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Geschrieben von Annika06 am 10.04.2014, 9:13 Uhr

Meine Tochter die Petzliese

Bräuchte mal euren Rat. Meine Tochter kannte bei Schuleintritt niemanden aus ihrer Klasse, versteht sich aber inzwischen mit allen 16 Kindern gut und hat inzwischen auch mehrere Freundinnen gefunden . 4-5 Mädchen kann man davon schon auch als echt gute Freundinnen bezeichnen. Jetzt ist es aber so dass meine Tochter wohl die Angewohnheit hat "Aufpasserin" zu spielen und Regelmissachtungen etc. der Lehrerin oder Pausenaufsicht zu petzen. Sie erzählt mir das immer und es ist jetzt schon 2-3 mal vorgekommen dass sie eine ihrer Freundinnen verpetzt hat.
Vielleicht mach ich mir zu viele Sorgen aber jetzt habe ich die Befürchtung dass sich ihre neuen Freundinnen irgendwann von ihr abwenden wenn sie so weitermacht.
Im Kiga war das nie ein großes Thema zumindest hab ich nichts davon mitbekommen und bei privaten Freundinnen war die eine oft genauso wie die andere.
Würdet ihr euch da jetzt einmischen und ihr das erklären oder würdet ihr sie einfach mal machen lassen und ihre eigenen Erfahrungen sammeln? Sie ist momentan der festen Überzeugung dass sie alles richtig macht, weil die Schulregeln nun mal befolgt werden müssen....
Bei den Vorfällen handelt es sich allerdings um relativ harmlose Regelmissachtungen ... einmal sind ihre Freundinnen absichtlich weiter im Matsch mit den Schuhen rumgetrampelt obwohl die Lehrerin das nicht wollte und einmal sind sie über die Pausenhofgrenzen gerannt (der Pausenhof ist in Bereiche eingeteilt für die jeweiligen Klassenstufen)
Ich hab mir überlegt dass ich ihr vielleicht sage dass ich gut finde dass sie bei dem Blödsinn nicht mitmacht. Dass sie aber nicht die Aufpasserin ihrer Freundinnen sein muss/soll und Freundinnen auch mal ein Geheimnis haben dürfen und dass es eben wichtig ist als Freundinnen zusammen zu halten. Und dass ich ihr halt noch sage , dass sie sich schon an die Lehrerin wenden kann wenn ihre Freundinnen was gefährliches machen bzw. sie Angst um ihre Freundinnen hat und das sie auch der Lehrerin auf Fragen antworten kann (z.B. wenn sie sie sucht weil sie sich versteckt haben...) aber dass sie halt nicht von sich aus petzen soll.
Oder würdet ihr euch da wie gesagt einfach raushalten und sie selber ihre Erfahrung machen lassen?
Ich hab halt wie gesagt nur einfach die Angst / Befürchtung dass sie irgendwann sonst alleine da steht weil sie auch in den Augen der andren Mädls eine Spaßbremse bzw. Petzliese ist und mit ihren Klassenkameradinnen hat sie ja wie gesagt immerhin mindestens noch 3 weitere gemeinsame Jahre vor sich.

 
6 Antworten:

Re: Meine Tochter die "Petzliese"

Antwort von Silke11 am 10.04.2014, 10:24 Uhr

Da würde ich ihr schon sagen, dass das Petzen ist und sie das sein lassen soll. Ich habe meinem Sohn gesagt, dass er sich nur an die Lehrer wenden soll, wenn er sich nicht anders zu helfen weiß, weil er angegangen oder geärgert wird. Das sei dann kein Petzen. Du kannst ihr außerdem sagen, dass es Aufgabe der Lehrer ist, auf die Einhaltung der von ihnen aufgestellten Regeln zu achten und nicht ihre.

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Re: Meine Tochter die "Petzliese"

Antwort von gemref76 am 10.04.2014, 10:25 Uhr

Was reagieren die Lehrkräfte auf das Petzen?
Bei uns an der Schule ist die Regel, es darf nur gepetzt werden, wenn einer anderen schadet. Sprich, wenn jemand kloppt, klaut, zerstört oder ähnliches.
Bei solchen Kleinigkeiten werden die Kinder von den Lehrkräften weggeschickt, sie sollen das selber klären.
Für Streitfälle gibt es aber bei uns in der Klasse einmal die Woche Klassenrat. Jeder der ein Problem mit einem anderen hat, kann einen Zettel in einen Kasten schmeißen. Das Problem wird dann in der Klasse besprochen und gemeinsam nach einer Lösung gesucht.

An deiner Stelle würde ich es genauso machen wie du es beschrieben hast: Ihr erklären, dass sie nur in Gefahrensituationen "petzen" soll, sonst nicht. Ansonsten muss sie ihre Erfahrung selber machen.

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Re: Meine Tochter die "Petzliese"

Antwort von Annika06 am 10.04.2014, 14:35 Uhr

Die Lehrerin bzw. die Aufsichtskraft muss diese Info dankend angenommen haben. Den in beiden Fällen wurde sie nicht irgendwie darauf aufmerksam gemacht, dass das petzen nicht okay ist. Bis zu dem Zeitpunkt als sie mir das erzählt hat, war sie sogar fast ein wenig , wie soll ich es nennen, "stolz" darauf . Es hat ihr also keiner das Gefühl gegeben, dass es falsch war zu petzen. Die zwei Mädchen müssen wohl auch die Schulwand dann mit dem Dreck beschmutzt haben und schon auch Ärger bekommen haben. Wer sie allerdings verpetzt hat haben sie wohl gar nicht mitbekommen.

Ich hab mit ihr jetzt nochmal drüber geredet und ihr auch gesagt sie soll einfach auch mal drüber nachdenken ob sie das toll finden würde wenn sie mal Blödsinn macht (und das wird sicher mal vorkommen) dass dann Mädl A & B zur Lehrerin rennen und das verraten.

Ich hoffe sie hat es kapiert und sie braucht nicht erst eine "echte " Negativerfahrung, denn die Klasse ist mit 16 Kindern sehr klein und was ich so mitbekomme auch eine tolle Gemeinschaft. Jetzt ist sie toll integriert und wenn sie da mal wg. sowas ausgegrenzt wird, wäre das sicher eine sch... Erfahrung.

Die Klasse nimmt jetzt dann auch an einem Projekt "Faustlos" teil, da geht es u.a. um Gefühle, Soziale Kompetenz usw. . Vielleicht kommt da dieses Thema ja auch mal zur Sprache.

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Re: Meine Tochter die "Petzliese"

Antwort von clarence am 11.04.2014, 9:14 Uhr

Also ich würde ihr das schon erklären, dass ihr Verhalten nicht okay ist und dass es sein kann, dass ihre Freundinnen bald mal nichts mehr von ihr wissen wollen.
Wenn sie dann weiterhin diese Petzerei nicht aufhört, dann würde ich sie lassen und ihre eigenen Erfahrungen machen lassen.
Alles Gute!

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Re: Ich würde eingreifen...

Antwort von Bonnie am 11.04.2014, 13:12 Uhr

Hallo,

vielleicht hilft es zunächst mal zu fragen, woher sie das hat. Es ist nur eine Idee, aber: Seid auch Ihr vielleicht übergenau in Sachen Regeln und schnell zur Hand mit der Verurteilung anderer Menschen? Manchmal muss man sich da ein bisschen an die eigene Nase fassen, weil man das gar nicht so merkt... Vielleicht werden Prinzipien und wie man Dinge "richtig" macht (wohingegen Nachbarn, Freunde, Verwandte vieles "falsch" machen) bei Euch recht hoch gehängt? Vielleicht müsst auch ihr etwas entspannter werden und toleranter mit Anderen umgehen?

Auch sonst würde durchaus eingreifen. Klar lernt Deine Tochter auch aus schlechten Erfahrungen, aber bis dahin ist sie vielleicht schon unbeliebt. Ich würde ihr erklären, dass es schlecht ankommt, wenn man ständig die Aufpasserin für Andere spielt. Und dass es Aufgabe der Lehrerinnen - und nicht ihre Aufgabe - ist, die Kinder zu ermahnen. Vielleicht entlastet es sie auch, wenn sie das nicht mehr selbst tun muss und sich "zuständig" fühlt. Das Problem kleiner "Aufpasser" ist ja auch, dass sie so sehr mit den Fehlern Anderer beschäftigt sind, dass sie die eigenen nicht sehen. Und das wirkt auf Andere nicht ganz zu Unrecht unsympathisch.

LG

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Regelbewusstsein

Antwort von Geisterfinger am 16.04.2014, 11:29 Uhr

Mei SOhn hatte auch soone Phase. Er war schon immer sehr regelbewusst und als er in eine neue Kita kam, hat er sich dort an die Regeln gehalten. Wenn jemand dann was anderes gemacht hat, hat ihn das sehr durcheinander gebracht. Wenn er sich dann an die Erzieherin wendete, dann war das eher ein sich Rückversichern, so nach dem Motto: "ich dachte immer man dürfte es nicht und nun macht XY das, darf man und ich das denn nun oder nicht?". Glücklicher Weise hat es ihm nie jemand übel genommen und auch die Erzieherin hat es als Sicherheitsbedürfnis seinerseits gewertet. Inzwischen ist er lockerer geworden und kann eher mal selbst entscheiden, welche Regel man mal brechen darf. War für uns auch ein komisches Gefühl, ihn quasi zum Regelnbrechen zu ermutigen. Denn wenn jemand ihn ägerte und nicht aufhört und wir sagten, er solle den mal anschreien, dann war er echt in ner Zwisckmühle, weil man ja nicht schreien sollte.Ich vermute deine Tochter erträgt es vielleicht einfach nicht, dass die anderen eine Regel misachten. oder sie will ihre Freundinnen vor Strafe/Ärger bewaren.

Im Sinne der Erhaltung der Freundschaft würde ich deine Tochter schon ermutigen, lieber die Kinder drauf hin zu weisen als es der Lehrerin zu sagen. Aber auch bei denen soll sie ja nicht als Spielverderber da stehen. Ich glaube grundsätzlich kann es nicht schaden, dass Kinder auch Regeln in Frage stellen und sie sich erklären lassen oder sich selbst fragen, ob denn nun "was Schlimmes" passiert, wenn man eine Regel mal nicht befolgt. Gleichzeitig schätze ich dieses Regelbewusstsein meines SOhnes. ich kann mich auf ihn verlassen. Bei unserem Kleinen weiß ich nie, ob er nicht einfach doch alleine irgendwohin geht, auch wenn ich es ihm verboten habe

Hinterfrage die Motivation deiner Tochter und versuche mit ihr gemeinsam einen Weg zu finden, wie sie ihrem inneren Kampf und den Freundinnen gerecht werden kann. Erkläre ihr, wie die Freundinnen ihre Hinweise vielleicht aufnehmen könnten.

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