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Geschrieben von Emmi77 am 05.08.2022, 11:47 Uhr

Betriebliches Eingliederungsmanagement

Ich bin etwas verwirrt..... Bin seit 1.8. Für eine Woche krank geschrieben und bekomme heute, datiert vom 2.8. Eine Einladung von meinem Arbeitgeber zu einem Gespräch im Rahmen des betrieblichen Eingliederungsmanagement..... Ich war im letzten Jahr länger wegen Corona und einer Operation krank geschrieben und bin auch seit dem nicht ganz fit.... Aber nach einer Woche????? Was sollte ich beachten? Dankeschön

 
11 Antworten:

Re: Betriebliches Eingliederungsmanagement

Antwort von Pia555 am 05.08.2022, 11:55 Uhr

Hallo,

Viele Firmen machen das BEM aber einer insgesamten Krankheitsdauer, die 6 Wochen übersteigt.

In diesem Gespräch wird erörtert, woran das liegen kann, was kann man besser machen, etc.
Aber Vorsicht: solche Gespräche KÖNNEN auch eine Grundlage für eine spätere betriebsbedingte Kündigung sein, weil man zu oft fehlt.

Ich würde also das Gespräch wahrnehmen, du darfst einen Zeugen mitnehmen.

In den meisten Fällen ist es einfach eine Proforma Sache, die man machen muss seitens des Arbeitgebers. Aber ich hab im Bekanntenkreis auch schon andere Erfahrungen erlebt.

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Re: Betriebliches Eingliederungsmanagement

Antwort von DecafLofat am 05.08.2022, 11:56 Uhr

Gar nichts musst du beachten Punkt das ist ein Automatismus, der ab so und so viel kranktagen aktiviert wird. Der Personal Sachbearbeiter hat das vermutlich gar nicht selbst gemacht, sondern das ist bei entsprechender betriebsgröße im System hinterlegt was du machen kannst: den personalsachbearbeiter anrufen, kurz auf die unterschiedlichen Diagnosen hinweisen und dass die Krankheit nichts mit der Belastung durch den Beruf zu tun hat und dann ist das ganze auch schon fertig. Im Endeffekt geht es ja nur darum, zu sehen, was im Betrieb geändert werden muss, um deine Gesundheit zu erhalten. Der Arbeitgeber hat eine fürsorgepflicht.

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Re: Betriebliches Eingliederungsmanagement

Antwort von Emmi77 am 05.08.2022, 13:00 Uhr

Vielen Dank schon mal. Kann man mich "zwingen" meine Stunden zu reduzieren? Vielleicht durch Androhung einer betriebsbedingten Kündigung?

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Re: Betriebliches Eingliederungsmanagement

Antwort von Liam7403 am 05.08.2022, 13:16 Uhr

Ähm, ich würde erstmal anrufen und darauf hinweisen, dass du bis zum **** krankgeschrieben bist.
Weiß ja nicht wegen was die AU bist, aber krank ist krank.

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Re: Automatismus bei 6 Wochen AU innerhalb eines Jahres

Antwort von cube am 05.08.2022, 13:33 Uhr

Der AG ist dazu verpflichtet - du kannst aber auch ablehnen.
Der Termin darf nur mit deinem Einverständnis abgehalten werden.
Du darfst einen Zeugen mitnehmen.

Auch wenn der AN die BEM ablehnen kann, wird dazu geraten, dies nicht zu tun.
Eine Teilnahme zeigt eben auch, dass man selber! Interesse daran hat, mögliche Probleme oder was auch immer zu klären, aufzuklären etc.

Du schreibst selber, du wärst seit Corona und der OP nicht ganz fit - wenn sich dies auf deine Leistungsfähigkeit ausgewirkt hat und auswirkt, ist es meiner Meinung nach auch unabhängig von 6 Wochen etc völlig ok, ein Gespräch zu führen.
Es geht dann ja genau nicht nur um die 1 Woche AU im August, sondern um dein Befinden und/oder Leistungsfähigkeit seit dem letzten Jahr.

Die BEM selber kann NICHT als Grundlage zu einer Kündigung genommen werden! Sie hat im Rahmen der Fürsorge gegenüber dem AN stattzufinden.
Das ist kein Mitarbeiter-Gespräch, in dem der AG dem AN Fehlverhalten oder sonstige "Böcke" mitteilt und daraus eine 1. Abmahnung formulieren kann.
Im Gegenteil erschwert die BEM dem AG sogar die Kündigung wegen Krankheit. Denn nach BEMN muss der AG erst Recht alles dafür tun, dem AN zu helfen, etwaige Probleme zu überwinden oder sonstige Hilfestellungen zu leisten.

Dazu muss eine Kündigung wg. Krankheit sehr engen Vorgaben entsprechen und verschiedene Schritte durchlaufen.

Generell ist eine Kündigung (ausgenommen Kleinbetrieb) nicht so einfach - die meisten AN´s nehmen sie halt nur einfach hin anstatt sich mal schlau zu machen, ob überhaupt die rechtliche Grundlage zur Kündigung vorhanden ist.

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Re: Automatismus bei 6 Wochen AU innerhalb eines Jahres

Antwort von Emmi77 am 05.08.2022, 13:43 Uhr

Wow, ganz lieben Dank für die ausführliche Antwort

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Re: Betriebliches Eingliederungsmanagement

Antwort von Kerstin123 am 05.08.2022, 16:10 Uhr

Also bei uns ist beim BEM auch immer automatisch der Betriebsrat involviert

Normalerweise braucht man sich deswegen auch nicht wirklich sorgen machen, du kannst das wahrnehmen, dabei wird geschaut, was der Arbeitgeber tun kann, um die Situation zu verbessern (z.B, ein spezieller Bürostuhl wenn man Wg Rückenptoblemen länger ausgefallen war oder Arbeitszeiten - Schichten ändern, wenn das positive Auswirkungen auf die Gesundheit hat)


Aber man wird zu nichts gezwungen und man muss das Gespräch auch nicht wahrnehmen

Falls ihr einen Betriebsrat habt, kannst Du dich auch vorab dort erkundigen

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Re: Automatismus bei 6 Wochen AU innerhalb eines Jahres

Antwort von wolfsfrau am 05.08.2022, 16:56 Uhr

Ich hatte so ein Gespräch auch schon.
Ich hatte in einem zwei OPs und war dementsprechend insgesamt fünf Wochen krank.
Dort war nur die Anzahl der Kranktage bekannt und allein die Erwähnung der OPs hat schon alles geklärt.

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Re: Automatismus bei 6 Wochen AU innerhalb eines Jahres

Antwort von Gernemama am 05.08.2022, 18:08 Uhr

Als mein Mann gerade ins Krankengeld gefallen war, hat der nur das Shirt gehoben und seine große Narbe quer über den Bauch gezeigt .... Deshalb haben die nie wieder nachgefragt. Auch Wiedereingliederung war kein Problem. Der Meister wollte nämlich daß er im Schicht Rhythmus seine Stunde ableistet. Also nachts für 2 h statt 1 Woche 2 Std 1 Woche 4 und dann 6

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Re: Betriebliches Eingliederungsmanagement

Antwort von trekkie am 06.08.2022, 6:43 Uhr

Hallo,

Das Läuft bei uns auch automatisch.

Letztes Jahr hatte ich das auch. Bei mir war das so wie kann der Arbeitgeber unterstützen. Ich habe jetztz.eine Einfahrtgenehmigung auf Gelände und mache zu 25 prozent Home Office

Eine Kollegin hat einen höhen verstellbaren Schreibtisch nach Bandscheibenvorfällen.

Du musst das nicht machen, kannst aber. Es gibt bei uns Kollegen die fanden das blöd. Bei mir war es okay.

Bei mir war mein direkter Vorgesetzter, Personaler, Betriebsrat dabei.

Grüße

Anke

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Re: Betriebliches Eingliederungsmanagement

Antwort von Chantie am 07.08.2022, 15:48 Uhr

Hallo,
Bei uns in der Behörde bin ich zuständig für das BEM.
Wenn man insgesamt 42 Tage in den letzten 12 Monaten erkrankt war, am Stück oder getrennt ist der Arbeitgeber gesetzlich verpflichtet ein BEM Angebot zu machen. In dem Erstgespräch soll erörtert werden, was der Arbeitgeber für dich tun kann, um den Genesungsprozess zu unterstützen und weitere Fehltage zu reduzieren.
Das kann bestimmtes Equipment sein, wie ein höhenverstellbarer Schreibtisch, eine Reha, ein Wechsel der Tätigkeit usw. Das Gespräch findet vertraulich statt und wird nicht an Vorgesetzte weitergegeben.
Viele denken es ist negativ behaftet, das finde ich aber gar nicht! Es bietet ganz viele Möglichkeiten zur Unterstützung. Es ist sehr umfangreich, deshalb kann ich nicht alles aufzählen, aber in deinem Fall muss man schauen, ob man dich überhaupt unterstützen kann, es klingt eher so als ob du noch etwas Erholung brauchst.
Falls du noch nicht wieder angefangen hast zu arbeiten, kannst du über eine stufenweise Wiedereingliederung nachdenken. Dein behandelnder Arzt erarbeitet mit dir einen Plan zum langsamen Wiedereinstieg zB. 3 Stunden Täglich in der 1.Woche, 5 in der 2. Woche usw.
In dieser Zeit bekommst du Geld wie bei einer kompletten Krankschreibung.
Eine BEM Maßnahme könnte auch sein im Homeoffice zu arbeiten oder eine Reha wegen COVID zu machen…

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