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Geschrieben von fiammetta am 01.12.2011, 15:10 Uhr

aergerbewältigungsstrategien *nurfürmichaktuell*

Hi,

in meinem früheren Job, in dem ich sehr viel direkten Kundenkontakt mit allen Begleiterscheinungen hatte, habe ich zwei Strategien entwickelt:

1. Wenn der andere zum Kotzbrocken mutiert anfangen sehr höflich zu lächeln und auf die nächsthöhere Sprachebene schalten. Nachdem man dabei eigentlich selbst sauer ist, lächeln die Augen nicht mit, d.h. man signalisiert zwar professionelle Freundlichkeit mit gestrafften Schultern, zeigt aber im Grunde Zähne wie ein Wolf. Glaub mir - Männer sind in der Hinsicht nicht über die Keulenschwinger hinausgekommen, d.h. sie checken unbewußt immer ab, ob der andere ihm die Keule über die Rübe brettern könnte oder nicht. Eine Frau wird dabei als relativ ungefährlich eingeschätzt, d.h. von ihr geht wahrscheinlich wenig Gefahr aus und daher kann man sie auch nach Herzenslust anpöbeln. Fletscht sie nun aber im gesellschaftskonformen Rahmen die Zähne, dann begreift das Gorilla-Männchen, dass es besser den Rückzug antritt. Dazu eine höflich-distanzierte Sprachebene und er weiß, dass er gegen die Wand läuft.
Er zieht den Schwanz ein und trollt sich.
Funktioniert mit 95% der Männer...

2. Ich hatte mir damals angewöhnt, mir den Sterithammel als Schrumpfkopf vorzustellen, der neben mit gemeinsam mit seinen Schrumpfkopfkollegen links und rechts von mir herumbaumelt. Dazu die Indiana Jones-Fantasie eines kleinen Knöpfchens, das ich nur zu drücken bräuchte und dann macht es "Husch!" und der Typ rauscht ungespitzt in die Tiefe zu Unmengen an ekligen Viechern. Hört sich hart an, aber der Kerl wird in dem Moment zur Witzfigur, die man leicht besiegen kann. Dadurch straffen sie die Schultern und der Herr fällt in die o.g. Steinzeitreaktion zurück.
Funktioniert bei schätzungsweise 80% der Typen.

Ansonsten habe ich mir angewöhnt, solche Konflikte durch demontierende Fakten, höflich aufgezeigt vorzutragen und (was nur höchst selten vorkommt) auch vor einer distanziert-ironischen Analyse des mangelhaften Benehmens nicht zurückzuschrecken - das wirkt v.a. vor Publikum blamabel und führt zum Rückzug. Natürlich immer mit dem Hinweis, dass man zwar vertraglich zu Freundlichkeit etc. verpflichtet sei, nicht aber zur Hinnahme persönlicher Beleidigungen und dass ich unter diesen Umständen zu keinerlei Kommunikation bereit bin. Natürlich könne er gerne wieder kommen, wenn sich wieder beruhigt und zu einer zivilisierten Ebene zurückgefunden hat. Dann Cut und betont freundliche Hinwendung zum nächsten Kunden.

Mitunter habe ich solche Kandidaten auch gerne mit meinen Chef verbunden, natürlich nicht noch ihm im Beisein des Giftzahn das Problem, meine nicht angenommene Problemlösungsangebote sowie die Reaktionen darauf so emotionslos wie möglich zu schildert. Was meinst Du, wie zurückhaltend die Herren plötzlich wurden, denn der Chef ist meistens ein Mann und der könnte ja wieder eine größere Keule mitbringen...

Wie gesagt, manche Männer sind über ein bestimmtes Entwicklungstadium nicht hinausgekommen und mehr als sich für den erlittenen Unbill zu entschuldigen, Verständnis auszudrücken und kulante Lösungen ordentlich und freundlich anzubieten, d.h. Engagement zu zeigen geht halt nicht. Wenn sich der andere nicht im Griff hat, denn muss man ihm eben die Grenzen aufweisen und zwar so, dass er mit seinem Steinzeitgehabe aufläuft.

LG

Fiammetta

 
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