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Geschrieben von AnnaundPaul am 13.10.2009, 11:59 Uhr

Hochbegabung und Freunde…

Hallo,

mein Sohn ist hochbegabt und geht jetzt in die erste Klasse. Da bei der Klasseneinteilung die voraussichtliche Leistungsstärke der Kinder berücksichtigt wurde, befinden sich in der Klasse meines Sohnes zwei weitere hb Kinder, mit denen er auch schon befreundet ist. Allerdings haben diese beiden Jungs sehr einschlägige und einseitige Interessen. Mein Sohn hat noch eine andere Seite, eine sehr kindliche; er albert gern rum, tobt unbeschwert etc.

Leider findet er dafür keine Spielgefährten. Solange im Kiga noch wesentlich ältere Kinder waren, war er super integriert und „Bandenmitglied“. Im letzten Jahr war es schon eine Quälerei; trotz permanenter Versuche seinerseits, Anschluss zu finden, klappte es mit den Gleichaltrigen einfach nicht richtig.

Das gleiche Problem zeichnet sich in der Schule ab. Jetzt saß er, ganz glücklich, zwei Wochen neben einem fröhlichen, netten Jungen und versuchte eine Freundschaft aufzubauen. Bei der ersten Gelegenheit, setzte sich dieser Junge wieder von ihm weg. Mein Kleiner wollte sich die Enttäuschung zuerst nicht anmerken lassen, als ich dann aber ein wenig nachbohrte, meinte er ganz traurig „ich wäre so gerne sein Freund gewesen, aber ich habe schon gemerkt, dass er mich einfach nicht so mochte.“

Ich hätte wirklich heulen können, zumal mein Sohn absolut kein unangenehmes Sozialverhalten hat. Er macht Vorschläge, versucht aber nie zu dominieren. Er schulmeistert nicht, gibt nach und ist auch mal für Spiele oder Späße zu haben, deren Sinn sich ihm nicht unbedingt erschließt.

Ich verstehe einfach nicht, woran es letztendlich bei diesen „normalen“ Freundschaften scheitert. Er unterscheidet sich für den Außenstehenden nicht wirklich von den nicht hb Kindern und trotzdem scheinen sie mit ihm nichts anfangen zu können.

Weiß jemand Rat?

LG, Anna

 
6 Antworten:

Re: Hochbegabung und Freunde…

Antwort von Fr. Heinz am 13.10.2009, 13:29 Uhr

Hallo Anna,

prinzipiell möchte ich sagen, dass der Schulanfang noch garnicht so lange her ist. Kinder im Schulalter sind nicht mehr ganz so unvoreingenommen wie die Kleinkinder. In der Regel dauert es schon so sein halbes Jährchen, bis sich alle Kinder kennengelernt und mögen gelernt haben. Zumal ja neben dem Kennenlernen der Klassenkameraden das schulische bei den Kindern vielmehr im Vordergrund steht. Auch schließen die einen schnell Freundschaften, die anderen wiederum nicht.

Und ältere Kinder findet Dein Sohn zu Maß auf dem Schulhof. Meine Tochter spielt auch fast nur mit den 2. und 3.-Klässlern. Ihre Klassenkameraden hat sie noch garnicht so richtig war genommen :-)

Ich denke, dass zwischen den beiden Jungs die Chemie einfach nicht gestimmt hat. Und dieses ist nicht an äußerlichen Kriterien festzumachen.

Als Vergleich sehe ich da immer wieder unsere Ehemänner. Für uns der perfekte Partner, für hundert andere Frauen sind sie nicht in Frage gekommen. Scheint an der Aura zu liegen, und nicht an der hochbegabung oder anderes.

Ich habe vielmehr den Verdacht, dass Du zusehr mit Artikeln konfrontiert worden bist, in dem in schwärzesten Farben das Leben Hochbegabter dargestellt worden ist: Einsam und depressiv....
Das kann aber nicht stimmen: Mein Mann ist auch hochbegabt und im Sozialem eine pure Katastrophe, aber Freunde hat er in jeder Strasse.

Lass Deinem Sohn die Zeit die er braucht, verleih dem Thema nicht zu viel Gewicht und biete Deinem Sohn einen warmen und sicheren Hafen.

Alles Gute.

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Re: Hochbegabung und Freunde…

Antwort von reblaus am 13.10.2009, 14:13 Uhr

Das kenne ich noch von früher.. war aber wohl nicht so einfach weil mir die Geschwisterkomponente fehlte.. ab Klasse 7 ging es dann gut, auf der Oberstufe gar nicht mehr (andere Schule). Es kommt tw auch sehr auf die andern Kinder an. Und eben manchmal auch sehr auf die Chemie... ja ja nachdem ich einer handvoll Mädels aus meiner 7. Klasse vor einer Arbeit die Nomenklatur näher gebracht hatte ... ab da haben die mich ohne Probleme so genommen wie ich war, aber wir mußten auch erstmal einen Zugang zueinander finden ( damals wurde man zur 7. neu gewürfelt und in die verschiedenen Schulstufen eingeteilt... also etwas wie erste Klasse ;-) )
Gib ihm Zeit und vielleicht klappt es schneller mit Freundschaften, als er denkt!

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Re: Hochbegabung und Freunde…

Antwort von franziska1958 am 13.10.2009, 18:59 Uhr

Habe meine Vorgängerinnen jetzt nicht gelesen.

Was ich an deinem Thread nicht verstehe, ist das Hervorheben von HB. Du hättest auch schreiben können, mein Sohn hat keine Freunde..

Glaube nicht, dass seine Klassenkameraden sich die Freunde nach dem IQ aussuchen.
Mein Sohn ist 22, ich habe also schon alle Facetten und Schulformen dieses Lebens durch. Nehmt als Familie die HB als Geschenk an und macht einen dicken Punkt mit Ausrufezeichen und damit ist das Thema erledigt.

HB macht euren Sohn nicht besser oder schlechter, glücklicher oder trauriger, aber es kann ein Last sein. Weil mit dieser verdammten HB alles entschuldigt wird.

Er hat keine Freunde, die HB ist schuld.
Die Lehrerin kann mit ihm nicht umgehen, Grund HB
Er ist zu faul, zu fleissig HB ist immer die Erklärung für alles!

Wenn ich es nochmal zu tun hätte, würde ich den Test meines Sohnes hinter die Kellertür kleben, mich über mein intelligentes Kind freuen, darüber schweigen und ihn fördern und begleiten, genauso wie ich es bei meinen "normalen" Kindern machen würde.

HB ist schnelleres Denken, eine rasante Auffassungsgabe und sonst nichts.

Manchmal glaube ich, dass es meinem Sohn nicht immer gutgetan hat, vieles mit HB zu entschuldigen. z.B. wenn ihm langweilig war in der Schule und er nur Blödsinn gemacht hat.

Und Freunde finden hat überhaupt nichts mit HB zu tun!!!! Rede ihm das bloß nicht ein!!

Franziska

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Re: Hochbegabung und Freunde…

Antwort von Jelli15504 am 13.10.2009, 20:01 Uhr

Ich denke auch Du stellst das HB in den Vordergrund. In der ersten Klasse ist alles neu anders auch für ein HB Kind. Meine Tochter ( nicht HB) wechselt ihre Freundinnen täglich. Und auch sie spielt auf dem Schulhof mit größeren Kindern. Es kommt auch noch darauf an was Dein Kind als Freund versteht. Darf derjenige dann noch mit anderen Kindern spielen oder möchte Dein Sohn dass er nur mit ihm spielt. Woran erkennt er ob jemand sein Freund ist oder auch nicht??? Frag ihn mal. LG jen

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Re: Hochbegabung und Freunde…

Antwort von MoneSi am 14.10.2009, 10:43 Uhr

Hallo,
ich denke, Du solltest ihm helfen, indem Du für ihn für Nachmittags mal Verabredungen triffst. Bei uns ist es - wie zu KiGa- Zeit auch - immer noch so, dass die Mütter ihre Kinder "anschieben". Zuerst unterhält man sich etwas, dann wird irgendwann verabredet. Ich würde auch alles nicht so hoch bewerten. Dass der eine Junge sich weggesetzt hat, heißt in dem Alter doch gar nicht, dass die Chemie nicht stimmte, der andere Junge keine Lust hatte, der Freund Deines Sohnes zu werden oder dergleichen. Siehst Du die anderen Mütter oder Väter nicht? Unterhalte Dich doch einfach mal mit der Mutter des anderen Jungen. Man kann doch auch fragen, warum er seinen Platz gewechselt hat.
Ansonsten kann mich meinen Vorschreiberinnen nur anschließen, was die Hervorhebung von HB betrifft. Dein Sohn hat doch ein gesundes Sozialverhalten, er findet die anderen Kinder auch nicht langweilig oder so.
Die HB ist doch dann kein Hindernis, Freunde zu finden. Aber Helfen und Vermitteln müssen in dem Alter immer noch Mütter. Ist zumindest bei uns so.
Gruß Mone

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Re: Hochbegabung und Freunde…

Antwort von Caot am 15.10.2009, 11:01 Uhr

Hallo anna,

wie alt ist denn dein Sohn?

Mal unabhängig von der Begabung Deines Sohnes (ich habe auch so ein Exemplar) wird es im sozialen Kontaktverhalten erst kritisch wenn die Hb deutlich über 130-145 liegt. Im "normalen" Hb-bereich ist eigentlich die Kontaktaufnahme als sehr gut angegeben. Eigentlich kann es in der 1.Klasse noch keine Differnzen geben, wo Kinder als "Streber" gemieden werden, denn die Bandbreite des Könnens eines Erstklässlers ist mittlerweile sehr hoch.

Wie war es denn im Kiga mit Kontakten? Und ich würde auch auf die Kinder aktiv zugehen, mit denen er sich mal treffen will. einfach mal nach Haus einladen. Da musst Du eben etwas helfen müssen.

Mein Sohn (5,2) hat überhaupt keine Probleme in sozialen Kontakten. Er kommt (unabhänig vom IQ) sehr gut mit seiner Peergroup aus, im Gegenteil. Er hat sehr viele Freunde, wird gerne eingeladen und die Kinder kommen auch sehr gerne zu uns.

Mein Tip: Übernim die Führung und lade die Kinder zu Euch nach Hause ein.

LG

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