1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von Minkimiez am 15.04.2023, 22:34 Uhr

Rückstellung ja/nein?

Hallo,

Unser Sohn wird Ende Juni 6 Jahre alt, kurz vor dem Stichtag am 30. Juni. Somit ist er schulpflichtig. Nun ziehen wir in Betracht ihn zurückzustellen. Kognitiv ist er sehr gut, jedoch nicht sozial-emotional. Er hat eine niedrige Frustrationstoleranz und wenig Empathie, er kann sich nur schlecht in andere hineinversetzen und ist wenig hilfsbereit, zudem ärgert und stenkert er ständig und überall egal ob im Kindergarten, zuhause mit seinem kleinen Bruder oder mit den Kindern unserer Freunde/Bekannten egal welchen Alters. Er ist mittlerweile auch wenig beliebt, hat wenig Freunde wenn überhaupt und keine/kaum Spielverabredungen, auch die Einladungen zu Geburtstagen anderer Kinder sind rar.
Nun überlegen wir, ob es überhaupt richtig wäre, ihn zurückzustellen aufgrund seines Verhaltens. Wenn er jetzt eingeschult werden würde, wäre er immer der jüngste, er ist auch relativ klein und schmal. Er könnte untergehen bzw. würde der Druck wahrscheinlich ziemlich hoch sein. Die älteren Kinder in der Klasse würden sich die Stenkereien wahrscheinlich wenig gefallen lassen und ihn eventuell ausbremsen, weil er damit nicht weit kommen würde.
Wenn er nächstes Jahr eingeschult werden würde, wäre er der Älteste in der Klasse und wir haben Sorge, dass die jüngeren unter Ihm leiden und er seinen Vorteil als Großer ausnutzen könnte. Aber vielleicht bringt dieses 1 Jahr mehr etwas und er ändert sich zum Positiven, was wir jedoch derzeit nicht wirklich glauben.
Was würdet ihr tun? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

 
17 Antworten:

Re: Rückstellung ja/nein?

Antwort von Fideltrine am 16.04.2023, 8:21 Uhr

Hallo
Was sagt denn der Kindergarten? Würde schon diesbezüglich mal mit der Schule gesprochen? Ich bin eher ein Freund vom Zurückstellen. Gerade wenn sozial emotional das Kind nicht so gefestigt ist. Und wenn es vom kiga her Freundschaften etc egal ist, dann lieber warten. Dennoch würde ich auch eben mit Erzieherinnen reden und bedenken äußern und um Rat bitten.

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Re: Rückstellung ja/nein?

Antwort von Minkimiez am 16.04.2023, 8:32 Uhr

Der Kindergarten ist froh, wenn er weg ist, weil er eben ständig Ärger macht und wir oft angesprochen werden. Wir sind ein kleiner Kindergarten mit 24 Kindern die Erzieher sind einfach nur genervt von ihm.
Die Schulleitung meint, sie kennt ihn ja nicht und kann dazu nichts sagen.
Wir waren ja auch zur Ergotherapie, um herauszufinden woran es liegt, wirklich was gebracht hat es nichts. Er ist wie er ist.

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Re: Rückstellung ja/nein?

Antwort von Dolly82 am 16.04.2023, 8:53 Uhr

Wenn der Kindergarten genervt von ihm ist würde ich ihn da nicht lassen.

Weil meistens ist es so dass selbst wenn dein Kind Mal nicht schuld an einem Konflikt ist er mit dieser Einstellung immer schuld haben wird. Das kann für ein Kind auch schlimm sein und dann sagt er sich wenn sowieso immer ich schuld bin brauche ich mich nicht mehr bemühen.

Kommen noch andere Kinder in die Klasse oder ist euer Ort so klein das es wieder dieselben sind? Wenn es gut gemischt wird würde ich ihn wahrscheinlich einschulen wenn es wieder dieselben sind ist es echt eine dumme Situation wenn er in einer Schublade ist

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Re: Rückstellung ja/nein?

Antwort von Jorinde17 am 16.04.2023, 11:08 Uhr

Hallo,

hier geht es eigentlich zum zwei Themen: um das Thema Einschulung, aber auch um sein Verhalten, mit dem er aneckt.

Es wäre jetzt sehr wichtig zu schauen, warum er kein gutes Sozialverhalten hat und warum er so unzufrieden ist. Ihr könntet z. B. einfach mal zwei, drei Termine bei einer Erziehungsberatung machen. Außenstehende sehen oft sehr schnell, wo man im Alltag ansetzen und Dinge verändern könnte. Das hilft wirklich sehr, man hat viele Aha-Erlebnisse, und oft gibt es schnell eine Verbesserung.

Was auch sehr gut hilft, ist Ergotherapie. Sie ist perfekt für Kinder im Vorschulalter, die noch etwas mehr Routine und Übung im Umgang mit anderen Kindern gebrauchen können, und die lernen sollen, die Bedürfnisse der anderen Kinder besser wahrzunehmen. Während der Ergotherapie wird das Sozialverhalten spielerisch in kleinen Gruppen trainiert. Ergotherapie kann der Kinderarzt verordnen, oder man geht in ein SPZ (Sozialpädiatrisches Zentrum), das gibt es in jeder Region.

Es macht nur Sinn, ein Kind ein Jahr zurückzustellen, wenn man das Jahr dann auch aktiv nutzt für Ergotherapie. Sonst ändert sich nichts. Von selbst wird das Verhalten in der Regel nicht besser - weder durch die Rückstellung noch durch die Einschulung. Viele Kinder brauchen hier einfach etwas Unterstützung und Training, und das vermittelt die Ergotherapie.

Generell ist eine Rückstellung oft gut. Mein eigener Sohn wurde auch so früh eingeschult, und ich muss sagen, das war eher nachteilig. Er war immer der Jüngste, körperlich nicht so weit entwickelt wie die anderen, das zog sich bis in die Pubertät. Er sah noch aus wie ein Kind, da waren die anderen längst im Stimmbruch. Er war auch von der Reife her immer etwas weniger weit als die anderen, man merkte es nicht sehr, aber ständig. Ein Jahr macht immer viel aus bei Kindern und Teens. Im Rückblick hätte ein Jahr Warten ihm gut getan.

Eine etwas zu späte Einschulung ist auch laut Studien fürs Kind nie ein Nachteil, eine zu frühe Einschulung ist dagegen immer ein Risiko.

Aber egal, ob ihr ihn zurückstellen lasst oder nicht: Ich denke, er braucht jetzt Hilfe und die würde ich ihm wirklich unbedingt geben lassen. Es wäre traurig, wenn er sich im Kiga oder der Schule durch sein Verhalten selbst ausgrenzt, zumal er nichts dafür kann. Ergotherapie (oder ähnliche Formen) hilft da wirklich sehr. Als „erste Hilfe“ würde ich mich als Elternpaar ruhig zusätzlich mal beraten lassen, damit euer Sohn mal aus der Negativ-Spirale herauskommt. Wenn er „stänkert“, zeigt das ja nur, dass er nicht glücklich ist.

Kostenlose Erziehungsberatung bieten Caritas, Diakonie, Kinderschutzbund und weitere Organisationen an. Die Berater sind wirklich nett dort - und erfahren. Sie freuen sich, wenn man kommt, denn dafür sind sie da. Und die Tipps, die man kriegt, sind wirklich so, dass man eben nicht selbst darauf gekommen wäre, es sind tolle Anstöße dabei. Das ist für Eltern oft eine Riesenerleichterung. Einfach mal anrufen und einen ersten Termin ausmachen.

LG

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Re: Rückstellung ja/nein?

Antwort von Maca am 16.04.2023, 14:15 Uhr

“Eine etwas zu späte Einschulung ist auch laut Studien fürs Kind nie ein Nachteil,“

Mich triggern solche pauschale Aussagen.
Für ein kognitiv sehr gut ausgestattetes Kind z.b., kann eine spätere ( oder einfach individuell “ zu späte“) Einschulung sehr großen Schaden anrichten.

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Re: Rückstellung ja/nein?

Antwort von Maca am 16.04.2023, 14:29 Uhr

Dein Sohn ist kognitiv sehr fit und hängt in seiner emotionalen Entwicklung hinterher.

Weiterhin im KiGa, wäre ein solches Kind nicht gut aufgehoben.
Geistig unterfordert und körperlich überlegen……

Ich würde unbedingt einschulen und mich sofort um einen Termin in einer Kinder- und Jugendpsychiatrischen Praxis bemühen, um herauszufinden, woher die fehlende Empathie resultiert und ob sie professionell angegangen werden muss.

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Re: Rückstellung ja/nein?

Antwort von Maca am 16.04.2023, 14:34 Uhr

“Er ist mittlerweile auch wenig beliebt, hat wenig Freunde wenn überhaupt und keine/kaum Spielverabredungen, auch die Einladungen zu Geburtstagen anderer Kinder sind rar.“

Da bricht ihm ja auch immer mehr das „Trainingsumfeld“ weg.
Ihr solltet wirklich so schnell wie möglich eine professionelle Abklärung einleiten!!!!!!!

Eines wisst ihr ja schon, fehlende Einsichtsfähigkeit aufgrund von Minderbegabung fällt raus.

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Re: Rückstellung ja/nein?

Antwort von Minkimiez am 16.04.2023, 15:08 Uhr

Professionelle Hilfe wie Diakonie, SPZ, Kinderpsychologin, Ergotherapie haben wir alles bereits durch. Ich habe mich darum gekümmert vor 2,5 Jahren als ich schwanger war mit dem nächsten Kind. Er hat seit Geburt eine Regulationsstörung, dies wurde festgestellt, er wollte als Baby nur getragen und gestillt werden, war ein Schreibaby. Ich war vor ein paar Tagen erst bei der Psychologin zwecks Rückstellung, sie meinte, ich könne nichts falsch machen ob ich mich für das eine oder andere entscheide. Mir war das irgendwie zu wenig. Wir sollen nur immer wieder Grenzen aufzeigen, konsequent reagieren. Diesen Rat haben wir von der Psychologin und der Ergotherapie erhalten. Tja viel gebracht hat es nicht, er ist auch ziemlich frech dazu.
Er geht nicht gern in die Kita, möchte aber auch nicht zur Schule. Seinen Stempel hat er schon lange weg im Dorf, bei anderen Eltern und Kindern sowie im Kindergarten. Das wird sich in der Schule wahrscheinlich auch nicht ändern. Wie die Kita ist es eine kleine Schule, jeder kennt jeden.
Sobald es nicht nach seinem Willen geht, wird er launisch, stänkert und wird ungehalten, egal wem gegenüber. Oma meinte letztens, wir sollen aufpassen, er ist sehr frech. Selbst die Kinder unserer Freunde mögen ihn wenig und kommen teilweise ungern mit. Das ist uns auch ziemlich unangenehm, er verdirbt uns ständig die Verabredungen, erst gestern wieder. Wir hatten 2 kleine Jungs zu Besuch im Alter von 2 Jahren, er hat ständig geärgert und mehrfach gesagt sie sollen wieder gehen. Sie haben halt mit seinem Spielzeug gespielt. Ich meinte nur, du spielst doch auch gern mit anderem Spielzeug, wenn wir wo anders sind. Da kommt dann aber nix von ihm. Wir lesen oft pädagogische Geschichten übers Ärgern, aber es kommt einfach nicht bei ihm an.

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Re: Rückstellung ja/nein?

Antwort von Maca am 16.04.2023, 15:37 Uhr

Bitte versucht nochmals einen Anlauf in einer Praxis für Kinder- und Jugendspsychiatrie.

Das SPZ ist darauf ausgerichtet, Entwickungsdefizite aufzuzeigen aber dort gibt es zu wenig Expertise für gute Diagnostik.

Wenn dein Sohn eine angeborene Wahrnehmungsstörung ( wie Autismus und/ oder ADHS) haben sollte, braucht er so schnell wie möglich zielführende Hilfe.
Die hat er bisher nicht bekommen. Und ihr vor allem auch nicht.
Man ließt aus jeder Zeile wie verzweifelt und erschöpft du bist.
Was hilft es euch, wenn man von Regulationsstörung spricht, ohne die Ursache zu erforschen?
Konsequenz greift nicht, wenn man aus Fehlern nicht lernen kann.

ich wünsch dir und euch wirklich alles Gute und weiterhin viel Kraft!

Magst du mir vielleicht noch erzählen, was du an deinem Kind schätzt und worauf du stolz bist?
( mich haben diese Gedanken in der schlimmsten Zeit mit unserem herausfordernden Kind davor bewahrt, komplett auszuticken).

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Re: Rückstellung ja/nein?

Antwort von Minkimiez am 16.04.2023, 23:04 Uhr

Ja, das hast du gut erkannt. Ich bin verzweifelt und erschöpft. Wir waren zu so vielen Therapiestunden, haben stundenlang gesprochen, er hat Tests absolviert, besitzt einen IQ von 113. Das geht nun schon 2,5 Jahre, mal ist es besser, dann wieder schlechter. Wir hatten soviele Anlaufstellen und jeder hat uns dasselbe erzählt. Auch dass es nicht akut ist und es viel schlimmere Kinder gibt.
Er ist noch sehr verspielt und kindisch, zudem sehr aufmerksam und clever. Er merkt sich vieles, kann auch sehr liebenswert sein und ist auch sehr liebevoll und fürsorglich seiner kleinen Schwester gegenüber. Außerdem hat er eine blühende Fantasie und ist sehr selbstständig, kann sich sehr gut und lange alleine beschäftigen und baut zum Beispiel "stundenlang " Lego.
Er merkt leider nicht bzw. noch nicht, wie sich andere Menschen fühlen, wenn er sie bewusst verletzt.

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Re: Rückstellung ja/nein?

Antwort von suityourself am 17.04.2023, 9:25 Uhr

Ich finde es immer wieder erstaunlich, wenn "klassische" Still-Babys mit dem Etikett "Regulationsstörung" belegt werden.
Es ist eigentlich total normal u von der Natur so vorgesehen, dass ein Baby stillt, ständig Körperkontakt möchte/braucht = getragen werden etc. Ohne jetzt esoterisch klingen zu wollen: es hat schon seinen Grund, dass viele Völker/Kulturen so etwas wie Kinderwagen gar nicht wirklich kennen u/o sehr lange mit ihren Babys/Kindern in einem Raum schlafen.

Schade, dass Eltern eines normalen Babys eingeredet wird, dieses hätte schon Probleme und dadurch alle erst recht am Rad drehen und unentspannt auf alles mögliche reagieren.

Davon ab: hier wäre eine Rückstellung nur möglich, wenn das Kind ersthaft nicht schulreif ist. Weder kognitiv noch sozial. Kognitiv schulreif, aber sozial noch unreifer wäre hier KEIN Grund, 1 Jahr länger im KiGa bleiben zu dürfen. Darüber kann man natürlich auch streiten - was ich aber damit aufzeigen will: würde jedes Kind, dass gerade irgendwo eine Baustelle hat, erst mal zurück gestellt werden, wären die KiGas noch voller. Und bei weitem nicht alle dieser "zu früh" eingeschulten Kinder haben dann wirklich dauerhaft Probleme.
Du sagst selber, er hat eh seinen Stempel schon lange weg - warum also sollte er sich ändern? Er ist doch eh immer der "Böse" bzw. schuld. Ist der Ruf erst ruiniert, lebts sich gänzlich ungeniert.
Evt. wäre ein Neuanfang in der Schule sogar hilfreich für ihn.
Und ich würde auch noch mal einen anderen Psychologen aufsuchen. Eine 2.-Meinung einholen und dabei darauf achten, auch mal die positiven Seiten eures Sohnes heraus zu stellen.
Sieh es mal so: seit geraumer Zeit muss euer Kind ständig sich irgendwo begutachten lassen, weil es ja solche Probleme für andere verursacht. Man kann jemandem auch vermitteln, dass er Probleme hat und nicht "normal" ist und auch nicht werden kann, ohne Ärzte etc. Jedesmal wird er ja dort vorgestellt und bekommt mit, dass dies passiert, weil er ein Problem ist.
Ist er wirklich so ein schwieriges Kind? Hat er wirklich hauptsächlich Probleme/macht Probleme? Oderschauen schon alle nur auf die Dinge, die noch nicht so super laufen und alles, was er gut macht, ist selbstverständlich? Worauf schaut ihr als Eltern am meisten? Auf die Probleme und seid dauergestresst? Oder ist es vielleicht doch eher so, dass er ganz viele Dinge gut/altersgerecht oder sogar besser kann/macht - alle aber nur noch die 1 Sache sehen, die noch nicht gut klappt?
Einerseits ist er kindisch, verspielt - andererseits verletzt er andere absichtlich emotional? Da ist er dann plötzlich nicht zu verspielt/kindisch, um das einfach noch nicht gut genug zu verstehen?

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Re: Rückstellung ja/nein?

Antwort von kea2 am 17.04.2023, 10:57 Uhr

Hier in NRW wurde zumindest vor einigen Jahren, wo es unsere Kinder betraf, nur zurück gestellt, wenn ein nachgewiesenes Problem vorlag, das absehbar in einem Jahr besser werden würde.
Lediglich mit der Aussage der Eltern und vielleicht des Kindergartens, dass das Kind emotional noch nicht so weit ist, würde er hier eingeschult werden.

Das müsstet Ihr für Euer Bundesland in Erfahrung bringen.

Ansonsten kenne ich mehrere Eltern, die von Pontius zu Pilatus gelaufen sind, bis sie eine passende Diagnose für ihr Kind bekommen haben.
Das ist leider keine Seltenheit.
Das kann bei Deinem Sohn durchaus AD(H)S oder Autismus oder beides oder was weiß ich was sein, und da kommt man dann mit normalen Methoden nicht weiter.

Schulen machen oft massiv Druck, wenn Kinder nicht normal "funktionieren". Ehrlich gesagt, würde ich mir das sparen wollen und lieber vorher Bescheid wissen.

Ihr seid bisher nicht bei einem Kinderpsychiater gewesen. Da würde ich auf jeden Fall hingehen. Das sind Ärzte, die psychische Störungen, wie AD(H)S etc. diagnostizieren. Deswegen ist das etwas anderes als die Diagnosen einer Kinderpsychologin oder die Aussagen einer Ergotherapeutin.

Für Autismus-Diagnosen gibt es Autismus-Zentren. Das ist oft schwer zu diagnostizieren, und da versagen Fachleute, die darauf nicht spezialisiert sind, nicht selten.
Wenn es das nicht ist, seid Ihr auch weiter.

Euer Sohn kommt jetzt erst in das Alter, wo z.B. Asperger und AD(H)S so langsam zuverlässig diagnostiziert werden können.
Deswegen nutzt es nichts, wenn Ihr Aussagen von Stellen habt, die für Babies und Kleinkinder zuständig sind.

AD(H)Sler können sich übrigens super und lange konzentrieren, wenn sie etwas interessiert. Die Konzentrationsprobleme treten auf, wenn sie etwas nicht interessiert.
Mit Intelligenz hat das nichts zu tun. Man kann sogar hochbegabt sein und AD(H)S haben (und oben drauf noch Asperger).
Aber das nur am Rande.

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Autismus kann sein

Antwort von DannaM am 17.04.2023, 19:57 Uhr

Wir sind auch mitten in der Diagnostik.
die Therapeutin hat im Vortrag zu Autismus gesagt das alles seine Vor und Nachteile hat. Hat man ein Kind was sich schnell aufregt hat man gleichzeitig auch ein Kind was sehr schnell zu begeistern ist.

Vielleicht suchst Du nochmal jemand auf der sich in dem Bereich spezialisiert hat. Die Diagnostik ist sehr umfangreich. Wir sind schon ein Halbes Jahr dabei, da wir es alles ambulant machen und die Kasse nur 3 Termine im Quartal bezahlt.

Vielleicht würde die Einschulung aber auch einfach dein Kind neu herausfordern und er konzentriert sich dann mehr auf anderes? In der eingefahrenen Situation im Kindergarten welcher ihn wohl in einigen Monaten kognitiv nicht mehr herausfordernd wird kann auch nach hinten los gehen.
Unsere Therapeutin sagte uns das eine Unterforderung genauso schlimm ist wie eine Überforderung.

Ich hoffe das Ihr schnell eine Lösung für Euer Problem findet. Wir arbeiten nun auch schon eine ganze Weile daran und ich weiß wie zermürbend das sein kann.

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Re: Rückstellung ja/nein?

Antwort von schneeziege08 am 18.04.2023, 9:54 Uhr

Hier noch eine Stimme für eine zügige Vorstellung bei einem KJ-Psychiater!

Mein Sohn ist gerade 9 geworden und wir haben einen sehr ähnlichen Weg durch. Weil es im Kiga nicht mehr ging, wurde er regulär aber mit gerade 6 sehr jung eingeschult und hat dann - weil er unterfordert kaum noch zu beschulen war- auch noch eine Klasse übersprungen.
Die Probleme zu Hause und mit anderen Kindern blieben...

Vor einigen Wochen dann endlich eine Diagnose: Atypischer Autismus

Seit wir wissen, dass er manche Dinge einfach nicht leisten KANN, ist die Situation zu Hause sofort entspannter geworden und wir hoffen nun auf weitere Erfolge durch entsprechende Therapiebegleitung. Leider sind die Wartezeiten sehr lang.

Schau dir mal Seiten zu PDA Autismus an - eine spezielle Form, die zumindest anteilig bei meinem Sohn vorhanden ist. Auch diesbezüglich konnten wir durch Umstellung der Erziehunsmethoden einiges positiv verändern.

Eine Beraterin hat uns im Verlauf der Diagnostik gesagt: Wenn bestimmte Erziehungsmethoden 99mal nicht funktionieren, wird es auch beim 100. Mal nicht anders sein.
Das scheint offensichtlich, war für mich in der Deutlichkeit aber nochmal sehr hilfreich.
Bei Kleinkindern gilt diese "Regel" ja nicht, weil da halt Ausdauer sehr wohl zum Erfolg führt. Bei uns hat sie aber zunehmend für Gegenaggressionen gesorgt und jetzt kommen wir viel besser klar.

Alles Gute für euch!

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Re: Rückstellung ja/nein?

Antwort von kuddelmuddel am 26.04.2023, 11:58 Uhr

Noch eine Stimme für weiterführende Diagnostik UND einen positive(re)n Blick auf das Kind.

Und als Mutmacher: Ich hab auch so einen kleinen "schwierigen" Menschen gehabt, der ist jetzt 16 und macht sich prima. Nach wie vor "anders", stellenweise anstrengend, seit der 5. Klasse mit atypischem Autismus diagnostiziert aber voll auf seinem (!) Weg.

Seit ich es geschafft habe, ihn nicht nur als "Problem" zu sehen und ihm Lösungen anbieten zu wollen (also erziehen im Sinne von "dran ziehen") - läuft es viel besser.

Auch lernt er viel mehr "Soziales", weil er zwischendrin auch mal auf die Nase fällt -peergroup sei Dank. Also das "sich in andere reinversetzen" kommt auch langsam, auch wenn er alles "über den Kopf" lernen muss

Durchhalten! und die Geburtstagseinladungen sind vollkommen unwichtig, wenn dein Kind das nicht stört

LG

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Re: Rückstellung ja/nein?

Antwort von Carmar am 28.04.2023, 21:01 Uhr

"Kognitiv ist er sehr gut, jedoch nicht sozial-emotional. "

Einschulen. Frühzeitig einen Integrationshelfer beantragen.

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Re: Rückstellung ja/nein?

Antwort von SabSi83 am 04.05.2023, 11:58 Uhr

Hallo!

Uns wurde auch eine Rückstellung wegen sozial/emotionalen Gründen empfohlen. Wir haben unseren Sohn trotzdem eingeschult. Eine Rückstellung wäre für ihn fatal gewesen. Er wäre nächstes Jahr mit Abstand der Grössete, mit den Kleine zusammen. In der Schule hat er seinen festen Rahmen, ist gefordert. Die sozialen Defizite hat er mit Unterstützung aufgeholt. Ich habe mir viel Mühe gegeben, dass wir gemeinsam viele Kontakte knüpfen. Zusätzlich geht er zum Taek Wan Do, was ihm einen enormen Selbstbewusstseins Schub gibt.

Ich sehe das mit den Rückstellungen kritisch weil es dann in der Klasse Kinder gibt, die dem Rest körperlich, kognitiv voraus sind und das ist nicht immer gut für die Anderen. Wenn dein Sohn dann auch noch eher wild ist, wäre ich da als Mama anderer Kinder nicht so froh.

Versucht herauszufinden was deinen Sohn so frustriert. Solches Verhalten hat immer einen Grund. Vielleicht könnt Ihr ihm im sozialen Umgang mit anderen Kindern mehr fördern und gezielt unterstützen. Bei uns hat das geholfen.

Alles Gute euch!

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