ADHS - ADS

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Geschrieben von Dezemberbaby2012 am 22.08.2021, 22:12 Uhr

Tagesklinik redet über Wohngruppe

Hallo!

Du musst doch nicht zustimmen! Vor allem kannst du dir immer erstmal Bedenkzeit erbeten. Dadurch gewinnst du Zeit. Ich würde grundsätzlich niemals sofort so etwas zustimmen. Mein Sohn hat ja auch ADHS. Ich habe mir angewöhnt, mir zunächst alle Vorschläge anzuhören und dann freundlich zu sagen „Ich möchte das gerne überschlafen.“ Dann überlege ich zu Hause nochmal genau und meistens kommen dann noch Fragen auf. Die schreibe ich mir auf und frage anhand dieser Liste nochmal genauer nach. Dann erbitte ich nochmal Bedenkzeit und entscheide mich in Ruhe zu Hause. Gegebenenfalls lege ich mir dann schonmal Argumente zurecht, weshalb ich dagegen bin und teile den entsprechenden Personen/Stellen dann erst meine Entscheidung mit. Dabei bleibe ich dann auch und lasse mich möglichst auch nicht unter Druck setzen. Bei zu viel Gegenwind/Druck sage ich „Wir können gerne nochmal in x Monaten darüber sprechen.“

Ich kenne natürlich eure genaue Situation nicht. Aber wenn dein Sohn wirklich sein problematisches Verhalten besonders in der Schule und nicht zu Hause zeigt, würde ich auch eher ablehnend einer Wohngruppe gegenüber sein. Wie du sagst: zu Hause ist sein sicherer Hafen und so wie du über ihn schreibst, scheinst du ihn auch sehr lieb zu haben. Und Liebe ist das wichtigste für Kinder, auch und insbesondere für ADHS-Kinder. Ich würde mein Kind (zumindest in unserer jetzigen Situation) auch nicht in eine Wohngruppe lassen.

Was sagt denn dein Sohn? Was möchte er? Hast du eine Idee, warum die Tagesklinik ihn gerne in der Wohngruppe sehen möchte? Was sind deren Argumente? Bist du alleinerziehend? Hast du noch weitere Kinder? Vielleicht gibt es da irgendwelche Vorurteile auf Seiten der Tagesklinik?

Mein Rat: Hör dir morgen alles an, bleib freundlich und sachlich. Du kannst schonmal andeuten, dass du der Sache kritisch gegenüberstehst und sie um ihre Argumente bitten, wo sie denn den Vorteil sehen. Dann sagst Du, dass du 1-2 Tage darüber nachdenken möchtest. Lass dich auf keinen Fall zu etwas drängen!! Du bist die Mutter, du kennst dein Kind schon seit 9 Jahren!

Manchmal geht es leider bei so etwas auch einfach um Geld (Tagesklinik verschafft der Wohngruppe „Kunden“, die dadurch wiederum Geld als Unterstützung erhält) und weniger um das Wohl des einzelnen Kindes. Was ich ja in eurem Fall mal nicht hoffe. Wir hatten mal so einen ähnlichen Fall im Kindergarten.

Aber wie gesagt, bleib unbedingt souverän und freundlich, damit du ernst genommen wirst. Keine Vorwürfe oder Verdächtigungen äußern. Wenn dir was komisch vorkommt, stellst du einfach (freundlich, aber bestimmt) entsprechende Fragen und lässt die anderen ihre Argumente darlegen. Versuch sie mit in dein Boot zu holen und nicht zu Gegnern zu machen. Führe ihnen vor Augen, dass ihr ja alle das gleiche wollt: deinem Sohn helfen. Dass du ihn aber am längsten kennst, und daher so oder so entscheidest, auch wenn du natürlich offen für ihre Vorschläge bist und dich grundsätzlich gerne von ihnen fachlich beraten lässt.

Ich wünsche dir viel Kraft und Liebe! Vertrau auf deinen Instinkt!

Liebe Grüße

Dezemberbaby

 
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