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Geschrieben von Bonsai74 am 20.11.2011, 21:59 Uhr

Eure Meinung bitte - Waldorfschule

Hallo, alle zusammen!
Mich würde Euer aller Meinung, Ansichten und Erfahrungen bezüglich Waldorfschule interessieren.
Das würde mir sehr weiterhelfen!
Bin sehr gespannt auf Eure Antworten!

Lieben Dank!!!

 
13 Antworten:

Re: Eure Meinung bitte - Waldorfschule

Antwort von Caot am 21.11.2011, 9:38 Uhr

Ich kann mich mit den Lehren von Rudolf Steiner nicht identifizieren. Ich kann auch nicht die Schule streichen oder als Pflicht dort arbeiten/helfen. Ich mach gerne etwas freiwillig, wenn man mich fragt, möchte aber nicht dazu verpflichtet werden. Ich mag auch nicht, das man dem Kind dort das zügige lernen verwehrt....und viele Dinge von der körperlichen Entwicklung abhängig macht...mein Sohn geht in die 2.klasse und hat immer noch alle Milchzähne....was dazu wohl Herr Steiner sagen mag.

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Danke!

Antwort von Bonsai74 am 21.11.2011, 10:44 Uhr

Lieben Dank für Deine Antwort!
Mit der Erwartungshaltung was das Helfen betrifft, hast Du recht - von mir aus gerne, aber nicht gezwungen...
Lieben Dank!

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Re: Eure Meinung bitte - Waldorfschule

Antwort von charty am 21.11.2011, 10:56 Uhr

Also mal unabhängig davon, dass ich mich mit dem Konzept nicht identifizieren kann, kann ich dir nur von Erfahrungen einer mir nahestehenden Familie berichten:

Die Tochter geht jetzt in die 2. Klasse. Sie fühlt sich total wohl in der Schule hat aber keinerlei Motiviation irgendetwas zu Hause zu machen; es wird ja nicht verlangt. Sie kann bis dato nicht richtig lesen, geschweige denn rechnen. Der Mutter macht dies zu schaffen, da sie 3 weitere Kinder hat, die auf "normale" Schulen gegangen sind und sie den Wissensstand der damaligen Zweitklässler kennt.
Und nach Aussage der Waldorfschule hinken die Kinder hinter den städtischen Schule her bis zum Ende der 9. Klasse, erst dann haben sie aufgeholt. Also nach dieser Aussage heißt das wohl, dass wenn man sich für die Waldorfschule entscheidet, sollte man diese auch konsequent durchziehen.

Unser Kinderarzt hatte alle 3 Kinder auf der Waldorfschule und seiner Aussage nach hat er lange an der Entscheidung gezweifelt, aber das Top-Abitur und weitere Werdegang seiner Kinder haben die Zweifel letztendlich wieder ausgeräumt. Aber: Nicht jedes Kind ist dafür geeignet.

Vg Charty

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Re: Charty hat es schon gesagt!

Antwort von ccat am 21.11.2011, 11:20 Uhr

Nicht jedes Kind ist dafür geeignet! Man muss sich damit identifizieren können. Unser´s ist es nicht!

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Re: Charty hat es schon gesagt!

Antwort von Sabine mit Amelie am 21.11.2011, 14:03 Uhr

Hallo,

ich kann mich gar nicht für diese Schule erwärmen. Ich habe keinerlei Erfahrung damit, aber ich habe mit einer Mutter gesprochen, die selbst auf der Waldorfschule war und sie meint heute, dass es vielleicht nicht so gut war. Sie erzählte, dass sie die 13. Klasse, also sprich die Abitursklasse, in einer normalen Schule machen musste und dass daran beinahe ihr Abi gescheitert sei, weil sie einfach viel nachlernen musste. Sie hat inzwischen selbst einen Sohn und der geht zu meiner Tochter in die Klasse, also auf eine reguläre Schule. Ich denke, für so ein Konzept muss man geboren sein und voll dahinter stehen und das wäre bei mir nicht gegeben. Vielleicht fehlt mir auch einfach nur das richtige Kind dazu , aber ich bin froh, mein Kind zu haben.

Liebe Grüße

Sabine

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Re: Charty hat es schon gesagt!

Antwort von Früchtchen am 21.11.2011, 18:42 Uhr

Man muss für das Abi nicht NACHLERNEN, das Problem ist, dass man MEHR leistet als an "normalen" Schulen, weil bei Waldorf eben viel Wert auf's Künstlerische und auch die persönliche Entwicklung gelegt wird. So hat man quasi nicht nur den staatlichen Abschluss sondern auch einen Waldorfabschluss sozusagen. Im letzten Jahr arbeitet jeder Schüler an einem persönlichen Konzept, stellt es dann auch offiziell vor. Also was persönliches. Man hat eben noch zusätzliche Fächer.

Was ich ganz ganz toll finde ist der Epochenunterricht. Dh. man kann gezielt an einem Thema dran bleiben anstatt nach 45min abbrechen zu müssen und den Kopf schon wieder für's nächste Thema frei haben zu müssen.

Was ich auch GENIAL finde ist das "bewegte Klassenzimmer", das in vielen (nicht allen) Grundschulbereichen der Waldorfschulen praktiziert wird.Bietet einfach auch viele Alternativen zum Frontalunterricht, bietet Bewegung und macht den Kopf frei.

Und DOCH klar gibt es Druck in der Waldorfschule! Allerdings nicht in den ersten Jahren und das finde ich absolut richtig. Ich finde es fatal schon 8-jährige mit Noten und Beurteilungen unter Druck zu setzen, das Leben schlägt früh genug zu. Ausserdem muss auf der Waldorfschule kein 10-jähriger sich entscheiden auf welche Schule er gehen will...quasi in dem Alter schon den Grundstein für die Zukunft legen, auf dem Gymnasium scheitern oder auf der Realschule unterfordert sein... ich finde diese Entscheidung nach der 4. Klasse viel zu früh! Auf der Waldorfschule hat man einfach viel mehr Zeit und ALLE Möglichkeiten.

Übrigens erreichen fast alle Waldorfschüler mindestens den Realschulabschluss, die meisten machen Abitur und der Schnitt ist sogar meist besser als an staatlichen Schulen ;) Soviel zu Fakten vs. "Vorurteile".

Wenn man sich dafür interessiert sollte man sich die Schule anschauen und sich SELBST wirklich informieren wie es an der Schule so läuft. Denn im Grunde ist Steiner nicht Steiner und Waldorf nicht automatisch Waldorf. Es kommt auf die Umsetzung an, darauf wie dogmatisch etwas gesehen wird oder wie gut man sich an die Zeit anpasst usw. Da gibt es RIESIGE Unterschiede zwischen den Kindergärten und Schulen, selbst im gleichen Ort (wir haben hier 3 Kindergärten und haben vom super modernen bis zum total steifen altmodischen alles vertreten).

Also selbst informieren, eingehend anstatt auf irgendwelche "hören-sagen" ("ich kenn da ne nachbarin") zu gehen. Es ist eine individuelle Entscheidung und es gibt für ALLE Schulformen die Negativbeispiele (genauso wie die Kinder, die mit 14 ein Burnout bekommen, weil sie mit dem Druck an der Regelschule nicht klar kommen usw.)

Es geht bei Waldorf ja nicht (nur) um den Druck oder so sondern vor allem auch um den Blick auf den Menschen, das Kind und die Individualität. Es ist einfach ein anderer Ansatz. Auch der Grundgedanke WIE ein Kind lernt usw.

Interessant finde ich, dass die Mehrheit der Kinder bei uns im (Waldorf) Kindergarten LEHRER als Eltern haben, die ihr eigenes Kind nie auf eine Regelschule schicken würden an der sie selbst unterrichten, bzw das System allgemein wohl nicht als gut genug für ihr eigenes Kind erachten. Das sagt schon viel.

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Re: Charty hat es schon gesagt!

Antwort von Sabine mit Amelie am 21.11.2011, 21:30 Uhr

Hallo,

ich habe mich mit dieser Mama, die selbst auf der Waldorfschule war, unterhalten und sie selbst sagte mir, dass sie, um ein Abitur machen zu können, auf ein normales Gymnasium gehen musste, weil man in der Waldorfschule mit der 12. Klasse ohne Abitur fertig ist. Vielleicht habe n die da mal was geändert.

Liebe Grüße

Sabine

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Das ist quatsch

Antwort von Früchtchen am 21.11.2011, 22:45 Uhr

Die Waldorfschule geht nach wie vor 13 Jahre und man kann den Hauptschulabschluss machen, Realschule, Fachabitur und Abitur!

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Re: Das ist quatsch

Antwort von Sabine mit Amelie am 21.11.2011, 23:42 Uhr

Warum sollte die Mama mir Quatsch erzählen. Sie hatte keinen Grund dazu. Es ist ja auch schon 9 Jahre her. Aber eigentlich auch egal, denn für mich käme dieses Konzept eh nicht in Frage.

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Re: Charty hat es schon gesagt!

Antwort von sun1024 am 22.11.2011, 0:00 Uhr

Ihr habt beide Recht... den Waldorfschulabschluss macht man nach 12 Jahren, die meisten Waldorfschulen bieten aber eine zusätzliche Jgst. 13 an, um das Abitur zu machen. Ausnahme ist Hessen, da haben Waldorfschulen eine klassische 3jährige gymnasiale Oberstufe.

Ich sehe an der Waldorfpädagogik gute und schlechte Seiten.

Sehr positiv finde ich die Betonung des Ganzheitlichen. Es gibt Epochenuterricht, wo man in langfristigen Projekten praktisch und theoretisch lernt, statt alle 45 Minuten ein anderes Fach vor-erzählt zu bekommen.
Auch das Stimmungsvolle, Künstlerische mag ich, was an Regelschulen oft zu kurz kommt.
Ich mag auch, dass man mehr über seinen Lernstand als nur eine Note erfährt.

Was ist nicht mag, ist das Spirituelle. Sorry, ich bin mindestens Agonstiker, wenn nicht sogar Atheist, und als solcher kann ich einfach mit solchen Ideologien nichts anfangen. Würde mir an einer christlichen Schule genauso gehen.
Außerdem sind manche Einstellungen und Regelungen ziemlich weltfremd - da hängt es aber sehr vom Personal ab, wie Waldorf-Hardliner-mäßig die sich geben- ob sie, in gebärmutterfarbene Seiden-Gewänder gehüllt, vor sich ihn schweben und darüber sowas Praktisches wie das Bedienen eines Fahrkartenautomaten völlig verweigern, oder ob sie pragmatisch das Beste aus dem Konzept ziehen und alte Zöpfe auch mal abschneiden.
Z.B. sowas wie Schulreife = Zahnwechsel, oder "man darf keinen Ball treten" oder so... nach meiner Meinung sind Kinder sehr individuell verschieden, und ihr Entwicklungsstand hängt nicht nur vom "Lebensjahrsiebt" ab.

Dass so viele Waldorfschüler einen guten Abschluss erreichen, sagt meiner Meinung nach nichts über die Qualität der Schule aus - an Waldorfschulen hat man einfach auch eine gewisse Vorauswahl an Schülern, die kommen überwiegend aus gebildeten, nicht so armen Familien, die sich um ihre Kinder ausführlich kümmern. Das lässt sich einfach nicht mit einer Klasse an einer Regelschule vergleichen, in der auch die ganzen Kinder sitzen, die kein Deutsch können, deren Eltern mit Hartz IV vorm Fernseher dahin vegetieren, die auf die fünf jüngeren Geschwister aufpassen, weil Papa auf Montage und Mama immer besoffen ist, oder ähnliches. Diese Eltern suchen sich keine Waldorfschulen für ihre Kinder.
Daher kann man Äpfel nicht mit Birnen vergleichen.

Ich kann daher nur zustimmen: Im Zweifel die Schule vor Ort angucken, wie sie das Konzept umsetzt.

LG sun
(mit Bruder, Patenkind und diversen Freundes-Kindern (z.T. ehemals) auf Waldorfschulen / in Waldorfkindergärten - und den eigenen Kindern auf Regelschulen)

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Re: Eure Meinung bitte - Waldorfschule

Antwort von Snaffers am 22.11.2011, 13:41 Uhr

Ich perönlich kann mich für das, was dahinter steckt, nicht erwärmen. Halte aber durchaus Sachen wie den Epochenunterricht für sehr positiv und sinnvoll (wobei ich auch staatliche Schulen kenne, die das in den Nebenfächern auf die Reihe bekommen, man solls kaum glauben).
Was ich aber, egal welches Konzept, wichtig finde: Es sollte 1. zum Kind passen und 2. sollten die Eltern positiv zu dem Konzept stehen.

Mein Großer z.B., der absolute Kopfmensch, der wäre in einer Waldorfschule kreuzunglücklich.z.B. Eurythmie, er würde den Lehrern den Vogel zeigen - so etwas ist aber so gar nicht seine Welt. Für ihn wäre das Montessori-Konzept ideal.Hätte zu allem Überfluss noch Eltern die dahinter stehen. Wäre also perfekt.
Mein Mittlerer würde in einer Montessori-Klasse, egal wie gut ich es finde, nicht wirklich glücklich werden. Der wäre an einer Waldorfschule um ein vielfaches glücklicher. Aber das geht von uns Eltern aus gar nicht, somit ist das auch nix für ihn, denn wir könnten ihn da nicht so unterstützen, wie es nötig wäre.
Man sollte sich JEDE Schule, grade, wenn man Geld dafür ausgeben will, davor anschauen und dann entscheiden, ob es für das eigene Kind und einen selbst die richtige ist.
Und wenn nicht - und es möglich ist - es sein lassen.

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Re: Eure Meinung bitte - Waldorfschule

Antwort von cosma am 24.11.2011, 13:50 Uhr

Huhu,

ich finde es auch sehr bemerkenswert, daß die Rektorin der größten Grundschule unserer Stadt ihre eigenen Kinder auf der Waldorfschule hat !

Unsere Tochter geht nun als unser drittes Kind auch auf eine Waldorfschule und wir sind alle sehr begeisert.

LG

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Re: Eure Meinung bitte - Waldorfschule

Antwort von *Suse* am 26.11.2011, 15:45 Uhr

Man kann es wohl - wie schon erwähnt wurde - nicht so pauschal sagen. Ich kenne mich mit Waldorfpädagogik nicht besonders gut aus, bin Lehrerin auf einer Regelschule. Ich wollte daher nur mal kurz einwerfen, dass auch die Regelschulen sich zunehmend vom 45-Minuten-Rhythmus und vom Frontalunterricht verabschieden und zunehmend fächerübergreifend unterrichten. Vielelicht findet ihr ja das, was ihr sucht, schon auf einer Regelschule, bzw. schaut euch die doch mal an und schließt es nicht von vornherein aus.
Richtig ist natürlich auch, was jemand schon geschrieben hat - auf einer Waldorfschule hat man sehr wahrscheinlich sehr wenig Ausländerkinder, die kaum Deutsch können, oder Kinder aus sog. "bildungsfernen" Familien. ;)

Viele Grüße
Suse

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