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Geschrieben von Murmeltiermama am 16.09.2016, 9:20 Uhr

Bautzen

Zur eigentlichen Thematik möchte ich gar nichts sagen. Dazu sind die (Medien)Berichte einfach zu unterschiedlich, um sich da eine sinnvolle Meinung zu bilden. Vermutlich ist da aber sicher an allen Darstellungen ein Stück weit was dran.

Aber mal etwas zur Stadt Bautzen: Zunächst mal möchte ich festhalten, dass das eine wirklich bezaubernde kleine Stadt ist. Wirklich, das meine ich ganz ernst. Überhaupt die ganze Lausitz ist eine völlig unterschätzte Region. Leider. Denn das ist dann auch schon Teil des Problems. Nach der Wende wurden bestimmte Regionen im Osten von einer ganzen Generation gebildeter, kreativer, junger Menschen verlassen. Um die Arbeitslosenzahlen zu schönen und der Jugend vermeintlich bessere Chancen zu verschaffen, wurden junge Erwachsene mit Prämien belohnt, wenn sie zur Ausbildung und zur Arbeit in den Westen gingen. Im Ergebnis blieben nur die Alten und die weniger Flexiblen (meist eben nicht gerade die Gebildetsten) zurück. In manchen Jahrgängen gingen zudem insbesondere die jungen Frauen fast ohne Ausnahme. So hat man ganze Regionen ausbluten lassen. Es gibt dort kaum Kinder und Jugendliche. Zwischenzeitlich hat man dann auch noch Werbung gemacht, um westdeutsche Rentner mit geringen Mieten anzulocken. Im Ergebnis hat man ein riesiges demographisches Problem und in den ländlichen Regionen einen signifikanten "Männerüberschuss". Das ist die Ausgangslage in den ostdeutschen Randregionen. Nur mal so zum Verständnis, nicht als Entschuldigung. Manchmal lese ich hier nämlich wirklich seltsame Ansichten über Ostdeutsche. Natürlich gibt es hier problematische Regionen und natürlich hat auch die DDR-Geschichte daran einen Anteil. Insbesondere die älteren Menschen haben hier tendenziell rassistische Ansichten. Aber eben auch die Nachwende-Geborenen und das liegt nicht an der Geschichte vor 89 sondern an der danach. Da wurde viel falsch gemacht und jetzt sieht man die Ergebnisse.

Übrigens: Die Geschichte ostdeutscher Gastarbeiter unterscheidet sich von der westdeutscher fast nur durch die unterschiedlichen Herkunftsländer. Integriert waren die in beiden deutschen Staaten nicht. Es ging allein um die Arbeitskraft. Dazu gab es letztes Jahr eine tolle Ausstellung in verschiedenen Städten. Ich weiß nicht, ob die noch irgendwo zu sehen ist. http://www.hdg.de/bonn/presse/news-details/immer-bunter-einwanderungsland-deutschland-neue-ausstellung-im-haus-der-geschichte/

 
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