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Geschrieben von Schwoba-Papa am 12.01.2005, 9:54 Uhr

BGH entscheidet über heimliche Vaterschaftstests

Dürfen Männer eine Vaterschaft mittels eines heimlichen DNA-Tests anfechten? Mit dieser Frage beschäftigt sich heute der Bundesgerichtshof. In Deutschland ist eine Diskussion über die anonymen Tests entbrannt. Bundesjustizministerin Brigitte Zypries will diese verbieten lassen und sogar unter Strafe stellen.

"Schwerer Eingriff in die Privatsphäre"
Zypries ist empört über das florierende Geschäft mit den Vaterschaftstests. Es handle sich dabei "um einen schweren Eingriff in die Intimsphäre der Frauen". Es sei "unglaublich", dass "Labors sogar in U-Bahnen werben, man solle anonym genetische Spuren einschicken". Dem will die SPD-Ministerin nun ein Ende bereiten: Sie plant noch in diesem Jahr einen entsprechenden Gesetzesentwurf. Bestraft werden sollen demnach Männer, die ohne schriftliche Einwilligung der betroffenen Frauen genetische Spuren testen lassen. Auch Labors, die eine solche Untersuchung vornehmen, sollen mit Strafe bedroht werden.

Datenschützer: Selbstbestimmungsrecht der Mütter verletzt
Datenschützer kritisieren die heimlichen Tests ebenfalls. Damit werde das Selbstbestimmungsrecht der Mütter und der Kinder verletzt, so ihr Argument. Weil die 300 bis 500 Euro teuren Tests immer unkomplizierter geworden seien, könnten sich auch Fremde - etwa die misstrauischen Schwiegereltern - entsprechendes Genmaterial besorgen, um die Verwandtschaft prüfen zu lassen, befürchten die Datenschützer.

Tests per Rechtsweg
Nach dem bestehenden Gesetzen gilt jedes Kind als ehelich, das in einer Ehe geboren wird - unabhängig davon, ob der biologische Vater der Ehemann ist oder nicht. Die rechtliche Möglichkeit, die Vaterschaft auf legalem Wege feststellen zu lassen, gibt es bereits. Allerdings muss dazu der Rechtsweg beschritten werden - und das dauert. Ministerin Zypries will nun prüfen, ob sich eine solche gerichtliche Klärung der Vaterschaft beschleunigen lässt.

Grüne: Klage schadet der Familie
Die Vaterschaft offen vor Gericht anzufechten würde Familien mehr schaden als ein heimlicher Test, kritisierte die Grünen-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt. Falls sich der "Kuckuckskind-Verdacht" als falsch herausstelle, sei die Beziehung ohne Not beschädigt worden. Außerdem dürften Männer nicht benachteiligt werden. Sie müssten genauso sicher wie die Frau wissen dürfen, ob sie ein Elternteil sind.

"Ein heimlicher Test dient dem Familienfrieden"
Auch die Union und die FDP kritisieren das geplante Verbot von Vaterschaftstests. "Ein Mann muss klären können, ob er der Vater ist", sagte der CSU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Zeitlmann in der "Bild"-Zeitung. "Dieses Recht ausschließlich von der Zustimmung der Frau abhängig zu machen, ist lebensfremd." Auch die FDP hält wenig von dem Vorschlag der Justizministerin. "Es liegt nicht im Kindeswohl, wenn ein Vater ständig zweifelt oder gar klagen muss", sagte Familien-Experte Klaus Haupt. "Ein heimlicher Test kann den Klageweg vermeiden und dient damit dem Familienfrieden."

Zehn Prozent Kuckuckskinder?
Nicht zuletzt befürwortet eine große Mehrheit der Väter heimliche Tests - und macht sie im Zweifelsfall auch. Eine Umfrage im Auftrag der Zeitschrift "Freundin" im vergangenen Dezember ergab, dass 86 Prozent der Männer heimliche Tests befürworten. 93 Prozent der Befragten würden das Kind nicht mehr akzeptieren, sollte sich herausstellen, dass sie nicht der Erzeuger sind. 40 Prozent fordern gar, dass Mütter so genannter Kuckuckskinder bestraft werden. Wissenschaftler gehen davon aus, dass zehn Prozent aller Kinder nicht vom vermeintlichen Vater stammen.

Quelle T-online

So liebe Mamis, jetzt zählen wir mal durch ! :-)

Grüßle

 
14 Antworten:

Re: BGH entscheidet über heimliche Vaterschaftstests

Antwort von starlet! am 12.01.2005, 10:25 Uhr

Warum muß man so was HEIMLICH testen? Was ist denn das dann für ne Partnerschaft? Wenn Zweifel bestehen, dann kann man sowas doch auch offiziell testen lassen.
Ganz ehrlich, wenn mein Mann auf die Idee käme, die Vaterschaft heimlich testen zu lassen und ich würde es raus bekommen, dann könnte er die Koffer packen.

mfg
Isabel

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Ich bin als Frau auf der Seite der Männer!!!

Antwort von Trini am 12.01.2005, 10:32 Uhr

Jede Frau, die einem Test nicht zustimmt, gibt doch schon mal zu, daß die theoretische Möglichkeit besteht, daß das Kind einen anderen Vater hat.

Mein Mann kann die Haare der Jungs gern aufsammeln, braucht er aber nicht, die Kerle sehen ihm zuuuu ähnlich.

Trini

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Re:

Antwort von Stephie und Mina am 12.01.2005, 11:35 Uhr

Grundsaetzlich eine gute Idee, aber im Grunde ist jegliche Heimlichtuerei in einer Partnerschaft Mist.
Allerdings, wenn es dann soweit gekommen ist, dass der Vater schon heimlich testen laesst, dann ist eh schon ein Knacks in der Beziehung drin.

Es ist aber nur ein Zeichen des Fortschritts, dass solche Tests jetzt so problemlos durchgefuehrt werden koennen und verbieten, glaube ich, kann man es nicht.

LG

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Re: aber frau minister, ...

Antwort von sterntaler am 12.01.2005, 12:20 Uhr

....steht da noch eine ungeklärte frage im raum?? ;o)

nein spaß beiseite,
ich kann mich nur der meinung meiner beiden vorrednerinnen anschließen.
kein mann auf der welt würde einen heimlichen test durchführen, wenn da nicht "der" wurm drin stecken würde, oder? ;o)
oder anders herum formuliert, eine frau bzw mutter, die sich in dieser hinsicht nichts vorzuwerfen hat, braucht auch keine ängste auszustehen!

aber mal ein ganz anderer ansatzpunkt und denkanstoß,....diese tests werden irgendwann eh alle hinfällig, wenn unsere herrschaften in den oberen rängen sich für ein gesetz zur DNA-analyse für die allgemeinheit durchringen. spätestens dann könnte man durch diese DNA-indentifizierung die herkunft in erfahrung bringen!

oder sehe ich das falsch?

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Selbst wenn DAS noch Zukunftsmusik ist...

Antwort von Trini am 12.01.2005, 12:27 Uhr

steht doch Frau Minister dem geltenden Recht (jedes Kind hat das Recht auf Kenntnis seiner Abstammung) da entgegen.

Deshalb gibt es doch in D keine anonyme Samenspende (weil nun mal der leibliche Vater per se unterhaltspflichtig wäre - hab ich jedenfalls mal als Begründung gelesen).

Irgendwie komme ich bei der Dame nicht mit.

Trini

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Re: BGH entscheidet über heimliche Vaterschaftstests

Antwort von Frosch am 12.01.2005, 12:30 Uhr

Hallo!

Hmmm, wenn jemand einen Vaterschaftstest machen lassen WILL, ist das doch schon ein Zeichen, daß in dieser Beziehung etwas eklatant schiefläuft.
Ich denke, wenn eine Familie so etwas vor Gericht entscheidet, ist es zu einem großen Prozentsatz egal, wie das Urteil ausfällt. Der Riß, der dadurch in der Familie entsteht, ist schwer zu kitten.
Die Gesundheitsministerin meint, das Einverständnis des Kindes sollte eingeholt werden. Wie fühlt sich denn ein Kind, wenn der Vater sagt: "Du, ich weiß nicht, ob ich Dein echter Vater bin, ich möchte das testen lassen!" - ganz zu schweigen von den Gefühlen des Vaters...

Schwierige Sache... Auf der einen Seite hat jeder Vater das Recht auf Gewissheit, daß es sein Kind ist. Auf der anderen Seite ist das Vertrauen und die Ehrlichkeit, auf dem eine Beziehung basieren sollte...

Ich wage mal lieber kein Urteil - es gibt viele Argumente pro und contra für beide Seiten.

LG Antje

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Re: BGH entscheidet über heimliche Vaterschaftstests

Antwort von Schwoba-Papa am 12.01.2005, 12:46 Uhr

Hallo Starlet,

ja warum muß man das heimlich testen ?
Weil bei uns Männern kein Kind untenrausflutscht was für uns, wie es für euch ist ein eindeutiger Beweis wäre und weil es Frauen gibt die legen sich auch mal auf andere Männer als die ihren !
Weil halt manchmal in einer Beziehung Zweifel herrschen, manchmal an der Liebe ("Schatz, Du liebst mich nicht mehr"), in grasseren Fällen sogar an der Treue und Ehrlichkeit.

Nun gäbe es die Möglichkeit zu sagen : "Schatz, ich will Gewissheit, nicht das ich Dir nicht traue, aber laß uns mal testen, nur so, just for fun". "Ach ja", sagt die Frau, "dann weiß ich auch sicher das ich die Mama bin, juhe" ?!?

Der zweite offizielle Weg wäre zu klagen, Vaterfeststellungsverfahren nennt man das glaub ich. So beide Wege
wären äußerst problematisch oder ?

Da sag ich mir, mache ich bei Zweifel (sonst testet keiner) heimlich den Test, bin mir sicher und alle sind happy.

Ich bin mal mutig und sag : Eine Kosten/Nutzen Rechnung. Hätte ich begründete Zweifel und es würde sich herausstellen ich bin nicht der Vater, wäre ich bereit 1 Jahr in Knast zu gehen, dafür spare ich mir aber u.U. 25 Jahre Unterhalt.

Und Isabel, bei einem positiven Test käme dir dein Mann zuvor.

Grüßle

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Eins!

Antwort von ninas59 am 12.01.2005, 14:52 Uhr

Kann es sein, dass Brigitte Zypries ihr Kuckuckskind mit allen Mitteln decken will?

"um einen schweren Eingriff in die Intimsphäre der Frauen".
???????????????????????????
Mir läg da was auf der Zunge, aber das verbeisse ich mir jetzt lieber.

"sei "unglaublich", dass "Labors sogar in U-Bahnen werben"
Klar, wenn ich gegen Werbung bin, dann muss man gleich die Sache an sich verbieten. Also schliesst den Mediamarkt.

"man solle anonym genetische Spuren einschicken".

Interessant, ich habe mir darüber noch keine Gedanken gemacht. Angenommen ein "Kind" hat jemanden unter Verdacht, der leibliche Vater zu sein. So könnte es den Verdacht verifizieren.


Also ich finde, Frau Zypries greift viel zu sehr in die Intimsphere ein.
Sie hat den Vaterschaftstest auch mit dem Briefgeheimnis verglichen.

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Re: Eins!

Antwort von Heike71 am 12.01.2005, 15:07 Uhr

Ich finde das vorhaben dieser Ministerin schon ein starkes Stück....

Die Verletzung der Persönlichkeitsrechte fangen schon mit dem verschweigen des tatsächlichen Erzeugers dem Kind gegenüber an. Mal ganz zu schweigen von der finanziellen Ausbeute des "Nichterzeugers".

Soweit ich gelesen habe soll es fast unmöglich sein, den zu unrecht bezahlten Unterhalt erstattet zu bekommen...

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Re: Eins!

Antwort von Schwoba-Papa am 12.01.2005, 15:13 Uhr

Sofern man dieses Frauen Absicht unterstellt. Bsp. Frau A. ist mit B. verheiratet und hat einen Geliebten C.
Sie schläft mit C. weil sie will und mit B. weil sie muß. Nun wird sie schwager.
Wer ist der Vater B oder C ?

Grüßle

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Übrigens: 56% der FRAUEN sind GEGEN das Gesetz!

Antwort von Frosch am 12.01.2005, 18:37 Uhr

Hallo,
und nur 32% dafür. Interessante Zahlen, finde ich!

LG Antje

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Darunter

Antwort von ninas59 am 13.01.2005, 12:04 Uhr

befinden sich wohl die 10% Kuckucksmütter ;-)

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An Nina:

Antwort von Frosch am 13.01.2005, 12:30 Uhr

*GRINS*
dann relativiert sich der Prozentsatz ja ziemlich, wenn man die 10% abzieht :-))

Zum Glück bin ich eine Raben- und keine Kuckucksmutter ;-)

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Vogel ist Vogel

Antwort von ninas59 am 13.01.2005, 12:42 Uhr

*ggg*

Übrigens, mein Nick ist Ninas, das ist die Abkürzung von Ninas Mutter. Bin immer ganz irritiert wenn ich mit Nina angesprochen werde, und brauche lange zu kapieren, dass ich gemeint bin.

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