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Geschrieben von Bine_Joshi am 16.12.2018, 15:39 Uhr

Nasse Hosen und Körperhygiene

Hallo, ich bin mir nicht ganz sicher ob das in dieses Forum gehört aber ich habe kein anderes gefunden wo es hinpassen könnte.

Wir haben zwei Kinder. Unser Sohn wird im Februar 7 und geht seit September in die 1.Klasse. Unsere Tochter ist im November drei geworden.

Unser Sohn war mit 3 Jahren 1 Sommer lang tagsüber trocken. Dann machte er sich plötzlich wieder in die Hose. Wir haben fast alles versucht ohne Erfolg. Erst Anfang Jahr als er 6 wurde wurde das dann plötzlich besser und es hat ein paar Monate lang gut geklappt die Hosen waren meistens trocken. Seit August diesen Jahres ging das dann wieder los und hält bis jetzt an.
Es gestaltet sich dann so, dass er sichtbar auf die Toilette muss also man sieht es ihm an. Schickt man ihn dann, behauptet er vehement er müsste nicht. 2 minuten später rennt er zur Toilette aber es ist zu spät und die Hälfte ist schon in der Hose! Das ganze passiert dann mehrmals am Tag jeden Tag und 7 Tage die Woche. Wir haben mit ihm gesprochen und ihm Lösungsmöglichkeiten angeboten aber es hilft alles nichts!
Er zieht sich nicht einmal selber freiwillig um wenn die Hose nass ist sondern läuft dann einfach mit der nassen Hose rum. Wenn er in der Schule und im Hort war dann kommt er nach Urin stinkend nach hause und wir schicken ihn erst mal unter die Dusche wo er sich dann auch nicht selbstständig wäscht sondern unter dem Laufenden Wasser steht und rumtrödelt. Allgemein ist er eher bequem wenn ich das so ausdrücken darf. Er ist sogar zu faul seine Schuhe zu öffnen oder seine Hände zu benutzen wenn er sich die Hose auszieht. Zum Umziehen morgens und abends und auch zwischendurch braucht er eine halbe Ewigkeit. Liegt dann zwischendurch nackt am Boden rum und starrt an die Decke oder schaut sich Spielsachen an oder technische Geräte die irgendwo stehen. Wir müssen ihn fünf bis zehn mal daran erinnern dass er sich doch jetzt umziehen soll oder die Zähne putzen oder oder. ..
Nachts benötigt er sowieso noch eine Windel. Er wird einfach nicht wach. Nicht mal wenn wir ihn wecken! Da machen wir aber keinen Stress. Nur das tagsüber nervt. Jeden Tag 3 bis 4 Hosen und Unterhosen die zum Waschen sind.

Bitte schreibt jetzt nicht dass der Schulanfang für ihn eine Umstellung ist oder dass wir mit ihm zum Psychologen sollen oder sowas. Sagt auch nicht dass wir zum Arzt gehen sollen um organisches auszuschließen das haben wir bereits zweimal getan.
Meine Meinung ist ja dass er schlichtweg zu faul ist um auf die Toilette zu gehen und sich selber einredet dass er nicht muss aber wenn es dann anfängt raus zu laufen merkt er dass er doch muss und geht obwohl es zu spät ist. Ich weiß nur nicht wie ich es ändern kann. So viele Jeanshosen kann ich nicht kaufen wie er braucht manchmal hat er keine mehr zum Anziehen!!! Mich nervt es auch weil ich weiß, dass er es eigentlich kann!!!
Ich habe das Gefühl je mehr wir auf das Thema eingehen desto schlimmer wird es, egal ob in negativer oder positiver Richtung. Nur lasse ich ihn ungern bei den Temperaturen gerade um die 0° mit nassen Hosen rumlaufen. Nur dann muss ich ständig kontrollieren und das möchte ich ja eigentlich nicht also was tun???
Außerdem putzt er sich nichtimmer den Po ab wenn er groß gemacht hat! Dann ist die Unterhose braun! Einmal sind beide Kinder in die Wanne gegangen. Als der Große sich reingesetzt hat, schwammen plötzlich kleine Kackklümpchen im Wasser. Er gab zu sich den Po nicht abgewischt zu haben!!! Das Wasser konnte ich neu einlassen. ..

Das zweite Thema ist unsere Tochter. Im Sommer hatte sie richtig Lust und wollte zur Toilette bzw aufs Töpfchen gehen. Das hat so gut geklappt dass sie sogar das Pipi einige Minuten anhalten konnte bis wir zur Toilette gegangen sind. Dann kam es raus und es gab großes Lob und sie hat sich jedes Mal gefreut. Dann haben wir versucht die Windel wegzulassen und es ging aber fast jedes Mal in die Hose. Nur wenn sie gerade Lust hatte, ist sie zur Toilette. Und natürlich genau immer dann wenn es ungünstig war (unterwegs!) Um uns den Stress rauszunehmen haben wir wieder eine Höschenwindel angezogen und haben ihr gesagt, dass sie uns Bescheid sagen kann wenn sie aufs Klo muss dann ziehen wir die Höschenwindel einfach runter. Zwischendurch hat das dann mal geklappt aber meistens lässt sie es einfach in die Windel laufen. Das große Geschäft weigert sie sich sowieso ins Töpfchen oder in die Toilette zu machen. Sie merkt es aber. Manchmal sagt sie dann sogar dass sie jetzt gerade in die Windel macht! Wenn ich sie frage ob Sie lieber eine Unterhose anziehen möchte wie ein großes Mädchen oder lieber die Windel dann entscheidet sich für die Windel und sagt sie möchte Baby sein. Da sie ja jetzt erst drei geworden ist würde ich ihr bis zum Sommer noch Zeit geben und dann einfach die Windel weglassen denn im Sommer ist es nicht so schlimm wenn die Hose nass wird. Eine befreundete Familie hat das so gemacht dass sie einfach keine Windel mehr gekauft haben auch für nachts nicht. Das hat dann ein paar Wochen gedauert und dann aber geklappt.
Ihr großer Bruder ist ihr natürlich auch nicht gerade ein Vorbild!

Ich bin ja immer neidisch auf die Eltern die ihren Kindern keine Windeln mehr kaufen müssen. Dabei geht es mir weniger um das Geld als darum dass meine Kinder es eigentlich könnten und aber keinen Bock drauf haben weil es so ja bequemer ist.
Beim großen habe ich manchmal das Gefühl dass er die Windel nachts eigentlich gar nicht braucht und dann morgens wenn er aufwacht und eigentlich zur Toilette muss das Pipi einfach in die Windel laufen lässt.
Vielleicht sollte ich das mal eine Nacht lang kontrollieren wann die Windel voll wird.

Das Windel Thema verfolgt uns nun schon seit 7 Jahren!!!

Was denkt ihr???

 
28 Antworten:

Re: Nasse Hosen und Körperhygiene

Antwort von emilie.d. am 16.12.2018, 16:59 Uhr

Bei uns an der Uniklinik gibt es eine Fachabteilung, die sich genau damit beschäftigt. Ich glaube, ihr braucht Hilfe von außen. Das hört sich irgendwie nach oppositionellem Verhalten an. Durch falsche Sauberkeitserziehung kann man die Blase aber auch künstlich verkleinern (indem man ständig schigkt), dann hält die nur noch wenig Volumen. Dann müsste man erstmal Blasentraining machen.
Ich würde ihm in der Schule und Hort eine Höschenwindel anziehen. Zuhause würde ich ihn stündlich schicken, Abstände ausweiten, wenn er trocken bleibt. Schicken ist lästig fürs Kind. Beim großen Gescft würde ich kontrollieren, ob er sich sauber macht.

Zur Tochter, sie hat 60 Monate Zeit, tags und nachts trocken zu werden. Es idt eine ziemliche Hirnleistung, mitzubekommen, dass man aufs Klo muss, einzuhalten und dann auf die Toilette zu gehen. Windel weglassen funktioniert nicht, wenn Kind nicht so weit ist. Es erzeugt Frust beim Kind und bei den Eltern, wenn Kind sich ständig einnässt und womöglich noch geschimpft wird. Würde ich nicht machen, sondern einfach abwarten. Es ist ganz typisch, dass Kinder das große Geschäft nicht ins Klo machen, verursacht Angst. Auch da würde ich abwarten, zwingen kann zum Einhalten führen.

Problem ist auch, dass Kinder sich durchs Windelweglassen mitunter aufwerten. Packen sie es vom Kopf nicht regelmäßig aufs Klo, bekommt man uU gar keine Windel mehr dran ans Kind. Und wäscht dann ständig. Mich hat das früher bei einigen Kinder zum Spielbesuch echt tierisch genervt. Spielbesuch war 2,5 h da, ich hab die zum Teil zweimal umziehen müssen und fand es such ziemlich eklig, wenn die mit urinnassen Hosen auf meinem Teppich sitzen.

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Re: Nasse Hosen und Körperhygiene

Antwort von As am 16.12.2018, 18:29 Uhr

Oh je, das klingt anstrengend.

Ich krieg jetzt gleich Prügel hier, wenn ich behaupte, ein bisschen Sauberkeitserziehung und Konditionierung im frühen Kindesalter hätte hier die Nerven aller Beteiligten geschont.
Vielleicht kann man das ja noc h nachholen. Konsequent aufs Klo alle 2 Stunden, keine Diskussion, Kontrolle. Die Kleine gleich mit.

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Re: Nasse Hosen und Körperhygiene

Antwort von starlight.S am 16.12.2018, 21:28 Uhr

Ich schließe mich definitiv eher der ersten Antwort an! Ihr braucht, auch wenn du das nicht hören wolltest, professionelle Hilfe. Und ich würde meinen Eltern und Kind(er). Auf alle Fälle hätte mein Kind außerhalb Höschenwindeln an, ist ja sonst auch eine Zumutung für alle die mit ihm zu tun haben...
Schaut mit Unterstützung, was das wirkliche Problem ist und seht nicht nur die Behebung des Symptoms. Außerdem übertragt ihr das Thema auf die Kleine (was ja nachvollziehbar, aber sicher nicht hilfreich ist), das wird vermutlich nicht gut gehen!

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Re: Nasse Hosen und Körperhygiene

Antwort von niccolleen am 17.12.2018, 9:01 Uhr

1. Haeh... also du schreibst lang und breit, dass du einen Rat willst, und dann laeutest du das ganze ein mit: Schreibt nicht das, und nicht jenes, weil eigentlich haben wir eh schon unsere fixe Meinung dazu. Was ist also die Frage?

2. Puh, also das Toilettenthema ist bei euch ja ein Topthema bei den Kindern, schon mit 3 werden die diesbezueglich traktiert... Vielleicht doch mal von eurer festgefahrenen Meinung abkommen und die Sache mit euch und deinem Sohn einem Psychologen erzaehlen und deine Tochter in Ruhe lassen?

lg
niki

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Re: Nasse Hosen und Körperhygiene

Antwort von cube am 17.12.2018, 9:46 Uhr

Auch wen du es nicht hören magst: holt euch Hilfe von Experten für den Großen. Euer Großer war noch nie wirklich trocken. Zuverlässig trocken ist ein Kind, wenn es mindestens 6 Monate am Stück zuverlässig zur Toilette geht und sich die "Unfälle" in der Zeit an einer Hand abzählen lassen. Es ist sogar ziemlich normal, dass ein Kind eine Weile trocken scheint, um dann wieder einzunässen. Und dann im sozusagen 2. Anlauf endgültig trocken zu werden.
Das ist bei euch aber gar nicht passiert. De facto war er noch nie zuverlässig trocken.

Mit 7 Jahren ist man nicht mehr zu faul für´s WC, das hat andere Gründe. Ob unabsichtlich zu viel Druck, ein blödes Erlebnis/Mißgeschick welches ihr evt. auch gar nicht als solches registriert habt (Kinder sind da empfindlicher, nehmen sich mehr zu Herzen) - an Faulheit liegt es sicher nicht. Entweder gibt es tatsächlich doch organische Ursachen, die ein Kinderurologe feststellen kann oder es ist aus welchen Gründen auch immer eine Reaktion auf andere Dinge.

Zuverlässig zur Toilette zu gehen hat etwas mit der Bildung eines Hormons zu tun. Solange dies nicht voll ausgereift ist (und die Zeitspanne dafür reicht von bis x Jahren), sind das alle nette Versuche des Kindes, aber noch nicht wirklich steuerbar. Und daher nützen auch Training oder Strafen oder Belohnungen nichts. Sie sind eher sogar kontraproduktiv, wenn das Kind es einfach noch nicht besser kann.

Du schreibst ja selbst, seit 7 Jahren verfolgt euch das Thema, ihr habt alles versucht etc - das hört sich für mich schon danach an, als wenn es eben tatsächlich so ein wichtiges Thema für euch ist und schon immer war, dass da durchaus bei eurem Großen Druck aufgekommen ist. Es reicht manchmal, dass man bei einem Mißgeschick die Augen rollt und sowas sagt wie "ach mann, kannst du denn nicht ..."
Bei der Kleinen - sie hat doch noch Zeit. Aber auch hier scheint ihr davon beseelt, dass es doch jetzt endlich mal klappen muss bzw. spätestens im Sommer.

Und das Verhalten eures Sohnes lässt schon darauf schließen, dass er inzwischen ein Problem mit seinen Ausscheidungen hat. Kein Schulkind macht sich gerne in die Hose. Kein Schulkind riecht gerne nach Urin. Es ist ihm ganz sicher nicht egal! Aber dennoch kann er sich nicht durchringen, rechtzeitig zur Toilette zu gehen. Dafür muss es einen Grund geben. Und ja - der Schulbeginn ist natürlich zusätzlicher Druck! Glaubst du ernsthaft, ihm ist es nicht peinlich, dass er mit nasser Hose rumläuft? Andere das sehen und riechen können? Sorry, das macht kein Schul-Kind aus Faulheit. Er redet sich sogar ganz sicher ein, dass er noch nicht muss - weil er aus irgendeinem Grund am liebsten gar nicht zur Toilette will. Warum, wird er nicht sagen können. Ein 7-jähriger kann solche Dinge nicht analysieren und irgendwelchen evt. psychologischen Dingen auf die Spur kommen.

Und das heißt nicht, ihr hätte alles falsch gemacht oder sonst etwas. Aber jetzt braucht eurer Kind eben Hilfe von außen und ihr solltet das auch anerkennen. Niemand ist perfekt und in bester Absicht kann man eben doch mal daneben hauen. Gesteht euch doch zu, dass irgendetwas schief gelaufen ist und gebt euch und vor allen Dingen eurem Kind die Chance, das ganze wieder auf die Reihe zu bekommen.

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Re: Nasse Hosen und Körperhygiene

Antwort von cube am 17.12.2018, 10:43 Uhr

Trocken sein zu können, hat etwas mit der Bildung eines Hormons zu tun. Dieses signalisiert "Blase voll". Solange dieses "Info-System" noch nicht voll ausgereift ist, kannst du ein Kind natürlich alle 2 Stunden zur Toilette schicken und es so konditionieren. Trocken ist es deswegen aber nicht. Trocken sein heißt, selbst! zu merken, wann man gehen muss. Früher hat man das so gemacht und deswegen behaupten ja viele ältere Menschen gerne "also unsere waren damals schon mit 1,5 trocken". Ja, mag sein, dass die Hose trocken bleibt - aber sicher nicht, weil Kind gelernt hat, auf seine Körpersignale zu achten oder diese überhaupt schon ausgereift waren.
Darüber hinaus kann so die Blase nicht trainiert werden, um eben auch größere Mengen Urin halten zu können.
Natürlich kann und soll man seine Kinder durchaus auch mal daran erinnern, jetzt vielleicht doch mal zu gehen (man sieht ja, ob ein Kind schon einhält) oder eben vor einer Autofahrt etc auffordern, nochmal zur Toilette zu gehen.
Wirklich trocken wird ein Kind aber durch regelmäßiges schicken nicht.

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Re: Nasse Hosen und Körperhygiene

Antwort von cube am 17.12.2018, 10:52 Uhr

Bzgl. "es stört ihn auch nicht". Doch, es stört ihn. Aber wenn einen etwas stört und man es dennoch - warum auch immer - nicht ändern kann, behauptet oder tut man vor anderen gerne so, als wenn es einen nicht stören würde. Man will den anderen eben nicht auch noch Futter geben, indem man seine Probleme als solche äußert. Das machen nicht nur Kinder so - das tun auch sehr viele Erwachsene.

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Re: Nasse Hosen und Körperhygiene

Antwort von As am 17.12.2018, 14:38 Uhr

Cube,
natürlich kenne ich diese Theorie. Aber mal ganz ehrlich: Ist es nicht besser, das Kind durch Training zu konditionieren, als es mit den Folgen des Einnässens im Grundschulalter zu belasten? (die Peinlichkeiten, das Ausgegrenztwerden, der elterliche Frust...)

Ist doch völlig egal, ob das Kind von sich aus das körperliche Signal erhält, ob die Blase voll ist. Bis das passiert-und wenn körperlich alles OK ist, klappt das ja irgendwann-kann man sich und dem Kind unzählige Höschenwindeln und Ärgernisse ersparen.

Deshalb haben unsere Eltern früh mit dem Töpfchentraining begonnen. Und sie sind gut damit gefahren.

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Re: Nasse Hosen und Körperhygiene

Antwort von FCB2011 am 17.12.2018, 17:59 Uhr

Ich glaube auch, dass ihr dringend Hilfe von außen benötigt. Für mich klingt es schon eher nach einem psychologischen Problem, das müsst ihr erst mal raus finden, vielleicht habt ihr ihn auch unbewusst sehr interessant Druck gesetzt weil er es schließlich mit 3 schon über den Sommer schon geschafft hat trocken zu bleiben. Ich würde euch auch raten, erstmal das Problem beim Großen zu beheben und nicht jetzt evtl. Die gleichen Fehler bei eurer Tochter zu wiederholen. Höschenwindel find ich gar nicht schlecht, dann kann er sich die Peinlichkeiten in der Öffentlichkeit ersparen und kann auch Mal zur Ruhe kommen.

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Re: Nasse Hosen und Körperhygiene

Antwort von kati1976 am 17.12.2018, 21:09 Uhr

Ihr braucht professionelle Hilfe. Du übst psychische Druck auf deine Kinder aus,das kann nicht klappen.

Das dein Sohn nachts noch eine Windel braucht ist gar nicht so außergewöhnlich, viele Kinder in diesem Alter brauchen das noch. Frage mal euren Kinderarzt.


Deine Tochter hat auch noch Zeit,nimm den Druck raus.

Ich finde es schade wie du über deinen Sohn redest, das klingt für mich sehr abfällig.

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Zwei Seiten

Antwort von Ivdazo am 17.12.2018, 22:26 Uhr

Vorweg: ich verwende mal das Wort "Sauberkeitserziehung", um ein Wort zu wählen. Mir ist aber bewusst, dass verschiedene Menschen darunter verschiedene Konzepte meinen.

Hier sind zwei Seiten, die man in Überlegungen über das Thema bedenken könnte.

Wenn man ein Kind zur Sauberkeit erzieht, und es öfters mal aufs Klo/Töpfchen setzt/schickt, auch schon sehr früh, das vermeidet später wirklich mehrere Probleme. Das Kind wird dann keine Angst vor der Toilette haben (wie man es öfter liest), weil das Klo etwas selbstverständliches ist. Es wird auch weniger wund (da alles im Klo landet und das Kind weniger oder gar nicht in einer nassen/schmutzigen Windel herumrennen muss). Auch ist das sicherlich umweltfreundlicher und billiger, weniger Windeln zu verbrauchen.
Es kann auch schon früh merken, wie es die Blase und den Darm auf eigenen Wunsch entleeren kann, und das könnte dazu beitragen, dass das Kind früher trocken wird.

Schön und gut, aber das sollte auf gar keinen Fall unter Druck geschehen! Druck vernichtet/vermindert die ganzen positiven Effekte, und kann eine Menge Probleme verursachen. Schimpfen, Ermahnen, was auch immer (jedes Kind ist anders, bei verschiedenen Kindern ist die "Grenze" auch unterschiedlich), das kann im schlimmsten Fall ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. Meine Schwester und ich wurden auch beide gleich zur Sauberkeit erzogen, schon früh aufs Töpfchen geschickt etc. Meine Schwester war auch früh trocken, ich dagegen habe Verstopfung, seit ich 4 bin, also seit 27 Jahren, und es wurde nur durch mehrere Jahre Psychotherapie besser. Besser, nicht gut! Und alles nur, weil meine Oma (eine tolle und ganz liebe Oma) mich geschimpft hat, wenn ich in die Hose gemacht habe. Meine Mutter hat das alles auf körperliche Ursachen zurückgeführt, und ich durfte in meiner Kindheit monatelang in Kliniken verbringen auf der vergeblichen Suche nach Ursachen. Das nur als Beispiel, warum man Druck besser nicht verwenden sollte. Vielleicht bin ich ja nur eine Ausnahme, aber wer will schon im Nachhinein feststellen, dass sein Kind auch so eine Ausnahme ist?

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Re: Nasse Hosen und Körperhygiene

Antwort von Luna Sophie am 17.12.2018, 23:27 Uhr

Ich kann mich den Stimmen nur anschließen, die sagen, dass ihr (Eltern und Kind) Hilfe von außen braucht.
Es ist viel zu viel Druck bei diesem Thema entstanden. Ich denke, ihr habt mit eurem Sohn schon zu viel und zu lange geredet, vieles ausprobiert.
Ohne Hilfe von außen werdet ihr dieses Problem kaum lösen können.
Und ich bin mir sicher, euer Sohn macht das nicht freiwillig oder aus Faulheit, das hat sicher andere Gründe.
Auch wird euer Sohn irgendwann Probleme mit seinen Mitschülern bekommen. "Neben dem will ich nicht sitzen, der stinkt!" "Der macht noch in die Hose!" Vielleicht hat er ähnliches schon zu hören bekommen?

Bitte helft eurem Kind, in dem ihr euch allen Hilfe holt.
Und bitte gebt eurer Tochter Zeit, sie ist noch Klein. Niemand muss mit 3 oder 4 trocken sein.
Gerade Kinder bei denen zu früh, zu viel in diese Richtung gearbeitet wird, bekommen Probleme.

Ja, es gibt immer Kinder, die früh trocken sind, aber es gibt auch Kinder die mit 9 Monaten laufen, deshalb müssen das nicht alle können.
Auch gibt es kaum ein Thema, bei denen so viel "geschwindelt" wird, nicht alle Kinder sind trocken, auch wenn die Eltern es behaupten.

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Re: Nasse Hosen und Körperhygiene

Antwort von niccolleen am 18.12.2018, 8:49 Uhr

Geh bitte.

Meine Eltern haben auch diese Idee mit dem Toepfchentraining gehabt und wie sie sieht das aus? Das Topferl sogar im Auto fuer Ausfluege mitnehmen, ewig langes Rumsitzen auf dem Topferl, ueberallhin Wechselgewand mitnehmen, in der Nacht unnoetig aufwecken und aufs Klo fuehren, dauernd an Klogehen erinnern, und trocken ist man genau zur selben Zeit wie die Kinder heute, die ein Toepfchen noch nie ausserhalb eines Geschaefts gesehen haben!

lg
niki

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Re: Nasse Hosen und Körperhygiene

Antwort von cube am 18.12.2018, 9:14 Uhr

Ich finde, es ist eine feine Grenze zwischen reinem Konditionieren und das Interesse an Toilette/Töpfchen zu fördern.
Reines Konditionieren macht die Kinder nicht früher trocken - aber man meint halt schnell (gerade mit einigen Jahren Abstand), dass das Trocken-werden ganz sicher an dem "Training" gelegen hätte.
Schicken und immer wieder darauf hinweisen, dass Kind bitte da hinein machen soll kann eben auch als Druck erfahren werden.

Ich muss Ivadzo da auch leider zustimmen: meine Oma hat es auch ganz sicher nicht böse gemeint - und tatsächlich hat sie nicht geschimpft. Sie hat praktisch das Gegenteil gemacht: überschwängliches Loben, ständiges Fragen "ob es denn mit der Toilette gut klappt" um dann wieder in Lobeshymnen auszubrechen. Ich hatte das Gefühl, dass dies offenbar eine enorm wichtige Sache sein muss und im Prinzip gar keine Ruhe, mein "Geschäft" zu erledigen, weil Oma garantiert vor der Türe stand um mich zu "unterstützen". Und immer wieder "geh doch mal Pipi machen, du musst doch bestimmt". Ganz furchtbar. Und was ist daraus geworden? Ein Schulkind, für das WC so ein Stressfaktor war, das es am Besten vermieden wird, in der Schule zur Toilette zu gehen. Überhaupt irgendwo, wo andere Menschen sind. Zu Hause, alleine, das war ok. Und selbstverständlich habe ich - auch wenn dann gefragt wurde "aber warum bist du denn nicht zur Toilette gegangen??" oder später "warum ist denn deine Hose schon wieder nass" - nichts gesagt. Es war mir einfach nur peinlich und ein enormer Druck. Ab der Schulzeit kommt nämlich ganz unweigerlich der Druck, dass ein Schulkind doch sowas können müsste. Selbst ohne das es explizit gesagt wird - Schulkinder sind ja nicht doof. Sie sehen, dass andere Kinder damit kein Problem haben - automatisch hat man also dieses Problem ganz alleine und will sich garantiert nicht noch mehr zum Looser machen.

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Re: Nasse Hosen und Körperhygiene

Antwort von As am 18.12.2018, 15:31 Uhr

Tja, Niccolleen, auch wenn du mich quasi des Raumes verweist, möchte ich dir widersprechen.
Ich habe das Wort Konditionierung genutzt, weil es heutzutage (( mit einem negativen Beigeschmack) gern für das genutzt wird, was man früher "Sauberkeitserziehung" oder Töpfchentraining nannte.

Und nein, es stimmt nicht, dass die meisten Kinder zur selben Zeit trocken waren. Lies im einschlägigen Forum, da wimmelt es von Eltern, die langsam die Nase voll haben vom Windeln. Es ist keine kollektive Erinnerungslücke, dass es "früher" schneller ging. ( In der DDR hat man flächendeckend bis in die späten 70er Stoffwindeln gewaschen, schon deswegen waren Eltern daran interessiert, dass die Kinder schnell sauber waren. )

Ich habe nicht behauptet, dass man Kleinkinder am Topf festbinden müsste oder sie irgendwie unter Druck setzen müsste. Aus Pannen muss man auch kein Drama machen, wenn sie denn mal passieren. Also nix Stress. Erfolge bejubeln, naja.... Loben kann man aber schon, wenn es denn klappte. Positive Verstärkung wendet man ja auch sonst bei erwünschtem Verhalten an. Wechselklamotten einpacken ist nicht schlimmer, als ne Wechselwindel einzupacken.

Ich gehöre NICHT zu der Fraktion, für die gute Erziehung am Zeitpunkt des Sauberwerdens festzumachen ist. Es ist mir im Grunde schnuppe, ob fremde Kinder Windeln noch mit 6 brauchen. Ich finde es nur seltsam, dass ausgerechnet auf diesem Gebiet den Kindern so gar nichts zugetraut wird. Natürlich können sie durch Übung lernen, ihre Körperfunktionen zu kontrollieren. Natürlich sollte man dabei auch mit Augenmaß vorgehen.

Bei uns (und in meinem Umfeld) war das wirklich kein Riesenthema. Aber: Natürlich haben wir das Töpfchen mit uns rumgeschleppt, wenn abzusehen war, dass wir sehr lange unterwegs sein werden. Wir haben, bevor wir ins Bett gegangen sind, die Kinder nochmal aufs Töpfchen gesetzt. Sie sind oft gar nicht richtig wach geworden. Und das alles zog sich vielleicht ein halbes Jahr hin.

Beide waren stolz, als sie keine Windel mehr brauchten.

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Gibt es Studien zu

Antwort von emilie.d. am 18.12.2018, 16:41 Uhr

Kinder mit Töpfchentraining werden genauso schnell trocken wie ohne.

Mit Töpfchentraining erhöht man die Chancen, sich Miktionsstörungen / chronische Obstipation zu holen. Sehr prickelnd, wenn man erstmal an dem Punkt angelangt ist, insbesondere, wenn ein Kleinkind beginnt, Ausscheidungen zum Trotzen zu benutzen.

Ich kenne keinen einzigen KiA, der Töpfchentraining befürwortet. Gut finde ich das Experten-Forum hier zu dem Thema (Urotherapeuten-Team im Klinikum
Links der Weser in Bremen), da könnte die AP auch ihre Frage noch mal stellen.

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Re: Nasse Hosen und Körperhygiene

Antwort von niccolleen am 18.12.2018, 20:04 Uhr

Oje, das ist ein oesterreichischer Ausdruck. Es war mir nicht bewusst, dass man das auch woertlich nehmen kann. "Geh bitte" heisst so viel wie "Aber was".

"Es ist keine kollektive Erinnerungslücke, dass es "früher" schneller ging. ( In der DDR hat man flächendeckend bis in die späten 70er Stoffwindeln gewaschen, schon deswegen waren Eltern daran interessiert, dass die Kinder schnell sauber waren. "

Meine Mutter hat auch noch bei uns Stoffwindeln gehabt und gewaschen! Nicht DDR, sondern Oesterreich, aber vielleicht waren wir in den 70ern auch rueckstaendig. Bei meinem Bruder, geb. 77, dann allerdings nicht mehr.
Es ging frueher eben nicht schneller. Bei uns, und meine Familie hat auch auf einer Seite deutsche Wurzeln, musste man mit 2J trocken sein. Das sah dann genau so aus, wie ich dich vorher beschrieben habe. Das Topferl wurde mitgefuehrt, Wechselgewand war immer dabei, in der Nacht wurde man zum Klo gefuehrt, alle Kinderbetten hatten eine wasserundurchlaessige Schicht unter dem Leintuch, damit man in der Nacht schneller wechseln kann, man wurde erinnert und untertags hin und wieder aufs Topferl gesetzt,...
Aber man konnte auch da nichts falsch machen und noch viel weniger beschleunigen. Damals wie heute wurden Kinder im Schnitt mit 2 1/2 - 3J trocken, und bei den Grosseltern war es nicht anders und bei deren Grosseltern,... Auch wenn man in jeder Generation wieder die neuesten Erkenntnisse hat, die alles andere uebern Haufen werfen, und wenn man sich noch so oft diesbezueglich Lorbeeren aufsetzen moechte, werden Kinder noch immer mit 2 1/2 bis 3J trocken und es ist kein Verdienst der Eltern, sondern passiert genau wie es schon bei den Steinzeitmenschen geklappt hat.

lg
niki

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Re: Nasse Hosen und Körperhygiene

Antwort von As am 18.12.2018, 21:46 Uhr

Ich habe mich ehrlich gesagt noch nicht um Statistiken zum Thema bemüht. Wenn das mit dem Durchschnittsalter so stimmt, dann ist ja die Diskussion auch völlig überflüssig. In diesem Alter waren meine Kinder auch, als sie trocken waren.

Manchmal spielt einem ja auch die selektive Wahrnehmung einen Streich... gefühlt gibt es halt heute viel mehr Vier-und Fünfjährige mit Windeln, das Forum vermittelt den Eindruck, es wäre ein flächendeckendes Problem. Die "Filterblase" mal wieder. Naja, Eltern ohne Probleme schreiben da ja eher nicht.

Hab keine Lust zum Streiten. Es löst ja auch nicht das Problem der AP.
Schönen Abend noch

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Re: Nasse Hosen und Körperhygiene

Antwort von niccolleen am 19.12.2018, 9:16 Uhr

Ich streite auch nicht gern, aber ich tausche gern Erfahrungen und Wissen. :-)
Ja das mag natuerlich so sein.

Dir auch einen schoenen Tag!
lg
niki

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Re: Nasse Hosen und Körperhygiene

Antwort von lubasha am 19.12.2018, 10:27 Uhr

in meinem Bekantenkreis und in meiner Familie sind mehrere Kinder erst nach 8 zuverlässig trocken tags und nachts geworden.
ein Mädchen erst mit 13

dahinten war von psychischem Druck.. falscher Sauberkeitserziehung, verzögerter körperlicher Reife auf Grund vob Erkrankungen im Kleinkindalter.. alles dabei.

ich denke.. es ist wichtig dem Kind zu helfen das Gesicht zu bewahren
und wen es durch ein zu langes Pulover ist

und wirklich ruhig und behutsam mit dem Thems umgehen.

und Kinder verzeihen einander einiges an Gerüchen...
Solange es nicht durch die falsche Kleidung zu eindeutig ist... werden die Kinder weder ausgegrenzt noch gehänselt...

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Es lohnt sich wohl nicht mehr zu antworten

Antwort von Pebbie am 19.12.2018, 10:47 Uhr

Die richtigen Antworten waren wohl nicht dabei ;)

Der Sohn ist noch keine sieben Jahre alt, aber das Thema beschäftigt sie schon 7 Jahre ?!
Alles sehr seltsam, die Kinder tun mir beide leid, wenn so ein Druck aufgebaut wird bei einer Sache, die man gerade mit Druck wenig beeinflussen kann.

Mein Sohn war übrigens erst mit 9 Jahren nachts trocken. Wir haben es alle überlebt.

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Re: Nasse Hosen und Körperhygiene

Antwort von Schniesenase am 26.12.2018, 12:53 Uhr

Ich habe nicht alles gelesen, was andere geschrieben haben, aber bei dem, was Du schreibst, habe ich das Gefühl, dass Ihr Euch als Familie mit dem Thema Klo/Ausscheidungen in einem Teufelskreis befindet, der erst verlassen werden kann, wenn neuer Input von außen kommt. Das ist das Problem bei Teufelskreisen. Man ist Teil davon und kann aus eigener Kraft nicht raus. Der passende Impuls von außen ist nötig.

Auffallend finde ich, wie liebevoll und zugewandt Du eigentlich damit umgehen möchtest, aber nicht bemerkst, wie der psychische Druck auf die Kinder entsteht, den Du/Ihr unbeabsichtigt ausübt. Beispiele:

"Unser Sohn war mit 3 Jahren 1 Sommer lang tagsüber trocken. Dann machte er sich plötzlich wieder in die Hose. Wir haben fast alles versucht ohne Erfolg. Erst Anfang Jahr als er 6 wurde wurde das dann plötzlich besser und es hat ein paar Monate lang gut geklappt die Hosen waren meistens trocken. Seit August diesen Jahres ging das dann wieder los und hält bis jetzt an."

Beim Trockenwerden ist es wie mit vielen anderen Entwicklungen der Kinder: Es klappt schon mal, und dann klappt es wieder nicht. Es gibt rasante Fortschritte und auch heftige Rückschritte. Das ist normal. Entwicklung geht nicht graduell, sondern im Zickzack. Wenn er im Sommer (leicht bekleidet, oft unten ohne, wenn es warm ist) mit 3 schon mal gut trocken (und sauber?) war, heißt das nicht, dass von da an keine Winden mehr nötig gewesen wären. Dasselbe gilt für Eure Tochter. Mal klappt es, mal nicht, sie darf entscheiden, ob sie Windeln haben möchte oder nicht, sie muss sich dafür nicht erklären. Hier könnt Ihr die Kurve noch kriegen, beim Sohn hat sich in der Beziehung zu Euch in Bezug aufs Klogehen bereits eine Störung manifestiert. Man muss nicht "alles versuchen", einfach annehmen, wo sie gerade sind und kein großes Thema draus machen. Höschenwindeln lösen das Problem, weil sie wie Unterhosen verwendbar sind. Auch Euer Sohn kann sie anziehen. Es gibt sie in seiner Größe. Ehrlich gesagt, würde ich sogar noch weiter gehen und für bestimmte Anlässe darauf bestehen, dass er sie anzieht, denn ich würde die ewigen nassen Hosen nicht tolerieren wollen - einfach weil das sehr unschön ist, gegenüber Fremden, in der Wäsche stinkt es und macht viel mehr Wäsche. Da wäre meine persönliche Grenze erreicht. Nicht, weil er trocken und sauber werden soll, sondern weil es FÜR MICH eine Zumutung ist. Insofern wäre mein Hinweis, dass Ihr ihn unterstützt, indem er Windeln tragen darf, damit auch vor unangenehmen Situationen bewahrt, ansonsten aber ihm überlasst, wie er mit seinen Ausscheidungen umgeht. Vielleicht noch einmal die Apputztechnik zeigen.

Wenn er nachts noch einnässt, ist das ein Zeichen dafür, dass eine Entwicklungsverzögerung vorliegt. Hier fehlt ein Hormon, das nachts produziert wird, damit der Urin konzentrierter wird und so die Blase nicht so schnell voll. Man kann hier medikamentös helfen, wenn es nötig ist. Früher oder später klappt auch das von selbst.

"Ich habe das Gefühl je mehr wir auf das Thema eingehen desto schlimmer wird es, egal ob in negativer oder positiver Richtung. "
Du erkennst es selbst. Wenn Ihr das Thema ruhen lasst, kann er selbstbestimmt werden. Einziger Maßstab sind Eure eigenen Grenzen. Also Windeln an - und das ist FEIN SO, KEIN VORWURF, er darf frei von (Ab-Wertung)! Windeln tragen. So übergebt Ihr ihm die Kontrolle.

Insgesamt zeigt es doch, dass dieses Thema bei Euch ein Machtkampf geworden ist. Mit aller Macht will er bestimmen, selbst bestimmen, wenigstens hier selbstbestimmt sein. Das passiert Kindern manchmal, wenn sie sich gegenüber den Eltern als minderwertig, ohne Mitbestimmung, ohne genügend Selbstwirksamkeitserfahrungen sehen. Du kannst nur selbst beurteilen, wie stark Ihr Kontrolle über den Jungen ausübt. Wie viel Freirau hat er? Könnte was dran sein? Essen und Ausscheidungen sind die zwei Möglichkeiten für Kinder mit wenig Selbstbestimmungsrecht in der Familie, um sich demonstrativ gegen die Übermacht der Eltern abzugrenzen.

Bezüglich des Poabputzens: Wanne nur mit sauberem Po. Das wäre die Vorgabe für mich. Ansonsten badet nur die Schwester. Würde ich jetzt finden. Und ich würde mich auch bereit erklären, ihm noch ganz freundlich den Po abzuputzen, wenn er Bescheid sagt. Meine Tochter ist 7 und macht das seit ca. 1/2 Jahr selbst. Vorher mochte sie es auch noch nicht. Und auch heute fragt sie manchmal, ob ich das ausnahmsweise noch mal machen kann.

Zur Tochter:
"Dann haben wir versucht die Windel wegzulassen und es ging aber fast jedes Mal in die Hose. Nur wenn sie gerade Lust hatte, ist sie zur Toilette. Und natürlich genau immer dann wenn es ungünstig war (unterwegs!)"
Also Windel an und selbst bestimmen lassen. Es ist auch ein Unterschied, ob ich das Kind für gelungenes Pipi auf dem Klo überschwänglich lobe oder mich einfach mit ihm freue. Bei Euch habe ich das Gefühl, die Kinder müssen auf der Hut sein, schnelle Entwicklungsschritte zu machen (die bringen fast immer noch mal Rückschritte mit sich), weil Ihr sie dann sofort da abholt im Sinne von "Das kannst du jetzt ja, also fordern wir es auch ein." Das meint Ihr vielleicht gar nicht bewusst so, kann aber wirklich so rüberkommen.

Und daran hier sieht man, wie der Druck funktioniert:
"Wenn ich sie frage ob Sie lieber eine Unterhose anziehen möchte wie ein großes Mädchen oder lieber die Windel dann entscheidet sich für die Windel und sagt sie möchte Baby sein."
Implizit sagst Du ihr damit: "Ich hätte gern ein großes Mädchen, und du bist das nur, wenn du jetzt Unterhosen anziehst UND sie trocken bleiben." Das ist sehr viel Druck. Darauf reagiert die Kleine adequat damit, dass sie ihre Möglichkeiten richtig einschätzt und folgert, dass sie das nicht kann. Weil das aber mit Deiner Erwartungshaltung dann beschämend wäre, ENTSCHEIDET sie vorsichtshalber, noch ein Bany sein zu wollen. Ich finde das klassisch!

Lass igr die Windel, leg, das Thema für Dich ad acta, und freue Dich mit ihr, wenn sie Dich zur Teilnahme an kleinen Erfolgen einlädt, ganz ohne daraus neue Erwartungshaltungen zu generieren.

"Ich bin ja immer neidisch auf die Eltern die ihren Kindern keine Windeln mehr kaufen müssen. Dabei geht es mir weniger um das Geld als darum dass meine Kinder es eigentlich könnten und aber keinen Bock drauf haben weil es so ja bequemer ist.
Beim großen habe ich manchmal das Gefühl dass er die Windel nachts eigentlich gar nicht braucht und dann morgens wenn er aufwacht und eigentlich zur Toilette muss das Pipi einfach in die Windel laufen lässt.
Vielleicht sollte ich das mal eine Nacht lang kontrollieren wann die Windel voll wird."
Das sagt es eigentlich: Du findest, Deine Kinder sind nicht gut genug, was das anbetrifft. Du beneidest andere Eltern um ihre früher trockenen Kinder. Es ist nicht ihr, sondern Dein Thema. Klär das mal mit Dir selbst, es könnte Euch alle entlasten. Und das meine ich ganz freundlich; wir haben alle solche Themen. Sie behindern dann unsere Kinder in der Entwicklung und geben ihnen das Gefühl, minderwertig zu sein. Das ist nie gut.

Früher oder später WOLLEN sie trocken werden. So lange Druck ist, gehen sie in den Gegendruck, um ihre Selbstachtung zu erhalten. Erst wenn Du und Dein Mann den Druck wegnehmt, können sie "selbst wollen".

Das Thema verfolgt Euch seit 7 Jahren! Welch eine Belastung! Dann kappe doch mal die Kontrolleine, mit der Ihr es hinter Euch her zieht!

Ich würde das mit fachkundiger Hilfe tun.

Ein toller Buchtipp, der einen anderen Blick auf solche Situationen öffnet, ist Jesper Juul: "Das kompetente Kind". Dieses Buch nehme ich immer mal wieder vor, weil ich auch dazu neige, zu viel kontrollieren zu wollen. ;-)

Good Luck!

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Expertenforum "sauber werden"

Antwort von Schniesenase am 27.12.2018, 13:51 Uhr

Das fiel mir noch ein. Vielleicht schreibst Du da noch einmal und bekommst so noch Expertentipps?

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Re: Expertenforum "sauber werden"

Antwort von cube am 28.12.2018, 15:35 Uhr

Gib dir keine Mühe mehr - sie hat nicht mehr geantwortet, seid der erste erwähnt hat, dass sie wohl doch zu viel Druck machen oä. Und dazu hat sie bereits im Eingangspost eigentlich klar gemacht das Überlegungen in diese Richtung nicht erwünscht sind.
Gibt solche Forenmitglieder immer wieder: eine Frage stellen und sich nur gut beraten fühlen, wenn die Antworten kommen, die man hören wollte. Frage mich dann immer, warum diese Menschen überhaupt um die Meinung anderer bitten...

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Re: Nasse Hosen und Körperhygiene

Antwort von Bine_Joshi am 28.12.2018, 21:49 Uhr

Danke für die Konstruktiven Antworten.
Wahrscheinlich ist es wirklich so, dass unserer Erwartung zu groß ist und somit auch der Druck.
Eigentlich wissen wir das ja auch. Man braucht halt viel Geduld.
Wir werden uns das zu Herzen nehmen.
In den letzten Tagen ist die Hose trocken. Wir fokussieren das Thema nicht weiter und lassen es (wortwörtlich) laufen so wie es ist.

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Re: Nasse Hosen und Körperhygiene

Antwort von Bine_Joshi am 28.12.2018, 21:52 Uhr

@cube
Ich komme seit meiner Frage erst jetzt zum lesen da ich unter anderem mit meiner Tochter im Krankenhaus war... wie schnell man hier doch verurteilt wird...

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Re: Es lohnt sich wohl nicht mehr zu antworten

Antwort von Bine_Joshi am 28.12.2018, 21:54 Uhr

Tut mir Leid, es sind dann wohl fast 4 Jahre, verschreiben kann man sich auch mal.

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Re: Nasse Hosen und Körperhygiene

Antwort von Sterntaler-2016 am 02.02.2019, 23:18 Uhr

Naja ein bisschen recht hat sie schon...
Meinungen die dir nicht so gefallen werden gar nicht kommentiert.
Ich Frage mich eh wsrum man nicht mal auf die Idee kommt seinem Kind tagsüber eine Höschen Windel anzuziehen wenn er regelmäßig eingenässt nach Hause kommt! Erstens: wie muss er sich denn da fühlen mit der nassen Hose rum zu laufen umd zweitens riechen und sehen das doch die Mitschüler! Wird er da nicht auch schon gehänselt in der Schule?

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