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Geschrieben von Elisabeth mit Fumi & Temi am 30.05.2006, 15:03 Uhr

Als Mutter von prädestinierten Opfern....

.... sehe ich das Ganze etwas differenzierter.

Meine Kinder sind ja "schwarz", und deswegen sind sie anders und werden immer anders sein. Aus der Nummer kommen sie auch nicht raus, anders als die Mädels, die keine Benetton-Pullis hatten (die können sich welche kaufen) oder die Geigenspieler (die können damit aufhören).

Einerseits stimme ich Schwoba in vielen Sachen zu. Wir (inzwischen nur noch ich) versuchen praktisch von Anfang an, unsere Kinder zu selbstbewußten Menschen zu erziehen. Glücklicherweise scheint das bisher ganz gut zu klappen - meistens zumindest. Ich finde es ganz wichtig, daß man den Kindern viel zutraut, aber nicht zu viel. Diese Balance zu halten ist nicht immer einfach.


AAAAABER:

Zum einen gibt es einfach Kinder, die es vom Charakter her leichter haben, ein gutes Selbstbewußtsein aufzubauen, und Kinder, denen es einfach schwerer fällt, ohne daß irgendjemand etwas dafür kann.

Zum anderen ist es für mich nur die halbe Miete, wenn ich meine Kinder zu Nicht-Opfern erziehe. Eigentlich sogar nur ein Drittel. Mindestens genauso wichtig ist es mir, daß meine Kinder auch niemals Täter werden. Und das Dritte Ziel ist es, daß meine Kinder zu Menschen werden, die (potentiellen) Opfern helfen.


Ach so, noch was: Kinder brauchen eine ihnen angemessene Methode, aus einer unangenhehmen Situation "rauszukommen". Ich habe festgestellt, daß meine Kinder an der Stelle sehr unterschiedlich sind. Während Fumi (weil sie ein Mädchen ist?) eine angeborene Fähigkeit zur Empathie hat, ist Temi mehr der "Ganz oder gar nicht"-Typ. Soll heißen: Fumi kann man gut erklären, daß z.B. der Junge, der sie täglich in der Schule ärgert, eigentlich ein armes, unsicheres Schwein ist, weil er schon in der 2. Klasse keine Note besser als 4 hinbekommen hat. Sie hat das gut verstanden und konnte dann dem Knülch (mit dem sie inzwischen gut befreundet ist), die "Schärfe" nehmen. Temi ist dann eher der, der den Angreifer zum "blöden Idioten" abstempelt und ihm einfach aus dem Weg geht. Diese unterschiedlichen Strategien haben die Kinder zum größten Teil selber entwickelt, ich habe nur ein wenig geholfen.

Tatsache ist, daß wir Kinder nie ganz vor Angriffen bewahren können. Die dunkelhäutige, dickliche, unsportliche Brillenträgerin mit den guten Noten wahrscheinlich schwerer als die sportliche Hübsche. Aber wir können den Kindern Strategien mitgeben wie sie damit umgehen - UND wir können darauf achten, daß UNSERE Kinder NIE NIE NIE Beledigungen und Ausgrenzungen selber betreiben. Und das ist der Aspekt, der mir bei Schwoba tatsächlich etwas abgeht.

Gruß,
Elisabeth.

P.S.: Die "Toleranz" gegenüber Verletzungen u.ä. sehe ich übrigens nicht als "typisch männlich". Bei mir war es immer die Mutter, die sagte: "Stell Dich nicht so an!", wenn mein Vater schon den Verbandskasten holte. Und auch ich halte mich für fast peinlich lässig, wenn eines meiner Rabaukenkinder wieder mal was abbekommen hat.

 
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