Belastung. Aber auch da ist natürlich jeder ein bisschen anders eingestellt.

Mein Arzt hat auf Nachfrage auch berichtet, dass es keine 08/15-Operation ist, aber schwerwiegende Probleme während und nach dem Eingriff würde er nicht erwarten.

Ich glaube, wenn es irgendwann nicht mehr gehen würde, würde ich schon die OP auf mich nehmen. Die dadurch wiedergewonnene Lebensqualität wäre es mir wahrscheinlich Wert.

Alles Gute!

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Re: Der Darm ist noch warm... Darm-OP, med. Rat, Erfahrungsberichte benötigt...

Antwort von Zero am 19.04.2017, 15:30 Uhr

Ich hatte vor 3 Jahren eine recht große Operation mit Resektion von Dickdarm, Dünndarm (incl. Bauhin Klappe), sowie Enddarm.
(Hysterektomie mit Salpingoovarektomie bds, Ureterolyse bds, parielle Harnblasenresektion mit Anlage einer suprapubischen DK, anteriore Sigma-Rektumresektion (ca. 16cm Kolon) und Ileozökalresektion (ca. 38 cm Dünndarm und ca. 4 cm Dickdarm).

Aber wie kann man dir mit der Info helfen?

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Re: Der Darm ist noch warm... Darm-OP, med. Rat, Erfahrungsberichte benötigt...

Antwort von Franzie76 am 19.04.2017, 21:47 Uhr

Hey Spiky,
... Das "Drama" hat meine Mutter durch. Angefangen über Jahre mit regelmäßigen Durchfällen und Fieber, wurde vor etwa 5 JAhren bei einer Darmspiegelung die Divertikulose ausfindig gemacht u zu einer OP geraten. Meine Mutter hat das dann noch etwas aufgeschoben u dann war die OP lt Operateur wohl kurz vor knapp .. Länger hätte sie, auf Grund der vorhandenen Entzündung, nicht mehr warten können. Man hat ihr einiges vom Darm entfernt u sie hatte kurzzeitig einen künstlichen Ausgang, der aber nach 6 Wochen erfolgreich zurück verlegt werden konnte.
Seit der OP ist sie fast Beschwerdefrei u wir hoffen einfach, dass es so bleibt!

Alles Gute!

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Re: Der Darm ist noch warm... Darm-OP, med. Rat, Erfahrungsberichte benötigt...

Antwort von Bookworm am 20.04.2017, 11:31 Uhr

Mein Mann ist im Sommer 2015 operiert worden, insgesamt 35 oder 40 cm Darm entfernt. (Er hatte vorher eine Divertikulitis die fast zur Not-OP geführt hätte)

Näheres auf Wunsch per PN.

Gute Besserung!

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