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Schlechtes Gewissen dem Kleinen gegenüber

Thema: Schlechtes Gewissen dem Kleinen gegenüber

Hallo, meine Tochter wird bald zwei, mein Sohn ist ein halbes Jahr alt. Als er auf die Welt kam, wollte ich nicht, dass meine Tochter irgendeinenVerzicht deswegen erleiden muss. Ich habe mich also bemüht, ihr viel Zeit zu widmen. Dabei hab ich meinen Kleinen oft zu allem Möglichen mitgeschleppt. Zum Beispiel bin ich mit meiner Tochter schwimmen gegangen und hab ihn im Maxicosi an den Beckenrand gestellt. Da war er aber noch sehr klein. Mittlerweile nehme ich ihn mit ins Wasser. Aber ich habe die Tage vor allem nach meiner Großen ausgerichtet, die auch oft eifersüchtig auf ihren kleinen Bruder ist. Ehrlich gesagt muss sie das gar nicht, weil sich doch eh fast immer alles um sie dreht. Bei einer Bekannten hab ich genau das Gegenteil gesehen: Sie hat sich vor allem um das Kleine gekümmert und ihr größeres Kind hat dabei in die Röhre geguckt und sich sehr oft gelangweilt. Das war plötzlich 2. Wahl geworden. Das fand ich so abschreckend und traurig für das größere Kind, dass ich es anders gemacht hab. Aber jetzt nagt das schlechte Gewissen an mir, dass ich meinem Kleinen bisher so wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe. Auch hab ich das Gefühl, dass ich dadurch meine Tochter zu sehr verwöhnt habe. Sie ist trotz (oder vielleicht ja sogar wegen?) der vielen Aufmerksamkeit immer öfter sehr zickig. Was meint denn Ihr? Wer braucht mehr Hinwendung? Der Kleine, die Große, oder gerecht auf beide verteilt?

von CaroLiz am 23.08.2019, 14:24


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Wenn du es schon so fragst: gerecht auf beide - selbstverständlich! *hust* Nein, Spaß. Mach, wie es sich für dich richtig anfühlt und somit geht ihr EUREN Weg. Den Großen irgendwo abstellen hätte ich mir auch nie vorstellen können... Meine Jungs sind 20 Monate auseinander, wobei inzwischen bald schon der kleine seinen zweiten Geburtstag feiern wird. Bei mir war es sehr ähnlich wie bei dir. Mein Kleiner war hauptsächlich im Tragetuch und überall mit dabei, wo ich eben mit dem Großen hin bin. Das zweite Kind lief erstmal völlig nebenbei. Alles was uns beim ersten Kopfzerbrechen bereitete war auf einmal ziemlich einfach. Ich kann dich in einem Punkt beruhigen: Die Kleinen holen sich schon ihre Aufmerksamkeit! Für meinen Großen war es somit auch immer ein Lernprozess, wenn sein Bruder plötzlich auch sitzen/essen/spielen konnte ... und inzwischen sogar aktiv ihm Spielsachen aus der Hand nimmt Je nach Laune, denke ich immer wieder, "hätte ich vielleicht....". Bringt nix. Hab ich nicht. Kann ich auch nicht ändern. Mit dem Ist-Zustand bin ich glücklich. Die beiden haben sich lieb und spielen (soweit es möglich ist) auch mal miteinander/nebeneinander. In solchen Momenten bin ich froh, dass alles so kam, wie es eben kam. Sie sind nah bei einander und können etwas mit einander anfangen und vielleicht akzeptiert der Große den Kleinen gerade deswegen, weil er nicht ALLES hat einbüßen müssen. Denn wenn wir ehrlich sind, müssen die Großen sowieso schon genug einstecken! Allein die ganze Mama-Zeit, die für sie verloren geht, wenn das Kleine gestillt/gewickelt/gefüttert.... wird. Da sollte doch wenigstens die restliche Zeit nach ihnen gerichtet sein mit Vorlesen/Spielplatz/Schwimmbad..... Mein Kleiner ist viel selbstständiger als der Große Bruder es in dem Alter war, spricht dafür aber weniger. Falls das irgendwas zur Sache tut ;)

von Senseo am 23.08.2019, 21:15


Antwort auf Beitrag von CaroLiz

Als erstes ich hab die jüngeren Geschwister auch immer zu den Aktivitäten der großen mitgenommen ( Kind eins und zwei haben 27 Monate Kind 4 und 5 20 Monate und zwischen Kind 5 und 6 lag nicht Mal ein Jahr. Nur zwischen Kind 2 und drei bzw 3 und 4 liegen jeweils mehrere Jahre) das hat den kleinen nie geschadet und meine Kinder haben ein gutes Verhältnis zueinander. Aber ich habe mir auch immer bewusst Zeit genommen für den kleinen bzw die kleine. Man sollte einfach versuchen ein Mittelweg zufl finden . Kind 1 ist auch bei dir kein Einzelkind mehr und das muss sie lernen, das bedeutet aber nicht das sie zweite wahl ist und der Bruder jetzt Nummer 1 Das ist es doch gerade was Geschwister ausmacht das man früh lernt was Sozialverhalten ist. Jeder Mensch bist gleich wichtig auf der Welt und so sollte auch jedes Kind in der Familie gleichwichtig sein. Dabei ist es egal ob er oder sie als erster da war. Und zum Schluss dein kleiner wird davon jetzt keinen Schaden haben auf Dauer ist aber meiner Meinung eine reine Bevorzugung eines Kindes nicht gut. Lg

von misses-cat am 25.08.2019, 11:25


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Vielen Dank für Eure Erfahrungen!

von CaroLiz am 27.08.2019, 09:50


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Hallo Kany, ich würde versuchen die große viel einzubinden. Und wenn sie dir nur beim Wickeln die Windel reicht oder ein Feuchttuchvaus der Packung holt. Gerade Mädels wollen gefallen und helfen. Kann manchmal natürlich chaotisch enden aber wenn sie sieht, was du mit dem kleinen alles noch machen musst "weil er es nicht alleine kann", versteht sie es vielleicht besser als wenn du sie weiter in den Vordergrund ziehst. Ich befürchte das jetzt wieder umzustellen wird erstmal in viel Zickerei enden. Da müsst ihr aber beide durch. Du kannst sie ja intensiver Betreuen, wenn er ein Nickerchen macht

Mitglied inaktiv - 12.11.2019, 20:54