Forum Aktuell

Aktuelles und Neuigkeiten

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Strudelteigteilchen am 04.12.2011, 12:47 Uhr

angemessene Wohnungskosten

Echt, Catalanya? Du findest es also angemessen, einen Arbeitslosen zu bestrafen, indem Du ihm neben dem Job auch noch alle Freunde und das soziale Netz und den Kindern das gewohnte Umfeld (Kindergarten, Schule, Hort, Sportverein) nimmst? Krass.....

Benedikte, Du hattest eine Wahl: Eine kleine Wohnung in der Innenstadt oder eben ein großes Haus am Stadtrand. Du hast Dich für letzteres entschieden - was völlig okay ist - aber es war eben Deine Entscheidung. Um es überspitzt auszudrücken: Das Wohnumfeld "da draußen" war für Dich nicht "schlimm genug", um dann eben doch lieber in einer kleinen Wohnung in der Innenstadt zu wohnen.

Für mich kommen da drei Dinge zusammen, die teilweise gegensätzlich sind, die aber alle bedacht werden müssen (und die das Ganze etwas kompliziert machen):

1. Das (völlig berechtigte!!) Interesse der Gemeinschaft, daß jeder, der von ihr finanziert wird, seine Kosten so weit wie möglich senkt.

2. Das Interesse genau dieser Gemeinschaft, eine Gentrifizierung der Innenstadt-Stadtteile zu vermeiden. Diese beiden Punkte sind sehr gegensätzlich. Das Beispiel München zeigt aber: Gentrifizierung ist nicht im Interesse der Stadt und damit der Gemeinschaft. Es stellt sich die Frage: Was ist uns das Verhindern der Gentrifizierung wert?

3. Das individuelle Interesse das einzelnen ALG2-Empfängers, ein "schönes" Leben zu führen. Und dazu gehören eben auch Freunde, ein soziales Netzwerk (woran dann auch wieder der Staat ein Interesse haben sollte, denn das ermöglicht oft eine Berufstätigkeit), eine gewohnte Umgebung für die Kinder.....

Meines Erachtens gibt es da keine einfachen Lösungen. Einfach pauschal zu sagen: "Dann ziehen sie halt in die Ghettos!" kann es ja auch nicht sein, oder? Aber es bleibt ein - definitiv verständliches - Bauchgrummeln, wenn der Staat einem Arbeitslosen eine Luxusunterkunft finanziert - auch das sollte nicht sein.

Ich finde den Vorschlag, in jedem Stadtteil ALG2-Wohnungen vorzuhalten, sehr überdenkenswert - sehe aber das Problem der Überregulierung. Hmm, alles nicht so einfach.....

In München sind übrigens viele Teile von München-Land teurer als so mancher Stadtteil, der relativ zentral liegt. So ist Neuperlach (Ghetto, aber U-Bahn-Anschluß) deutlich billiger als Ottobrunn (nur S-Bahn, aber eben schick).

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.