1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von Oceansongs am 10.10.2013, 21:37 Uhr

Freies schreiben

Gestern hatte ich den infoabend der Grundschule besucht an der ich meinen Sohn anmelden will.
Alles ist schön und gut, aber: da wird, wie an 3 anderen Grundschulen in unserem Einzugsgebiet, das freie Schreiben praktiziert.
Das macht mir Angst. Schaffen es Kinder später richtig zu schreiben? Wie waren eure Erfahrungen damit?

 
18 Antworten:

Soll phonetisches schreiben heissen

Antwort von Oceansongs am 10.10.2013, 21:41 Uhr

sorry

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Re: Soll phonetisches schreiben heissen

Antwort von Snaffers am 11.10.2013, 0:22 Uhr

WIE extrem wird das betrieben?
Wenn das - was sehr selten der Fall ist -in Reinform betrieben wird, tun sich viele Kinder lange schwer. Bei Mischformen dauert es oft länger bis die Rechtschreibung klappt (je nachdem, wie gemischt wird). Aber letztendlich hängt es auch ganz stark vom Kind ab.

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Ich war Gestern auch völlig verunsichert

Antwort von Mutti69 am 11.10.2013, 5:17 Uhr

Mein Sohn sollte frei etwas schreiben...uns wurde dazu nichts gesagt (am Elternabend) und da es damals nicht soweit war, ist auch niemand auf die Idee gekommen zu fragen. Lehrerin ist bei uns nur sehr eingeschränkt erreichbar, ein schnelles Nachfragen scheidet also aus.

Ich habe zunächst nochmal grundsätzliches erläutert (welche Wörter werden groß geschrieben, welche klein, wie ist ein Satz aufgebaut...hinten ein Punkt, zwischen den Wörtern muss eine Lücke sein).

Dann hat er den Satz formuliert und ich habe ihn sehr betont nachgesprochen. Wenn es falsch geschrieben wurde habe ich gesagt er soll nochmal genau hinhören und dann hat er selber korrigiert.

So ging es dann und es gab nur im Wort *gießt* (“Opa kommt und gießt die Blume“) Probleme, da steht jetzt *gisst*. Er hat es nicht gehört, drauf rumreiten wollte ich nicht und so steht es jetzt im Heft.

Wahrscheinlich klatscht jetzt jede Lehrerin die Hände erschrocken und entsetzt über dem Kopf zusammen...aber ich weiß es nicht besser

Auf mögliche Fehler hinweisen, zum nochmal selber denken anhalten und dann selber korrigieren lassen...ist das verkehrt?

LG

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Re: Soll phonetisches schreiben heissen

Antwort von Oceansongs am 11.10.2013, 6:18 Uhr

Nicht in Rheinform. Was mich bei der ganzen Sache sehr verunsichert: trotz der ganzen Spass am schreiben die Kinder, angeblich, dadurch gewinnen sollen: WIE bringt man das Kind Richtung korrektes Schreiben hin? Denn das Kind so schreiben zu lassen kann ich einfach nicht.
Wie konnten auch Klassenräume besichtigen und da habe ich in paar Arbeitsheften geblättert. Unterschiede waren schon sehr sehr stark. Dabei handelte es sich um eine 1 Klasse.

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Re: Ich war Gestern auch völlig verunsichert

Antwort von Häsle am 11.10.2013, 8:28 Uhr

Das, was Mutti69 macht, wird hier Anfang der 2. Klasse durchgenommen. Groß/klein, Satzzeichen etc.

In der 1. Klasse mussten bei uns nur die lautgetreuen Wörter richtig geschrieben werden, plus sowas wie "ei, eu" usw. Die Lehrerin hat (aus Erfahrung) schon etwas früher (als alle Buchstaben bekannt waren) mit Lernwörtern angefangen als "empfohlen", weil den Kindern sonst tatsächlich die Zeit fehlt, sich umzugewöhnen. In der 3. geht es hier in Bayern so richtig los, und in der 4. bleibt für Rechtschreibung noch weniger Zeit. Das ist anderswo aber nicht so dringend, hab ich das Gefühl.
Dafür hinkt die Klasse meiner Tochter in Schreibschrift ein bissl hinterher, aber das ist ja wirklich kein Problem.

Bei den Hausaufgaben hab ich mich an die Vorgaben der Lehrerin gehalten. Bei Einkaufzetteln, Briefchen, Geschichten etc. habe ich vorsichtig erklärt, wie man bestimmte Wörter richtig schreibt. Groß/klein, Satzzeichen, hörbare Doppellaute in Wörtern, usw. Vorsichtig, weil mein Zicklein sonst wahrscheinlich wirklich den Stift hingeschmissen hätte. Oft geschriebene Wörter waren schnell richtig (Semmeln, Huhn, hallo...). Aber manche Sachen, wie z.B. von und für gehen noch nicht in ihren Schädel ;-)

Die Lehrerin meines Neffen in den ersten zwei Jahren hat es ähnlich gemacht, und es bestehen auch jetzt in der 4. Klasse noch große Unterschiede zwischen ihrer Klasse und der Parallelklasse, die nicht "von Anfang an" Lernwörter und Erklärungen bekam. Das ist vor allem für die Kinder schwierig, die auch in Mathe was tun müssen. Bis zum Übertrittszeugnis ist nicht viel Zeit... Meine Nichte haben die Rechtschreibfehler schließlich auf die Hauptschule befördert, nachdem sie sich in Mathe durch Üben richtig verbessert hatte.

Im Zweifel würde ich die Lehrerin fragen, wie sie es bei den Hausaufgaben haben möchte. Die Lehrerin meiner Tochter ist leicht zu erreichen. Wir haben sogar ihre Telefonnummer und ihre E-Mail-Adresse.

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Re: Freies schreiben

Antwort von juhu13 am 11.10.2013, 9:06 Uhr

Mein Sohn geht schon in die 1. Klasse und die Lehrerin meinte auch wir sollen ihn zuhause viel schreiben lassen, wenn er das möchte - und zwar auch so wie er es eben schreibt (mit Fehlern). Wenn ER es möchte, dann sollen wir ihm sagen wie man es wirklich schreibt.
Mein Sohn hat auch mit 5 Jahren schon selbständig Wörter geschrieben bzw. von irgendwo (Bücher, Werbung,...) abgeschrieben.
Sinn dahinter ist, dass sie selbst nachdenken welche Laute in dem Wort vorkommen und diese dann auf Papier übertragen. Wichtig sind, dass die Laute (A, E, I, O, U) stimmen - ob ein stummes "h" oder langes "i" im Wort vorkommt, können sie ja noch nicht wissen - das lernen sie aber später.

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hier auch

Antwort von ninsche am 11.10.2013, 9:37 Uhr

und dazu KEINE schreibschrift mehr, füller erst in der 3. klasse 2. hj

mein großer ist jetzt in der 3. ich muss ehrlich sagen, ich finde dieses freie schreiben nicht so gut. andererseits wird es mittlerweile an fast jeder grundschule gemacht, also muss es ja was gutes haben.

mein sohn schreibt mittlerweile viel richtig. noch lange nicht alles, aber das sind auch oft schusselfehler.

im 1. jahr wurde das freie schreiben so lange "erlaubt", bis die kinder es drauf hatten, dem laut den passenden buchstaben zu geben. bei einigen kindern war das früher, bei anderen später. wenn der lehrer merkte, dass die kinder das sicher können, wurden von ihm die wörter verbessert.

das andere thema bei uns ist: keine schreibschrift. da weiß ich bis heute nicht, ob das gut oder schlecht ist..

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wie in Zukunft bei Hausaufgaben verfahren?

Antwort von Oceansongs am 11.10.2013, 10:20 Uhr

Da es tatsächlich an sehr vielen Schulen praktiziert wird kommt man da schlecht drum herum. Wie ist es bei euch mit den Hausaufgaben? Verlangen Lehrer das Kinder auch zu hause ihre Hausaufgaben in Deutsch frei schreiben?
Kann man es versuchen zu mischen ohne das Kind zu verunsichern? Damit meine ich das zu hause mehr Wert vom Anfang an das korrektes schreiben gelegt wird und es "geübt" wird? Wie macht ihr das?
Das mit der Schreibschrift ist hier an mehreren schulen auch ein Thema, soll angeblich an manchen bald abgeschafft werden.

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Re: wie in Zukunft bei Hausaufgaben verfahren?

Antwort von Eisfee am 11.10.2013, 10:31 Uhr

Hier ist auch noch das freie Schreiben angesagt. In der ersten Klasse sowieso, und in der zweiten bei meiner Großen auch.
Ganz ehrlich? Ich korrigiere sie. Ich spreche ihr die Worte artikuliert vor, sie korrigiert selbst oder ich helfe ihr dabei.

Für die Große ist es gerade schwierig, weil derzeit auch die Schreibschrift eingeführt wird und hier so eine komische Methode angewandt wird. Wörter in Druckschrift sollen abgeschrieben werden: partiell in Druckschrift und einzelne Silben mitten im Wort in Schreibschrift. Findet sie doof (und ich auch).

Jetzt über ich auch Schreibschrift mit ihr, was ihr sehr viel Spaß macht. Muß die Leherin damit leben, daß ich "damals" noch Lateinische Ausgangsschrift gelernt habe...

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Re: Ich war Gestern auch völlig verunsichert

Antwort von Oceansongs am 11.10.2013, 10:36 Uhr

Das mit dem nachfragen bei der Lehrerin wird man sicherlich machen können nur ob das viel bringen wird? Sie wird doch auch hinter diese Idee stehen und mich beruhigen, so wie am Infoabend wo viele Fragen zum Thema auftauchten.
Es wird einem alles so locker und einfach dargestellt in der Realität sieht es aber oft anderes aus. Bei meinen Schülern beobachte ich das auch seit Jahren und was ich da in den Hausaufgabenheften zu lesen bekomme

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Re: hier auch

Antwort von MottchensMama am 11.10.2013, 10:37 Uhr

Bei uns wird auch mit lautgetreuem Schreiben angefangen. Unsere Klassenlehrerin hat das Prinzip beim Info-Elternabend der jetzigen Erstklässler wohl auch mal sehr schön erklärt. Da wir schon ein Jahr weiter sind, kann ich es nur aus dritter Hand weitergeben:
Zunächst lernen die Kinder die Anlauttabelle (bei uns auch mit Anlaut-Rap). Anhand dieser können sie von jetzt auf gleich alles schreiben. Im ersten Schritt bedeutet dies oft, dass alle Vokale weggelassen werden (Hose -> Hs), im zweiten fehlen dann plötzlich zuvor vorhanden gewesene Konsonanten und danach werden es dann immer mehr richtige Worte (auch wenn noch nicht unbedingt richtig geschrieben: Feda (Feder), wal (weil), Reuba (Räuber), unt (und)). Mehr müssen sie bis zum Ende der ersten Klasse nicht können, aber da sie dann auch schon Abstände zwischen den Wörtern lassen und wissen, dass Wörter maximal am Anfang großgeschrieben werden, kann man es auf jeden Fall recht gut verstehen.
In der zweiten Klasse kommen dann von Beginn an Abschreibediktate, Lernwörter, die ersten Schreibregeln sowie die Grammatik.

Ich habe es so gehandhabt, dass ich meine Tochter auf hörbare Laute hingewiesen habe (also einfach noch einmal ganz deutlich gesprochen habe) und das immer und immer wieder. Alles andere habe ich so gelassen, auch wenn es sehr schwer fiel. Sie ist zwar erst am Anfang der zweiten Klasse, aber ich bin erstaunt, wie viele Worte sie schon richtig schreiben kann. Ich konnte das mit der klassischen Methode vor 30 Jahren so bestimmt nicht.

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Anlaut-Rap

Antwort von Eisfee am 11.10.2013, 10:51 Uhr

Tinto?

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Re: Anlaut-Rap

Antwort von Mutti69 am 11.10.2013, 10:57 Uhr

Bei uns piri.

LG

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Re: Anlaut-Rap

Antwort von MottchensMama am 11.10.2013, 11:01 Uhr

Nein, sie arbeiten mit der Bausteine-Fibel. Der Rap ist glaube ich unabhängig davon. Zusätzlich haben sie auch noch alle Anlaute in Zeichensprache gelernt – das fand ich wirklich sehr witzig und sogar mir Spaß gemacht.

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Re: Anlaut-Rap

Antwort von Gingi81 am 12.10.2013, 20:47 Uhr

Hier haben sie diese Woche (4.Schulwoche) schon mit diesem freien schreiben begonnen.
Ast, Eis etc. Mit dem Buchstabenhaus und Tintorap.
Hat mich gewundert dass das gemacht wird bevor sie die einzelnen Buchstaben überhaupt durch haben. Aber bisher hat er es gut verstanden.

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Re: "Freies" Schreiben - Unfug ?

Antwort von Franz Josef Neffe am 15.10.2013, 13:56 Uhr

Als junger Lehrer hatte ich Martin in der 4.Klasse: stets Note 6 in Deutsch, eine Klasse deswegen wiederholt, im Diktakt Lückjentexte, in Aufsatz aus dem Lesebuch abschreiben. Ausbildung zum Deutschversager.
Ich ließ ihn Diktat und Aufsatz schreiben: 80 RS-Fehler, 2 1/2 Seiten, die ich nicht verstand, die er mir aber flüssig vorlesen konnte.
Trotz, ja, gegen Schule hatte er ein eigenes, funktionierendes Schreibsystem entwickelt. So eine Art "phonetisch-bairisches Schreiben.
Eine Leistung, zu der wohl bkeine/r meiner KollegInnen imstande gewesen wäre. Und dafür, wie gesagt, Ausbildung als Versager.
Als Ich-kann-Schule-Lehrer warne ich vor dem Unfug, die Kinder zwei Jahre lang einfach schreiben zu lassen und ihnen jegliche Orientierung dabei zu verwehren.
Was da als "freies" Schreiben praktiziert wird, ist eine Hochform der Unfreiheit und eine künstlich konstruierte Scheinwirklichkeit.
Man lässt ja Kinder auch nicht die ersten zwei Jahre einfach mit Zündhölzern und Feuerzeugen alles machen und lügt sie, wenn das Haus schon brennt, an, das sei alles ok.
Als Ich-kann-Schule-Lehrer zeigen mir solch primitive Schablonen das primitive Niveau einer Pädagogik, die schon lange keine Pädagogik mehr ist. Da sie aber hoheitlich vollzogen wird, reagieren alle noch nach den alten, vererbten Mustern aus den Zeiten der Leibeigenschaft und machen jeden Unfug mit.
ANGST muss man sich aber dennoch nicht machen lassen. Es genügt, wenn jedes Kind wenigstens einen Menschen hat, der ihm ehrlich sagt, wie das ist, was es tut / schreibt.
Man muss dafür nicht in die Konfrontation mit den Lehrplanvollzugs beamten treten; es genügt, mit seinem Kind zu reflektieren, warum jeder Mensch tut, was er tut,
Es ist wohl heute wie eh und je, dass man nicht durch sondern trotz Schule richtig lesen & schreiben lernen kann.
Guten Erfolg!
Franz Josef Neffe

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Freies" Schreiben - Unfug ? JA m.T.

Antwort von annetteundco am 15.10.2013, 17:35 Uhr

Niemals mache ich das bei meiner Tochter mit - als Deutschlehrerin sehe ich am Gymnasium, was dabei rauskommt

Und mal ehrlich... wer zwei Jahre lang Vogel mit F schreibt und nicht korrigiert wird, gewöhnt sich nur schwer um. WARUm sollte ich es meiner Tochter schwer machen?
Meine Tochter möchte die Worte auch richtig schreiben und nimmt Rat an - wahrscheinlich weil sie ständig die korrigierten Sachen bei mir rumliegen sieht

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Re: "Freies" Schreiben - Unfug ?

Antwort von Eisfee am 15.10.2013, 18:53 Uhr

Das kann ich uneingeschränkt unterschreiben, Franz Josef Neffe.
Und da die Dinge heute sind, wie sie - leider - sind, fühle ich mich durchaus in der Pflicht, meine Kinder darunter nicht leiden zu lassen.

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