1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von Uta_L am 24.01.2005, 8:27 Uhr

Ich habe B-W letztes Jahr um seinen Stichtag beneidet!

So ergeht es jedem eben anders.
Unser Sohn wurde im August 2003 6 Jahre alt und wir wollten ihn sehr gerne einschulen lassen. Die Schulärztin sagte, er kann auf jeden Fall zur Schule, sein Musiklehrer hat es befürwortet, sein Schwimmlehrer ebenfalls. Er selbst wollte unbedingt, da alle seine KiGa-Freunde eingeschult wurden. Wir waren dafür, weil er recht weit war. Er konnte lesen, nicht flüssig, aber alles entziffern, was er wollte, recht weit rechnen, die Zahlen bis zu den 10.000ern lesen (Das kam von Quartett-Spielen.) Nur die Schulleiterin der Grundschule (Niedersachsen)war absolut strikt dagegen. Jungs seien immer später als Mädchen, war das Pauschalurteil. Es gab auch keinen Termin in der Schule für Kannkinder, um sie zu testen, nichts, außer der Feststellung: "Über die Einschulung entscheide ich - und ich sage nein!" Da unser Sohn im Kiga als recht still galt, haben wir uns letztlich überreden lassen, ein Jahr zu warten, in der Hoffnung, dieses Jahr täte seiner Sozialentwicklung gut.
Letzten Sommer ist er nun eingeschult worden. Das Resultat ist: Seine Motivation ist absolut weg. Das war sie seit dem Tag, an dem er gehört hat, dass er nicht mit seinen Freunden eingeschult wird. Der KiGa konnte das nicht auffangen, da kaum Vorschularbeit gemacht wird, und wir konnten es leider auch nicht. Er ärgert sich jeden Tag über die Schule, weil die anderen Kinder so "doof" sein und nichts verständen. Diese Aussage ärgert mich nun wieder sehr, gerade weil er die Hausaufgaben katastrophal macht: In 2 Minuten wird eine Seite dahingeschmiert, und dann heißt es "fertig". Ich kann nicht einmal viel sagen, weil immer alles richtig ist, es sieht nur ganz übel aus. Mit seiner sehr netten Lehrerin habe ich telefoniert, und die ist auch ratlos. Sie hat erzählt, sie brauchte 2 Monate, um zu merken, dass er bei Schuleintritt schon alles lesen konnte, weil er die Mitarbeit verweigert. Dann wollte sie ihm Zusatzaufgaben geben, weil er immer so schnell fertig ist und dann die anderen stört, aber die zu machen, weigert er sich. Er wolle nicht mehr tun, als alle anderen auch, sagte er. Er sollte dann schwächeren Kindern helfen, aber auch das schlug fehl, weil er die dann vom Arbeiten abhält. Sie meinte, er könne auch in der 2. Klasse einige Stunden mitmachen, sofern er motiviert sei, aber eben das trifft ja nicht zu. Wir sind also alle zur Zeit ratlos, und ich bin etwas enttäuscht, dass ein vor 2 Jahren noch so motiviertes Kind so furchtbar ausgebremst wurde.
Also urteilt nicht pauschal schlecht über eine Vorverlegung des Einschulungstermins. Schule kann toll sein, und man sollte die Kinder nicht bremsen, wenn sie früher hineinwollen. Ich bin inzwischen ganz großer Fan von den "offenen Eingangsstufen", wie sie z.B. in Thüringen und einigen Laborschulen praktiziert werden. In unserer Zeit sollte auch Kindern das Recht auf ein wenig mehr Individualität zugesprochen werden, und nicht Pauschalurteile wie "Jungen sind immer später" von Pädagogen über sie ergossen werden.

 
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