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Geschrieben von asclepiatina am 22.09.2020, 10:30 Uhr

Medikation?

Also, bisher haben.wir ja Schule bei unserem Sohn ohne Medis versucht, und das Zeugnis war schulisch gesehen auch super..

Seit einiger Zeit entwickelt er nun aber eine Art der Respektlosigkeit, Frech sein, überschreitet oft Grenzen (leider auch bei Lehrern. Geht Grundsätzlich erst mal dagegen, egal bei was und wem.

Nun meine Frage, die Medikation, hilft die denn bei sowas? Weil wie gesagt es geht nicht ums Konzentrieren oder ähnliches sondern um seine sozialkompetenz.
Bin kein Freund von Medikamenten, wenn es aber sein muss klar. Nur ich will ihn nicht einfach ruhig stellen, komme nur überhaupt nicht mehr an ihn ran...Gespräche mit ihm führen geht gar nicht

 
10 Antworten:

Re: Medikation?

Antwort von dana2228 am 22.09.2020, 13:28 Uhr

Kann dir da nicht 100% weiter helfen. Aber möchte es dennoch versuchen.

Habe 5 Kinder zwei mit ADHS. Der eine Sohn (8)hat eine sehr starke Ausprägung mit einer leichten Form von Autismus. Er wurde mit 5 (ja mit 5 auf Medikamente) eingestellt. Durch das Medikament wurde seine Sozialkompetenz auch stark gesteigert. Er war nie frech oder respektlos aber steht's auf "Krawall" aus, hat sich von allen und jeden profitiert gefühlt.
Uns fiel die Entscheidung für Medikamente nicht schwer bei ihn und bin sehr dankbar.

Der Zweite (6) ist frisch diagnostiziert. Er hat nicht so eine starke Ausprägung. Ist aber dazu auch sehr frech, distanzlos und oft respektlos.
Er hat noch nicht auf Medikamente eingestellt, wir haben in 14 Tagen ein Gespräch mit der I-Kraft, der Lehrerin, der Therapeutin und überlegen dann. Er ist Mitte August erst eingeschult worden. Kognitiv null Probleme, Konzentration schon schlecht und einfach schlechtes sozial Verhalten.
Ich sehe das mit Medikamenten aber so: wenn du dich jetzt entscheidest, ist es keine Entscheidung für den Rest des Lebens. Du entscheidest wenn du nach 4, 6 oder 24 Monaten das Gefühl hast er braucht das nicht mehr, es tut ihn nicht gut.

Mein Großer fordert seine Tablette von alleine ein und sag selbst das die ihn hilft.

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Re: Medikation?

Antwort von Paperlapapap am 23.09.2020, 10:57 Uhr

Medikamente sind auch nicht zum ruhigstellen gedacht. Im Gegenteil - es sind Wachmacher die helfen dass man sich besser fokussieren und konzentrieren kann.
Die Frage ist in deinem Fall warum sein Verhalten so schwierig wird. Wenn es durch die ständige Anspannung und Schwierigkeiten bei der Konzentration kommt können die Medikamente durchaus einen positiven Einfluss darauf haben. Sozusagen wie Getriebeöl für die Synapsen.
Seid ihr denn gar nicht in einer Verhaltenstherapie? Das wäre für mich ein ganz klarer Fall um das anzusprechen und Lösungswege zu erarbeiten.
Dann wird auch klar ob Medis Sinn machen oder Therapie ausreicht.

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@Papperlapapap

Antwort von asclepiatina am 23.09.2020, 20:03 Uhr

Er war bis zu den Sommerferien in Ergo, diese sollte aber mal ausgesetzt werden, da sie Konzentrationstechnisch und Motorisch sehr weit gekommen ist.
Er geht ja nun in eine sozialpädagogische Fördergruppe, diese besteht aus 2Sozialpädagogen und etwa 8Kinder auf einem Bauernhof!
Kannst du noch andere Therapien empfehlen ?

Unsere Erziehung ist konsequent und klar, daran kann es eigentlich nicht liegen...

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das Thema ist komplex, aber ich hoffe ich kann die weiterhelfen

Antwort von Paperlapapap am 24.09.2020, 12:52 Uhr

Die Gruppe klingt toll. Grundsätzlich empfehlenswert ist auf jeden Fall eine Verhaltenstherapie. Total wichtig ist dabei auch ein Eltern-(Kind-)Training.
Mein Kind hat auch große Tendenzen zum oppositionellen Verhalten und wir konnten das super dort ansprechen wie wir mit der Wut umgehen. Vielleicht habt ihr ja die Möglichkeit mit einem der Sozpäds darüber zu sprechen?
Ich würde nämlich die Probleme wirklich nur in kleinen Schritten angehen.
Bei dem Thema Konsequenz ist halt die Frage was man wirklich darunter versteht. Viele Eltern verstehen darunter sowas wie „wenn du dein Zimmer nicht aufräumst dann streichen wir TV“ was letztlich nicht anderes als eine Strafe ist.
Um ein vielfaches wichtiger ist das positive Feedback, auch wenn man sich vielleicht Lächerlich dabei vorkommt das Kind zu loben wenn es die Jacke aufgehängt hat.
Ich muss sagen dass wenn wir uns auf letzteres konzentrieren haben wir auch das oppositionelle Verhalten besser im Griff.

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Re: das Thema ist komplex, aber ich hoffe ich kann die weiterhelfen

Antwort von Dezemberbaby2012 am 24.09.2020, 15:04 Uhr

Da muss ich Papperlapapp unbedingt zustimmen.

Wir haben auch so einen kleinen Oppositionellen zu Hause. Wenn wir ihn viel einbinden, z.B. ihn bitten, den Geschirrspüler auszuräumen, Tisch zu decken, auch mal im Laden einen Teil des Einkaufes zu holen (inklusive Joghurt zur freien Auswahl für ihn selbst ...), dann ist es deutlich besser (aber nicht „Du musst...“ sondern eher „Du würdest mir super helfen, wenn du....könntest“)

Auch viel loben, zwischendurch mal sagen „Weisst du, ich fand toll, dass du vorhin....“ und auf eine angenehme Grundstimmung in eurer Eltern-Kind-Beziehung achten. Nicht bei jeder Kleinigkeit meckern, sondern sich (erstmal) nur auf die wirklich schlimmen Sachen konzentrieren. Sonst ist man nur noch am meckern, das Kind nur noch am motzen und dann beginnt da schnell so eine Oppositions-Spirale. Und darauf achten, möglichst jeden Tag auch etwas angenehmes mit dem Kleinen zu machen, z.B. etwas spielen, was er aussucht oder ein Buch vorlesen etc.

Medikinet hat bei uns auch sehr gut in Richtung Sozialverhalten gewirkt. Strattera bewirkt dagegen eher das Gegenteil (begünstigt leicht Wut/Aggressivität).

Liebe Grüße

Dezemberbaby

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Re: das Thema ist komplex, aber ich hoffe ich kann die weiterhelfen

Antwort von asclepiatina am 24.09.2020, 15:24 Uhr

Also,

Konsequent bedeutet bei uns das wenn was angekündigt ist es auch gemacht wird. ZB hat er eine Zeitlang ständig beim Essen absichtlich gerülpst, daraufhin folgt, das er vom Tisch gehen muss ob satt oder nicht.. also wenn was angekündigt ist wird es gemacht. Geht nicht nur um Bestrafungen, sondern auch wenn wir sagen das hast du super gemacht dafür gibts eis.. meinte einfach es gibt klare Strukturen usw

Was genau und wer macht Verhaltenstherapie? Geht's da um Psychologen?

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@Dezemberbaby

Antwort von asclepiatina am 24.09.2020, 15:27 Uhr

Oh ja,die Große nimmt ja auch Medikinet und ist oft unterschwellige aggressiv.. meist hat sie sich im Griff aber merken es auch..

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Re: das Thema ist komplex, aber ich hoffe ich kann die weiterhelfen

Antwort von Dezemberbaby2012 am 24.09.2020, 15:38 Uhr

noch kurz eine Anregung von mir:
Ich hab bei mir selbst gemerkt, dass ich manchmal zu schnell sage „Wenn du das jetzt noch einmal machst, dann.....“ Denn dann muss die „Und dann...“-Konsequenz halt auch folgen, denn Konsequenz und Verlässlichkeit sind mir ebenfalls sehr wichtig. Aber ich stelle mir damit eigentlich selbst eine Falle, weil ich aus der Konsequenz-Nummer dann nicht mehr rauskomme. Und schon sind wir wieder mitten drin im Drama.

Ich versuche jetzt mehr, darauf zu achten, auch mal bewusst über etwas hinwegzusehen, bevor ich es thematisiere. Oder es humorvoll anzusprechen. (z.B. „Schatz, würdest du bitte jetzt aufhören zu rülpsen, sonst fliege ich noch vom Tisch weg.“)

Verhaltenstherapie finde ich auch sehr wichtig, aber wir bekommen seit einem Jahr keinen Platz.

Liebe Grüße

Dezemberbaby

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Antwort von Paperlapapap am 26.09.2020, 21:18 Uhr

Wir gehen zum Kinderpsychiater der bei sich in der Praxis Therapeuten hat die das machen. Wer hat denn die Diagnose gestellt? Derjenige sollte auch der Ansprechpartner sein um eine Verhaltenstherapie zu vermitteln.

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Nachtrag

Antwort von Paperlapapap am 26.09.2020, 21:34 Uhr

Wir hatten z.B. Das Thema Wut mal spielerisch bearbeitet. Da hat mein Kind beispielsweise besprochen wie sich die Wut anfühlt, und geübt wie man runterzählen kann um sich zu beruhigen. Also durchaus konkrete Verhaltensstrategien in schwierigen Situationen. Es kommt sicherlich auch immer auf das Thema und das Alter des Kindes drauf an.

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