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Geschrieben von Ralph am 06.02.2006, 17:59 Uhr

Angesichts der diversen Nullrunden...

... die ich in den letzten 12 Jahren gefahren habe, angesichts der katastrophalen Arbeitssituation, die ich hier vorfinde, ist ein Streik schon verständlich.

Ja, ich habe einen sicheren Arbeitsplatz, und ich weiß sehr wohl, was ich damit habe. Aber erstens hätten die, die das jetzt anprangern, auch in den öffentlichen Dienst gehen können, und zweitens muß ich mir deshalb nicht alles, aber auch wirklich alles gefallen lassen. Mich k..tzen diese Sprüche wie "ihr habt es ja lau auf eurem sicheren Arbeitsplatz im öffentlichen Dienst..." echt an. Die meisten haben doch noch das Bild des ÖD aus den 70ern im Auge. Daß aber seit 15 Jahren Stellen immer mehr eingespart wurden, daß immer mehr Arbeit auf immer weniger Schultern verteilt worden ist, das will keiner sehen. Warum geht den die Krankenstandsrate immer wieter nach oben? Könnte inzwischen auch daran liegen, daß die Leute dauerhaft überarbeitet sind?

Das ruhige Eierschaukeln im ÖD ist seit langem vorbei. Und klar werden der 40-Stunden-Woche weitere Arbeitsplätze anheim fallen, wer das negiert, ist naiv.
Im alten Sozialamt waren, als ich anfing, 50-60 Leute tätig, zuletzt, vor Hartz 4, waren wir noch ca. 30-35. Die Fallzahlen sind aber in den letzten 12 Jahren gestiegen, und der Computer richtet leider nicht alles, und das bei immer agrressiveren Publikum. Tolle Motivation bei gleichzeitig sinkendem Reallohn.

Im Übrigen habe ich als Beamter seinerzeit meine 38,5-Stunden-Woche durch Lohnzuwachsverzicht bezahlt, deshalb war die einseitige Einführung der 40-Stunden-Woche für Beamte durch den Hamburger Senat 2002 eindeutig ein Griff in mein Portemonaie, Straßenräuberei auf offener Straße nenne ich soetwas!

Meine Ex hat, als sie im Erziehungsurlaub mit ihrem dritten Kind war, mir keinen Unterhalt für unsere Kinder gezahlt. Allein die Tatsache, daß ich eine alte Gurke als Auto fahre und in der alten Wohnung geblieben bin, hat uns in dieser Zeit weit unter den Sozialhilfesatz sinken und leben lassen.
Daran dürft ihr ermessen, wie reich man im gehobenen Verwaltungsdienst sich verdient!

Urlaubsgeld? Seit vielen Jahren gestrichen! Weihnachtsgeld? 60% des Standes von 1993, jedenfalls bei den Beamten. Tut doch nichts so, als ob hier noch das große Füllhorn ausgeschüttet wird.

Wer als Bürger eine anständige Verwaltungsarbeit haben möchte, soll diese Leute auch verdammt noch mal anständig bezahlen und nicht via Volksvertreter z.T. mit einem Lohn am unterem Ende der Lohnskala abspeisen. Und wenn doch, ja, dann muß man sich nicht wundern, wenn der Kessel irgendwann hochgeht.

Leider darf ich nicht streiken, bin ja leider zu Loyalität gegenüber dem Dienstherren verpflichtet. Aber in der Gewerkschaft bin ich dennoch. Disqualifiziert mich das jetzt? :-)

Viele Grüße
Ralph/Snoopy, der heute sich ansonsten mit Posten zurückhalten muß... :-)

 
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