Ausgegackert

Es wird irgendeinen Grund haben, weshalb er jetzt in dieser Klinik ist, da kannst du sicher sein.
Es ist nicht so, dass man ihn jetzt verhätschelt, weil man so viel Mitleid hat, auch da kannst du sicher sein.

Es gibt viele Insassen/Patienten die erträgt man eigentlich nicht, aber wenn man sich da reindenkt, kann man den Job an den Nagel hängen.
Mein Exmann war während der Ausbildung in Straubing in der Forensik, er hat einfach keine Akten gelesen um nicht voreingenommen zu sein.

Es ist nämlich auch für das Personal überhaupt nicht leicht, wenn man weiß dass mein einen Kinderschänder/Mörder wie einen Menschen behandeln muss, deshalb muss man eine gewisse Distanz aufbauen und deshalb erträgt man so manche Vorwürfe hier auch einfach nicht!
Man hat sich eben an Regeln und Gesetze zu halten und das hat nichts damit zu tun, dass man ein linksgrünversiffter Gutmensch ist, sondern damit, dass man professionell seinen Job zu erledigen hat und im besten Fall nichts davon mit nachhause nimmt.
Mit zunehmenden Alter und Berufserfahrung wird das merklich besser.
Wir entscheiden nämlich gar nichts, das ist Aufgabe der Justiz bzw des Richters.
In Ausnahmefällen kann man mit dem Vorgesetzten reden und vorübergehend diverse Stationen meiden, für die man eingeplant ist, wenn man befangen ist, oder psychisch gewisses Klientel nicht verkraftet.
Hatte ich bisher aber nur einmal und das war sogar ohne, dass ich selbst drum betteln musste.
Und was Flüchtlinge in der Psychiatrie betrifft, kann ich dir hiermit schriftlich geben, dass es bisher noch keine außergewöhnlich schrecklichen Vorfälle gab.
Bis jetzt waren das Abschieber, die eben mal schnell suizidal waren und in der Psychiatrie einen Aufschub bekamen. Die waren durch die Bank alles sehr nett und zuvorkommend, einer hat sogar unsere Senioren bespasst und hat uns bei der Essensausgabe etc geholfen.
Und ich bin auch nicht zum politisieren in der Arbeit!