ADHS - ADS

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Geschrieben von lilule am 29.10.2020, 11:41 Uhr

Diagnose ADS und Hochbegabung

Hallo! Wir müssen uns neu mit dem Thema beschäftigen. Mein Sohn (7) hst die Variante ohne das H gepaar mit einer Hochbegabung (Intelligentprofil ist aber sehr ADS typisch, Verbalteil höher als Planung/ Handlung etc). Das da etwas ist und es in die Richtung Hochbegabung- ADS gehen könnte, wussten wir schon sehr lange, seine Kita hatte die Vermutung bereits mit 2,5 Jahren geäußert. Ich habe einige Fragen.

Gibt es hier Erfahrungswerte und Tipps im Umgang mit dieser Konstellation, insbesondere im Bezug auf den Drahseilakt auf der einen des Bedarf nach Input aufgrund der Hochbegabung (Unterforderung) und auf der anderen Seite Inputproblene a durch Üverreizung (Überforderung) etc.)? Unsere Themen sind vor allem Reizüberflutung, Ängste, depressive Verstimmungdn, Selbstbewustsein, Selbstregulation. In der Schule arbeitet er sehr 'langsam', ist mit vll. 5% anwesend, hat Auffälligkeiten in der Grob (vor allem Koordination) und Feinmotorik, kommt aber schulisch aufgrund der HB bisher im oberen Drittel mit (wir schreiben aber in der 2ten Klasse natürlich bisher nur Tests, keine Klassenarbeiten). Zudem fangen wir zu Hause sehr viel auf und Ganztagsbetreuung ist für ihn noch nicht denkbar (Ich musste in der Kitazeit beruflich immer weiter runterfahren, weil ein voller Kitattag zu extremen Problemen geführt hat).

Er bekommt seit rund 2 Monaten Medikinet Retard 10 mg. In den ersten Wochen war die Besserung enorm, inzwischen hat es etwas nachgelassen, hilft aber natürlich trotzdem. Wie findet man die richtige Dosis raus? oder ist es so normal? Er wiegt 24 Kilo und ist 7 Jahre alt.

Wie geht man mit dem Thema Schule um? Sollten die Lehrer informiert werden (sie waren in die Diagnostik natürlich einbezogen, sehen aber eben schulisch keinen Handlungsbedarf)? Leider ist aber die Unterrichtsgestaltung alles andere als AD(H)S freundlich, mehrmals die Woche wechselnde Sitzprdnungen, Gruppentische etc. Ich vermute eher nicht, dass sie da etwas ändern würde.

Seid ihr als Eltern ggfs. auch in irgendeiner Form von AD (H) S betroffen? Wir wirkt sich das auf den Bedarf eines organisierten/ strzkturierten Ablaufs/ Umgebung für die Kinder aus und somit auch auf das Ausmass der Symptomatik bei den Kindern selbst?

 
5 Antworten:

Re: Diagnose ADS und Hochbegabung

Antwort von Mucksilia am 30.10.2020, 8:59 Uhr

Ich kann nur was zur Dosierung sagen:
Man darf höchstens das Körpergewicht in mg geben - wären bei euch 25 mg.
Ansonsten müsst ihr es ausprobieren.
Unser Zwerg,11, verträgt kein Retard, er muss in der Schule nachschießen.
Ansonsten ist es ein ständiges Ausprobieren, mit zunehmenden Gewicht und Eintritt der Pubertät.
Da ist es wichtig, Rückmeldung von der Schule zu bekommen, wie was wirkt.
Unser war zu Beginn der 3. Klasse für 4 Monate in der Tagesklinik, um dort richtig eingestellt zu werden.Aber er hat extremes ADHS und war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr beschulbar.
Alles Gute!

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Re: Diagnose ADS und Hochbegabung

Antwort von asclepiatina am 30.10.2020, 21:01 Uhr

Meine Große bekommt das gleiche Medikament, haben auch klein angefangen, sind mittlerweile bei 20mg.. das entscheidet aber der betreuende Arzt der das Verschrieben hat!

Schule und AD(H)S mit Hochbegabung kenne ich knapp.. meine sind beide sehr hoch im iQ, an der Hochbegabten Grenze. Wir haben mit den Lehrern die Abmachung das er einfach zustatzblätter bekommt, damit er beschäftigt ist, nicht stört.

Bei der Großen war durch die Konzentrationsschwäche da kein Bedarf. Aber hatten mit der Lehrerin die Abmachung das sie an Ihr vorbei läuft und Hand auf die Schulter legt wenn sie wieder abschweift. So kommt das Kind zurück ohne das es dauernd ermahnt, in der Klasse auffällig ist. Mit dem Medi braucht sie es nicht mehr. Was auch wichtig ist ist der Sitzplatz, meine saßen immer vorne, damit die anderen Kinder nicht so ablenken. Das sind nur ein Teil der Dinge die man mit den Lehrern besprechen sollte. Die Medi gabe ist auch wichtig,falls was passiert in der Schule kann es bei Notbehandlungen wichtig sein! Such das Gespräch mit dem Klassenlehrer....

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Re: Diagnose ADS und Hochbegabung

Antwort von leonessa am 05.11.2020, 22:38 Uhr

Du kannst mich gerne per PN anfragen.

LG, Leonessa

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Re: Diagnose ADS und Hochbegabung

Antwort von 2auseinemholz am 09.11.2020, 12:27 Uhr

Hallo,

ich habe 2 aus der genannten Kategorie ... und sie sind EXTREM unterschiedlich, daher gilt alles was ich schreibe als "kann man probieren, mit NULL Erfolgsgarantie".
- Bei den Lehrern erzählen .... kommt ganz auf die Lehrer an. Bei allen Lehrern sind sie aufgefallen als "intelligent", "Hampelmann", Unorganisiertheit liegt nicht an familiärer Vernachlässigung, oder an kognitiver Überforderung. Das war schon die halbe Miete. Trotzdem wurde auch Vorsatz unterstellt und letztendlich wurde der Kleine von der Lehrerin zum Abschuss (Mobbing) freigegeben. Andere Lehrer fanden das nicht gut, das das Kind mit Medis "vergiftet" wird, anderseits waren sie die ersten an den Tagen, wo mal Medi vergessen wurde, die auch einen Elternbrief geschrieben haben ....
- bei beiden haben sich Einzelsportarten besser bewährt als Teamsport, oder Sportarten mit hohem Disziplinanteil (Kampfsport). Irgendwo soll das Kind auch Kind sein und Sport soll Spaß machen und nicht in einem Zwang ausarten.
- Bei anderen Eltern würde ich das Thema nicht ansatzweise aufs Tapet bringen. Entweder wittern sie ein "Zukurzkommen" des eigenen Kindes, weil die Lehrerin sich ja wohl mehr um das ADS-Kind kümmern müsste, anderseits haben sie Angst, dass die schlechten "Gewohnheiten" des Kindes auf deren Kind abfärbt ("falsche Umgang").

Positive Erfahrungen habe ich bei beiden Kindern gemacht, wenn sie in 1:1-Fördersituationen waren, wenig "sinnloses" Regelwerk zu beachten war. Regeln funktionieren, aber es müssen die wesentlichen Regeln sein und die sollten dann auch unbedingt "verfolgt" werden.

LG

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Re: Diagnose ADS und Hochbegabung

Antwort von 2auseinemholz am 09.11.2020, 13:40 Uhr

... ich ergänze noch:
Sitzplatz komplett getrennt von allen anderen Kindern hat sich bei Kind Klein bewährt - er hatte denselben Anspruch auch auf dem Gym. Da haben die Lehrer ganz groß geguckt - ich habe mich nicht eingemischt und letztlich haben sie ihn in die erste/zweite Reihe gesetzt. Bei Kind Groß hat sich das nicht bewährt - er war dann komplett weg (geistig abwesend) und hat wenig mitbekommen im Unterricht.

Mit der Mathelehererin von Kind Klein hatte ich einen (siegreichen) Kampf zur Gestaltung der Arbeitsblätter / Schulaufgaben. Ich hatte sie gebeten bitte auf schmückende Elemente (Witze, Sprechblasen, Comics, ...) zu verzichten und stattdessen mehr Platz für die Aufgaben zu spendieren -> vorzugsweise pro Zeile eine Aufgabe, maximal 2 in einer Zeile.
(Mein Kind hat die Aufgaben auf dem Blatt, wenn es wie ein Wimmelbuch gestaltet war einfach nicht gesehen.) Hier hatte ich die einzige und sinnvolle Unterstützung von der Sonderpädagogin, die diese Ordnung auch für andere Kinder gewinnbringend fand.

Unterstützen musste ich beide Kinder lange Zeit bei der Einhaltung von Ordnung in den Schulsachen. War wohl nicht gerne gesehen von den Lehrern, aber manche Kinder brauchen eben länger ....
Kind Klein hat das ritualisiert und es klappt in der 9. immer noch. Kind Groß hat es bis heute nicht gelernt - im Abi.

Letztlich muss man auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes eingehen und kompensieren was eben nicht klappt und ... sich selber ein unglaublich dickes Fell wachsen lassen.

LG, 2

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