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Geschrieben von mabr am 27.01.2009, 13:32 Uhr

meine Plaudertasche :)

Mein Sohn ist seit Geburt an ein sehr lebhaftes Kind. An allem interessiert und sprachlich sehr versiert. Er spricht von in der Früh bis am Abend ohne Pause! Es ist sehr sehr anstrengend mit so einer Plaudertasche :) Er interessiert sich für die Nachrichten, Geschichte, schaut am liebsten Dokumentationen...

und dann kam die Schule!

Im Kindergarten konnten sie spielen und Kind sein. Leider habe ich es versäumt ihn auf die Schule vorzubereiten, aber ich wollte ihn damals nicht zwingen. Viele Tränen sind geronnen, weil er keine Striche oder seinen Namen schreiben konnte. Und er musste daraufhin in den Förderunterricht. Er hat schnell aufgeholt. Aber nach wie vor redet er sehr viel (seiner Lehrerin zu viel) und konzentriert sich vor lauter Plaudern nicht auf das Wesentliche z. B. seiner Aufgabe. oder Rechnen langweilt ihn und dadurch macht er viele "Schlampigkeitsfehler". Es wird nun überlegt ihn die Klasse wiederholen zu lassen, da sein Verhalten auffällig ist.

Und irgendwie stecke ich in einem Gewissenskonflikt, einerseits muss ich mich der Schule fügen und andererseits finde ich mein Kind total in Ordnung wie er ist. Er soll sagen was er denkt und wenn er Fragen hat, dann soll er fragen. Man kann doch keinem den Mund verbieten?!

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
würde mich sehr auf eine Antwort freuen

 
5 Antworten:

kenn ich doch irgendwoher...

Antwort von Drachenlady am 27.01.2009, 14:20 Uhr

unsere tochter, jetzt 7 1/2 jahre jung und in der ersten klasse, ist genauso. sehr lebhaft, fragt was sie wissen will, hat für alles und jedes einen spruch parat und vorallem sagt sie was sie denkt.

es ist das, was ich ihr beigebracht habe... klar zu formulieren, was sie möchte, und was sie nicht möchte, für ihre meinung einzustehen, aber auch notfalls einen kompromiss einzugehen. denn ich bin von anfang an der meinung gewesen, dass ein kind, sobald es reden kann, durchaus ein recht hat die meinung zu äußern.

der kindergarten sah das anders. die fähigkeit eine meinung frei zu formulieren hat ein kind von 4 jahren einfach nicht zu haben. es wurde gleich gesetzt mit starrsinnigkeit und aufmüpfigkeit. entsprechend musste man da "pädagogisch gegensteuern".

innerhalb der nächsten 3 jahre hat man es dann fertigbekommen, dass unsere tochter ihre persönlichkeit als solches verloren hat und o-ton sagte: "ich weiß gar nicht mehr, wer ich bin und wie ich sein soll."

mit der einschulung gingen diese identitätsprobleme natürlich weiter. mittlerweile ist das selbstwertgefühl auf null gesunken, der ehrgeiz etwas schaffen zu wollen auf null gesunken, sie weiß nicht mehr, wann sie was sagen darf und wann nicht. sie läßt sich alles gefallen und wenn es noch so ungerecht ist. bevor sie selber zwischen falsch und richtig entscheidet, läßt sie lieber alles über sich ergehen. das ganze nennt man dann jetzt auch "verhaltensauffällig".

damit ist sie absolut unglücklich. ungeachtet dieses hintergrundes steht jetzt auch zu debatte, ob sie die schule wechselt (förderschule oder integrativ) oder aber sie wiederholt die 1. klasse.

es interessiert niemanden ob wir unsere kinder so in ordnung finden, wie sie sind. aber ich steh dazu und kämpfe weiter für meine kurze.

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Re: meine Plaudertasche :)

Antwort von Daja am 27.01.2009, 15:39 Uhr

Hallo!

Du schreibst:"Er soll sagen was er denkt und wenn er Fragen hat, dann soll er fragen. Man kann doch keinem den Mund verbieten?"

Klar, soll er fragen und sagen, was er denkt. Aber nicht in jeder Situation ist das angebracht. So wie Du Dein Kind beschreibst, redet er, während er arbeiten sollte, ständig vor sich hin. Stell Dir vor 25 Kinder in einer Klasse zeigen so ein Verhalten. Schrecklich, oder? Keiner kann sich mehr konzentrieren und ein Antworten auf einzelne Fragen wäre auch nicht mehr möglich.

Schulpflichtige Kinder müssen lernen, sich auch einmal zurückzunehmen und ihre Aufgaben zu erledigen. Während man rechnet, muss man nicht vor sich hin murmeln. Das ist störend und hat nichts mit einem interessierten und sprachlich begabten Kind zu tun. Ich fände so ein Verhalten auch höchst merkwürdig. Wenn er dabei dann auch noch einen Haufen Fehler einbaut, scheint er sich auch einfach nicht genug zu konzentrieren.

Das hat nichts damit zu tun, dass Dein Sohn als Persönlichkeit nicht an sich völlig in Ordnung ist. Sein Verhalten und seine Unkonzentriertheit scheinen das Problem zu sein.

Viele Grüße
Daja

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Re: meine Plaudertasche :)

Antwort von yaiza am 27.01.2009, 18:14 Uhr

Hm, ist durch die "einseitige" Beschreibung der Mutter (nicht falsch verstehen) schwierig zu beurteilen. Auch die von Drachenlady beschriebene Situation klingt so beschrieben dramatisch. Aber ich stimme Daja zu, es müsste unterschieden werden, inwiefern Eure Kinder auffällig sein sollen. Es ist auf jeden Fall gut kritisch, aufmerksam, neugierig und weltoffen zu sein, aber wenn hinterfragt wird, warum rot = rot ist oder der Stuhl Stuhl heisst, dann wirds albern. Nun weiss ich ja nicht, was genau die Pädagogen bemängeln, aber wenn du mal einen Psychologen, oder auch nur den KiA zu Rate ziehst, einfahc um eine andere Meinung zu haben, dann wäre klar, ob es einfach die Schule und ihre Richtung ist, oder ob evtl etwas dran ist. Schliesslich müssen unsere Kinder, abgesehen von kontrovers diskutierten Debatten, auch in der Lage sein, einmal für ein Examen das zu lernen, was gefordert wird, für einen Chef, das zu arbeiten, was erwartet wird und. Man muss halt ein gutes Mittelding finden, es ist gar nicht so einfach, um seine Kinder für die heutige Gesellschaft zu erziehen.
lg britt

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Re: meine Plaudertasche :)

Antwort von Onlinchen am 27.01.2009, 22:25 Uhr

Ich habe auch eine Plaudertasche - ohne Punkt und Komma wird gesprochen, selbst im Schwimmverein kann man beim Rückenschwimmen Geschichten erzählen...

Aber in der Schule gibt es keine Probleme. Sie kann zuhören und verfolgt gespannt den Unterricht. Wenn sie gefragt wird, gibt sie allerdings sehr umfassend Auskunft.

Also Plaudertasche und Schule können auch gut einhergehen.
LG

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Re: kenn ich doch irgendwoher...

Antwort von susanne2 am 29.01.2009, 14:27 Uhr

Hallo,

ich kann mir das so gar nicht richtig vorstellen, denn meine recht selbstbewußte Tochter wurde wegen diesen Charatermerkmalen nicht gegängelt - Kindergarten war kein Problem (auch mit ihren 3-jährigen Bruder seh ich kein Problem - da hab ich eher Probleme mit seinem Dickkopf. Und meine Tochter ist öfters mit Lehrer angeeckt und ist bekannt, dass sie ihre Meinung hat und wenn sie was nicht will, kann es schwierig werden. Das ist aber überall so, ob zu Hause, in der Schule (wo sie sich schon mal unterm Tisch die Ohren zugehalten hat, weil sie ein Lied furchtbar fand) oder beim Ballett, wo sie Tänze doof findet (obwohl sie da auch schon 5 Jahre hingeht - ohne Druck). Aber auch ich sage: man muß immer mal Sachen machen, die einem nicht gefallen (nun ist sie 4. Klasse...und hat die Grundschulzeit gut gemeistert.)
Wie war das denn bei Euch: in der Schule kann man doch seine Meinung sagen? - muss natürlich auch gerade passen.
Liebe Grüße
Susanne

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