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Kann das Trennungsangst sein?

Thema: Kann das Trennungsangst sein?

Hallo zusammen, nachdem ich auf meinen ersten Beitrag so nette Nachrichten bekommen habe, möchte ich Euch hier noch einmal um Rat fragen. Meine Tochter Matilda ist 16 Monate und hat vor 3 Monaten einen kleinen Bruder bekommen. Bislang konnte ich keine große Eifersucht feststellen. Matilda ist seit November in der KITA-Eingewöhnung. Die ersten Male war ich kurz mit ihr da, habe sie dann 1/2 Stunde da gelassen, wo sich eine Betreuerin ausschließlich um sie gekümmert hat, und sie dann wieder abgeholt. Lief super. Aus der 1/2 Stunde wurden dann nach und nach bis zu 2 Stunden. Dann wurde Matilda krank, Erkältungsvirus mit bis zu 40 Fieber und sie konnte eine Woche nicht gehen. Danach - ein Freitag - war es schon schwierig. Am Wochenende hatte sie dann nachts mächtig gespuckt, wohl auch ein Virus. Montag ist sie wieder hin, aber ich musste sie wirklich weinend da lassen. Seitdem weint sie jeden Morgen fürchterlich. Die in der Kita meinen, solange sich einer allein mit Matilda beschäftigt, ist es ok. Dann baut sie, isst gut, spielt, führt denjenigen an der Hand durch alle Räume. Aber sobald sie etwas allein machen soll oder der Betreuer auch nur mit jemand anderem spricht - was in einer Kita ja nun mal gar nicht anders geht - ist es vorbei. Sie ist auch Zuhause sehr anhänglich, klammert sehr. Auch hier spielt sie zur Zeit nicht alleine. Immer nimmt sie meine Hand und zieht mich mit zu sich auf den Boden. Und was mir die größte Sorge macht, dass sie gar nicht mehr fröhlich ist. Nur noch still und in sich gekehrt. Liegt ewig mit Schnuller und Schnuffeltuch auf mir und starrt vor sich hin. Sie war doch immer so ein Strahlekind und eine wilde Hilde! Gestern war ich zum Mütter-Kind-Treff bei einer Freundin - machen wir schon seit einem Jahr und Matilda kennt das und liebt das normalerweise. Aber dort angekommen konnte ich sie noch nicht mal auf dem Boden absetzen. Panisches Weinen. Das änderte sich auch den Nachmittag nur wenig. Dazu kommt, dass sie die letzten Nächte wach wird und weint. Sogar, wenn ich sie in unser Bett hole, geht das weiter. Stundenlang. Und sie hat vor allem Angst, heute sogar vor einer neuen Matschhose!? Kita habe ich jetzt erst mal auf Eis gelegt. Versuche das in ein paar Wochen noch mal zusammen mit ihr. Aber ich mache mir unendliche Sorgen, erkenne mein Kind nicht wieder! Hat irgendjemand von Euch sowas schon mal erlebt? Kann das wirklich von dem Zusammenspiel aller Faktoren kommen, die sich derart auf Matilda auswirken??? Hilfe! Julia

von Julia1971 am 26.11.2011, 12:14


Antwort auf Beitrag von Julia1971

Hallo Julia, eigentlich gehöre ich nicht mehr hierher, meine Große ist am Dienstag 5 geworden, die Kleine wird Ende Februar 4. Das was Du über Matilda erzählst erinnert mich ein wenig an meine Große mit ca. 2 Jahren. Sie war zwar keine kleine Hilde wie Deine (süß), aber beim Versuch sie in der Krippe einzugewöhnen, habe ich gerade noch die Kurve mit meiner Tochter gekriegt als ich sie dann doch von der Krippe rausgenommen habe. Ich wollte nämllich wieder in den Beruf einsteigen... Ich war damals sehr verzweifelt, denn ich sah, dass meine Tochter sich so veränderte, war super ängstlich geworden, lachte kaum noch. je mehr ich an der situation zweifelte, desto weniger konnte ich auf mein bauchgefühl hören. aber dann habe ich damals die notbremse gezogen, habe krippe und alle pläne über bord geworfen, habe meiner kleinen eine auszeit gegönnt und dann musste ich relativ intensiv dran arbeiten, ihr wieder halt zu geben. im nachhinein reflektiert, sie war noch nicht so weit für die krippe. es gibt halt manche kinder, die einfach nicht dafür sind, so wie meine große. als sie dann mit 2 3/4 direkt in den kindergarten ging (selbe einrichtung, nur andere räume), dann war alles gut. und jetzt ist sie ein richtig glückliches kindergartenkind, strahlt so viel energie und kraft und lebensfreude, einfach nur schön. ich habe damals die loslösung von mir schrittweise gemacht, nach dem fiasko mit der krippe und ein paar wochen auszeit, habe ich es mit unserem damalligen aupair versucht, sie hat die kinder 2 tage betreut während ich in der arbeit war. unser damaliges aupair war einfach mehr als ein goldstück,sie war wirklich klasse und hat uns damals sehr geholfen. so war die trennung von mama nicht so dramatisch, denn sie war zu hause mit ihrer geliebten "aja" (hieß nadja) und der kleinen schwester. kindergarten war dann kein thema mehr, und die kleine kam dann in die krippe mit 1,5J und sie hatte keinerlei probleme - kinder sind halt anders. eine richtige hilfe kann ich dir nicht geben, ich kann dir nur von uns berichten wie es damals in einer ähnlichen situation war. ich wünsche dir viel kraft und höre auf dein bauchgefühl und wünsche dass deine kleine matilda bald wieder das strahlende Kind ist wie vorher. Noch was: vlt war der Zeitpunkt für Kita-Beginn nicht so günstig so kurz nach der Geburt vom Geschwisterchen. Baby darf mit mama zu hause bleiben, und sie muss weg dahin wo sie sich (noch) nicht geborgen genug fühlt. muss sie dahin? musst du bald wieder arbeiten? wenn nicht, lass sie doch noch eine weile zu hause. und wegen deinem unteren posting: ES WIRD BESSER!!!! Für mich war das erste Jahr sehr sehr anstrengend, aber danach lief irgendwie wie von selbst. Meine Mädels sind ein Herz und eine Seele, kennen mittlerweile keinerlei Eifersucht, die Große (war 15 Mon als die Kleine geboren wurde) dachte bis vor ca 1 Jahr, dass sie beide gleichzeitig im bauch waren, nur sie war kurz vorher rausgekommen. für sie gibt es kein leben ohne ihre schwester, sie kennt es nicht anders, und umgekehrt auch so natürlich. meine zwei sind mittlerweile ein starkes doppelpack, lieben sich innig und sogar nach streitigkeiten sind nicht lange sauer aufeinander. es ist einfach wunderschön, wenn sicherlich in dem alter andere punkte auf der aufregerliste stehen, aber unter dem strich bin ich soooooo dankbar für den kurzen abstand. positiver nebeneffekt: meine familienplanung ist abgeschlossen, war knapp 2,5 jahre daheim und jetzt bin seit 2,5 jahren wieder im berufsleben (noch auf 60%). das hammerharte erste Jahr hat sich schon super längst ausbezahlt!

von manira am 02.12.2011, 22:38


Antwort auf Beitrag von manira

Hallo Manira, habe mich sehr über Deinen Beitrag gefreut! Das klingt ja wirklich ähnlich! Wir haben jetzt auch beschlossen, die Kita bis Herbst 2012 zu verschieben und dann beide gemeinsam dorthin zu bringen. Vielleicht unterstützen sie sich dann gegenseitig. Bis dahin werden wir uns jetzt wohl mit einer Kinderfrau für zwei bis drei Vormittage helfen, damit ich mit jedem Kind einzeln z.B. Pekip und Turnen besuchen kann. Am Samstag hat siech schon jemand vorgestellt, der Matilda direkt auf den Schoß klettern wollte. Das lässt hoffen... Seit Matilda Zuhause bleiben kann, ist sie auch wieder fröhlich! Und ich kann mit ihr wieder wohin gehen, ohne dass sie Panik bekommt. Vielleicht haben wir ja noch rechtzeitig die Kurve gekriegt. Schlafprobleme haben wir zwar immer noch, aber die werden wir auch noch in den Griff bekommen. Es tut auch gut zu hören, dass Ihr/Du das erste Jahr auch so mega anstrengend empfunden habt und ich nicht einfach nur ein totales Weichei bin :-) Ganz liebe Grüße, Julia

von Julia1971 am 05.12.2011, 19:55


Antwort auf Beitrag von Julia1971

Hallo, Du bist absolut kein Weichei - das erste Jahr IST hart, aber es lohnt sich sooooo, durchzuhalten..... unsere sind jetzt 5, knapp 4 und gute zwei Jahre und ein absolutes dreamteam. Die Große hatte auch enorme Probleme sich von mir in Spielgruppe oder KiGa zu begeben, sie ist auch heute noch 'ganz nah' an mir. Sie habe ich auch erst mit dreieinviertel in den KiGa gebracht, dann war sie bereit dafür. Die Mittlere gar nicht (umgedreht und weg mit zweieinhalb, war ja die Schwester dabei) und der Kleine (damals 11 Monate) hatte die ganz normalen Einwöhnungsprobleme in die Krippe, fühlt sich jetzt aber pudelwohl. Jedes Kind ist anders, du machst das genau richtig, auf die Kleine einzugehen... alles Gute, Nette

von nettenr3 am 09.12.2011, 15:34