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Geschrieben von dr.snuggles am 29.11.2009, 14:53 Uhr

auch edeka bespitzelt

München (ddp). In der deutschen Wirtschaft gibt es möglicherweise
eine neue Spitzelaffäre. Wie das Nachrichtenmagazin „Focus“ am
Sonntag berichtete, lässt die Supermarktkette
Edeka ihre Mitarbeiter
offenbar seit Jahren durch Detekteien bespitzeln. Das gehe aus
internen Geschäftspapieren hervor. Demnach spionierten
Privatdetektive Angestellten der bundesweit 32 Edeka-Simmel-Filialen
in Sachsen, Thüringen und Bayern systematisch hinterher.

Dabei führten Detektive dem Bericht zufolge nicht nur heimlich
Hausvisiten bei krankgemeldeten Mitarbeitern durch, sondern filzten
auch Privatautos von Mitarbeitern. Aus Verträgen und einer
Arbeitsanweisung vom 12. Januar 2009 gehe hervor, dass bis zu 20
Wagen pro Woche kontrolliert worden sind. Weigerten sich die
Betroffenen, den Wagen zu öffnen, „drohen wir damit, die Polizei zu
rufen und verweisen darauf, dass dieses sicherlich arbeitsrechtliche
Konsequenzen haben werde“, habe ein Detektiv dem Magazin berichtet.

Die Münchner Arbeitsrechtlerin Dorthee Wilcke sagte, dass der Wink
mit der Kündigung auf eine „strafbare Nötigung hinauslaufen“ könnte.
Firmenchef Peter Simmel weist dem Bericht zufolge solche Vorwürfe
zurück. Nur in einem einzigen Fall habe es eine Wagenkontrolle
gegeben.

Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di kritisierte zudem Passagen
der Arbeitsverträge für Simmel-Beschäftigte als „rechtswidrig“.
Demnach sei eine tägliche fristlose Kündigungsmöglichkeit binnen
sechs Monaten im Einzelhandel in Bayern verboten. Zudem vergüte der
Unternehmer Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie Überstunden mit
Warengutscheinen, die ausschließlich in Simmels Edeka-Märkten
eingelöst werden könnten. „Warengutscheine können als Lohnersatz
nicht beitragsfrei erbracht werden“, sagte Dirk Bühl von der
deutschen Rentenversicherung Bund dem Magazin.
ver.di-Fachabteilungsleiter Hubert Thiermeyer kündigte an: „Wir
werden Anzeige erstatten und den Vorgang an die Prüfbehörden
weiterleiten.“

In der Vergangenheit war der Discounter Lidl mehrfach in die
Schlagzeilen geraten, unter anderem wegen der Kameraüberwachung von
Mitarbeitern sowie der Sammlung von Krankendaten.

 
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