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Geschrieben von Jani14091982 am 20.12.2020, 9:42 Uhr

Wutausbrüche bei ADHS Kind

Hallo in die Runde.

Wir haben einnen 11jährigen fast 12 jährigen Sohn bei dem die Diagnose eigentlich noch aussteht aber von Seiten der Ärzte schon vermutet wird. Wir haben erst im Februar 2021 den Termin in der Uniklinik zum Gespräch und um dann weitere Termine für die Testungen zu machen für die entgültige Diagnose. Im Moment befindet er sich in Psychologischer Betreuung 1 x die Woche ambulant für 45 min. Leider macht dieser Therapeut nur Beschäftigungstherapie warum auch immer. Zusätzlich ist er in der Schule versetzungsgefährtet und kurz vor dem Schulrauswurf. Momentan ist er wie so oft extrem aggressiv und verletzt seine 2 jährige Schwester. Er schlägt in seinem Zimmer alles zusammen und läuft auch manchmal weg. Wer könnte mir Tipps geben wie ich die Zeit bis zur Diagnose halbwegs überbrücken kann? Wir haben es auf Anraten einer Lehrerin mit homöopathischen Mitteln probiert aber nur anfänglich Erfolg gehabt. Ich bin dadurch selbst psychisch so am Ende das ich ihn, so krass wie es klingt, am liebsten sofort in eine stationäre Einrichtung bringen würde. Wer hat das auch schon erlebt und kann mir sagen wie ich noch vorgehen kann oder welche Institutionen ihn sofort aufnehmen würden. Wir wohnen in Dresden. Danke im voraus von einer sehr verzweifelten Mutter.

 
4 Antworten:

Re: Wutausbrüche bei ADHS Kind

Antwort von Baerchie90 am 20.12.2020, 13:48 Uhr

Naja, das Problem ist mit einer Diagnose ja nicht plötzlich weg, das Kind hat dann lediglich einen Namen.

Wir haben uns damals an die Lebenshilfe gewendet und dort einen Betreuer vermittelt bekommen. Dieser kommt wöchentlich vorbei und nimmt uns unseren Sohn für ein paar Stündchen ab. Einfach als kleine Verschnaufpause. Er geht dann oft mit Sohnemann auf Spielplätze oder sie toben sich im Wald aus.
Das ganze läuft über die Verhinderungspflege. Habt ihr euch mal über einen Pflegegrad schlau gemacht? Vielleicht steht ihm dieser auch zu. (Über Google findest du einen Pflegegrad-Rechner für Kinder, da kannst du dich einfach mal durchklicken, eine Diagnose benötigt ihr dafür nicht, es geht rein um den "Mehraufwand zu gleichaltrigen".)

Für die Schule haben wir eine Schulbegleitung bekommen, die unterstützt Sohnemann, wenn er nicht weiter weiß, hilft bei der Aufgabenstellung, hilft bei Konflikten, geht mit ihm vor die Tür, wenn er zu aufgebracht ist. Auch dafür brauchten wir keine feste Diagnose, aber ein Empfehlungsschreiben vom SPZ. (Wir haben das im Jahr vor der Einschulung angestubbst, keine Ahnung wie lange so etwas dauern würde, wenn es "mittendrin" beantragt wird.)
Seid ihr mit der Schule im Gespräch? Welche Ideen / Vorschläge haben die? Vielleicht würde es ja auch schon reichen, wenn er sich zwischendurch die Füße vertreten darf oder Kopfhörer im Unterricht trägt (um sich besser zu konzentrieren / Störgeräusche auszublenden).

Zu Hause sind wir immer gut mit "erlaubten Alternativen" gefahren. Vielleicht wäre ein Boxsack in seinem Zimmer was? Oder ihr gebt ihm was anderes zum "Frust ablassen" (zb Altpapier zum zerreißen, Kissen zum reinschlagen, einen Ball samt Ziel zum Schießen/Werfen).
Die jüngere Schwester würde ich - zumindest bei schlechter Stimmung - eher bei mir behalten. Sie ist einfach noch zu klein, um sich selbst zu schützen.

Wir können unseren Sohn inzwischen ganz gut "lesen" und wissen wann sich Wutanfälle anbahnen, oftmals können wir das ganze nun umlenken, indem wir die Situation ändern, so dass er sich gar nicht erst in diese Wut reinsteigert.
Auch half es enorm den Alltag zu entzerren. So ist nach der Schule erstmal "nichts" angesagt, so dass er "runterfahren" kann. In der Zeit spielt er in seinem Zimmer oder guckt etwas Fernseher, manchmal spielt er mit seiner Schwester.

Treffen mit Freunden, Spielplatz-Besuche, Schwimmbad, Einkaufen gehen.. das alles "überreizt" meinen Sohn so sehr, dass wir immer ein paar Tage "mit nichts" dazwischen planen.
Wenn es nach ihm gehen würde, wäre er immer "voll in Action", das machen seine Nerven (und somit unsere ebenfalls) aber einfach nicht mit.
Also "drosseln" wir das ganze etwas. Verbringen viel Zeit gemeinsam zu Hause und Planen bewusst längere Pausen zwischen Aktivitäten ein.

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Re: Wutausbrüche bei ADHS Kind

Antwort von Dezemberbaby2012 am 22.12.2020, 21:52 Uhr

Ach du Arme! Fühl dich mal gedrückt, wenn du magst. Ich kann dir das Buch „Wackelpeter und Trotzkopf“ von Manfred Döpfner empfehlen. Es ist ein Selbsthilfebuch, wovon du vielleicht schon das ein oder andere umsetzen kannst, bis die offizielle Diagnose steht.
Und nicht vergessen: er macht das nicht, um euch zu ärgern. Er kann (im Moment) nicht anders und leidet bestimmt selbst sehr unter der Situation.

Suche aktiv das Gespräch mit den Lehrern und bitte sie um Geduld unter Hinweis auf die anstehenden Diagnostiktermine. Frag sie, wie du sie unterstützen kannst. Vielleicht kannst du ein Belohnungssystem vorschlagen? (Beispiele dazu siehe oben genanntes Buch, z.B. 1 Tag ohne Gewalt = 1 Aufkleber, 5 Aufkleber = 1 Flummi/Spielzeugauto/Radiergummi o.ä, 10 Aufkleber = 1 neues Hörspiel o.ä. (keine Ahnung, was ein 11jähriger mag).

Liebe Grüße

Dezemberbaby

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Re: Wutausbrüche bei ADHS Kind

Antwort von aeonflux am 23.12.2020, 23:44 Uhr

Hallo, ich habe dir eine PN geschickt.
Gruß Aeonflux

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Re: Wutausbrüche bei ADHS Kind

Antwort von kirshinka am 25.12.2020, 9:18 Uhr

Homöopathie ist doch Kokolores.....

Mein Bruder hatte ADHS und es half:
- feste Regeln
- feste Zeiten
- feste Pausen
- genügend Schlaf
- immer zu selben Zeit ins Bett
- ein Stopp-Schild, wenn er mal wieder nicht erreichbar war (aber das war mir der Therapeutin eingeübt gewesen)
- extrem wenig TV!!!!
- und vor allem: Bewegung Bewegung Bewegung Bewegung, Sport Sport Sport Sport
Und endlich viel Sport - bis heute...
Das Kind muss nach draußen - stundenlang sich auspowern

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