1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von Maya81 am 26.03.2008, 10:17 Uhr

Mobbing in der 1. Klasse ?

Hallo ihr,

ich bin wirklich etwas verzweifelt und wende mich deswegen an euch, einfach um zu erfahren wie ihr handeln würdet und wie ihr das seht.

Mein Sohn ist am 14. März 8 geworden und in der 1. Klasse. Davor war er ein Jahr in der Vorschule, die ihm wirklich sehr viel gebracht hat. Die Lehrerin in der Vorschule war eine durch und durch liebe Frau, die auf jeden eingegangen ist. Mir ist klar, dass das bei nun 27 Kindern in der Klasse nicht mehr der Fall sein kann aber was bei meinem Sohn in der Klasse passiert, finde ich sehr zweifelhaft.
Zugegebenermaßen hatte er einen schlechten Start, warum auch immer. Wir waren im Umzugstress, sein Bruder hat sich auf den Weg gemacht und so kam es, dass Nico den Klassenclown machte, sich in den Pausen schlägerte, die Großen provozierte und einfach unaufmerksam war. Vielleicht war er aber auch einfach nur unterfordert. Er hatte in der Vorschule sehr viel gelernt und hat wohl erwartet, dass er in der schule sofort beginnen würde ganze Bücher zu lesen und Rechenaufgaben zu lösen, was natürlich nicht der fall war. Wie auch immer, ich hatte mit der Lehererin gesprochen und wir waren uns einig, dass man hier , auch ihm zuliebe, konsequent sein muss. Wir machten aus, dass sie mir jeden Tag in sein Merkheft "gut" oder "schlecht" reinschreiben würde, dass ich die Möglichkeit habe gezielt mit ihm über vorgefallenes zu reden oder ihn zu loben. Und siehe da, es klappte viel besser. Bis ich irgendwann nichts mehr im Merkheft vorfand. Die Lehrerin meines Sohnes sagte mir aber, dass es gut laufen würde, und sie mir aus Zeitmangel nichts mehr ins Merkheft schreiben würde. Sollte es jedoch wieder schlechter werden, würde sie mir das mitteilen.
Nun bracht ich vor den Ferien meinen Sohn in die Schule bis ins Klassenzimmer weil er Geburtstag hatte. Wegen dem Kuchen. Da meinte die liebe Lehrerin meines Sohnes (vor meinem Geburtstagskind, vor der ganzen Klasse und auch ein paar Müttern) das es seit dieser Woche wieder katastrophal wäre, Nico würde sich schlagen und nicht hören. Nico hatte mir davon natürlich nichts erzählt und stand wie vom Donner gerührt neben mir und fing auch an zu weinen. Die Superstrafe der Lehrerin war es ihn an diesem Tag vom Frühstück auszuschließen, dass ab und zu in der Klasse stattfindet. Fand ich scheiße aber natürlich wollte ich ihre Autorität nicht untergraben wenn sie ihm das angedroht hatte. Schon gar nicht während die ganze Klasse zuhört.
Als ich meinen Sohn allerdings vom Hort abholte, musste ich feststellen, dass er den gesamten Kuchen wieder mitgebracht hatte weil die Lehrerin seinen Geburtstag ausfallen ließ, weil er sich angeblich schlecht verhalten hatte und am Tag davor einem Jungen Knete in die Haare geschmiert hatte, so dass dieser zum friseur musste.
Ich habe lange mit meinem Sohn geredet und für mich hat sich rauskristallisiert, dass er nun Schwierigkeiten hat Anschluss zu finden, da diese Lehrerin ihn immer und immer wieder vor der Klasse blossstellt. Es wird schon gar nicht mehr gefragt, wer schuld ist und die anderen Kinder sind sich immer einig, Nico wars. z.B. das mit der Knete, kein Schwein hats gesehen, aber Nico wars. Dieser streitet das aber vehement ab und ich glaube ihm, denn er ist, wenn man ihn direkt anspricht, schon ehrlich und gibt Missetaten auch zu. Überhaupt kenne ich ihn so nicht. Er ist im grunde ein so liebes Kind, das sagt jede Mutter, ja klar, aber ein Kind kann in meinen Augen auch nicht böse sein. Natürlich macht es ihn jetzt aggressiv, dass viele nicht mehr mit ihm spielen wollen und anstatt ihn wieder einzugliedern und mit den Kindern zu reden, macht die Lehrerin sich zur Verbündeten und erniedrigt in vor der Klasse, indem sie ihn, und das war die absolute Härte, zuschauen lässt, wie an seinem Geburtstag, nur der Geburtstag eines anderen Mädchens gefeiert wird. Ich könnte sie umbringen.
Natürlich werde ich mit ihr reden. So geht es ja nicht. Ich habe mir auch überlegt, noch ganz andere Schritte einzuleiten, wie mit dem Rektor zu reden, aber ich will es meinem Kind zuliebe im Guten versuchen.
Was meint ihr dazu ?

Und danke an die, die soweit gelesen haben.

Liebe Grüße,

Maya

 
37 Antworten:

Re: Mobbing in der 1. Klasse ?

Antwort von paulita am 26.03.2008, 10:27 Uhr

Liebe Maya
Ihr müsst unbedingt miteinander reden, die Klassenlehrerin und Du! Was Du schreibst, das hört sich bedacht, abwägend, klug und liebevoll an. Insofern finde ich nicht, dass Du irgendwie überreagierst oder einfach sagst "mein Kind ist der tollste, basta". Und was Du beschreibst, das hört sich für mich schon so an, als würde die Lehrerin (unbewusst?) an einem Muster mitstricken, das Deinem Sohn nicht bekommt. Das Muster "Nico ist der aggressive Klassenclown". Dieses Muster müsst Ihr gemeinsam knacken. Alle, Du, die Lehrerin, Dein Sohn.
Ich finde, dass das nicht geht, den Jungen in erniedrigender oder missachtender Art zu bestrafen. Klar, Strafe muss sein. Wer anderen Knete in die Haare schmiert, der kann damit nicht durchkommen. Aber einen Geburtstag sang- und klanglos ausfallen lassen? Oder ihn vom essen ausschliessen? Ich meine, das geht gar nicht! Das provoziert nur Racheglüste, Frust, Traurigkeit, Resignation.

Also: rede mit der Lehrerin Tacheles. Sag ihr unbedingt, dass Du sie schätzt und ihre Autorität nicht in Frage stellen willst oder sie gar als 'Gegnerin' siehst. Sucht gemeinsam nach Lösungen. Und bleib auch an Deinem Sohn dran. Super, wenn er - trotz allem - ehrlich ist. Das ist so wertvoll.

Lg + alles Gute
Paula

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Re: Lieber Dreiergespräch...

Antwort von Mijou am 26.03.2008, 10:45 Uhr

Hallo,

ich finde, dass hier ein Gespräch mit der Lehrerin allein nicht mehr ausreicht. So wie Du sie beschreibst, ist sie schon zu verfahren in ihren negativen Reaktionsmustern. Es ist überhaupt keine besondere Maßnahme, den Rektor mit einzubeziehen, sondern in solchen Fällen durchaus üblich! Man kann einfach ein Dreiergespräch (Eltern, Lehrerin, Rektor) vereinbaren. Dazu wendet man sich zuerst (!) an den Rektor und macht einen Termin aus. Der sagt dann der Lehrerin Bescheid, sie kommt auch hinzu. Diese Reihenfolge ist wichtig, damit die Lehrerin das Ganze nicht mit einer unfreundlichen Reaktion zu boykottieren versucht.

Wichtig wäre bei diesem Gespräch, dass Dein Mann auch mitkommt. Es ist psychologisch sehr oft so, dass man in so einer Situation als Paar mehr respektiert wird als allein als "Einzelkämpfer". Auch haben Männer oft einen beruhigenden und entspannenden Einfluss auf die Situation. Es ist nicht selten ganz erstaunlich zu sehen, wie zahm und sachlich eine Lehrerin plötzlich wird, wenn auch der Vater dabei ist.

Ich würde jetzt handeln, bevor die Situation noch mehr eskaliert. Dein Sohn hat jetzt schon einen Sündenbock-Stempel, den er kaum noch los wird. Der Rektor als unbeteiligter und übergeordneter Dritter ist jetzt sehr wichtig, damit die Lehrerin wieder Distanz zu ihren eigenen Gefühlsmustern bekommt. Dieses "Supervising" kann die Dinge wieder objektivieren und auch der Lehrerin zu neuen Ansätzen verhelfen!

Grüßle,

Mimi

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Re: Mobbing in der 1. Klasse ?

Antwort von mini99 am 26.03.2008, 10:47 Uhr

Hallo!
Schließe mich meiner Vorrednerin an. Du mußt eine Lösung gemeinsam mit der Lehrerin und deinem Sohn finden. Was ich aber echt nicht in Ordnung fand ist, dass sein Geburtstag ignoriert wurde und sogar der Kuchen abgelehnt, dass ist ein absolut unakzeptables Verhalter der Lehrerin, darauf würde ich sie jedenfalls auch ansprechen.

LG
Traude

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@mijou/supervision

Antwort von paulita am 26.03.2008, 11:16 Uhr

ich finde im prinzip deinen vorschlag ok. aber ich würde zugleich davor warnen: der direktor einer schule ist gegenüber "seinen" lehrern/lehrerinnen sicher kein geeigneter supervisor. die lehrerin wird eher verängstigt, verärgert, bockig sein. denn ein schulleiter ist ihr direkter vorgesetzter, ihr chef eben - und kein unbeteiligter, sachlicher dritter. das kann also auch nach hinten losgehen ("die mutter von soundso hat mir nun das auch noch eingebrockt, das ich den stress mit dem rektor am hals habe").
lg
paula

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??? (Sorry lang)

Antwort von Nathalie B. am 26.03.2008, 18:16 Uhr

Hallo,

Ganz viele Emotionen kommen einem beim Lesen Deines Postings.

Zum einem: Hut ab!, daß Du vor der Klasse die Lehrerin nicht bloßgestellt hast, denn diese Art Deinen Sohn vor der ganzen Klasse an ausgerechnet seinem Geburtstag bloßzustellen, ist pädagogisch gesehen eine Katastrophe, und ich spreche nicht mal von der menschlichen Seite. Ich hätte in dieser Situation Schwierigkeiten gehabt, meinen Mund zu halten und wäre wahrscheinlich direkt zum SChulleiter gegangen.

Zweitens: die Lehrerin hat sich nicht an Eure Abmachung gehalten, Dich schriftlich an den Tagen davor (es soll doch die ganze Woche so schlecht gelaufen sein!?) darüber zu informieren.

Drittens: ich glaube, es ist dringend erforderlich, daß Du mit Sohn und Mann (das stimmt schon mit der beruhigenden Wirkung) einen Termin mit der Lehrerin habt, bei dem alle Karten auf dem Tisch gelegt werden:
+ in jeder Streitsituation in der dein Sohn involviert sein soll, sollte jeder involvierte sein Version erzählen dürfen, das ist doch das A und O jeder Hort und Kiga-Erzieherin.
+ die schriftliche Benachrichtigung sollte zeitnah erfolgen und nicht erst nach 4-5 Tagen.
+ Um die "Verfahrenheit zu ändern" (Sorry mein deutsch lässt mich manchmal im Stich :-(), sollte sie Deinen Sohn eine Zeitlang nicht mehr vor den anderen bestrafen sondern ihn separat in der Pause ansprechen, "unter Ausschluß der anderen".
+ Letzendlich finde ich auch sehr wichtig, daß er sein Geburtstagsfrühstück wiederholen darf, und daß Ihr zusammen einen neuen Termin machen sollt.

Wohlbemerkt: ich bin nicht dafür, auch zum Geburtstag jedem Mist des Geburtstagskindes durchgehen zu lassen (wir hatten eine solche Situation zu Hause vor 3 Wochen, in der ich meinen Sohn in sein Zimmer schicken musste, es waren allerdings keine Gäste da zu diesem Zeitpunkt), aber in diesem Fall ging es nicht um eine Missetat, die soeben geschehen war, sondern um eine schlechte laufenden Situation.

Ich wünsche Euch viel Erfolg, und hoffe, daß es besser wird. Wenn das Gespräch nichts bringt würde ich schon den Schulleiter ansprechen.

LG
Nat

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Re: ??? (Sorry lang)

Antwort von Maya81 am 26.03.2008, 19:01 Uhr

Wirklich, ich hatte erhebliche Schwierigkeiten da ruhig zu bleiben und als ich draußen war, während ich meinen Sohn zurücklassen musste, sind mir auch die Tränen gekommmen. Zum einen vor Wut, zum anderen weil ich das so mies fand an seinem Geburtstag, wo sie die ganze Woche Zeit hatte mich zu informieren. Wo sie sogar dieses doofe Merkheft in der Hand hatte, weil ich ihr zum Thema Geburtstag was reingeschrieben hatte. Man könnte meinen, es wäre Absicht gewesen ... Aber mal abgesehen davon, ist dieses Verhalten tatsächlich zum Kotzen und ich werde dafür sorgen, dass nichts dergleichen mehr passiert.

Danke für Eure lieben Tips und Antworten....

LG, Maya

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Re: ??? (Sorry lang)

Antwort von Nathalie B. am 26.03.2008, 20:42 Uhr

Hallo nochmal,

es ist wirklich einfach grausam, wenn Du jetzt schreibst, daß die Lehrerin schon Deine Nachricht wegen Geburtstag hatte.

Es ist fast schon soweit, daß ich an Deiner Stelle, sofort zur Schulleitung gehen würde, sollte das Gespräch mit ihr nichts ändern.

Ich bin immer für ruhige Gespräche und versuche mit der einen Person ein problem zu lösen, aber wenn Du sagst, daß sie schon wusste, daß er seinen Geburtstag feiern wollte, dann finde ich das unverzeihlich.

Ich weiß nicht, was die anderen Leserinnen dazu schreiben werden, aber es hört sich wirklich nach Mobbing, und ich würde alles tun, um meinem Sohn aus der Patsche zu helfen.

Ich würde mich freuen, wenn Du nochmal nach dem Gespräch mit der Lehrerin darüber postet.

LG
Nat

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Re: Mobbing in der 1. Klasse ?

Antwort von 1611motte am 26.03.2008, 21:33 Uhr

Hallo,

ich habe wirklich Gänsehaut bekommen als ich Deinen Beitrag belesen habe. Wenn der Geburtstag eines Kindes ignoriert wird, sogar der Kuchen abgelehnt wird, da habe ich keine Worte.Versuche alles zu mobilisieren was geht, Schulleitung, Elternrat. Wer weiß ob Du alleine weiter kommt. Den Tipp deinen Mann mitzunehmen finde ich super, die sind da immer rationaler.

Was mich an der Sache total aufregt, wie kann eine Lehrerin keine zeit haben jeweils immer ein Wort "gut oder schlecht" in ein kleines Heft zu schreiben. Das begreiff ich nicht.

Liebe Grüße alles Gute und lass den Kopf nicht hängen

Kathrin

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Re: Mobbing in der 1. Klasse ?

Antwort von Hofi2 am 27.03.2008, 6:29 Uhr

Ich denke auch, die Lehrerin hat für sich beschlossen, daß dein Sohn ein Störenfried ist und für alles verantwortlich, was in der Klasse schief geht.
Ich würde zum Rektor der Schule gehen und versuchen, ihn in eine andere Klasse zu bringen. Mit der Lehrerin hätte ich Bauchschmerzen, mein Kind da jeden Tag hinzugeben.
Sowas nennt sich Pädagoge, der Hammer.
Übrigens: ich hätte nicht so ruhig bleiben können. Respekt!
Nicole

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Re: Mobbing in der 1. Klasse ?

Antwort von Pemmaus am 27.03.2008, 10:19 Uhr

Es tut mir sehr leid, was dein Sohn da erfahren musste. Ich glaube, ich hätte mir die Tränen da auch nicht verkneifen können.

Leider glaube ich nicht, dass du bei der Lehrerin weiterkommst, da sie deinen Sohn als Sündenbock sieht. Sie hat ihre neutrale Position schon längst aufgegeben. Ich denke, dass du zuerst an den Elternrat herantreten solltest. Auch, weil man noch mal eine anderen Meinung aus der Sicht derer Kinder bekommt. Gibt es beispielsweise bei uns in der Klasse ein derartiges Problem (ich bin Elternsprecher), lasse ich mir die Situation aus der Sicht meiner Tochter schildern (natürlich nicht offensichtlich). Danach trete ich an die Lehrerin heran. Es ist anders wenn ich mit ihr spreche, als wenn das die betroffenen Eltern machen, aus den Gründen, die du selbst schon genannt hast (das die meisten Eltern ihr Kind als Engel sehen). Ich bitte die Lehrerin dann, ein klärendes Gespräch mit den Eltern zu suchen.

Ich halte diesen Weg für sinnvoll, da

1. die Lehrerin gezeigt bekommt, dass du oder ihr an den Problem dran seid
2. dass du ein Auge auch auf ihr Verhalten hast und
3. sie nicht gleich vom Direx einen auf den Deckel bekommt.
4. weil das klärende Gespräch von ihr ausgeht.

Wenn sie sich nicht an dich/euch wendet, würde ich allerdings auch gleich den Direktor als Ansprechpartner sehen und so, wie oben schon beschrieben mit ihm einen Termin machen, zu dem er dann die Lehrerin dazuholt.

Wenn das alles nichts bringt, würde ich sogar über einen Klassenwechsel nachdenken.

LG und starke Nerven
Pem

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Hm, mal wieder Lehrerinnensicht

Antwort von KH am 27.03.2008, 10:21 Uhr

Fühle mich an ein Kind in meiner Klasse erinnert. Ich hatte immer den Eindruck, dass er solche Dinge anstellt, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Man redet hinterher über das Vorgefallene, der "Übeltäter" steht im Mittelpunkt und hat, was er will - meine Aufmerksamkeit. Soweit so gut oder vielmehr schlecht. Das Problem sind immer die anderen Kinder (und deren Eltern) da kann man als Lehrkraft fast nicht gegensteuern. Mein Klasse (oder einige daraus) haben, wenn irgendwas passiert ist, immer sofort gesagt: "Der A. war es." Wenn ein Kind stolperte und fiel, dann hat es der A. geschubst. Teilweise bestärkt von den Eltern: "Ja der A. der war ja schon im Kindergarten so schlimm." Was meint ihr, was da Unterrichtszeit draufgeht um solche Konflikte tagtäglich zu lösen. Thema Kuchen. Ist es in der Klasse üblich, dass zum Geburtstag Kuchen mitgebracht wird? Wusste die Lehrerin vorab davon? Oder war es eine Überraschung? Dann kann es durchaus mal vorkommen, dass für das Kuchenessen im Alltagsgeschäft keine Zeit ist und es schlichtweg "vergessen" wird, abhängig davon, wie Geburtstage in der Klasse gefeiert werden. In meiner Klasse ist auch schon mal passiert, dass wir den Geburtstag eines Kindes nicht feiern konnten, weil an dem Tag echt die Hölle in der Schule los war, einige Kollegen krank und Doppelführungen bzw. Vertretungen. Wir haben dann natürlich am nächsten Tag nachgefeiert, weil der Geburtstagskreis ein fest eingeführtes Ritual in der Klasse war. Aber aus solchen Gründen habe ich auch immer gesagt auf Elternabenden, bitte nichts mitgeben. Wir haben ein zwei-Mal im Jahr eine gemeinsame Feier, zu der dann jeder etwas mitbringt. Ich würde unbedingt noch einmal ein ruhiges Gespräch mit der Lehrkraft suchen und auch darauf hinweisen, dass es DICH verletzt, wenn dein Kuchen nicht gegessen wird (sofern Kuchen in der Klasse üblich sind). Ein alter pädagogischer Leitsatz: Ein Kind, das Probleme macht, hat Probleme. Welche Probleme hat denn dein Kind? wie kommt es außerhalb der Schule mit Gleichaltrigen aus? Probleme lassen sich nur gemeinsam lösen und nicht mit einsitigen Schuldzuweisungen ("die Lehrerin hat für sich beschlossen"), eventuell unter Einbeziehung von Fachleuten (Psychologen, Erzeihungsberatungsstelle). Auch einfach ein Wechsel in eine andere Klasse bringt wenig m.E.: Der Ruf wird ihm voraus- bz.w nacheilen, die Kinder sehen sich ja auf dem Pausehof und auch Lehrer reden untereinander. Vielleicht hat dein Sohn ja auch schon innerhalb der Schule einen Ruf. Außerdem ist auch das in eine andere Klasse geben nicht so einfach, da die Klassen oft nach bestimmten Gesichtspunkten zusammengesetzt sind. Ohne Gespräche geht es nicht - und ohne Fachleute wohl auch nicht.

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Wie kann eine Lehrerin keine Zeit haben...?

Antwort von KH am 27.03.2008, 10:32 Uhr

Wenn das Kind ihr das Heft zum Beispiel nicht unaufgefodert vorlegt oder auch nach Aufforderung ewig braucht. Weil ich nicht nur ein Kind habe sondern 27 oder mehr. Wobei ich persönlich die Variante gut - schlecht nicht gut finde. V.a. wenn "schlecht" dasteht. Ist auch nciht motivierend für ein Kind, dann lieber den genauen Vorfall beschreiben. Ich habe auch schon erlebt, dass Kinder meine "schlechten" Hinweise verschwinden ließen, ausgerissen, Heft verloren/vergessen. Da helfen auch nur Gespräche weiter. Hat die Lehrkraft was aufgeschrieben oder nicht?

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Gebe zu, ich habe dein Psoting nicht aufmerksam genug gelesen.

Antwort von KH am 27.03.2008, 11:30 Uhr

Habe glatt überlesen, dass der Geburtstag des anderen Mädchens gefeiert wurde. Wobei ich ganz ehrlich sagen muss, wenn ein Kind einem anderen Kind Knete in die Haare schmiert, dann würde ich seinen Geburtstag auch nicht mehr feiern wollen in der Klasse. Und ich denke mal bei Knete ist der Verursacher eindeutig festzustellen. Und ehrlich, ich habe noch kein Kind erlebt, weder eigene noch in der Klasse, die sowas zugeben. Es waren immer die anderen oder niemand. Vielleicht ist dein Sohn ja die rühmliche ausnahme. Vielleicht war ja auch die Frage falsch gestellt, vielleicht muss man nicht Fragen: "Hast du die Knete reingeschmiert?" Sondern "hast du das Kind an den Haaren gezogen?" "Hast du da Knete in der Hand gehabt?" Aber auch bei "Augenzeugen" muss man da sehr vorsichtig sein. Ich frage oft nach, wo das Kind gestanden hat, als es das angeblich gesehen hat oder lasse die Szenen nachspielen und komme dann drauf, dass es gar nicht so gewesen sein kann. Kennst du das Eisbergmodell von Konflikten? Zu sehen ist immer nur die Spitze des Eisbergs. Die Spitze des Eisbergs sind jetzt die Vorfälle am Geburtstag deines Sohnes, über die du /zu Recht) schockiert bist. Aber das Ganze hat eine lange Vorgeschichte, die viel umfangreicher ist. Du kannst jetzt die Spitze abschlagen, aber damit löst du nicht das Problem, das geht tiefer. Wieso ist es seit einiger Zeit wieder schlechter in der Schule? Warum eskaliert die Situation gerade am Geburtstag? Ich glaube auch nicht, dass da der Elternvertreter helfen kann, denn dein Sohn hat ein echtes Problem mit seinen Klassenkameraden bzw. sie mit ihm. Wenn ich als Lehrkraft übrigens zu meinem Rektor gehe und ihm die Vorfälle in der Klasse mit einem bestimmten Kind schildere und sage, dass die Klassenkameraden das jeweils gesehen haben, dann steht der Rektor auf meiner Seite und nicht auf Seite der Eltern (außer es beschweren sich immer wieder Eltern über mich, dass ich ungerecht sei). Wir Lehrer sind aber auch nur Menschen, selbst wenn wir ausgebildete Pädagogen sind und zeigt mir den, der noch nie einen Fehler gemacht hat. Und es gibt Kinder, bei denen wir echt an unsere Grenzen stoßen bei allem Guten Willen. Meine lange Erfahrung ist: wenn das Gespräch mit den Eltern klappt, dann sind/werden auch die Probleme mit den Kindern nicht zu groß. Drum kann ich nur immer wieder zum konstruktiven Gespräch ermutigen, nicht zum angriff. nachfragen, was war denn eigentlich genau los und nicht "wieso haben sie das gemacht?" Theoretisch einfach, aber nur theoretisch.

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Re: Hm, mal wieder Lehrerinnensicht

Antwort von Maya81 am 27.03.2008, 11:38 Uhr

Ich will nicht ausschließen, dass mein Sohn sich anfangs so daneben benommen und den Klassenclown gemacht hat, um Aufmerksamkeit zu bekommen, denn immerhin war er diese Aufmerksamkeit aus der Vorschule gewohnt. Da waren nämlich anstatt 27 Kinder nur 12 Kinder in der Klasse und die Lehrerin sehr bemüht jedem gerecht zu werden. Mir ist klar, dass das nun nicht mehr geht aber mein Sohn war sicherlich enttäuscht darüber.

Thema Kuchen:
Es ist üblich zum Geburtstag etwas mitzubringen und ich hatte das auch mit der Lehrerin vorher übers Merkheft abgeklärt. Da fand sie das mit dem Kuchen noch toll und auch der Tag war ok, da es eh der letzte Schultag war. Und immerhin war das schon Mitte der Woche, da hatte er sich ja angeblich schon schlecht verhalten.

Im Grunde ist es mir wurscht ob jemand meinen Kuchen isst, vor allem ob sie ihn isst oder nicht aber wenn das auf Kosten meines Kindes geht, dass gefälligst einen schönen Geburtstag haben soll, dann find ich das nicht mehr lustig.

Von vergessen kann gar keine Rede sein und von zu viel Stress auch nicht, denn der Geburtstag einer Mitschülerin wurde gefeiert. Ich hab null Verständnis, echt.

Es ist nicht so, dass ich die Lehrerin von Anfang an beknackt fand, obwohl ich tatsächlich am Anfang ein ungutes Gefühl hatte. Nach dem ersten Gespräch war ich sogar sehr erleichtert und guter Dinge. Wir hatten eine für mich plausible und gute Lösungsmöglichkeit gefunden und es klappte ja auch toll. Ich bin auch dafür, dass es bei Vergehen eine Strafe gibt, aber solche Methoden find ich fast noch schlimmer als mit dem Lineal auf die Finger zu bekommen.
LG, Maya

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Re: Wie kann eine Lehrerin keine Zeit haben...?

Antwort von Maya81 am 27.03.2008, 11:39 Uhr

Der Punkt ist aber doch, dass es sehr gut geklappt hat, dass es ihm auch gut getan hat.
Warum also plötzlich nicht mehr ?

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Re: Gebe zu, ich habe dein Psoting nicht aufmerksam genug gelesen.

Antwort von Maya81 am 27.03.2008, 11:47 Uhr

Ich kenn meinen Sohn schon ein paar Jahre und ich glaub, ich kann ganz gut einschätzen ob er lügt oder nicht.
Ich habe auch mit seiner Horterzieherin geredet und diese glaubt ihm auch. Im Normalfall gibt er es nämlich wirklich immer zu.
Das Komische ist ja , dass die Sache mit dem Knet im Religionsunterricht passierte, dem Lehrer gesagt hatte das aber niemand. Erst später als sie wieder bei der Klassenlehrerin waren, habens dann angeblich mehrere gesehen gehabt. Ich denke, die Kinder wissen sehr genau an wen sie sich wenden müssen ...

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Knete in den Haaren?

Antwort von Amparito am 27.03.2008, 17:02 Uhr

"Wobei ich ganz ehrlich sagen muss, wenn ein Kind einem anderen Kind Knete in die Haare schmiert, dann würde ich seinen Geburtstag auch nicht mehr feiern wollen in der Klasse."

Hallo -- helft mir mal!! "Knete in die Haare schmiert"... hm, was könnte das heißen? Knete ist mir nur noch als Synonym für Geld ein Begriff. Aber die Sprache wandelt sich ja -- möglicherweise geht dieser Wandel auch schon mal an mir vorbei... Scheint mir fast der Fall zu sein. Könnte es sein, dass "jemandem Knete in die Haare schmieren" neudeutsch bedeutet "jemanden mit dem Messer attackieren" oder vielleicht "jemanden bis zur Bewusstlosigkeit würgen"?

Falls Knete in die Haare schmieren, Knete in die Haare schmieren heisst, dann –da werden mir alle guten Grundschullehrerinnen und alle vernünftigen Eltern beipflichten- kann das durchaus vorkommen unter normalen Kindern. Selbst unter Freunden. Nicht schön so was, aber kein Grund für einen Erwachsenen ein Kind zu verletzen.

Gruß
Amparo

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Ich schließe mich vollkommen an Nathalies Posting an

Antwort von tinai am 27.03.2008, 17:47 Uhr

das scheint mri auch die beste Vorgehensweise.

Außerdem würde ich wohl meinen Sohn jetzt wieder öfter bis zur Klasse bringen (machen vermutlich eh viele Eltern, zumindest in der Klasse meines Sohnes, so dass es nicht peinlich ist), einfach um etwas "mitzubekommen".

Wenn sich die Lehrerin einen Übeltäter aussucht nach dem Motto "der wirds schon gewesen sein", dann geht das einfach nicht!

Packt es an.

Grüße und viel Erfolg.

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@kh

Antwort von Nathalie B. am 27.03.2008, 22:41 Uhr

also was soll die Frage über mangelnde Zeit?

Mein Sohn ist zwar ein guter Schüler, ihm besonders und einem anderen Mitschüler fehlen aber immer ein starkes Selbstbewußtsein (mein Mann und ich arbeiten auch daran). Unser Lehrer nimmt sich aber einfach die Zeit für einfache und nicht so einfache Schüler. Ich kann mich schon vorstellen, daß es manchmal nicht einfach ist, aber in Mayas Fall wußte die Lehrerin aus Maya81s Eintrag am Vortag, daß der junge seinen Geburtstag zum Frühstück feiern wollte. Sie hatte immer die Möglichkeit, Maya81 am Vorabend anzurufen und darüber zu sprechen. Es gab viele Möglichkeiten diese Situation zu vermeiden.. Nur wollte die lehrein das überhaupt?


LG
Nat

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Okay, dann bin ich weder eine gute Grundschullehrerin

Antwort von KH am 28.03.2008, 13:13 Uhr

noch eine vernünftige Mutter: ich kann mir nämlich das Knete in die Haare schmieren (Knete=Plastilin) im Schulalter nicht mehr vorstellen. Da muss Absicht dahinter stecken. So einfach stelle ich mir das nämlich nicht vor - schon gar nicht im Unterricht. Außer wie gesagt, ein Kind hat Knete an den Fingern und zieht ein anderes an den Haaren. Wobei ich mit vielen Kindern schon geknetet habe, an den Fingern war das im Regelfall keine Knete, wohl waren sie z.b. fettig, aber da ging es doch wohl um was anderes, wenn das andere Kind zum Friseur musste.

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Okay, wenn das im RU war, dann ist es in der Tat seltsam.

Antwort von KH am 28.03.2008, 13:28 Uhr

Ich bin bislang davon ausgegangen, dass es mehr oder weniger im Beisein der Klassenlehrerin geschah. Da würde ich schon auch ein paar Fragen mehr stellen. Hat die KLassenlehrerin mit dem Religionslehrer gesprochen? Haben die Kinder im RU geknetet? Hatte dein Sohn überhaupt Knete dabei? Aber es läuft wirklich darauf hinaus, dass es ohne ein Gespräch nicht geht. Hat dein sohn denn gesehen, ob es ein anderes Kind war? Hätte er es überhaupt tun können, sprich: saß er in der Nähe? Tausend Fragen.

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Vielleicht eben, weil es die ganze Zeit gut geklappt hat.

Antwort von KH am 28.03.2008, 13:33 Uhr

Dann wird man nachlässiger, denn es gibt ja wie gesagt noch andere Kinder in der Klasse. Außerdem neigen wir Lehrer dazu, das negative Verhalten festzuhalten und aufzuschreiben und nicht das normale, positive - aus ökonomischen Gründen. Oder meinst du mit der Frage, warum es nicht mehr geklappt hat bei deinem Sohn? Wenn es nur die Woche vor den Ferien war, lag es vielleicht ganz einfach daran. Viele Kinder sind kurz vor den Ferien ausgewechselt, einfach ferienreif. Im übrigen sind auch wir Lehrer dann manchmal einfach ungeduldiger und ebenfalls ferienreif. Vielleicht ist es ja nach den Ferien besser? Auf beiden Seiten.

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Re: Okay, dann bin ich weder eine gute Grundschullehrerin

Antwort von oeli_bene am 28.03.2008, 13:40 Uhr

Ich eile Dir einmal zu Hilfe. Knete in den Haaren passiert nicht so einfach und, mit Verlaub, sollte in der Schule auch nicht passieren. Bei einem 4-jährigen, ok, kann passieren, aber natürlich wird er dafür bestraft. Meinem 6-jährigen würde ich ganz gewaltig etwas erzählen und schon gar nicht erwarten, dass er so etwas in der Schule macht (zu Hause gemeinsam mit dem 4-jährigen ist was anderes).

Aber ich glaube, Mayas Punkt ist, dass die Lehrerin es nicht gesehen hat und ihn auf die Aussage der anderen Kinder hin bestraft hat - übertrieben oder nicht ist ne andere Frage. Das ist nicht ok, aber vielleicht sollte Maya erstmal die Lehrerin fragen, wie es denn war. Vielleicht kam ja die Religionslehrerin zur Klassenlehrerin und hat "gepetzt". Bei Kinderaussagen - ob meine oder andere - wäre ich immer skeptisch und in dubio pro reo.

LG,
oeli_bene

p.s. ich finde die Strafe (keine Geburtstagsfeier) übrigens nicht per se unverhältnismäßig. Knete in den Haaren finde ich jetzt nicht sooo schlimm, wenn sich das Kind (zumindest halbwegs ernsthaft) entschuldigt. Bei Schlagen/Treten/ins Gesicht spucken fände ich das aber schon ok. Dann muss man den Übeltäter nicht auch noch feiern.

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@nathalieb.

Antwort von kh am 28.03.2008, 13:50 Uhr

Offenbar hast du, wie ich es auch öfter mache, nicht alle Postings aufmerksam gelesen. Meine Frage bezieht sich auf 1611mottes Posting. Ich habe vor dem Absenden leider nicht registriert, dass es so weit nach unten rutschen würde, sonst hätte ich das dazu geschrieben. Ich wollte darlegen, dass es vielleicht nicht daran lag, dass sich die Lehrkraft keine Zeit genommen hätte, sondern dass sie das Heft gar nicht zu Gesicht bekommen hat. (Und da spreche ich aus Erfahrung) Ich zeichne darum Elternnachrichten IMMER ab und lasse es mir auch durch Elternunterschrift bestätigen, dass sie meine Infos bekommen haben. Kinder sind nämlich schon in der ersten Klasse sehr erfinderisch bzw. vergesslich. Inzwischen kenne ich auch mehr Details der Geschichte und es scheint mir manches auf ein Fehlverhalten der Lehrerin hinzudeuten, aber ich finde es nach vor nicht okay immer gleich auf die Lehrer zu schimpfen ohne die beteiligten Personen zu kennen. Und wir wissen wirklich nicht, was die Lehrerin wollte, da hast du recht. ICH unterstelle ihr, dass sie über den gleichen Berufsethos verfügt wie ich und eigentlich alle Kollegen, die ich kenne. Damit schließe ich nicht aus, dass nicht jeder mal Fehler macht. Mir sind auch schon Bemerkungen rausgerutscht, die ich nicht so gemeint habe, wie sie verstanden werden konnten und auch leider verstanden wurden. Wo Menschen sind, kommt es halt zu Missverständnissen. Dann muss man drüber reden und die aus der Welt schaffen und nicht sagen, ich bekomme eine Gänsehaut, dahin würde ich mein Kind auch nicht schicken wollen.

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Re: Okay, dann bin ich weder eine gute Grundschullehrerin

Antwort von KH am 28.03.2008, 14:18 Uhr

Für mich hat sich die ganze Geschichte ja erst mosaikartig zusammengesetzt. Oeli_bene beschreibt meine Sicht ganz gut. In meiner Wertigkeit ist schlagen, treten, spucken auch schlimmer als Knete in den Haaren. Aber ich würde halt, wenn ich mir sicher bin, dass das Kind es gemacht hat (was ja hier doch zweifelhaft scheint, ob die Lehrkraft sich dessen sicher sein kann), das Kind nicht noch feiern wollen. Entschuldigung wäre da auch die erste Voraussetzung. Bloß, wenn er es nicht war, wird er sich kaum entschuldigen. Das erinnert mich etwas an die mittelalterlichen Hexenprozesse: Gestand man eine Hexe zu sein, wurde man getötet, um die Seele zu retten (nach entsprechender Reue), gestand man aber nicht, wurde das als Erschwernis der Schuld angesehen und man wurde erst recht getötet. Vielleicht ist mayas Sohn inzwischen tatsächlich in der Klasse in so einem Dilemma: Egal was er tut, es ist immer falsch. Für mich geht es auch um wesentlich mehr als nur die Sache mit der Knete. Aber ich glaube ncht, dass sich das Dilemma mit einem Gewaltakt beseitigen läßt. Gewaltakt ist jetzt für mich das Herziehen über die Lehrkraft, oder ein Klassenwechsel oder das Einschalten des Rektors, um sich über die Lehrkraft zu beschweren. Das verhärtet nur noch mehr. Vielleicht hilft es ja, die Lehrerin wieder um die tägliche Rückmeldung über das Verhalten zu bitten.
Nachtrag: Es ist ganz normal, dass sich Kinder in einem anderen Umfeld anders gebärden als zu Haus. D.H. wenn Maya ihren Sohn als lieb kennt, streite ich nicht ab, dass er das zu Hause auch ist. Es kann aber dennoch sein, dass er in der Schule ein kleiner "Teufel" ist - ist halt ein anderes Umfeld. Häufiger kenne ich die andere Variante: Dass Eltern sich über ihre Kinder beschweren und sagen, zu Hause hören sie nicht auf mich, und ich das aus schulischer Sicht nicht bestätigen kann, da sind sie dann lammfromm. Ich denka auf alle Fälle auch, dass da noch einmal ein Gespräch einfach zur Klärung der Fakten nötig ist: Was war überhaupt los?

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Re: @nathalieb.

Antwort von 1611motte am 28.03.2008, 17:42 Uhr

Hallo,

vielleicht sollten auch Lehrer mal aufmerksam lesen. Ich habe nie geschrieben, das ich meinen Sohn dorthin nicht schicken würde, Beim lesen stellte ich mir einfach meinen Sohn vor, der freudestrahlend mit Kuchen in die Schule kommt und dann diese Ablehnng erlebt. Wenn man sich ein Kind vorstellt, das in froher Erwartung zur Schule geht (vielleicht auch mal betüddelt werden will und nicht nur abgestempelt) und das dieses Kind dann so abgelehnt wird, ich denke da kann man schon Gänsehaut bekommen.
Mein Sohn wäre am Boden zerstört und unglücklich gewesen, und ich behaupte einfach das wäre jedem Kind so gegangen.

Nochmal zur Zeit, ja Lehrer haben zum Teil 27 Kinder. Aber es wird sicherlich nicht 27 Problemkinder in einer Klasse geben.Kann man da nicht mal,grade auch wenn die Eltern sich kümmern, etwas mnehr drauf achten. Sonst wird sich immer beschwert, Eltern zeigen nur Desinteresse, Elern vernächlässigen die Erziehung, Erziehung wird der Schule überlassen, Eltern kümmern sich nicht. Kümmert sich eine Mutter ist es auch nicht richtig oder sie bekommt kein Feedback.

Jetzt noch ein unpopulärer Vergleich - ich will wirklich nicht alle Lehrer abstempeln, wir haben zum Glück eine super Lehrerin - was würde diese Lehrerin denn in der freien Wirtschaft machen. Ich habe keine Zeit - soetwas gibt es dort nicht, dann müssen halt Überstunden gemacht werden. Und ich denke auf ein Kind zuzugehen, sich ein Heft geben zu lassen, ein Wort Wort reinschreiben dauert sicherlich nicht länger als 5 Minuten.


Liebe Grüße Kathrin

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Nein, zur Strafe einen Geburtstag…

Antwort von Amparito am 28.03.2008, 19:03 Uhr

…nicht zu feiern bzw. ein Kind an seinem Geburtstag auch noch zu demütigen, ist absolut indiskutabel. Tut mir Leid, aber das grenzt für mich an schwarze Pädagogik. Da gibt es immer jede Menge an geeigneten Alternativen zur „Maßregelung“.

Der eigene Geburtstag ist für die meisten Menschen ein sehr sensibler Tag. An diesem Tag ist man ja als Mensch überhaupt erst in Erscheinung getreten. Für Kinder ist der Geburtstag der „eigene Tag“, der ganz stark mit dem eigenen Ich verbunden wird. Wann steht man sonst schon mal im Mittelpunkt und genau an diesem Tag findet man Beachtung, da zeigt es sich, ob man wertgeschätzt wird, oder nicht. Zumindest hat es jedes Kind verdient sich an diesem Tag der Illusion hingeben zu dürfen, dass es gemocht wird.

Deshalb ist gerade bei einem Kind mit Problemen so eine Strafe absolut kontraproduktiv und -ich würde sogar sagen- unmenschlich.

Gruß Amparo

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Re: Okay, dann bin ich weder eine gute Grundschullehrerin

Antwort von Maya81 am 29.03.2008, 9:29 Uhr

Also, in meinen Augen gibt es ganz einfach unzählige Möglichkeiten wie Knete in die Haare kommt... Das müsste man gerade als Grundschullehrerin wissen.
Ich habe mit der Mutter des Kindes telefoniert (und das habe ich im übrigen von mir aus getan) und wie es war, warum es war steht gar nicht zur Debatte. Die Frau hat darüber gelacht.
Tatsache ist ganz einfach, dass die trafe total unangemessen war, aus Gründen die schon einige aufgezählt haben. Weil ein jedes Kind es verdient, einen tollen Geburtstag zu haben und ich glaube kaum, dass irgendeine Mutter von solch einer Strafe angetan wäre.

Tatsache ist auch, dass das mit der Knete ja am Vortag passiert war. Hätte sie da diese Strafe schon geplant gehabt, hätte sie mir das ja an Nicos Geburtstag morgens mitteilen können. Dann hätte ich ihr meine Meinung dazu gleich gesagt. Und außerdem gehe ich davon aus, dass sie mit den anderen Kindern zusammen beschlossen hat, Nicos Geburtstag nicht zu feiern weil sie in ihrer Notiz (und da konnte man dann plötzlich eine ganze Seite verfassen) davon gesprochen hatte, dass "wir" keine Lust mehr hatten, den Geburtstag zu feiern. Wurde dann also abgestimmt über die Strafe meines Sohnes? Wie kann man Kinder überhaupt mit in die Strafenfindung einbinden? Einer Lehrerin muss doch klar sein, dass sie damit Gemeinheiten von beiden Seiten nur noch schürt....

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Re: Okay, dann bin ich weder eine gute Grundschullehrerin

Antwort von Amparito am 29.03.2008, 11:58 Uhr

Hallo Maya,

du bist, glaube ich, schon auf einem guten Weg und dass andere so denken und vorgehen würden wie du, wurde ja schon in zahlreichen recht emphatischen Postings bestätigt. Ausnahmen gibt es immer, aber eben Ausnahmen.

Mein Sohn gehört in seinem Kindergarten zu den unauffälligen, beliebten Kindern (es ist im Übrigen immer leicht ein unproblematisches Kind zu mögen -- ein guter Pädagoge unterstützt gerade die etwas schwierigern positiv in ihrer Entwicklung). Jedenfalls ist mein Kleiner wesentlich kleiner und leichter als seine Altersgenossen, von daher wäre er eher ein „Opfertyp“. Er ist auch tatsächlich schon mal von einem Mädchen vom Klettergerüst gestoßen worden. Ich bin furchtbar erschrocken und fand es gut und richtig, dass sich das Mädchen bei meinem Sohn entschuldigen musste. Zuhause habe ich dann mit ihm geredet und dabei hat sich herausgestellt, dass er von seinen Freunden ausgewählt wurde um „die Mädchen zu besiegen“. Also es gibt unter Kindern selten eine „Schandtat“ ohne dass eine Provokation vorausging, auch das sollte man als guter Pädagoge wissen und berücksichtigen.

Dass die Mutter des „Kneteopfers“, den Vorfall wohl so bewertet, wie er zu bewerten ist, war ja doch auch eher zu erwarten, trotzdem freue ich mich für euch. Wobei ja nicht raus ist, ob dein Sohn der Übeltäter war. Ist ja auch ziemlich egal, verhörähnliche Maßnahmen, wie sie hier ja auch vorgeschlagen wurden, halte ich einfach nur für albern.

Generell: gegen eine wirklich schlechte Lehrerin sollte man tatsächlich vorgehen, im Zweifelsfall auch mit härteren Mitteln, man ist da nicht machtlos. Hätten meine Eltern vor ca. 30 Jahren nicht NUR das Gespräch mit meiner Lehrerin gesucht um einen Vorfall zu klären, wäre vielleicht sehr vielen Kindern so einiges erspart worden. Verurteilt und vom Schuldienst suspendiert wurde diese Lehrerin so erst gut 20 Jahre später. Wenn ich mir vorstelle, wie viele Kinder da noch leiden mussten... da hätte sich ein bisschen mehr Zivilcourage auf jeden Fall gelohnt.

Liebe Grüße

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Re: @motte

Antwort von momworking am 31.03.2008, 16:31 Uhr

Hallo,
du schriebst:
Zitat:"Und ich denke auf ein Kind zuzugehen, sich ein Heft geben zu lassen, ein Wort Wort reinschreiben dauert sicherlich nicht länger als 5 Minuten"
Jepp, das ist so. Und jetzt bitte multipliziere diese 5 Minuten mit 27 Kindern.
Na? Was gemerkt?
Der eine will was ins Heft geschrieben haben, der nächste kann sein Arbeitsblatt nicht mehr finden und will ein Neues, der dritte möchte unbedingt jetztsofortaufderStelle seine Schere wieder haben, die er gaaaaaaaaaaanz bestimmt eben noch im Ranzen hatte und der vierte fragt zum 15.Mal in einer Stunde ob er mal "Pipi darf"...
Ach ja, und quasi "nebenbei" sollen die Zwerge noch Rechnen und Schreiben lernen...

Und zm Thema Überstunden: Wenn ich als Lehrerin länger bleiben würde und den Schüler da behielte, um z.B. noch etwas nachzutragen oder nachzuarbeiten, na, wie würde das genannt? Richtig: Nachsitzen. Ein sehr, sehr unpopuläres Mittel hierzulande... Und unpraktikabel, denn glaubst du, die Busse bspw. warten auf einen Schüler, dem ich noch was ins Heft eintragen muss?

Beste Grüße aus der Realität,
Annette

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Gefälligst? Der Apfel...

Antwort von momworking am 31.03.2008, 16:40 Uhr

...fällt nicht weit vom Stamm.

Zitat: "Im Grunde ist es mir wurscht ob jemand meinen Kuchen isst, vor allem ob sie ihn isst oder nicht aber wenn das auf Kosten meines Kindes geht, dass gefälligst einen schönen Geburtstag haben soll, dann find ich das nicht mehr lustig."

Deine Wortwahl in diesem Posting lässt tief blicken.

Dein Kind soll "GEFÄLLIGST" einen schönen Geburtstag haben? Sag mal, wer bist du denn?
Vielleicht sollte er sich "GEFÄLLIGST" mal ordentlich benehmen oder entsprechende Hilfen in Anspruch nehmen (sonderpädagogische Fördermaßnahmen z.B.) wenn er das nicht kann.

Die Lehrerin deines Sohnes findet das bestimmt auch nicht mehr lustig.
Andere Kinder bekommen auch Geschwister und ticken nicht aus.
Andere Kinder haben auch Knete in der Hand und schmieren sie nicht in die Haare der Mitschüler.
Andere Kinder sind auch zu 27igst in einer Klasse und beißen sich durch.

Wenn dein Sohn in so großen Lerngruppen nicht klarkommt, dann wirst du über kurz oder lang über Alternativen nachdenken müssen. Das ist aber NICHT die Schuld der Lehrerin. Sondern dafür ist das selektive Schulsystem in unserem Lande verantwortlich, was aber eine ganz andere Sache ist.

Beste Grüße,
Annette

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Re: Gefälligst? Der Apfel...

Antwort von Maya81 am 01.04.2008, 13:02 Uhr

Oho, ich hab ein Wort benutzt, dass dir sauer aufgestossen ist. Du solltest die Postings aufmerksamer lesen als dich an einem Wort aufzuhängen.
Sicherlich hat mein Sohn wie jedes andere Kind schon Mist gemacht, sicherlich hatte er auch einen relativ schlechten Start, was im Übrigen auch jedem Kind passieren kann und er hat es trotzdem nicht verdient nun so behandelt zu werden.

Vor allem finde ich, dass keine Mutter das Recht hat so hochnäsig zu tun, denn unerwartete Probleme können auf alle von uns zukommen. Das hast du offensichtlich vergessen.

Und nochmal für dich: Ich und nicht nur ich, glaube gar nicht, dass er das mit dem Knet war. Irgendein Lehrer hat das gar nicht gesehen.

Es geht hier auch keineswegs darum, was mein Sohn nun war und was nicht, es geht hier darum, dass die Strafe unangemessen war, ganz einfach. Und ich glaube ganz einfach, dass würde jede Mutter so sehen, wenn es um den Geburtstag ihres Kindes geht.

Maya

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Hallo Annette,...

Antwort von Amparito am 01.04.2008, 13:50 Uhr

...man könnte natürlich fragen, wer DU bist, hier jemanden so anzugreifen. Aber dein Problem ist sicher nicht das das Posting auf das du so überreagiert hast...

Wenn das HIER allerdings schon solche Blüten treibt, solltest DU vielleicht langsam Hilfe in Anspruch zu nehmen, um deine Emotionen wieder ein wenig ins Gleichgewicht zu bringen.

Gefälligst
Amparo

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Re: @motte

Antwort von 1611motte am 01.04.2008, 14:08 Uhr

Hallo Annette,

ich denke schon das ich in der realitaät lebe. Es handelt es hier um ein ganz normales Kind in einer ganz normalen klasse. Ich glaube nicht, das von der Lehrerin verlangt hat bei 27 Kindern irgendwelche bemerkungen zu machen. Das hat auch nichts mit 135 Überstundenminuten zu tun. Es geht um eine Vereinbarung mit einer Mutter.

Für mich heißt hier bei einer Lehrerin das Zauberwort Motivation. Bist du Lehrerin und oder Mutter?

Wie hättest Du reagiert wenn man dein Kind sio vor den Kopf gestoßen hätte?

Liebe Grüße aus der Realität

Kathrin

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Re: Gefälligst? Der Apfel...

Antwort von momworking am 01.04.2008, 17:53 Uhr

Ach so, es ging nur darum deine Wahrnehmung der Begebenheit unreflektiert und ohne Nachfragen als ungerecht zu bestätigen.
Sorry, falsch verstanden.
Ich bin im Übrigen nicht hochnäsig sondern fatalistisch, was unser Regelschulsystem anbelangt. Ist vielleicht falsch rüber gekommen.
Beste Grüße,
Annette

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???

Antwort von momworking am 01.04.2008, 17:54 Uhr

?

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Re: ???

Antwort von Amparito am 01.04.2008, 19:35 Uhr

Also nochmals zum besseren Verständnis:
In eigenen Angelegenheiten sehr sensibel zu reagieren, Verständnis von anderen zu erwarten und sich darüber aufzuregen, dass es Leute gibt, die das eigene Unglück nicht nachvollziehen können, ist ja schon soweit okay – keine Frage. Aber gleichzeitig auf jemanden einzuhacken, der selbst eben in einer anderen recht unglücklichen Situation ist...
???

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