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Anfängertipps?

Thema: Anfängertipps?

Hallo zusammen, erstmal ganz viel Respekt an Euch! Zwei kleine Kinder, das ist schon eine große Herausforderung. Demnächst steht es mir auch bevor, wenn auch nicht ganz so heftig wie bei Euch, und deshalb will ich Euch gerne um Tipps fragen. Mein 2. Kind kommt laut ET im November zur Welt, da wird die "große" Schwester 2 Jahre und 4 Monate sein. Ich mache mir jetzt langsam Gedanken, wie das konkret ablaufen soll. In Form von: inwieweit kann/soll ich die Große in die Babypflege einbeziehen? Wie soll ich genügend Zeit für sie finden? Ja, das "Problem" ist wirklich eher die große Tochter, weil ich sie auf gar keinen Fall vernachlässigen will. Um das Baby werde ich mich natürlich kümmern, und seine Bedürfnisse möglichst gut erfüllen, das steht außer Frage. Ich habe halt nur Angst, dass die Große (die Kleine, denn klein ist sie ja, und braucht mich so sehr) dabei auf der Strecke bleibt. Und ich will auch die Geschwistereifersucht möglichst vermeiden bzw. abmildern. Hat jemand von Euch Tipps? Ich habe mir schon überlegt, dass ich jetzt eben den beiden gemeinsam vorlese, die Große mir bei der Kleiderauswahl fürs Baby helfen könnte, und sie den Kleinen mal mit einer Rassel etc. bespaßen könnte, wenn ich was dringend kurz erledigen muss. Ansonsten wird das Baby (wie die Große früher) viel im Tragetuch getragen, und die Große noch ein bisschen mehr in den Haushalt mit einbezogen (außer, sie will sich lieber alleine beschäftigen). Ansonsten, Exklusivzeit mit mir kann es nur geben, wenn das Baby schläft (Papa traut sich das Baby-Bespaßen wirklich nicht allein, ich schaue mal, ob er den Kleinen zumindest mal kurz um den Block im Kinderwagen fährt, bei der Großen hatte er selbst da Angst "Und wenn sie schreit?" ). Danke schon im Voraus für all Eure Tipps und Anregungen!

von Ivdazo am 22.08.2017, 11:56


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Ich gehöre zwar auch nicht ganz hierher, aber meine Situation ist vor einem Jahr genauso wie bei dir gewesen. Mein Kleiner hatte ET am 11.11.2016 (kam am 25.10.), die "Große" war zur Geburt 2 Jahre und 3 Monate alt. Nun ist die Große 3 Jahre und der Kleine 10 Monate. Geht deine Große in die Kita? Mir hat am besten geholfen (in loser Reihenfolge): - mir immer und immer wieder sagen, dass die Kleine noch klein ist - Verständnis für die Gefühle der Großen aufbringen und auch äußern (z.B. trösten, wenn sie "bockt", weil etwas nicht geht, was sie gern will) - Rückfälle in die Unselbstständigkeit ohne Murren dulden (dann ziehe ich ihr halt die Schuhe an, in den paar Sekunden hat sie mich für sich) - sich das Leben einfach machen (dann lege ich mich halt mit beiden Kindern ins große Elternbett, wenn ich sie so beide ohnen weinen zum Schlafen bekomme) - immer eine Portion mehr Brei für die Große einplanen ;) (okay, später dann) - so viiieeel Ruhe bewahren wie man aufbringen kann - Unterstützung anfragen (wenn z.B. im ersten halben Jahr ein Kind krank war, kam meine Mama zur Hilfe vorbei) - die Große mit dem Baby spielen lassen (solange das Baby nicht gefährdet ist), statt gleich "nein" zu rufen, auch wenn es nicht ganz soooo zart ist (Babys sind doch ein wenig robust) - der Großen viel erklären, warum/wieso/weshalb Dinge so sind wie sie sind (warum Babys weinen etc. pp.) - Exklusivzeit ist natürlich toll, wann immer es möglich ist (dein Mann kann das - wenn das Baby schreit -> aus dem Kiwa nehmen und tragen (oder gleich die Trage? :)) und zurück zu Mama) - sich nicht fertig machen, wenn man mal das Gefühl hat, der Großen nicht gerecht werden zu können (sie verzeihen uns tatsächlich diese Fehler und profitieren doch auch sehr von der Beziehung zum Geschwisterchen) Vieles ergibt sich einfach auch. Hängt ja auch sehr von den Persönlichkeiten der beiden Kinder ab. Alles Gute!

von SuInJu am 22.08.2017, 21:10


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Also meine Kleine ist heute genau 7 Wochen alt und meine Große wird Anfang September 2. Bei uns läuft es besser als erwartet muss ich sagen. Die Große liebt ihre kleine Schwester und kuschelt mit ihr wann immer sie darf. Meistens ist sie auch echt zärtlich dabei. Wenn ich die Kleine stille, sucht sich die Große meistens ein Buch aus, setzt sich neben mich und ich lese ihr vor. Wenn ich die Kleine wickle, steht die Große auf ihrem Stuhl, damit sie alles sieht. Sie reicht mir dann die Box mit den Feuchttüchern und eine Windel und wird danach gelobt, dass sie eine große Hilfe ist. Wenn die Kleine im Stubenwagen liegt, fährt die Große sie durch die Wohnung. Was die Große leider noch nicht begriffen hat ist, dass es eigentlich gut für sie wäre, wenn die Kleine Mal schläft, weil ich dann Exklusivzeit mit ihr habe. Sie weckt die Kleine meistens auf. Die Große fährt beim Spazierengehen ganz stolz auf dem Buggyboard mit und zeigt jedem ganz stolz ihre kleine Schwester. Manchmal darf sie auch mit den Wagen schieben. Ansonsten hilft sie mir ganz stolz, indem sie mir Sachen bringt, die ich gerade brauche oder auch nicht. Hauptsache das Kind ist beschäftigt Ich muss sagen, meine Große hat ja schon in der Schwangerschaft gelernt, dass Mama etwas zurückstecken muss. Ich könnte sie zum Beispiel nicht mehr tragen, weil sie damals schon 13 kg wog (sie ist auch echt groß für ihr Alter). Und das hat sie in der Schwangerschaft akzeptiert und sie tut es auch jetzt. Wenn ich ihr sage, dass ich gerade etwas nicht machen kann, weil ich die Kleine habe, akzeptiert sie es. Außer es ist noch jemand im Raum. Dann sagt sie "Papa (oder wer auch immer da ist) Baby nehmen". Wir versuchen einfach die Große bei vielem dabei zu haben, auch wenn es vielleicht störend ist (z.B. wenn wir die Kleine baden) und sie mit einzubeziehen wann immer es geht. Und ja, auch wir haben "Rückschläge" einstecken müssen: unsere Große geht jetzt nicht mehr aufs "große Klo", wie sie es vor der Geburt ihrer Schwester eigentlich schon gemacht hat. Aber davon lassen wir uns nicht verrückt machen. Viel Spaß mit den zwei Kleinen, wenn sie dann mal da sind!

von Sabsve am 23.08.2017, 07:59


Antwort auf Beitrag von Ivdazo

Wir haben einen Abstand von 21 Monaten und ich fand die zwei Monate rund um den 2. Geburtstag am "schlimmsten", auch wegen der einsetzenden Trotzphase. Inzwischen ist der Kleine ein Jahr und man muss den Großen oft genug vor dem Kleinen beschützen und nicht mehr nur umgedreht ;) Helfen konnte und wollte unser Großer nur wenig, mag vielleicht auch dran liegen, dass es zwei Jungs sind und die halt nicht so das "Muttergen" in sich tragen - vielleicht auch einfach nur Charakter. Dafür brauchte der Große auf jeden Fall Exklusivzeit und die muss halt auch mal sein können, wenn Baby wach ist. Sich da als Papa rauszureden geht bei zwei Kindern eben nicht immer. Gemeinsam vorlesen... Kommt i auf den Charakter an. Bei uns geht das gar nicht. Wenn ich dem Großen vorlese, dann bitte bis heute NUR ihm. Das ist seine Exklusivzeit, da hat der Kleine bisher nix zu suchen - zumal der dann ständig im Buch rumwurschelt und rumblättert und letztendlich das Vorlesen massiv stört. Alles andere kann inzwischen mehr oder weniger geteilt werden. Mein Tipp, auch wenn oder vielleicht eben weil mir selbst das bisher immer wieder schwer fällt... Sieh die Große nicht als "die Große". Klar kann man sie so nennen, besonders hier, wenn es ohne Namen bleiben soll. Aber sie ist nicht "groß", nur weil ein Geschwisterchen da ist. Genauso wie die Kleinen halt irgendwann nicht mehr so klein sind und es auch mal abkönnen müssen, wenn die "Großen" sich beim Zwicken und Hauen zur Wehr setzen. Versuch fair zu bleiben. LG Lilly

Mitglied inaktiv - 24.08.2017, 15:24


Antwort auf Beitrag von Ivdazo

Du hast ja schon viele Tipps bekommen. Kurz und knapp finde ich rückblickend das wichtigste: - der große ist trotzdem noch klein!!! Das darf man wirklich nie vergessen. Halte dir vor Augen, was anders wäre, wenn es das Geschwisterchen noch nicht da wäre. Das hilft eventuelle schwierige Verhaltensweisen besser zu verstehen und damit umzugehen. Bzw. bei einem eher angepassten Kind auf dessen Bedürfnisse zu achten - im Alltag flexibel bleiben und immer wieder neu überlegen, wie was besser funktionieren kann. Dabei Ansprüche runterschrauben und eingefahrene Routinen ruhig mal überdenken. - Geduld haben, vieles kommt mit der Zeit. - Papa und andere Ressourcen flottmachen.

von faenny am 24.08.2017, 17:30


Antwort auf Beitrag von Ivdazo

Ich danke Euch! Die Ratschläge helfen mir wirklich gut weiter! Ich will mich bemühen, sie auch gut umzusetzen. Und ich sage mir immer wieder, was ich doch für Glück habe mit meinem Kind, dass sie mir jetzt schon so viel hilft, und so selbständig ist. Und bis es soweit ist, gibt es noch einige extra Kuscheleinheiten, scheint sie im Moment wirklich zu brauchen. Liebe Grüße, Ivdazo

von Ivdazo am 25.08.2017, 08:54


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Fast 2,5 Jahre ist ein super Alter und kein vergleich damit, wenn ein Kind mit 1 großes Geschwisterkind wird. Als erstes würde ich den Papa mal in die Pflocht nehmen... traut sich nicht sein eigenes Kind zu versorgen? Er fährt vielleicht mal den Kinderwagen? Das geht für mich gar nicht. Ein Vater kann außer Stillen alles, was eine Mama kann. Lass ihn machen. Hier musste Papa gleich mit ran, jeder übernahm abends 1 Kind komplett mit Baden, Zubettbringen usw. Die Vorlesezeit vor dem Zubettgehen ist für dein Kind sicher ein highlight. Versuche, dass es euer Ding bleibt, nur ihr 2 wenn es machbar ist und wenn das Kleine größer ist dann mit beiden Kindern. Ein an-Mama-schlummerndes Baby stört sicher nicht aber es nimmt die Nähe, die das Kind bisher immer bekam. Da muss dein Partner echt durch und ihr könnt euch abwechseln, dass er kuschelt und vorliest, wenn das Baby gerade die Mama dringend braucht. Nimm ihn wirklich in die Pflicht. Es sind auch seine Kinder. Schön ist auch zusammen im Elternbett kuscheln, die ganze Familie, zusammen liegen, Bücher ansehen usw. Das haben meine Kinder immer sehr geliebt und das habe ich (ohne Partner) so lange gemacht, wie sie es wollten und wenn sie es heute noch gelegentlich wollen machen wir das wieder (Teenies).

von mf4 am 28.08.2017, 19:21


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Hallo mf4! Ja, da hast du sicher recht. Ich hoffe wirklich, er ändert noch seine Einstellung, bisher bleibt er bei "Ich unterschätze meine Kraft oft, und will dem Baby bei z.B. Wickeln kein Bein ausreißen." Solange ich aber in der Nähe bin, (sprich: beim kleinsten Weinen übernehmen kann), trägt er das Baby (wie auch die "Große" damals) schon gern in den Schlaf, macht Bäuerchen, etc., alles außer Wickeln, Baden und Anziehen, mit zunehmendem Alter immer mehr, dann auch ohne mich. Mit Weinen kann er nicht umgehen, auch bei mir nicht. Dafür übernimmt er wirklich den Löwenanteil vom Haushalt, oder auch mal den kompletten, falls das Baby mich gerade so sehr braucht. Also Baby und Haushalt werden schon gehen. Die "Große" ist wirklich das einzige, was mir Sorgen bereitet. Sie geht 3,5 Stunden in die KiTa. Ich überlege schon, sie für 1-2 Tage in der Woche auch länger da zu lassen, sie haben Projekte am Nachmittag mit Bewegung bzw. Musik, Kochen etc., ich kann mir gut vorstellen, dass ihr das viel Spaß macht, und sie dann auch ausgelasteter ist. Wahrscheinlich stellen wir im Herbst auch eine Kletterwand drinnen auf, dass sie ausreichend Bewegung kriegt, sie hat so viel Energie! Gerade beginnt auch die Trotzphase... Sie ist aber trotzdem sehr lieb, und "pflegeleicht". Sie ist zärtlich, teilt gerne und von sich aus, kümmert sich um andere, kann sich auch gut alleine beschäftigen. Ein Traum von einem Kind. Es wäre halt so schade, wenn sie jetzt durch Fehler von uns Erwachsenen sich irgendwie schlecht fühlt. Sie ist eben ein Sonnenschein und soll es auch bleiben dürfen.

von Ivdazo am 29.08.2017, 07:21


Antwort auf Beitrag von Ivdazo

Ich hatte beiden Kleinen gegenüber oft ein schlechtes Gewissen. Zu jeder zeit und am liebsten sofort und zu 100% für jedes da zu sein gelingt nicht. Inzwischen sind auch die Kurzen Teenies, unser Verhältnis ist super und ich denke sie haben das ohne größere Schäden überstanden. Vielleicht macht man sich ja mehr Sorgen als nötig sind. Da das große Kind auch eben noch ein Baby war ging quasi noch gar nichts allein. Aber es machte ihr menge Spaß mit dem kleinen Bruder zu kuscheln und dabei war das sonst so wilde Ding ganz sanft. Sie bekam eine Puppe in Bruder-Größe, betütelte diese parallel. Die beiden kleben immer noch oft zusammen... es hat sie auch zusammengeschweißt, dass sie quasi immer zusammen sein "mussten". Wenn andere meine beiden sehen fällt das sofort auf, denn sie gehen sich nicht aus dem Weg oder zicken sich an wie man bei Teenie-Geschwistern erwarten würde. Der ganze Stress der ersten Jahre hat sich also gelohnt.

von mf4 am 01.09.2017, 19:23


Antwort auf Beitrag von Ivdazo

Bleib gelassen und mach dir im Vorfeld nicht so viele Sorgen. Man wächst mit seinen Aufgaben und du wirst schnell reinfinden. Vieles löst sich von allein schon ganz gut. Im normal Fall kommt ja kein Baby auf die Welt und ist ständig wach und fordernd. Es wird ja anfangs noch viel und lange schlafen. Zunächst kannst du noch sehr viel Zeit nur mitdeiner Tochter verbringen. Dass sie auch mal zurückstecken muss lernt sie nach und nach und ist ja auch kein Trauma sondern wichtige Lebenserfahrung. Wichtig ist, dass sie weiß"Mama hat mich noch immer genauso lieb wie vorher". Viele gute Tips wurden schon genannt. Ich habe Unsere Große übrigens trotzdem auch als solche benannt. Aber es war nicht negativ behaftet. Also nicht " du musst jetzt mal warten, schliesslich bist du ja schon groß" sondern "toll dass du schon so groß bist und so prima tanzen kannst". Kleine Babys werden so oft gelobt für die kleinsten Dinge (lächeln, pupsen, drehen,...) da darf man nicht vergessen, auch die Errungenschaften unserer Großen löblich hervor zu heben. Außerdem ist das Groß sein doch etwas tolles und erstrebenswert für ein Kind. Und eines wollte ich noch zum Papa sagen. Ich finde es nicht so wild, dass er sich bei einem Baby so ziert. Mein Mann ist da ähnlich. Bei einem Baby ist er einfach etwas unsicher und weiss nicht viel mit anzufangen. Trotzdem hat er mich prima unterstützt, in dem er sich aufopfernd um das große Geschwisterkind gekümmert hat. Qualitätszeit mit Papa ist auch wertvoll und ein besonderes Vorrecht für ein grosses Kind. Auch bringt hier der Papa seither die grossen Kinder ins Bett (ich kümmer mich immer nur ums kleinste und geh anschliessend immer noch einmal zu den Betten der grossen). Er steht auch nachts auf, wenn ein Geschwisterkind weint. Und lange Zeit hat er auch das größere von zwei Wickelkindern gewickelt. Er ist ein wundervoller Vater. Es gibt also viele Möglichkeiten der Unterstützung, wo er nicht das Baby betütteln muss und die Exklusiczeit mit Papa ist genauso wertvoll wie mit Mama (zumindest hier). Ich wünsch euch alles gute und viel Freude als vier köpfige Familie!!

von Zava-Mamy am 01.09.2017, 09:21