ADHS - ADS

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Geschrieben von Mamachen am 09.10.2019, 15:04 Uhr

Freundin hat wohl ADHS

Eine gute, alte Freundin von mir letzte Woche erzählt, dass sie sich auf ADHS hat testen lassen. Resultat: Sie hat wohl ADHS und nimmt jetzt mit Mitte 40 Medikamente. Sie meint, die Medikamente helfen ihr, strukturierter zu sein, klarer zu sehen und zu denken. Mir ist nie aufgefallen, dass sie ADHS hat. Das Einzige, was mir an der Freundin aufgefallen war: Sie hatte immer schon Probleme, etwas zu Ende zu bringen (Schule, Ausbildung etc.). Bis sie mal einen Schulabschluss hatte und später ihr Studium hat es ewig gedauert. Ich dachte immer, ADS und ADHS gibt es nur in der Kindheit/Jugend. Meine Freundin ist die erste Erwachsene mit ADHS, die ich kenne (klar erzählt man das wahrscheinlich auch nicht gerne jemandem, aber trotzdem). Kann es sein, dass das Krankheitsbild ADHS im Erwachsenenalter bisher bei uns kaum bekannt und im Allgemeinen unterschätzt ist? Oder bin ich die einzige, der das neu ist?

 
11 Antworten:

Re: Freundin hat wohl ADHS

Antwort von Strudelteigteilchen am 09.10.2019, 15:56 Uhr

Ich kenne einige Erwachsene, die mit AD(H)S offiziell diagnostiziert sind. Und ein paar, bei denen ich es vermute, wo es aber keine offizielle Diagnose gibt.

Tatsächlich wurde AD(H)S bei Erwachsenen lange unterschätzt. Bis vor ein paar Jahren waren die gängigen Medikamente für Erwachsene (noch) nicht zugelassen, was dazu führte, daß man sie nur Off-Label bekam und selber zahlen mußte. Aber seit etwa fünf bis sechs Jahren steigt das Bewußtsein, daß sich AD(H)S nicht zwangsweise mit der Pubertät "verwächst" und daß auch Erwachsene darunter leiden können.

KindGroß wurde mit 9 getestet. Jetzt ist sie 23 und somit - nach allgemeiner Definition - "erwachsen". Aber auf das "Plopp", mit dem ihre ADS sich in Luft auflöst, warten wir immer noch. Sie kommt, auch dank langer Therapien, effizienter Hilfen und sich entwickelnder Selbstwahrnehmung, zunehmend besser damit klar. Aber weggehen wird das nicht.

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Re: Freundin hat wohl ADHS

Antwort von mama von joshua am tab am 09.10.2019, 18:39 Uhr

Ich habe meine Diagnose seit Anfang des Jahres, bei Erwachsenen fällt es oft nicht so auf, ausserdem ist es schwierig einen Arzt zu finden, der auf ADHS bei Erwachsenen spezialisiert ist. Bei mir war es Schusseligkeit, Aufschieberitis, Impulsivität, der Arzt schob es immer auf Depressionen, war auch blöderweise oft in Verbindung mit einem bestimmten Ereignis.
Ich nehme auch Medikamente und seitdem geht es mir gut, auch wenn es gefühlt ewig gedauert hat, bis die Dosis und die Medikamentenkombi für mich gepasst hat. Ich kann mich konzentrieren, bei der Sache bleiben, bin deutlich weniger impulsiv, was auch meinen Mitmenschen aufgefallen ist. Ich habe seitdem keine Unfälle mehr gehabt, bin auf der Strasse auch konzentriert unterwegs. Meine Schrift ist lesbar- bis zu dem Zeitpunkt, wo die Wirkung aufhört, aber dann ist normalerweise eh Zeit fürs Bett, ansonsten dosiere ich nochmal etwas nach.
Die Medikamente helfen schon, sind aber kein Wundermittel, sollte man nie vergessen.
Ich rede da bei Personen die mich im Reallife kennen nur wenig darüber, die meisten haben irgendwie Vorurteile.Wie ?!Du nimmst Amphetamine ????! Weisst du, was das ist ? Blablabla...Und schon biste in ner Schublade, von daher weiss es nur die Familie und die beste Freundin. Der Blutspendearzt (man muss ja alle Medis angeben) meinte, ich würde gar nicht aussehen wie jemand der das hat. Hab ihn dann mal gefragt, wie denn so jemand aussieht, ob derjenige men blauen Punkt auf der Stirn hat oder ein drittes Auge oder so....hab keine Antwort darauf bekommen *lach*

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Re: Freundin hat wohl ADHS

Antwort von dana2228 am 09.10.2019, 21:54 Uhr

Nimmt man ADHS als das was es ist, nämlich eine psychischenerkrankung ist es nicht verwunderlich daß es auch Erwachsene haben.

Ich denke das viele ADHS Kinder sich über die Jahre gelernt haben sich anzupassen, es gut zu verbergen. Es ist auch nicht verwunderlich daß es typische Berufe gibt die für die Leute geeignet sind. Und es daher einfacher werden kann als die Schulbank für diese dann jungen Erwachsenen.

Denke jeder kennt einen Kollegen/in die etwas "verpeilt" zu seinen scheint, dafür prädestiniert ist beim Einparken Unfälle zu bauen..... Meinst rutschen diese Erwachsen in Depressionen, Essstörungen....

Und bei den besonders schweren ADHS Kindern mag es total Sinn machen auch Erwachsene zu behandeln.

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So ein Quatsch

Antwort von somane am 10.10.2019, 10:34 Uhr

ADHS ist keine psychische Erkrankung, ich wehre mich stark gegen diese Bezeichnung. ADHS Menschen sind nicht krank, sie sind anders, aber sicher nicht krank.

Mein Mann hat es als Erwachsener diagnostiziert bekommen und nimmt seit ca. 10 Jahren Medikamente. Es ist halt nicht zwingend so, dass es sich auswächst.

LG

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Re: So ein Quatsch

Antwort von mama von joshua am tab am 10.10.2019, 21:15 Uhr

Die Bundesärztekammer bezeichnet es als psychische Störung.

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Re: Freundin hat wohl ADHS

Antwort von dana2228 am 10.10.2019, 23:14 Uhr

Eben, dann pychische Störung.

Letzends egal wie man es nennt. Und *nur etwas anders*, mag ja für wenig stark betroffe zutreffen.
Mein Sohn ist leider nicht nur etwas anders. Diese Störung/ Erkrankung behindert ihn so dermaßen das er Pflegegrad 3 hat, kaum beschulbar ist und keine 20sec aus den Augen gelassen werden, das er nicht einfach Hobbys nach gehen kann, es nicht mal schafft sich selber anzuziehen, ......
Und wie gesagt oft kommen Sachen dazu wie: Depressionen, Schlafstörungen, .....
Kann dir nicht sagen was ich mir da für sorgen um seine Zukunft mache.

Mir ist egal ob Erkrankung, Behinderung oder Störung. Aber etwas anders, ist in meinen Augen ganz sicher nicht die richtige Beschreibung.

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Re: So ein Quatsch

Antwort von Carmar am 11.10.2019, 11:28 Uhr

Siehe www.adhs.de

Das Handbuch für psychische Störungen DSM unterscheidet drei Unterformen von ADHS, bei denen die Kernsypmtome unterschiedlich gewichtet sind

ADHS vom Mischtyp - auffällig in allen drei Kernbereichen
ADHS vorwiegend hyperaktiv und impulsiv
ADHS vorwiegend unaufmerksam ("Träumerchen")

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Ich kenne zwei Erwachsene...

Antwort von Banu28 am 11.10.2019, 17:58 Uhr

Wir haben einen Mann im Freundeskreis, der ADHS hat. Das ist keine psychische Erkrankung, sondern es ist genetisch bedingt, seine Brüder, sein Vater und eines seiner drei Kinder hat es ebenfalls.

Trotzdem ist es sehr belastend für die Familie, seine Frau (meine Freundin) hat sich sogar letztlich deshalb von ihm getrennt. Er konnte nicht eine Sekunde wirklich innerlich anwesend sein, nicht eine einzige Mahlzeit mit der Familie am Tisch verbringen. Er ist ununterbrochen aufgestanden, hat während jeder Mahlzeit mehrfach am Handy telefoniert, ist den ganzen Tag wie unter Strom, hat nie mal ruhig zugehört. Ihn selbst störte das nicht, weil seine ganze Familie auch so ist, er verstand das Problem gar nicht. Irgendwann hat sie ihn einfach nicht mehr ausgehalten.

Ich kenne auch eine Frau, die ADS hat, also dabei nicht hyperaktiv ist. Sie kann ihren (anspruchsvollen) Beruf nur ausüben, indem sie den ganzen Tag Listen in der Hand hält, wo alles der Reihe nach draufsteht, was sie nicht vergessen darf. Das klingt erstmal nicht unüblich, aber dort stehen eben auch Dinge drauf, die sich sonst kein Mensch extra notieren müsste. Das geht seitenweise so - aber nur so vermeidet sie gravierende Fehler mit weitreichenden Folgen in ihrem Job. Es ist schon eine echte Einschränkung.

LG

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Re: Ich kenne zwei Erwachsene...

Antwort von ara-sunshine am 11.10.2019, 18:27 Uhr

Weißt du zufällig, ob BEIDE Medikamente einnehmen / versucht haben?

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mein Mann hat starkes ADHS

Antwort von somane am 12.10.2019, 12:02 Uhr

seine Hyperaktivität fällt sogar Fremden auf, trotzdem er Medis nimmt. Dein Kind wird wohl noch andere Baustellen haben Dana. Unser Sohn wurde nun auch diagnostiziert, fällt in der Gesellschaft aber überhaupt nicht negativ auf. In der Schule hat er Konzentrationsprobleme, das ist die einzige Schwierigkeit. Aber ich zweifle eh an der Diagnose, obwohl mein Mann wie gesagt, stark betroffen ist und es ja bekanntlich eine Erbgeschichte ist. Die Psychologin meinte, es läge an meiner Erziehung und unsere Alltag, dass es bei unsere Sohn nicht so stark ausgeprägt ist. Keine Ahnung.

Mein Mann wurde in den USA geboren und bekam übrigens schon als Kind die Diagnose POS. Er fiel also schon damals.

LG

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Re: mein Mann hat starkes ADHS

Antwort von mama von joshua am tab am 12.10.2019, 15:59 Uhr

Darf ich mal neugierig fragen, welches Medikament dein Mann nimmt ?
Vielleicht ist es einfach nicht (mehr) das Passende ?
Eigentlich sollte die Hyperaktivität bei richtiger Einstellung kein Problem sein.

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