1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von März07 am 17.03.2013, 17:58 Uhr

Wohin mit dem Grenzfall?

Der Tag der Schuleinschreibung rückt näher... aber ich habe überhaupt noch keine Ahnung wo ich mein Kind einschreiben soll.

Hatte schon mal geschrieben - mein Sohn bekommt im Kindergarten Heilpädagogik. Die Heilpädagogin empfiehlt die Förderschule. Er hat angeblich nicht integrierte frühkindliche Reflexe. Wir haben einen Fördertest in der Förderschule gemacht - es gibt ein paar Auffälligkeiten, seine Intelligenz ist aber ganz normal, sogar recht gut. Er sei ein absoluter Grenzfall - von der Entwicklung und Intelligenz ein klarer Fall für die normale Schule, aber die Pädagogin war trotzdem besorgt. Sozial-emotional wäre er noch nicht so weit, und eine Klasse mit bis zu 28 anderen Kindern - sie hätte da ein wenig Angst dass er untergeht und nicht mitkommt (laut der Heilpädagogin hat er auch eine auditive Wahrnehmungsstörung).

Alternativ wurde uns die Inklusionsklasse einer normalen Grundschule empfohlen. Da gehören wir aber nicht zum Sprengel, ich könnte rein theoretisch aber in den Zuständigkeitsbereich ziehen (meine Wohnung ist auf Dauer eh nicht wirklich geeignet). Die Pädagogin der Förderschule meinte jedoch, das sei auch nicht so gut wie immer getan wird, es käme nur ein paar Stunden eine Sonderpädagogin in die Schule, in erster Linie um die Lehrer zu beraten.

Die Schule, zu der wir derzeit gehören, bietet Kombiklassen an (nur ca. 20 Kinder hieß es bei Elternabend, Erst und Zweitklässler zusammen). Aber sie haben dieses Jahr so viele Interessenten, dass sie dort keinen Platz zusagen können, und aufgrund der vielen Einschulungen wäre die Klassengröße auch ziemlich groß...

Die Pädagogin der Förderschule hat mir recht gegeben, dass viele Kinder unter schlechteren Bedingungen normal eingeschult werden... sie rät mir aber trotzdem zur Förderschule. Nach drei Jahren würde er auf eine normale Schule wechseln, in die dritte Klasse, mit guten Grundlagen und gutem Arbeitsverhalten. Aber ich tue mir schwer - ob es wirklich nötig ist? Ich habe auch schon von Eltern gehört dass ihre Kinder danach mit dem normalen Unterricht gar nicht klarkamen, sie waren den geschützten Rahmen, das langsame Tempo und die kleine Klassenstärke gewohnt gewesen.

Die Schule, die für uns zuständig ist, ist mir nicht mehr sonderlich sympathisch... die kamen mir so blöd als ich wegen der Kombiklassen nachfragte und schlugen auch gleich die Förderschule vor, ohne mein Kind überhaupt mal gesehen oder genauer nachgefragt zu haben.

Ich weiß überhaupt nicht mehr weiter.

 
28 Antworten:

Re: Wohin mit dem "Grenzfall"?

Antwort von Stefani am 17.03.2013, 18:13 Uhr

Hast Du evtl. mal darüber nachgedacht, Dein Kind ein Jahr zurückzustellen?

Bekommt Dein Sohn zusätzlich noch Therapien, z.B. Ergotherapie?

Das wäre etwas, was ich dringend in Gang bringen würde, bevor jetzt eine Entscheidung getroffen wird, die vielleicht allen Seiten Bauchschmerzen bereitet.

Wie äussert sich euer Kinderarzt?

Als Info dazu: mein Sohn wurde als Extremfrühchen geboren und hatte daraufhin eine Entwicklungsretadierung mit Wahrnemungsstörungen und einer muskulären Hypotonie. Wir machen jetzt inzwischen seit 4 Jahren Ergotherapie und von 4 Jahren Kindergarten hatte er drei Jahre lang einen integrativen Platz.

Ich habe ihn ein Jahr zurückstellen lassen und das war die beste Entscheidung, die ich habe treffen können.

Er geht heute auf eine Regelschule und kommt sehr gut zurecht.

Ich habe ihn allerdings auf einer Privatschule einschulen lassen, da er im Sozialverhalten sehr zurückhaltend und der klassische "Opfertyp" ist, d.h. es fällt ihm schwer, sich zu wehren, er findet dann einfach die Wort nicht.

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Re: Wohin mit dem "Grenzfall"?

Antwort von Lilipaula am 17.03.2013, 18:34 Uhr

Hmmm...
ich finde den Rat der Förderschullehrerin akzeptabel. Defizite im Bereich sozial- emotionale Entwicklung haben nicht zwangsläufig was mit Lernbehinderung oder vermindeter Intelligenz zu tun. Dein Kind könnte aber in einer großen Klasse überfordert sein- gerade wegen der Defizite im sozial-emotionelen Bereich!!! Nicht selten kommen schulische Probleme dann im Anschluss daran- hat nix mit der Grundintelligenz zu tun! Eine Lernbehinderung ist etwas komplexer als der pure IQ, es ist eine "Behinderung im Lernen" und kann unter Umständen im 1+2 Schuljahr entstehen, wenn das Kind von Anfang an nicht richtig gefördert wird. Ich sehe es so, dass die Gefahr der Überforderung für dein Kind in einer Regelschule viel "gefährlicher" ist als der sanfte Einstieg...

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Re: Wohin mit dem "Grenzfall"?

Antwort von cosma am 17.03.2013, 18:57 Uhr

Alternative Schulen ?

Montessori fördert sehr individuell,
Waldorf kann auch gut sein ( unsere Klasse hat aktuell nur 19 Kinder )
Oder freie Schulen ...

Ich würde mal in dieser Richtung meine Fühler ausstrecken.

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Re: Wohin mit dem "Grenzfall"?

Antwort von Häsle am 17.03.2013, 19:23 Uhr

Meine Freundin hat ihr Frühchen, mit sprachlichen und motorischen Einschränkungen, und deshalb auch Verhaltensproblemen, wenn er mit Gleichaltrigen oder Älteren zusammen war, zum regulären Zeitpunkt in einer Förderschule eingeschult.
Dort hatten sie kleinere Klassen und geschulte Lehrer. Der Wechselzeitpunkt zur Regelschule wurde offen gelassen. Nach 1,5 Jahren hatte er sich dann so gut entwickelt, dass er in die 1. Klasse der Regelschule wechseln konnte. Der Wissensvorsprung hat ihm gut getan. Jetzt, ein Jahr später, hat er noch überhaupt keine Probleme.

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Re: Wohin mit dem "Grenzfall"?

Antwort von gasti75 am 17.03.2013, 21:31 Uhr

Mit den auditiven Wahrnehmungsstörungen braucht er besondere Vorraussetzungen, also Teppich in der Klasse besonderen Sitzplatz etc, wenn das die normale Schule leisten kann in der Inklusionsklasse , würd ich ihn dorthin schaffen, grad wenn er vom Intellekt soweit ist.

Mein Sohn ist auch ein "Ohrenkind" , wäre die Hörstärke ein paar % schwächer gewesen wäre in seinem Klassenraum auch Teppich verlegt worden, so hat er einen Ohrenplatz, an dem er das schlechte Ohr gut ausgleichen kann, keiner hat ein Prob damit dass er eben nicht wie die anderen den Platz wechselt, Kids sind sozialer als man denkt wenn sie Bescheid wissem

lg
gasti

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Reden wir über dasselbe?

Antwort von März07 am 17.03.2013, 21:35 Uhr

Bei ihm ist es so, dass er die wichtigen Geräusche nicht unbedingt von den unwichtigen herausfiltern kann und wenn er in etwas vertieft ist, manche Dinge schlicht nicht mitbekommt.

Sein Gehör funktioniert einwandfrei.

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Re: Wohin mit dem "Grenzfall"?

Antwort von Mickie am 17.03.2013, 21:35 Uhr

Ich finde den Ansatz der Förderschullehrerin gut.

Wenn gerade ein Run auf die Schulen gibt, würde ich allerdings auch über die Rückstellung für ein Jahr denken.

Im Forum Grundschule habe ich gerade unsere Situation an der Schule geschildert mit 3 Klassen je 28 bzw. 29 Kindern und dabei Kindern mit Förderbedarf. Auch wenn viel getan wird, derzeit halte ich Inklusion für nicht geglückt.

Eine gute Förderschule bereitet ein Kind auch auf den Übertritt in die Regelschule vor.

Was wichtig wäre es nicht als Makel zu sehen, sondern als Chance das dein Kind einen individuellen Weg gehen darf und damit am Ende nicht einfach nur mitgezogen wird.

Wünsche dir ein glückliches Gefühl für die Wahl der Schule

Gruss Mickie

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Re: Reden wir über dasselbe?

Antwort von Kalleleo am 18.03.2013, 10:02 Uhr

Ist die auditive Wahrnehmungsstärung bei einer pädaudiologischen Ambulanz diagnostiziert worden?
Wenn nein,würde ich dies dringend empfehlen.
Ich will nicht die Kompetenz der Heilpädagogin in Frage stellen,aber dies ist nicht ihr Fachgebiet,zumindest nicht was die reine Diagnostik betrifft!

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Re: Wohin mit dem "Grenzfall"?

Antwort von MamaMalZwei am 18.03.2013, 10:29 Uhr

Hallo, hatte selber einen "Grenzfall", der die ersten zwei Jahre auf der Sprachheilschule verbracht hat und jetzt das Abitur ansteuert...

Wegen der auditiven Wahrnehmungsstörung: Achte in der Schule auf eventuellen Nachhall im Klassenzimmer. Es gibt auch die Möglichkeit, sich ein Gerät aufschreiben zu lassen (ich weiß jetzt nicht den genauen Markennamen), bei dem Dein Kind einen Empfänger trägt und der Lehrer einen Sender. Dann sind Störgeräusche schon mal gut weggefiltert. Es gibt mittlerweile auch spezielle Hörgeräte, die Störschall wegfiltern.

Wenn Du eine Förderschule ansteuerst, dann sollte es eine sein, die Kinder auch gerne zurückschult. Das war bei unserer Sprachheilschule ein richtiger Kampf, die wollten Kinder, die sie schon mal hatten, nicht gerne wieder gehen lassen obwohl sie eigentlich zum Hauptschulabschluss führten und meine dort gnadenlos unterfordert waren. Ansonsten war die Sprachheilschule didaktisch sehr gut, wenn man es mit einer normalen GS vergleicht.

Wegen der Defizite im sozialen Bereich: Versuch Dein Kind in einer Gruppe unterzubringen die entweder Musik macht oder Sport treibt. Judo, Fußball, Schwimmen, Trampolin, Gitarre spielen, Schlagzeug o. ä. LG

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Re: Wohin mit dem "Grenzfall"?

Antwort von AndreaL am 18.03.2013, 10:57 Uhr

Hallo,

'nicht integrierte frühkindliche Reflexe'... Hmm... das wird doch immer genommen, wenn ein Kind warumauchimmer sich nicht entlang der Norm entwickelt. Ich finde den Begriff höchst unglücklich und nichtssagend...

Auf jeden Fall würde ich einen Pädaudiologen hinzuziehen, wie schon empfohlen. Der kann Dir genau sagen, ob und was Dein Kind hat.

Was ist ein 'Fördertest' und worin bestanden die Auffälligkeiten? Wenn schon eine Förderschule in Euren Fall einbezogen wurde, warum? Wurde ein Gutachten erstellt? Liegt Dir das Gutachten vor?

Welche Befürchtungen bestehen konkret - sozial-emotionale Unreife kann sich vielfältig ausdrücken - worin besteht sie bei Deinem Kind?

Die Inklusionsklasse wird in Eurem Fall wenig bringen. Dafür würde ich nicht umziehen wollen.

Kombiklassen sollte man auch eher nicht nehmen. Lt. neuen Untersuchungen (bitte nach der Hattie-Studie googlen) ist das eins der großen pädagogischen Irrtümer.

Kann Euer Kind in Eurem Bundesland noch zurückgestellt werden? Gibt es bei Euch noch Schulkindergärten?

Vielleicht magst Du noch mal antworten...

LG

Andrea

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@AndreaL

Antwort von März07 am 18.03.2013, 13:43 Uhr

Hallo,

danke für deine Antwort.

Ich muss ehrlich sagen, ich bin bis letztes Jahr nicht auf die Idee gekommen, dass mit meinem Sohn irgendwas nicht stimmen könnte. Auch bei den Elterngesprächen im Kindergarten hieß es immer, es wäre alles im grünen Bereich. Er hat Freunde dort und spielt mit anderen Kindern, kann sich im Streit auch durchsetzen. Da er bis zum Nachmittag in den Kindergarten geht, haben wir dann aber meist nicht mehr unbedingt Kinder zu Besuch. Er ist dann auch froh, wenn er alleine spielen kann.

Die Heilpädagogik wurde uns empfohlen, weil er teilweise etwas gehemmt wirkt und in einer größeren Gruppe leicht abgelenkt wird. Wenn man mit ihm alleine arbeitet, ist er unglaublich fit. Auf neue Situtionen reagiert er mitunter etwas ängstlich. Aber es wird zunehmend besser.

Der Test in der Förderschule wurde uns empfohlen um zu sehen, ob er Förderbedarf hat. Die Pädagogin arbeitete zweimal je ca. anderthalb Stunden mit ihm. Erst wurde ein Intelligenztest gemacht (absolut normale, sogar recht gute Intelligenz), dann ein Schulreifetest. Motorisch und in der Merkfähigkeit bestanden ein paar Auffälligkeiten. Das sei jedoch schwankend bei ihm. Und er bekäme auch vom Hören her nicht immer alles mit. Mir ist auch schon aufgefallen dass ich ihn mitunter mehrmals ansprechen muss wenn er in etwas vertieft ist, aber das hielt ich für normal.

ABER: Sie fand es auffällig, dass er mich bei beiden Tests im Klassenzimmer dabei haben wollte. Ich saß ganz hinten und sah zu. Wenn ich darauf bestanden hätte, hätte er es sicher akzeptiert dass ich denRaum mal eine Weile verlasse, aber die Umgebung war ja komplett fremd für ihn und ich wusste auch gar nicht dass es eine Rolle spielt. In den Kindergarten geht er auch seit der zweieinhalb ist, das klappt auch super. Zum Zweiten klagte er vor dem zweiten Test über Bauchweh, da wurde sie auch aufmerksam. Ich bin jedoch ziemlich sicher dass das wirklich ein Infekt war, er gehört zu den Kindern, die auch bei Erkältungen zusätzlich Bauchschmerzen bekommen, und danach bekam er eine Mittelohrentzündung. Auf die Aussicht, nochmal in die Schule zu müssen um einen Test zu machen, hat er interessiert reagiert, nicht ablehnend oder ängstlich.

Fazit: rein von der Intelligenz und Schulreife her ist er kein Kind für eine Förderschule. Er hat total interessiert mitgemacht und super mitgearbeitet. Aber er gehört halt nicht zu den Kindern, die immer nach vorne preschen und die ersten sein müssen, ist sehr sensibel und manchmal unsicher. Von daher hatte die Pädagogin Angst, er könnte in der normalen Schule untergehen und in einer Klasse mit bis zu 30 Mitschülern überfordert sein.

In einen Sportverein wollte ich ihn jetzt im Frühling stecken, außerdem trainiere ich mit ihm momentan ein wenig die Selbstständigkeit, lasse ihn etwas alleine einkaufen (ich warte vor dem Geschäft) oder ihn ein paar Minuten allein um zum Beispiel Brötchen zu holen. Es gibt so gut wie nie Probleme, kann höchstens sein dass er Angst bekommt wenn dann irgendwo im Haus ungewohnte Geräusche hört.

Wenn wirklich Förderbedarf erkannt worden wäre, okay - aber ihn nur wegen seiner Persönlichkeit auf die Förderschule zu schicken? Irgendwann müsste er so und so dort auch klarkommen. Die Grundschule mit der Inklusionsklasse hat einen besseren Ruf als die, zu deren Sprengel wir derzeit gehören. Allerdings würde ich nicht nur aus dem Grund umziehen, da spielen noch mehr Gründe eine Rolle.

In meiner Familie und der meines Ex sagen alle, dass sie überhaupt keinen Grund sehen, ihn auf die Förderschule zu schicken (da ist auch eine Gymnasiallehrerin dabei). Die Pädagogin der Förderschule meinte, es sei wirklich Glückssache und hinge auch vom Lehrer ab, wie er schlussendlich zurecht käme. Es könne gut gehen, aber es könne auch schieflaufen wenn wir ihn normal einschulen.

Es ist echt eine schwere Entscheidung.

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Re: @AndreaL

Antwort von AndreaL am 18.03.2013, 16:57 Uhr

Hallo,

wer hat denn die Testung durch die Förderschule empfohlen?

Und - liegt Dir ein Gutachten vor? Du hast in den meisten Bundesländern ein Recht, das Gutachten der Förderschule zu lesen und zu bekommen.

Welcher IQ-Test wurde gemacht (CFT 1?). Hast Du eine Auswertung dazu?

Wieso warst Du beim Test anwesend? Wo wurde getestet - in der Förderschule? Hat die Förderschullehrerin vorher im Kiga hospitiert?

Ich würde ganz schnell einen Termin bei einem Pädaudiologen machen, um herauszufinden, warum er nicht immer gleich hört. Gleichzeitig würde ich irgendwas anleiern, wo er nachmittags noch mal mit anderen Kindern zusammenkommt? Wie wäre es mit musikalischer Früherziehung - wäre gleichzeitig auditives Training... Du könntest/solltest vielleicht auch dabei sein, um zu beobachten...

Arbeitest Du ganztägig? Wie wäre dann die Betreuung nachmittags geregelt, wenn in der Grundschule ist? Kinder mit (ich sage ganz ganz vorsichtig...) Defiziten haben oft Probleme wenn sie nachmittags nicht nach Hause gehen, sondern im Hort bleiben.

Nicht immer ist die Hortbetreuung so gut, wie sie sein sollte *seufz*.

Ich würde Dir raten, eine Rückstellung zu prüfen. Sollte die nicht gehen, dann würde ich wohl - so wie Du jetzt erzählst - die GS mit der Inklusionsklasse nehmen.

Kinder, die gleich mit der Einschulung ohne Umwege in die FöS kommen, sind oft wirklich ganz eindeutige Fälle. Bei dem geringsten Zweifel könnte ich nie empfehlen, ein Kind in die FöS einzuschulen.

LG

Andrea

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Re: Wohin mit dem "Grenzfall"?

Antwort von jori am 18.03.2013, 17:12 Uhr

Was für ein Förderzentrum wäre das bei euch? Gibt es bei euch noch Sprachheilgrundschulen? Das wäre ne gute Sache. Oder ein Förderzentrum für körperliche und motorische Entwicklung (da sind auch Grundschüler). Welcher Förderschwerpunkt wurde anerkannt, hast du ein Gutachten bekommen? Ohne Gutachten und Förderschwerpunkt kein Besuch des Förderzentrums (und auch keine I-Klasse mit I-Status).

Ich drücke euch alle Daumen und würde, wenn kein Förderzentrum KME oder Sprache möglich ist, die Regelschule vor Ort wählen. "Grenzfall" ist immer schwer, hör auf dein Herz, alles Gute euch!!!

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Re: @AndreaL

Antwort von März07 am 18.03.2013, 18:27 Uhr

Den Test hat die Heilpädagogin empfohlen. Im letzten halben Jahr hat sie die Meinung auch immer mal wieder geändert... erst hieß es, bei ihm sei keine Einschulung auf der FöS nötig, dann auf einmal doch wieder. Auch die Erzieherin meinte erst, die Albert-Schweitzer-Schule wäre ja auch eine Möglichkeit, dann sagte sie, er müsste eigentlich auch die normale Schule schaffen. Da wir Förderschule nicht unbedingt wollten, empfahl die Heilpädagogin den Test auf Förderbedarf, damit wäre es leichter einen Platz in einer Inklusionsklasse zu bekommen wenn wir uns dafür entscheiden. Wir haben viele falsche Infos bekommen. Man könne beantragen dass er in der Schule mit Inklusionsklasse aufgenommen wird, dann hieß es wieder, die würden ihn auf keinen Fall nehmen da er nicht zum Sprengel gehört.

Die Tests fanden an zwei Vormittagen in der Förderschule statt, ich musste ihn hinbringen und wir gingen dann zusammen mit der Pädagogin zum Klassenraum. Die Pädagogin fragte nur kurz ob ich draußen warten wolle, mein Sohn fragte dann, ob ich mit im Zimmer bleiben darf. Wurde auch nicht als Problem geäußert. Deshalb saß ich dann hinten im Klassenraum. Mein Sohn war trotzdem voll konzentriert und machte super mit. Sie hatte ihn vorher nie gesehen, er hat rein auf Empfehlung der Heilpädagogin an dem Test teilgenommen. Die macht mit ihm ein Mal pro Woche im Kindergarten Heilpädagogik. Motorische Übungen, kinesiologische Übungen, etc. Er bekommt auch Arbeitsblätter mit heim und wir bekamen eine Empfehlung von Spielen, die verschiedene Bereiche fördern.

Die Testergebnisse wurden dann bei einem Beratungsgespräch ausgewertet und uns gezeigt. Eine Kopie habe ich nicht bekommen. Die Pädagogin sagte ganz klar, dass sie bei ihm Probleme wegen dem eher mangelnden Selbstvertrauen sieht und Angst hat, ein schlechter Schulstart könnte sich negativ auswirken. Aber sie müsse auch zugeben, dass sie uns keine klare Empfehlung geben kann, da er ein absoluter Grenzfall sei und eine sehr gute Intelligenz aufweise. Ein leichter Förderbedarf sei vorhanden - zum Beispiel hört er manche Buchstaben nicht heraus wenn es darum geht, mit welchem Buchstaben ein Wort anfängt. Wobei wir das auch nicht wirklich geübt haben. Die Vokale erkennt er aber eindeutig.

Er hat absolut keine sprachlichen Mängel. Das ist sogar eine seiner Stärken. Beim Aufsagen von Zahlenreihen war er auch sehr gut. Wir haben im letzten halben Jahr viel mit ihm geübt, und er hat deutliche Fortschritte beim Malen etc. gemacht. Ich glaube nicht dass andere Eltern viel mehr machen und dass andere Kinder weiter sind.

Ich lebe mit ihm allein, der Papa wohnt in derselben Stadt und kümmert sich auch. Die Trennung hat ihm zugesetzt im letzten Jahr. Ich arbeite an drei Tagen bis Mittags und an zwei Tagen bis 15 Uhr. Da müsste er dann in die Mittagsbetreuung.

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Re: @AndreaL

Antwort von AndreaL am 18.03.2013, 18:46 Uhr

Alles klar, dann ist soweit alles gut und richtig gelaufen. Dennoch müsste es ein Gutachten geben, in dem die Befunde dargelegt und bewertet werden. Gab es eine 'Förderkommission' (wenn Du damit nix anfangen kann, kannst Du es auch gleich vergessen - dann läuft es bei Euch anders...).

Also - Anlauterkennung können Kinder *einfach so* - ohne zu üben. Genauso wie Kinder vor Schulanfang auch erkennen können - ohne jegliche Übung zuvor-, ob sich Wörter reimen. Auch eine gute Überprüfung ist die, ob die Kinder Wörter nach Silben klatschen können. Das macht man den Kinder i.d.R. einmal vor und dann können die meisten Kinder das. Das alles sind Voraussetzungen, um dem Anfangsunterricht Deutsch folgen zu können.

In Mathematik gibt es andere Voraussetzungen. Auch hier sind das Entwicklungen, die Kinder ohne Übung zu Hause irgendwann von alleine können.

Auf jeden Fall ist auch die Schwierigkeit im Erkennen der Anlaute ein weiterer Hinweis auf die Überprüfung durch einen Pädaudiologen.

LG

Andrea

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Re: @AndreaL

Antwort von März07 am 18.03.2013, 19:03 Uhr

Silbenklatschen kann er sehr gut. Reime erkennen ist eine seiner Leidenschaften, das macht er neuerdings dauernd. Er erkennt auch auf einen
Blick kleine Mengen bis fünf, was ja auch wichtig ist.

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Re: @AndreaL

Antwort von AndreaL am 18.03.2013, 19:48 Uhr

Dann mach bitte noch mal das Folgende:

Du brauchst ca. 40 kleine runde/gleichförmige Plättchen/Steinchen in zwei verschiedenen Farben. Dann ziehst Du auf einem DIN-A-4-Blatt eine Linie und legst ein Plättchen Deiner Farbe auf Deiner Seite der Linie.

Dein Sohn soll auch immer genau so viel Plättchen in seiner Farbe auf seine Seite legen wie Du auf Deiner (Stück-für-Stück-Zuordnung).

Wenn Ihr die Linie auf beiden Seiten mit Plättchen komplett belegt habt (acht darauf, dass er immer genau ein Plättchen zu einem Plättchen von Dir legt), dann fragst Du ihn, ob er und Du mehr Plättchen hat. Hier müsste er zumindest verwirrt sein oder gleich sagen, dass Ihr beide gleich viele habt.

Wenn das dann klar ist ----> Jeder hat gleich viele auf seiner Seite, nimmst Du auf deiner Seite ein Plättchen weg. Auch hier wieder die Frage, wer hat mehr... Das machst Du ein paar Mal. Weglegen, zulegen etc. und immer verbinden mit der Frage, wer mehr hat.

Du hörst auf, wenn auf jeder Seite wieder gleich viele Plättchen legen.

DANN schiebst Du auf Deiner Seite alle Plättchen eng zusammen ohne dass sie aufeinander liegen. Seine Plättchen ziehst Du weit auseinander. Jetzt fragst Du wieder, wer mehr hat.

Ein Kind, was mengeninvariant urteilt, erkennt, dass die Menge gleich bleibt, nur anders aussieht. Das wäre wünschenswert für den Start in die 1. Klasse.

Wenn er das ohne Probleme kann, würde ich ihn regulär einschulen.

Hast Du schon mal überprüft, ob er bei Wahlmöglichkeit hört, welcher Mittellaut in einem Wort ist? Die Frage ist 'Hörst Du ein 'd' oder ein 't' in Faden?

Kann man mit den Lauten w oder f, g oder k und m oder n überpüfen.

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Re: @AndreaL

Antwort von März07 am 18.03.2013, 19:57 Uhr

Das mit den Mittellauten habe ich überprüft, das kann er. So Worte wie Nagel/Nadel und so verwechselt er auch nicht.

So einen Mengentest haben sie glaube ich bei einem der Tests mitgemacht... er hat, wenn ich mich recht erinnere, überlegen müssen, es letztlich aber richtig gemacht. Werde das aber mit ihm nochmal wiederholen. Einen Pädaudiologen habe ich auch ausfindig gemacht, da rufe ich morgen gleich an.

Vielen Dank auf jeden Fall für Deine Antworten!

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Also März07

Antwort von susip1 am 18.03.2013, 20:02 Uhr

für mich klingt das nicht nach einem Grenzfall, sondern ein ganz normaler 1. Klassler der da anfängt. Nicht jedes Kind kann perfekt sein zu Schulbeginn oder?

Und was mich noch interessiert - Förderschule - welche Möglichkeiten hat das Kind denn dort dann?

Ich weiß, in D ist es anders als in Ö. Aber hier in Ö ist es so, dass es in den Sonderschulen, die hier noch so heißen, die Kinder einen anderen Lehrplan kriegen und zwar für Sonderschule und dass die Rückschulungsquote recht bescheiden ist - außer in speziellen Sonderschulen wie z.B. Sprachheilklassen usw....die es aber nur in großen Städten gibt....

Hier in Ö würde ich nie und nimmer so ein Kind wie Deines auf eine Sonderschule geben!!!!

Aber wie schon oben gesagt - wie wäre es mit einer Alternativschule? Dort lernen sie nicht frontal und müssen nicht auditiv sich so anstrengen und auch die Schüleranzahl ist viel weniger....

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Re: @AndreaL

Antwort von AndreaL am 18.03.2013, 20:05 Uhr

Quatschwörter mit aufsteigender Silbenzahl nachsprechen, wurde das gemacht?

Pirubika

Timotipofa

Vier Siben sollte er schaffen.

Wortbilder vervollständigen: __oko___ade (Schokolade), ___opf (Zopf, Topf)?

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Re: @AndreaL

Antwort von AndreaL am 18.03.2013, 20:06 Uhr

Vier bis fünf Bilder zu einer kleinen 'Geschichte' in die richtige Reihenfolge bringen und dazu erzählen? Wurde das gemacht? Könnte er das, was meinst Du?

Ich stochere jetzt noch ein bisschen *g*.

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Re: @AndreaL

Antwort von susip1 am 18.03.2013, 20:11 Uhr

Hallo - ich weiß ja auf was du hinaus willst - nur, selbst wenn er da irgendwas in einem Bereich nicht gut könnte, dann wäre er doch um Gottes Willen kein Kandidat für eine Förderschule?

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Re: @AndreaL

Antwort von März07 am 18.03.2013, 20:15 Uhr

Also, Quatschwörter wurden definitiv keine gemacht. Eine Bildergeschichte wurde auch gemacht, das hat glaube ich nicht so super geklappt. Also, das in die Reihenfolge bringen, eingefallen ist ihm dazu schon einiges.

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Re: @AndreaL

Antwort von Mickie am 18.03.2013, 21:58 Uhr

Hi Susip,

lass doch mal AndrasL machen, mal ab das man online sicher immer nur eine Momentaufnahme bekommt aufgrund des Inputs der anderen Seite finde ich es Klasse auf was gerade geachtet wird.

Ich erlebe die Mutter als ehrlich die auch sagt, hm nö war glaub ich nicht so gut.

So eine Entscheidung ist schwer insbesondere wenn man sie macht in dem man voll hinter seinem Kind steht.

Ob Österreich so anders ist? Weiss ich nicht, aber in Deutschland macht es manchmal Sinn sein Kind vor extrem grosse Klassen zu schützen und den sanften Einstieg zu wählen.

Es ist hier auch so das gute Kinderärzte sagen, ab drei spätestens Augenarzt und mit fünf egal ob alles bisher okay wahr, einmal HNO-Arzt um mögliche Hörprobleme früh zu erkennen.

Andrea ich finde dein Engagement schön.

Gruss Mickie

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Re: @AndreaL

Antwort von AndreaL am 18.03.2013, 22:47 Uhr

Ja, das ist schwer online. Weil der persönliche Eindruck vom Kind vollkommen fehlt.

Dennoch - die wichtigen 'Eckdaten' vom Kind würden mich nicht veranlassen, den Stempel 'Unterstützungsbedarf' zu zücken, ohne dem Kind jemals eine Chance gegeben zu haben.

Geh' zum Pädaudiologen, sicher' Dich da ab. Und wenn dabei keine Einschränkung herauskommt, dann würde ich dieses Kind ohne mit der Wimper zu zucken normal einschulen.

Nebenbei kannst Du überlegen, ob Du mit Deinem Kind zum Sport gehen kannst oder ob er in die Musikschule gehen kann.

LG

Andrea

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Nicht auf die Förderschule

Antwort von stella_die_erste am 19.03.2013, 16:03 Uhr

Normal einschulen lassen!

Folge DEINEM Gefühl als Mutter, völlig unabhängig davon, was irgendwelche Quacksalber sagen. Heutzutage werden Kinder kranktherapiert und schon im Kiga werden fast jedem Kind irgendwelche Störungen angedichtet.
Du allein kannst beurteilen, ob Dein Kind das schafft.

Was Du beschreibst, trifft sicher dann und wann auf die meisten Kinder zu und die gehen auch nicht auf eine Förderschule.
Den Stempel "Förderschule" wird er nicht mehr los und daß er einfach so in die dritte Klasse wechseln wird, halte ich für ein nettes Märchen.

Was die Wahl der Schule angeht: für mich wäre ein Umzug und Inklusionsklasse die einzige annehmbare Geschichte.
Völlig gleich, wie oft da eine Sonderpädagogin aufschlägt-immerhin ist überhaupt eine da.

Wenn Du Dich an der Sprengelschule jetzt schon unverstanden, unwohl oder was auch immer fühlst, wird sich das auch in Zukunft bewahrheiten.
Also würde ich von dieser Schule Abstand nehmen.

Ansonsten gibt es ja noch die Möglichkeit, ihn ein Jahr zurückstellen lassen (das war mein erster Gedanke, als ich Deinen Beitrag las), bevor ich ein Kind auf die Förderschule schicke, welches ein Jahr später ohne Probleme in einer normalen Grundschule klarkommt.

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Re: Nicht auf die Förderschule

Antwort von März07 am 20.03.2013, 16:52 Uhr

Hallo, danke für Deinen Beitrag! Ich setze gerade die Hebel in Bewegung, um in den Sprengel der Grundschule mit der Inklusionsklasse zu kommen.

Übers Zurückstellen hatte ich schon nachgedacht, aber er ist wirklich so interessiert am Lernen (die ersten Rechenversuche, Schreibversuche etc. kamen von ihm selber, ohne dass jemand das angeleiert hätte) dass ich davon eigentlich Abstand nehmen möchte. Zumal meine Kollegin (zwei Kinder in dieser Grundschule) mir sagte, dass die Anforderungen nicht so hoch sind wir man mir weismachen will.

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Re: Wohin mit dem "Grenzfall"?

Antwort von fünfsternchen am 20.03.2013, 20:00 Uhr

Hallo,
unsere Tochter hat auch eine auditive Wahrnehmungsstörung, die aber erst im Laufe des ersten Schuljahres diagnostiziert wurde.
Sie hat nach dem ersten Schuljahr, dass wirklich völlig blöd für sie gelaufen ist an die Grundschule mit Integration im Nachbardorf gewechselt.
Das war für sie die beste Lösung, denn auf einer Förderschule wäre sie doch total unterfordert gewesen.
Die Sonderpädagogin ist bei uns in erster Linie für die Kinder da. Beratung für die Lehrer findet wenn nach Schulschluß statt.
Nach den Sommerferien wechselt sie an die Hauptschule wieder mit Integration, ihr Förderstatus bleibt weiterhin bestehen.
Für sie ist das die beste Lösung und ich bin echt dankbar, dass sie nicht auf eine Förderschule musste.
L.G.

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