1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von Mijou am 26.08.2009, 21:08 Uhr

Tröst-Posting! :-) (Ups, sehr lang geworden)

Hallo,

zunächst mal vorab zum Trost: Solche Situationen tun uns Müttern weitaus mehr weh als unseren Kindern (ich kenn' das auch, jede Mutter erlebt mal so etwas bei ihrem Kind!). Weißt Du, WIR sind es, denen es das Herz zerreißt - für unser Kind war es allenfalls eine unangenehmen Situation, mehr nicht. Einen bleibenden Schaden hinterlässt das nicht. Woran WIR uns noch monatelang erinnern, das hat das Kind schon kurz darauf für sich abgehakt.

Wir möchten unser Kind immer gern vor jedem Schmerz und jeder Enttäuschung bewahren. Und immer mal wieder kommt eine Situation, wo wir das nicht können, und das tut richtig weh, ich bin dann auch immer ganz fertig. Ich habe zum Glück eine sehr vernünftige Freundin, die ich dann sofort anrufe und volljammere - und die immer sagt: "Du kannst doch Dein Kind nicht vor dem Leben bewahren! Wenn Du es könntest, wäre das ja auch gar nicht gut: Dein Kind würde mit 20 vom ersten Windhauch, vom ersten Misserfolgserlebnis, von der ersten Ablehnung total umgehauen, entmutigt werden oder in eine depressive Starre fallen. Es hätte nie die Erfahrung gemacht, mit so etwas umzugehen!"

Und auch der dänische Familientherapeut und Autor Jesper Juul beont: Wir sollten unseren Kindern nicht alle Schmerzen oder Misserfolge zu ersparen versuchen - sondern sie liebevoll dabei unterstützen, mit dieser Erfahrung fertig zu werden.

Nun aber zur konkreten Situation: Wenn ein Kind fragt, ob es mitspielen darf, bekommt es von den anderen oft fast reflexhaft die Antwort "Nein!". Das hat nichts mit dem Kind zu tun, sondern ist ein bekanntes psychologisches Phänomen. Es hat etwas mit Gruppendynamik und Rangordnungs-Rangeleien zu tun. Kinder bilden gern Gruppen und schließen andere gern ein bissel aus, um die Gruppe zu stärken. Das gilt schon für kurze Gruppenbildungen wie bei einem kleinen Fußballspiel auf dem Schulhof. Hinterher löst sich die Gruppe wieder auf und es gilt: Neues Spiel, neues Glück.

Deshalb ist es übrogems aicj gar nicht so richtig, dass die Kinder im Kiga lernen, immer erst zu fragen, ob sie mitmachen dürfen. Viel besser ist es, sich einfach einzuschalten. Die meisten Kinder können das ganz von selbst, verlernen das im Kiga aber. Ich konnte das bei meinem Sohn auch sehen: Am ersten Kiga-Tag hockte er sich zu zwei Jungs, die mit Autos auf dem Autoteppich spielten. Er nahm sich aus der Kiste ein Fahrzeug, erklärte, nun komme die Feuerwehr und spielte mit. Keiner der beiden Jungen kam auf die Idee, er dürfe nicht mitspielen, er tat es einfach, und sie akzeptierten das sofort. Später lernte mein Sohn, immer erst zu fragen - und von da an heimste er auch Absagen ein und wurde eine Zeitlang ziemlich unsicher.

Dein Sohn könnte vielleicht darauf achten, dass er schon vor der Pause überlegt, mit wem er gern spielen möchte, und sich dann direkt ganz selbstverständlich anschließt. Oder er macht einen konkreten Vorschlag und fragt vor der Pause seinen Sitznachbarn, ob er Lust hat, gleich dies und das zu spielen. Das ist leichter, als zu warten, bis sich schon Gruppen gebildet haben und dann hinzu zu kommen.

Außerdem würde ich ihn rasch ermutigen, sich auch mal einzelne Kinder zum Spielen am Nachmittag einzuladen. Zu zweit spielt es sich viel leichter als in der Gruppe. Und schon hat man einen Freund, auf den man am nächsten Tag "zurückgreifen" kann, der einen gern mitmachen lässt und mit einbezieht etc. Solche Freundschaften sind wichtig als Stützpfeiler in der Schule. Bei den Erstklässlern sollte man nicht ewig warten, bis sich hier von selbst etwas ergibt, sondern sie brauchen oft noch etwas elterliche Nachhilfe (andere Mutter mal ansprechen, oder Vorschlag machen, welches Kind er einladen könnte etc.).

Grüßle,

B.

 
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