ADHS - ADS

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Geschrieben von Mucksilia am 15.11.2019, 9:39 Uhr

Schule - wo sind eure Kids so? Walddorf?

Unser Schatz kommt nächsten Sommer auf die weiterführende Schule. Aber-wohin?
Gymnasium schafft er nicht. Interlektuell schon, aber dafür läuft er nicht genug im System mit. Bei uns im Stadtteil ist die Realschule Plus (In RLP die Zusammenfassung aus Realschule + Hauptschule) eine Katastrophe. Die früherern Schüler mit Realschul-Empfehlung werden nämlich jetzt alle auf Gymi gezwungen, um nicht mit den Hauptschülern zusammen zu sein. Viele kommen dann nach der 6. auf die Realschule. In der 5. sind aber eben viele Hauptschüler, viele aus Problemfamilien und viele mit schlechten Deutschkenntnissen.
Mein impulsiver ADHSler ist da gar nicht gut aufgehoben - der macht allen Scheiss mit.
So, dann gibt es noch eine private IGS (Gesamtschule). Die ist toll, hat einen mega Ruf. Die nehmen aber bevorzugt KInder, deren Notenschnitt aus Mathe, Deutsch u Sachkunde 7 beträgt. Bei unserem Sohn ist Deutsch wegen LRS ausgesetzt - damit hat er nahezu keine Chance, da genommen zu werden.
Wir sind echt verzweifel und überlegen schon, auf die Aussetzung zu verzichten - was ja eigentlich irre ist (zumal er in deutsch ja keine gute Note erreichen kann).
Was haltet Ihr von Waldorf für ADHSler?

 
12 Antworten:

Re: Schule - wo sind eure Kids so? Walddorf?

Antwort von desireekk am 15.11.2019, 19:21 Uhr

Hallo,

gibt es private Gymnasien?
Meine waren in D auf einem privaten Gymnasium….einfach weil die Klassen niemals größer als 25 waren.

ICH würde es IMMER auf dem Gymnasium versuchen, evtl. eben schauen, welche pädagogischen Konzepte es gibt.
Runterstufen kann man immer, "rauf" schaffen ist schwierig... gerade im AD(H)S.

Unser Gymnasium war echt gut, lehnte sich an das Marburger Konzept, war dazu noch musisch, die Lehrer echt OK (es gibt immer solche und solche...).

Waldorfschule: was versprichst Du Dir davon?
Kannst Du die Anthroposophie unterstützen?

Ich selbst war mein ganzes Schulleben auf der Waldorfschule und hätte dies auch liebend gerne meinen Kindern ermöglicht 8war aber 70 km weit weg). Aber umso kritischer hinterfrage ich eben, wenn man das als reinen "Ersatz" sieht. Waldorfschule ist mehr und anders als nur einen Privatschule, es steht ein gesamt-weltanschauliches Konzept dahinter, dass man nicht komplett verinnerlichen muss, aber man sollte es auch nicht ablehnen und sich positive Dinge daraus ziehen können.
Zumal dort auch immer viel Initiative und Mitarbeit der Eltern gefragt ist, eben weil es eine SchulGEMEINSCHAFT ist.

LG

D

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Re: Schule - wo sind eure Kids so? Walddorf?

Antwort von dana2228 am 15.11.2019, 21:58 Uhr

Was haltet Ihr von Waldorf für ADHSler

NIX! Meine Tochter (ohne ADHS) besucht auf einer Waldorfschule die 4. Klasse und ist seid der Einschulung da glücklich und zufrieden.

Wir haben uns vor 4 Jahren so entschieden, mit den Hintergedanken das unser zweites Kind (seid Geburt an, anders) da gut aufgehoben ist. Bereits zum Ende des 1. Halbjahres war uns klar, die Schule ist toll. Aber nix für unser ADHS Kind.
Die Klassen sind viel zu groß, die Leherer dafür nicht geschult. Die Kinder müssen sich schnell selbst strukturierten..... Und und.

Auch im Gespräch mit den Lehrern war klar: so Kinder können und wollen wir hier nicht. Nett verpackt aber war die Botschaft.

Da unserer Sohn aber zum ADHS auch Autismus hat und im Bereich vom LB ist, entschieden wir uns für die Waldorfförderschule. Eine Katastrophe, die Lehre haben sich über Gutachten hinweggesetzt, Medikamente verteufelt (Waldorf halt) und gelernt hat er O.
Nach einem Jahr sind wir darunter auf eine staatliche Förderschule und so glücklich. 7 Kinder in der Klasse, 2 Leherer, 3 I-Kräfte und eine Erzieherin. Er ist seid Sommer da und fängt an wirklich was zu lernen. Die Lehrer dort leben nicht hintern Mond....

Aber ich denke wie auf jeder Schule steht und fällt es mit den Klassenlehrer bez.deren Erstellung zu ADHS und deren Begleiterscheinungen

Und wie schon erwähnt, ich finde Waldorf an sich toll, aber es zum Kind passen und bei Kindern mit starken ADHS habe ich meine Zweifel. In der Klasse von meiner Tochter ist ein Mädchen mit ADS und LRS, die kommt sehr gut zurecht. Wird aber bei weitem nicht so gefördert wie mein Sohn.

Jetzt im Sommer kommt Kind 3 in die Schule. Und auch hier es nicht leicht. Er steht nicht gerne auf der Bühne, mag keine Handarbeit und braucht auch viel Ruhe und mag kein gewusel,..... Ob da die Waldorfförderschule das richtige Ist? Ich weiß es nicht! Zu meiner Tochter passt es 100% sie geht so gerne dahin. Ist aber auch sehr offen, interessiert, selbständig, arbeitet konzentriert und das drum Rum. Bei Monatsfeiern gibt es für die nichts schöneres als die Hauptrolle zu sein. Auch das lernen in Epochen liebt sie.

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Re: Schule - wo sind eure Kids so? Walddorf?

Antwort von Maca am 17.11.2019, 10:50 Uhr

Warum schließt du das Gymnasium aus, wenn er dort intellektuell gut aufgehoben wäre?
Der Vorteil dieser Schulform ist, dass die Anforderungen eindeutig auf ein Ziel hinführen und dieser Druck AD(H)Slern eine Orientierung bietet, die sie auf einer Gesamtschule so nicht haben.
Die Gefahr, “den Weg des geringsten Widerstandes“ zu gehen und weit unter den kognitiven Möglichkeiten zu bleiben, ist an Gesamtschule und Co einfach deutlich höher.

Ich werde nie verstehen, warum intelligente Kinder nur aufgrund einer neurotypischen Abweichung, unter ihrem geistigen Niveau beschult werden sollen.
Viele ADS- Kinder sind besonders oder hochbegabt, sie gehören auf Schulen, die die Voraussetzungen bieten, ihr Potential ausreichend zu fördern.
Sie haben ein Recht darauf!!!

Im Zeitalter der Inklusion sollte das viel selbstverständlicher sein.

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Re: Schule - wo sind eure Kids so? Walddorf?

Antwort von Maca am 17.11.2019, 10:55 Uhr

Wir sollten diese ungewöhnlichen, zu divergentem Denken befähigten Kinder und Jugendlichen als Chance betrachten.
Unsere Gesellschaft braucht ihre kreativen Problemlösestrategien unbedingt und es gibt immer mehr Schulen, die dieses Potential besonders schätzen und fördern.

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Re: Schule - wo sind eure Kids so? Walddorf?

Antwort von lisi3 am 17.11.2019, 18:40 Uhr

Mein Mittlerer hat das Gymnasium besucht und ist dort gut zurecht gekommen.

Meine Jüngste ( sie hat kein ADHS) besucht jetzt die fünfte Klasse des gleichen Gymnasiums und ist in einer I-Klasse mit 25 Kindern "gelandet" . Ein Junge der Klasse hat einen Integrationshelfer. Also auch an Gymnasien können "besonderen Kinder" zurecht kommen.

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Re: Schule

Antwort von Marielue am 18.11.2019, 11:10 Uhr

Hallo ,
unser Sohn ist 10 , hat ADHS und jetzt 5. Klasse Gymnasium.
Er fühlt sich sehr wohl bis jetzt .
Klappt soweit alles ganz gut. Aber Rechtschreibung muss er stetig üben. Das klappt auch nur so lange gut, wie die Medis gut eingestellt sind. Die letzten Wochen hat er einen Schuss gemacht und nun müssen wir wohl erhöhen ( ohne würde es nicht funktionieren!) .
Mein Sohn seine Grundschul-Klassenlehrerin hat letztes Jahr gemeint, wenn er zur Gemeinschafts/Gesamtschule gehen würde, wählt er immer nur den einfachen Weg und würde sich wohl in Grundkursen bewegen, am Gymnasium aber hat er nur die eine Möglichkeit und das ist besser für ihn.

Ich würde es auf dem Gymnasium probieren, er kann ja auch immer noch nach der Orientierung zur 7. auf die Realschule plus oder Gesamtschule.

Grüße

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Re: Schule - wo sind eure Kids so? Walddorf?

Antwort von Mucksilia am 18.11.2019, 11:30 Uhr

Vielen Dank für Eure Denkanstösse.
Nächste Woche ist Elterngespräch wegen der Empfehlung - mal hören, was die Lehrerin so sagt...

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Re: Schule - Sorry sehr lang geworden !!!

Antwort von Ruby79 am 19.11.2019, 11:24 Uhr

Hallo,
wir haben nun unser Kind nach zwei schrecklichen Jahren vom Gymnasium genommen. Unser Kind hat einen Hohen IQ und war in der Grundschule gut, es fehlte aber immer an der nötigen Anstrengungsbereitschaft. Alles neue wurde wie ein Schwamm aufgesogen. Jede Art von Wiederholung war langweilig und wurde verweigert. Wir bekamen aufgrunddessen eine eingeschränkte Empfehlung für das Gymnasium. Potenzial war ja da. Mit dem Wechsel ging unser Elend los. Wir erkannten unser Kind nicht wieder. Jede Arbeit war ein mangelhaft. Es war verflixt wie in Stein gemeißelt. Die Mathelehrerin sagte nach 3 Monaten beim ersten Elternsprechtag, dass unser Kind nichts könnte. Es kommt nichts rein und bleibt nichts hängen. Und das in dem Lieblingsfach an der Grundschule. Unser Kind entwickelte Angstzustände in der Schule und ging in völlige Verweigerung über, da es felsenfest davon überzeugt war dumm zu sein. Nun hatten wir ein sehr begabtes Kind welches nichts mehr in der Schule schaffte. Eine sehr schwer auszuhaltende Situation für alle Familienmitglieder. Wir entschlossen uns dazu unser Kind in einer Tagesklinik anzumelden, um zu verstehen was passiert ist. Nach 10 Monaten Wartezeit wurde sie aufgenommen. Nach allen Diagnostiken wurde ein äußert ausgeprägtes AD(H)S mit einer Emotionsregulations- und Angsrstörung sowie einer LRS diagnostiziert. Da saßen wir nun. In der Grundschule war alles gut und nun das. Sie konnte die Konzentrationsschwäche in der Grundschule kompensieren, aber auf dem Gymnasium im G8 Jahrgang ging das nicht mehr. Wir haben uns für eine Kombibehandlung mit Medikamenten und Therapien entschieden. Danach wurde alles besser, aber eben nicht gut. Eine Gute Note macht viel mehr als der IQ aus. Das Kind braucht eine hohe Frustrationstoleranz, hohe Leistungsbereitschaft und vor allem Organisation und Struktur. Das alles hat unser Kind nicht. Selbst die Hausaufgaben zu notieren ist fast unschaffbar. Da wir noch lange nicht am Ende von unserem Weg sind haben wir unser Kind im Sommer auf die Realschule gebracht. Nun erlangt es endlich wieder Lernerfolge und entspannt sich allmählich wieder. Wir haben lange überlegt welche Schulform die richtige wäre. Uns wurde von der Walldorfschule abgeraten, da dort eher das Konzept " alle sind gleich " verkörpert wird. Schwierig bei einem besonderem Kind. Die Gesamtschule wurde zum einen, wegen des großen und für unser Kind unübersichtlichen Konzeptes und zum anderen auch deswegen ausgeschlossen, da das Kind sich eher in den weniger anstrengenden Kurse wieder findet als in den schwierigeren. Es gibt genug AD(H)S Kids die es am Gymnasium schaffen, wenn die Schule Inklusion lebt. Unsere Schule sagte, genau deswegen gehört sie nicht ans Gymnasium. Entscheidet nach Bauchgefühl und lasst die Eigenheiten und Wesenszüge eures Kindes nicht ausser acht, dann werdet ihr die passende Schule auch finden. Viel Glück dabei....

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Re: .... Ruby79...

Antwort von Marielue am 19.11.2019, 14:32 Uhr

Das hat sich ja echt furchtbar gelesen, das sie so am Gymnasium unter gegangen ist, das arme Kind . Eure Diagnose habt ihr erst an der weiterführenden Schule bekommen, habe ich das richtig verstanden? Hauptsache sie fühlt sich jetzt an der Realschule wohl .
Wir haben die Diagnose auch später bekommen , Mitte der4. Klasse.
Bei ihm läuft es ganz gut am Gymnasium, bis jetzt. Allerdings Hausaufgabenheft zu führen ist auch so eine Sache , kenne ich .
Wir warten mal ab, ich würde auch die Reissleine ziehen, wenn ich merke es geht ihm nich gut dort , oder wenn nur schlechte Noten kommen. Finde die Realschule auch gut , nur davon müsste ich Kind auch überzeugen, dieses sieht das ganz anders

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@ Marielue : Re Schule

Antwort von Ruby79 am 19.11.2019, 19:36 Uhr

Es liest sich nicht nur schlimm es war schlimm. Die AD(H)S Diagnose kam tatsächlich aus heiterem Himmel für uns. Wir sind mit der Verdachtsdiagnose Asperger in die Tagesklinik. Im Prinzip hat sie einfach dann auch einen Stempel weg gehabt an der alten Schule und stand immer unter Beobachtung. Unser Kind hat sehr gekämpft es dort zu schaffen, aber es war zu schwer. Die Klassenlehrerin hat nach der Klinik eine 100 % Veränderung erwartet. Was natürlich gar nicht möglich war. Auch die Medikamenteneinstellung gestaltet sich noch immer schwierig. Eher wie eine Berg- und Talfahrt. Mal wirken sie gut und nach ein paar Monaten merke ich wieder, dass die Impulsivität und Unruhe steigen und ein normaler Umgang schwierig ist. Man muss immer wieder schauen. Der Wechsel an die neue Schule verlief nicht ohne Tränen, aber manchmal muss man neue Wege gehen, wenn man keine Chance bekommt.

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Waldorf ist nicht "alle gleich" eher im Gegenteil

Antwort von desireekk am 27.11.2019, 17:42 Uhr

Naja…. gerade das "alle sind gleich" ist eigentlich NICHT der Ansatz der Anthroposophie!

Das ist einer der Gründe, warum es an der Waldorfschule keine Noten gibt, weil ebn NICHT über einen Kamm geschoren wird.
Es gibt 4-seitige Beurteilungen für jedes Kind, kein Notenschema in das das Kind passen muss.

Kann gut und schlecht sein, je nach Fall, Kind und Situation.

Es wird aber definitiv jedes Kind als komplettes Individuum wahrgenommen, zumindest versucht man es.
Deshalb straucheln auch ab und zu Waldorfkinder hinterher im Leben weil man nun plötzlich in ein System passen muss.

Ich bin heute noch traurig (mein "Kleiner" ist jetzt in der 12. Klasse) dass ich meinen beiden Buben keine "Waldorfschul-Erfahrung" bieten konnte, denn es hätte für beide gut gepasst (aus unterschiedlichen Gründen).
Ich habe meine 16 Gesamtjahre in der Waldorfumgebung genossen, bin neute noch dankbar.
Aber es muss passen, wie oben geschrieben.

Gruss

D

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Re: Schule - wo sind eure Kids so? Walddorf?

Antwort von asclepiatina am 05.12.2019, 20:28 Uhr

Hallo,

uns geht es ähnlich wie euch, unsere Tochter kommt auch nach den Sommerferien in die 5. Gymnasium könnte sie schaffen, hat nen hohen IQ aber sie ist so lernfaul und ich hab Angst sie zu Überfordern. Realschulen sind bei uns 1. ne Std Fahrweg weg, 2. haben beide nen mega schlechten Ruf. Ich bin überfordert.

Bin gespannt wie ihreuch entscheidet

Lg Tina

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