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Geschrieben von birgitaustria am 14.10.2005, 11:02 Uhr

verhaltensauffälliges Kind in unserer Klasse...

Hm, mal sehen, vielleicht habt ihr ja einen Tipp für mich.

Die Klassenlehrerin meiner Tochter hatte mich für heute um ein Gespräch gebeten, ich bin nämlich Elternvertreter für unsere Klasse. Es ging um folgendes: Vorgestern hat ein Bub die Klasse verlassen, mit der Begründung, er müsse aufs Klo. In Wahrheit (oder danach...) ist er in den Hortraum gegangen (den kennt er, da er dort die Stunde verbringt, in der die anderen Kinder Religion haben) und hat dort Blödsinn gemacht. Er hat Bücher vom Tisch genommen, zerrissen (!) und runtergeworfen, Blumentöpfe runtergeworfen, die Vorhänge runtergerissen usw. Die Hortnerin hat ihn dabei erwischt und ihn in die Klasse zurückgebracht. Die Arme war komplett fertig.

Während des Unterrichtes stört dieser Bub auch ständig. Krabbelt am Boden herum, zwickt und beisst andere Kinder, wirft deren Sachen runter usw.

Dabei ist er noch dazu hochintelligent, denn ohne sich in irgendeiner Weise am Unterricht zu beteiligen, kann er alle bisherigen Buchstaben, kann lesen, kommt mit den Zahlen zurecht (was man nicht gerade von allen Kindern behaupten kann...).

Leider kenne ich das Kind nicht näher (hab ihn mir heut nur mal unauffällig angesehen, ein fescher kleine Kerl, ziemlich aufgeweckt, er hat mich gleich angesprochen, noch bevor ich wusste, dass er derjenige ist, den ich sehen will....), leider auch nicht die Eltern oder das Umfeld. Schätze nur, dass die Eltern aus dem ehemaligen YU kommen, da der Name auf -vic endet, der Kleine kann aber ziemlich gut Deutsch.

Was sagt ihr dazu?

LG Birgit

 
8 Antworten:

Re: verhaltensauffälliges Kind in unserer Klasse...

Antwort von MiniMama am 14.10.2005, 12:17 Uhr

hmm, spontan drängt sich mir da die Frage auf, ob es von der Lehrerin und auch sonst (z.B. von den Eltern?) erkannt bzw. anerkannt wird, dass er -möglicherweise- hochintelligent bzw. hochbegabt ist?

Denn wenn er das wirklcih ist, aber dennoch so behandelt wird wie alle anderen, dann ist es kein Wunder wenn er aggressiv ist. Dann kann man das getrost als verzweifelten Hilfeschrei auffassen. Wenn man mal mit Eltern gesprochen hat, die ein hochbegabtes Kind haben, dann weiss man, wie unsäglich schwierig das sein kann. Für alle Beteiligten und v.a. natürlcih für das Kind selbst.

Ich würde zunächst mal mit der Lehrerin besprechen, ob sie ihn auch für besonders intelligent, möglicherweise hochbegabt hält. Wenn sie dem zustimmt, kann man einerseits anfangen das bei ihm zu honorieren: ihn also trotz seines Fehlverhaltens zumindest für seine intellektuellen Lesitungen loben, diese anerkennen und ihm dementsprechend im Unterricht Zusatzaufgaben geben. Erstens gibt ihm das Anerkennung, zweitens verhindert es Langweile.
Darüber hinaus sollte natürlich mit den Eltern gesprochen werden, damit man den Jungen entsprechend fördert, ihn evtl. auf Hochbegabung testen lässt.

Aber es muss ja gar nicht gleich in Richtung Hochbegabung gehen. Ich denke auch schon ein besonders intelligentes Kind kann sich in der SChule so sehr langweilen dass es aus lauter Verweiflung u. Langeweile aggressiv wird. Insbesondere dann, wenn keiner sein Problem erkennt.

Wenn ich nur denke wie langsam sie bei uns in der 1. Klasse vorankommen, da langweilt sich schon meine 5jährige.....
Und wenn ein Kind dann möglicherweise auch noch aus schwierigen Verhältnissen kommt, da würde ich sicherlich auch zornig werden....

Vielleicht hat's ja auch ganz andere Gründe, sicher ist nur, dieses Kind braucht dringend Hilfe.

Gruß
MiniMama

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Re: verhaltensauffälliges Kind in unserer Klasse...

Antwort von birgitaustria am 14.10.2005, 12:33 Uhr

ja, ich weiss, was du meinst, der Gedanke drängt sich ja fast auf. Aber, dass er hochintelligent ist, hat mir ja die Lehrerin selbst gesagt, also hat sie es erkannt. Ob das jetzt nur so dahingesagt ist, oder ob sie ihn tatsächlich für hochbegabt hält, kann ich nicht beurteilen, ich bezweifle auch, ob die Lehrerin das jetzt auch schon genau abschätzen kann, bei uns geht die Schule erst seit 12.9., also gerade mal einen Monat und sie hat 25 Schüler, davon sind aber mehrere auffällig, der ist nur der allerärgste. Ein anderer hat meiner Tochter den Bleistift in die Hand gestochen, das hat man nach einer Woche noch gesehen, sie sitzt jetzt nicht mehr neben dem.

Tja und langweilig, ich weiss nicht. Wir haben 5 Buchstaben in 4 Wochen, M, A, I, O, L und Montag kommt dann T dazu und den Zahlenraum bis 4, dazu Werken, Englisch, Religion und Verkehrserziehung, Turnen 3 Stunden in der Woche. Also, meiner Tochter ist erst am Freitag ein bisschen fad, immer bevor was Neues kommt und meine Kleine ist sicher auch keine von den Dümmsten ;-)!

Die Lehrerin ist von allen 3 ersten Klassen hier am weitesten. Als die Tochter meiner Freundin damals in die erste kam, hatten die die ersten 5 Wochen gar keinen Buchstaben z.B.

Heute war auch schon die erste Ansage (Diktat) mit ganzen Wörtern.

Tja und da ist auch wieder das Problem, der Bub beteiligt sich nicht am Unterricht, er schreibt keine Zeilen, keine Sätze, keine Zahlen, nix, nada.

WOFÜR soll sie ihn denn loben? Schwierig schwierig. Wenn ich nur die Eltern kennen würde...

Die Lehrerin meinte auch noch, sie würde gerne den Schulpsychologen hinzuziehen, sie fürchtet aber, dass sich das sehr lange hinziehen wird, da bei uns momentan im Zuge einer "Bildungsoffensive" der Amtsschimmel erst mal sehr lange wiehert und dann erst *verzeihung* scheisst.

Herrje, was soll man denn bloß machen? Der Kleine ist erst 6, wer weiss, was der mit 14 anstellt, wenn ihm jetzt keiner hilft!

Und die anderen Kinder tun mir auch leid. Was können die denn dafür? Und dann sind ja auch noch ein paar so Störenfriede in dieser Klasse...

LG Birgit

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Und was sollst DU da tun? Ist mir nicht ganz klar.

Antwort von KH am 14.10.2005, 14:26 Uhr

Das ist doch Sache der Klassenlehrerin. Wo bleibt denn da die Schweigepflicht? Was geht es denn andere Eltern an, wie sich mein Kind in der Schule aufführt? Warum redet die Klassenlehrerin nicht mit den Eltern des Kindes?
Ich könnte mir höchstens eine Mittlerroole vorstellen, nachdem das Gespräch mit den Eltern nichts gefruchtet hat. Aber wenn das Lehrer-Eltern-Gespräch nichts hilft, was soll denn dann ein Eltern-Eltern-Gespräch bewirken. Naja, ich könnte mir höchstens vorstellen bei einem vernachlässigten/verwahrlosten Kind, dass ich andere Eltern bitten könnte, das Kind mal zu sich einzuladen.

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Re: Und was sollst DU da tun? Ist mir nicht ganz klar.

Antwort von birgitaustria am 14.10.2005, 14:50 Uhr

Ich denke mal, es geht der Lehrerin darum, die anderen Eltern zu beruhigen.

Die Kinder haben ja alle mitgekriegt, was loswar, da die Hortnerin den Buben in den Unterricht zurückgebracht hat und von seinen Missetaten berichtet hat. Natürlich haben dann alle Kinder zu Mittag (die Hortkinder erst später) ihren Mamis erzählt, was los war. Meine Tochter hat es mir ja auch gleich erzählt.

Ich war natürlich auch erschrocken, was da passiert war, hab aber nicht alles richtig zusammengekriegt, da eine 6-jährige die Zusammenhänge nicht komplett erfassen kann. So wusste ich nicht, dass der Bub auf dem Klo vermutet wurde. Mir war so gar nicht klar, was er überhaupt im dem Raum verloren hatte. Und ich hab mir natürlich auch Gedanken gemacht, wie das mit dem Herzchen weitergehen soll.

So ein bisschen Info hab ich jetzt gekriegt und ich denke mal, ich sollte das an die Eltern, die mich darauf (in meiner Funktion als Elternvertreter...) ansprechen so weitergeben.

Wahrscheinlich kann ich ohnehin sonst nichts tun, vor allem, da ich die Eltern gar nicht kenne.

Trotzdem mache ich mir so meine Gedanken.

Hat denn niemand Erfahrung, wie sowas läuft? Wie der Behördenweg in so einem Fall ist?

LG Birgit

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Re: Verhaltensauffällig- Hochbegabung, sorry, lang

Antwort von MamaMalZwei am 14.10.2005, 18:16 Uhr

Hallo Birgit, als ich das las mußte ich unwillkürlich denken, der Junge ist distanzlos. Dazu passt, dass er dich sofort angesprochen hat, obwohl er dich ja gar nicht kennt. Er hat also keine Scheu, so wie andere Kinder, die erst mal gucken. Welcher Erwachsene ist das, kenn ich den, ach so, das ist die Mutter von dem einen Mädchen aus meiner Klasse. Er kennt auch offensichtlich keine Grenzen. Damit meine ich, dass er nicht auf eine innere Stimme hört - wenn er sie denn hat - halt, das kann ich jetzt nicht tun. Dazu passt, dass er die Bücher zerstört und die anderen Kinder verletzt hat. Man sollt bei so einem Verhalten nicht immer nur an Hochbegabung denken. Auch wenn ich hochbegabt bin, muß ich mich an bestimmte Regeln halten, sonst stehe ich außen vor. Die Lehrerin sollte ihm auf jeden Fall klar machen, dass sein Verhalten nicht in Ordnung ist. Ich weiß wovon ich rede, ich habe selbst einen Jungen, der in bestimmten Situationen unverhältnismäßig reagiert. Auch die Eltern sollten Bescheid wissen. Warum sollte er kein Oktavheft führen, in dem er für jeden Tag, der ok ist, einen Smiley bekommt, was weiß ich, bei 3 Smileys gibt es eine kleine Belohnung. Was die Distanzlosigkeit betrifft - vielleicht ist das ein Fall für den Ergotherapeuten, wo er in einer Kleingruppe soziales Verhalten einüben kann. LG

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Re: Verhaltensauffällig- Hochbegabung, sorry, lang

Antwort von birgitaustria am 14.10.2005, 19:12 Uhr

Ich sehe es auch so, oder halt so ähnlich. Ob er nun hochbegabt ist oder nicht, das werden wir nicht so schnell feststellen können, die Behördenmühlen mahlen in dieser Hinsicht seeehhhr langsam. Aber selbst WENN er einen IQ von 150 haben sollte (wer weiss...), muss an einem solchen Benehmen gearbeitet werden.

Naja, immerhin hab ich bis jetzt rausgekriegt, dass es ausserhalb wohnt, sozusagen in einem Randviertel unserer Gemeinde, denn er kommt mit dem Schulbus. Dadurch sinkt für mich die Möglichkeit "zufällig" ins Gespräch zu kommen gegen Null. Auch kann ich die Mama nicht in der Schule abpassen, da das Kind mit dem Bus kommt und heimfährt.

Also, die Lehrerin ist schon sehr der Regeln-und-Grenzen-Typ, nur wenn einer das überhaupt nicht kennt, wie soll sie sich denn um die anderen 24 kümmern. Ich weiss noch, als ich mit meiner Tochter (endlich, das war so zwischen 4 und 5 1/2) das Thema durchmachte, das war harte ARBEIT! Nichtsdestotrotz hat es sich gelohnt. Aber es ist eben Aufgabe der Eltern. Finde ich zumindest.

Bei uns gingen in den letzten Wochen mehrere Fälle durch die Medien, wo 14 bzw. 15jährige Buben ihre Mitschüler mit Messern attakiert hatten, ein Schüler ist gestorben. Sowas macht einem dann natürlich auch Angst. Denn wenn einer mit 6 schon so anfängt...

Ich sehe einen dringenden Handlungsbedarf und möchte sicher nicht auf eine Schulbehörde warten, die vielleicht in einem halben Jahr erst mal anfängt zu reagieren.

LG Birgit

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Re: Verhaltensauffällig- Hochbegabung, sorry, lang

Antwort von Mariakat am 15.10.2005, 5:45 Uhr

Alles, was du denkst mag wohl richtig sein, da du aber weder Mutter noch Lehrerin der Kindes bist, wirst du nichts aendern koennen. KH hat vollkommen recht.
Hat dir denn die Lehrerin konkret einen Auftrag gegeben nach den Familienverhaeltnissen des Kindes nachzuforschen? Ehrlich gesagt, finde ich es nicht so toll, dass die Lehrerin paedagogische Massnahmen mit der Elternvertreterin ausdiskutiert ueber ein fremdes Kind! Die Lehrerin wird schon wissen, was sie zu tun hat.
GRuss MAriakat

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Mein Sohn hat einen solchen Freund (gehabt?)

Antwort von Stan+Olli am 15.10.2005, 8:18 Uhr

Hi Birgit,
wir haben auch ein solches Problem. Olli (6) hat einen Freund, der auch extrem verhaltensauffällig ist und auch intelligent. Das Verhalten in der Schule ist ähnlich wie bei Eurem Fall, zum Glück gehen Olli und sein Freund nicht in dieselbe Schule. Die Mutter seines Freundes mag ich ganz gerne und so sassen wir gestern zum Kaffee bei Ihr zusammen und unsere Kinder spielten zunächst draussen. Nach einer Weile kam Olli rein und wollte Playmobil spielen. Dies wurde ihm von seinem Freund verboten, er sollte gar nicht in dessen Zimmer dürfen. Olli war total enttäuscht, weil bei uns immer mit Playmobil gespielt wird und er natürlich auch mal gerne mit den Spielsachen seines "Freundes" spielt. Mein Sohn heulte, der andere machte Fratzen und beschimpfte Olli. Sein Freund ist unheimlich manipulativ, denn schon zu Anfang war er beleidigt, dass bei ihm zuhause gespielt werden sollte und nicht bei uns zuhause (wie in letzter Zeit häufiger). Mit seinem Verhalten (dass Olli nichts anfassen durfte) wollte er erzwingen, dass bei uns gespielt würde.
Ich bin dann mit meinem heulenden Sohn nach Hause und mache mir seitdem pausenlos Gedanken, da das gestern kein Einzelfall war.
Sein "Freund" ist augenscheinlich gar nicht an einer Freundschaft mit Olli, es geht ihm anscheinend nur darum, mit dem Spielsachen meines Sohnes zu spielen und unsere Milchschnitten zu essen. Ich werden nun erstmal weiteren Kontakt unterbinden, aber es löst natürlich nicht das Problem dieses Kindes.

Ich sehe es auch als problematisch an, dass solche Kinder meistens ziemlich intelligent sind, so kann Ollis Freund z.B. auch schon lesen und schreiben. Er macht seine Hausaufgaben alleine und findet alles baby. Das verhindert aber auch eine gemeinsame Beschäftigung, will sagen, Olli findet es gut, dass wir bei den Hausaufgaben zusammensitzen (ich sortiere dann meist meine Papiere) und ich ihm notfalls helfen kann. Das verbindet.

Ich sehe auch das Problem, klar kann ich Olli von diesem Freund trennen, aber was passiert mit dem Jungen in den nächsten Jahren? Und wie wird sich sein schlechtes Verhalten auf die gesamte Klasse auswirken?


Wenn ich dieses Kind jedesmal für Fehlverhalten betrafen würde, hätte dieses Junge bereits in 2 Tagen so ungefähr 3 Jahre Fernsehverbot angesammelt.

Ich bin eigentlich auf der Suche nach einem Forum, wo wir solche Probleme diskutieren können und wo einem eventuelle Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt werden können. Vielleicht hat jemand hier einen nützlichen Link?

Beste Grüße Angela

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