zurück| Geschrieben von Pemmaus am 18.02.2008, 9:51 Uhr |
In Streitigkeiten reinhängen?
Hallo, wollte mal fragen, ob ihr euch in die Streitigkeiten eurer Mäuse reinhängt. Bin mir nämlich nicht ganz sicher, was ich machen soll.
Folgender Fall: Meine Tochter geht mit einem Mädchen in die Klasse, mit der sie auch bis jetzt ein wenig befreundet war. Sie hat einen älteren Bruder (4. Klasse), der allerdings sehr verhaltensschwierig ist und auch - soviel ich weiß - keine Freunde großartig hat. Er ist sehr eifersüchtig auf die Freundschaft. Wir wohnen auch in einer Gegen, sodass ich die Kinder morgens mit zur Schule nehme und die andere Mutti die Kinder wieder von der Schule abholt.
Jedenfalls habe ich mitbekommen, dass der Junge einen absoluten Keil zwischen die beiden Mädels treibt und auch meine Tochter immer ärgert. Heute morgen hat er sie mit dem Turnbeutel gehauen. Ich habe zu ihm gesagt, dass er das bitte lässt.
Ich überlege nun, die Mutti davon zu informieren, bin mir aber nicht sicher. Es wird ja immer wieder Situationen geben, in denen sich die Kinder mit sowas auseinandersetzen müssen. Ob die Freundschaft zwischen den Mädchen weiter besteht oder nicht, da will ich mich nicht reinhängen.
Aber ich finde es schon schlimm, dass der Junge in meiner Anwesenheit meine Tochter "angreift". Das spricht absolut von einer niedrigen Hemmschwelle und ich habe Angst, dass da in der Pause mal noch mehr draus wird.
Ratlose Grüße
Pem
Beitrag beantwortenRe: In Streitigkeiten reinhängen?
Antwort von paulita am 18.02.2008, 9:59 Uhr
Liebe Pem
ich finde, Du gehst das genau richtig an: beobachten, aufmerksam sein, aber nicht gleich eingreifen. An Deiner Stelle würde ich mit Deiner Tochter drüber sprechen (wie nimmt sie das wahr?) und ruhig auch mal die Eltern des Jungen ansprechen. Und dann abwarten.
Lg
Paula
Re: In Streitigkeiten reinhängen?
Antwort von Pemmaus am 18.02.2008, 10:11 Uhr
Meine Tochter ist natürlich sehr traurig, dass die Freundschaft darunter leidet. Sie hat mittlerweile einen regelrechten Hass auf den Jungen entwickelt... und ich denke mal, dass dieser das vielleicht auch merkt und das dann eine Kette ohne Ende ist.
Ich habe bis jetzt bei meiner Tochter immer für Verständnis für seine Situation geworben, da er ja - wie schon geschrieben keine Freunde hat - und auch sprachlich sehr zurück ist. Aber ich glaube, dass die Situation im Moment ein bisschen zu weit geht.
LG
Pem
Was würdest Du denn im umgekehrten Falle tun...?
Antwort von AndreaL am 18.02.2008, 10:17 Uhr
Hallo,
angenommen Dein Kind drangsaliert ein anderes und Du bekommst es immer mal wieder mit...?
Machst Du dann auch nichts?
Ich finde dieses ständige 'Kinder müssen es unter sich aus machen' und 'Man hilft den Kindern nicht' nicht gut und frage mich, ob dahinter Feigheit steckt.
Da viele Kinder heute wesentlich größere Defizite im Verhalten haben als noch in den 80'er Jahren, empfinde ich es als richtig, wenn sich Erwachsene auch mal einmischen.
Nicht in jeden Zickenkrieg, nein ... wirklich nicht. Aber bei Euch - da steckt doch System dahinter, das hast Du doch glasklar erkannt. Warum lässt Du Deine Tochter damit dann bis zur Eskalation (Turnbeutel) damit alleine... Der Junge bettelt ja fast um Grenzen.
Gib' sie ihm.
Und nein, ich renne bei so etwas nicht mehr zu anderen Eltern. Ich habe allerdings auch die Erwartungshaltung, dass - wenn unser Kind sich daneben benimmt und wir sind nicht dabei - dass andere Eltern bitte etwas sagen sollen.
Meine Meinung... und ich weiß, ich stehe damit relativ alleine.
Gruß
Andrea
Re: Was würdest Du denn im umgekehrten Falle tun...?
Antwort von Pemmaus am 18.02.2008, 10:30 Uhr
Danke für deine Antwort. Du stehst mit deiner Meinung nicht alleine da. Ich sehe das ähnlich. Mir geht es nur darum, ob ich die anderen Eltern da mit einschalten soll. Dass ich den Jungen verbal in seine Schranken weise, ist selbstverständlich. Bin mir eben nur nicht sicher, ob das fruchtet. Deshalb die Frage mit den Eltern.
Was die Freundschaft der Mädels anbelangt, dass müssen sie allein entscheiden, da kann man nichts erzwingen und wenn das Mädel sich auf die Seite ihres Bruders drängt, dann ist es halt so. Da will ich mich nicht einmischen.
LG
Pem
Re: Was würdest Du denn im umgekehrten Falle tun...?
Antwort von AndreaL am 18.02.2008, 10:37 Uhr
Hallo noch einmal,
ich habe eher schlechte Erfahrungen gemacht, Eltern 'bewusst' einzuschalten. Also i.S. von hingehen, sagen, dass ein Problem besteht und warten, dass daran gearbeitet wird.
Wenn überhaupt, erzähle ich 'beiläufig', dass es heute im Auto zum Stress kam und ich aber so oder so agiert habe. Und hake das ganze vor den anderen Eltern unter 'damit Ihr Bescheid wisst' ab. Ohne Erwartungshaltung, ohne darüber diskutieren zu wollen.
Dann fühlt sich niemand auf die Füße getreten, wenn Du verstehst, was ich meine.
Und ja, bei den Mädchen kannst Du nur abwarten und sehen, ob Deine Tochter da vielleicht Redebedarf hat oder nicht. Aber den Jungen würde ich eindeutig in seine Schranken weisen... Dein Auto, Deine Autofahrt, Deine Regeln. Wer sich nicht daran hält, darf laufen...;-)
LG
Andrea
Re: Ich würde...
Antwort von Bonniebee am 18.02.2008, 10:50 Uhr
Hallo,
ich kann Deinen Ärger über den Jungen verstehen, der klingt wirklich nicht so arg sympathisch. Du solltest aber die Wirklichkeit nicht mit Deinen Befürchtungen verwchseln: Dass der Junge Deine Tochter auch auf dem Schulhof ärgern könnte, ist ja noch gar nicht heraus. Das sind völlig ungelegte Eier. Du kannst hier noch aktiv werden, WENN es wirklich geschieht, das wird Dir Deine Tochter schon erzählen.
Ich würde den Jungen im Alltag bestmöglichst umgehen, indem Du einfach die Freundin Deiner Tochter überwiegend zu Euch einlädtst zum Spielen. Denn da ist ihr Bruder ja nicht dabei und kann nicht dazwischenfunken.
Wenn Du dabei bist und er aggressiv wird, kannst Du das Wort "bitte" übrigens völlig weglassen. Kinder verstehen dies sonst (logischerweise) leicht als Anfrage, die sie auch verneinen können. Eine Bitte muss man ja nicht erfüllen. So eine Junge kann mit einer klaren Ansage ("Du lässt meine Tochter ganz in Ruhe, sonst bekommen wir zwei großen Ärger miteinander!") besser umgehen, als mit einer lieben Bitte, die eher Unsicherheit vermittelt.
Momentan scheint mir die Situation noch nicht unbedingt so brenzlig zu sein. Du könntest aber, wenn Du die andere Mutter mal triffst, trotzdem freundlich davon reden, dass der ältere Bruder auf die Freundschaft der Mädchen offenbar etwas eifersüchtig reagiert. Und dass es nicht einfach für die Mädchen ist, ungestört zu spielen. Mal sehen, was sie sagt und ob ihr das Problem überhaupt bewusst war.
Grüßle,
BB
Re: Ich würde...
Antwort von Pemmaus am 18.02.2008, 10:59 Uhr
Hallo,
leider sind die Schulhofärgereien keine "ungelegten Eier". Aber ich will hier auch nichts dramatisieren ist sind halt - bis jetzt - nur Ärgereien.
Wie gesagt, was mich sehr befremdet hat war der Angriff mit dem Turnbeutel in meiner Gegenwart.
Ich bin mir jetzt eigentlich ziemlich sicher, dass ich mit der Mutti schon rede. Aber nicht als Vorwurf, sondern rein informativ und auch nicht extra, sondern eben so nebenbei. Sie weiß ja, dass ihr Junge sehr schwierig ist und ich wollte da auch eigentlich nicht noch mehr Wasser auf die Mühle geben.
LG
Pem
