zurück| Geschrieben von Elli01 am 23.01.2008, 8:29 Uhr |
Was tun?
Hallo,
bisher nur mitlesend gewesen, muss ich heute auch mal etwas schreiben...Meine Tochter (6) ist im Sommer in die erste Klasse gekommen.
Seit etwa einer Woche haben wir morgens immer Tränen - sie will nicht zur Schule, bzw. fragt 100 mal nach, ob ich sie abhole. Ich bringe sie morgens ein Stück, den Rest läuft sie mit einem anderen Mädel. Zurück haben wir es ebenso gehalten. Jetzt ist dieses Mädel letzten Dienstag einfach ohne meine Tochter losgelaufen. Meine kam heulend alleine zurück und ist seither total verändert, weint in der Klasse, die Lehrerin rief uns schon an. Gestern musste ich sie abholen, weil sie gebrochen hatte - hier zu Hause ging es ihr blendend.Ich habe sie auch gefragt, ob ein Kind sie ärgert, etwas in der Klasse nicht stimmt usw. - sie verneint dies alles. Ich bin ziemlich ratlos und weiß nicht, wie ich das Kind stärken soll (sie ist ohnehin eher ängstlich und zurückhaltend). Sind solche Phasen "normal".???
Vielleicht kennt das ja jemand?
LG
Elli
Beitrag beantwortenRe: Was tun?
Antwort von koesti am 23.01.2008, 8:47 Uhr
Vielleicht haben die zwei Mädels sich gestritten, dass sie nicht mehr zusammen laufen wollen. Was auch immer, wenn sie Dich doch bittet, sie abzuholen, warum machst Du das nicht einfach mal eine Weile, bis sie sich wieder so sicher fühlt, dass sie es alleine schafft?
Irgendwas wird vorgefallen sein, vielleicht erzählt sie es Dir irgendwann oder Du findest es durch Zufall raus. Solange würde ich aber versuchen ihr beizustehen. Und wenn Du sie dafür nur von der Schule abholen musst, dann ist das doch auch nicht so tragisch.
LG, koesti
Re: Was tun?
Antwort von Elli01 am 23.01.2008, 9:04 Uhr
Hallo,
danke für die schnelle Antwort.
Gestritten haben die Mädels nicht. Und: ich hole meine Tochter jeden Tag von der Schule ab - sie gehen nur ein kleines Stück zusammen. Ab heute hole ich sie wieder direkt vor der Klasse ab - damit habe ich kein Problem. Ich wollte eigentlich nur hören, ob es jemanden mit ähnlichen Problemen gibt und wie man sie meistert, bzw. wie man das Selbstvertrauen eines ohnehin eher ängstlichen Kindes stärken kann.
Ich kenne solche Phasen
Antwort von Pemmaus am 23.01.2008, 9:29 Uhr
... allerdings noch aus dem Kindergarten. Meine Tochter hat über 6 Wochen jeden morgen erbrochen. Erleichterung hat in unserem Fall damals ein Urlaub gebracht.
Kinder können sich schon sehr in irgendwelche Ängste reinsteigern. Das hätte ich vorher nie für möglich gehalten. Eben auch weil meine Tochter zu Hause gar nicht schüchtern und zurückhaltend ist.
Ist es dir denn möglich, Deine Tochter von der Schule zu holen bzw. in die Schule zu bringen? Ich denke mal, dass Deine Tochter im Moment einfach Sicherheit braucht. Und wenn sie sich darauf verlassen kann, dass Du kommst, dann wird sich das irgendwann legen. Vielleicht habt ihr ja auch bald Winterferien und dann entspannt sich das Ganze?
LG
Pem
Re: Was tun?
Antwort von Anja + M+M am 23.01.2008, 9:33 Uhr
Hallo,
ja, es gibt Kinder, die auch solche Phasen haben. Ich weiß es zwar nicht aus eigener Erfahrung, aber die Freundin meiner Tochter ist "so eine".
Das Mädchen ist in der 2. Klasse und hat diese Phasen schon seit der Kindergartenzeit.
Die Auslöser sind nicht immer herauszufinden, auch sie steigert sich oft bis zum Erbrechen in eine Art Panik hinein.
Die Mutter hat schon vieles versucht, zumindest werden die "Attacken" seltener.
Viel machen kann man letztlich nicht, außer, wie du selbst schon schreibst, zu versuchen, ihr Selbstbewusstsein zu stärken (das von mir beschriebene Mädchen macht z.B. seit über einem Jahr Karate, was ihr gut tut).
LG Anja
Re: Ich kenne solche Phasen
Antwort von mona32 am 23.01.2008, 9:34 Uhr
Ich sehe das genauso! Eine Auszeit wär gut und wenn es was schönes im Moment am Wochenende wär?!
Ferien sind ja noch hin...
Meine Tochter ist 6 und hat auch arge Probleme gemacht im September, Oktober.
So blöd es klingt trotz vieler Gespräche mit der Lehrerin, viel Geduld ect. hatte alles nichts gebracht.
Im November war sie richtig krank und hat dann 5 Wochen gefehlt. Jetzt geht es viel besser!
Nicht schön und zum Nachahmen zu empfehlen, aber die Situation hat sich entschärft! ;O)
Alles Gute,
Mona
Re: Was tun?
Antwort von tinai am 23.01.2008, 11:35 Uhr
Hallo,
wenn Du kannst, würde ich ihrem Wunsch nachgeben und sie abholen und auch ganz hinbringen.
Vielleicht passen die zwei Mädchen nicht zusammen und die andere "will Deine Tochter loswerden". Hart aber bei Kindern nichts ungewöhnliches.
Ich würde solange mitgehen, wie Deine Tochter das möchte und auch abholen und irgendwann wieder damit aufhören, wenn sich alles gelegt und beruhigt hat.
Wenn Sie sich schon erbrochen hat wegen der Angst, dann wird das ein Teufelskreis, den ihr nur aufbrechen könnt, wenn Ihr erst einmal allen Druck rausnehmt.
Ich selbst hätte auch echte Angst, dass mein Kind "abgezogen" wird oder sonstwie malträtiert und Drohungen bekommt, dass sie zu Hause nichts erzählen darf.
Ist leider in meiner Heimatstadt passiert, dass Grundschüler "abgezogen" wurden.
Vielleicht eine völlig unbegründete Sorge.
Gruß Tina
Re: Was tun?
Antwort von chatilia am 23.01.2008, 16:17 Uhr
bei meinem kind ist das auch so. ich war auch so als kind und genau deshalb kann ich sehr gut nachvollziehen, wie sich mein sohn fühlt: ich begleite mein kind, denn durch 'angst haben' lernt mein kind kein selbstvertrauen. das versuche ich natürlich zu stärken und es geht auch sehr gut, ausser - eben - auf dem schulweg.
ist natürlich individuell, aber ich wäre damals froh gewesen, hätte meine mutter nicht auf diese weise mein 'selbstvertrauen' zu stärken versucht.
chatilia
Re: Was tun?
Antwort von Elli01 am 24.01.2008, 11:29 Uhr
Hallo,
Danke noch mal für Eure Antworten.
Ich bringe sie derzeit zur Schule und hole sie auch direkt dort wieder ab - bis sich die Wogen geglättet haben. Sie weint noch jeden morgen (sie gibt an, ihren Papa zu vermissen, der dann schon arbeitet).
Offenbar ist das so eine Phase, durch die sie durch muss und lernen muss, mit Trennungen und Ängsten umzugehen.
Dennoch fühle ich mich wenn sie weint, recht hilflos und versuche eben, sie irgendwie zu trösten.
Wir haben mehrfach mit ihr gesprochen: in der Schule und mit anderen Kindern sei angeblich nichts - sonst sagt sie mir auch immer sofort, wenn jemand sie z.B. geärgert hat.
Ferien gibt es bei uns (in Hessen) erst wieder Ostern.
Gruß
