1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von Heidi2004 am 25.03.2004, 13:59 Uhr

Betreff: was zum nachdenken (sehr lang, aber war)

Dieses Mail habe ich heute morgen von meiner Arbeitskollegin geschickt bekommen:

wenn du als kind in den 70er jahren lebtest, ist es zurückblickend kaum zu glauben das wir solange überleben konnten.
- als kinder saßen wir in autos ohne sicherheitsgurt und ohne airbags.
-unsere bettchen waren angemalt mit strahlenden farben voller blei und
cadmium.
- die fläschen aus der apotheke konnten wir ohne schwierigkeiten öffnen, genauso wie die flasche mit dem bleichmittel.
-türen und schränke waren eine ständige bedrohung für unsere fingerchen, kindersicherungen wie wir sie heute kennen wurden erst in den späten 80ern erfunden.
-auf dem fahrrad trugen wir nie einen helm.
-wir tranken wasser aus dem wasserhahn und nicht aus flaschen.
-wir bauten seifenkisten und entdeckten während der fahrt das wir die bremsen vergessen hatten, aber nach ein paar unfällen kamen wir auch damit klar.
-wir verließen morgens das haus zum spielen, wir bleiben den ganzen tag wegund kamen erst wieder wenn die staßenlaternen angingen, oft wußten unsere eltern nicht wo wir waren und wir hatten nicht mal handys dabei!!
- wenn wir uns geschnitten hatten, wurde - ganz ohne tetanusspritze!!!-ein pflaster raufgemacht.
-beim spielen brachen wir uns knochen,doch niemand wurde deswegen verklagt, es waren eben "unfälle". niemand hatte schuld ausser wir selber.
-wir tranken mit freunden aus einer flasche und niemand starb an den folgen. komisch!!!!
-wir hatten beim spielen auch manchmal sand im mund und keiner unsere eltern geriet in panik.
wir spielten in strömenden regen pfützentreten und niemand wurde ernsthaft krank.seltsam!!!
wir hatten keine playstation; x-box; computer u.s.w. - wir hatten echte freunde
-wir gingen einfach raus und trafen sie auf der strasse, oder maschierten einfach zu deren heim und klingelten.
-ganz ohne termin- keiner brachte uns oder holte uns ab- wie war das nur möglich??
- beim strassenfußball durfte nur mitspielen wer gut war, wer nicht mußte mit der enttäuschung leben.
wie also sind wir soalt geworden??
vielleicht weil unsere eltern uns mehr zutrauten als wir selber und vielleicht weil sie uns mehr vertauen in uns selber schenken.
DIESER BEITRAG IST AN NIEMANDEN PERSÖNLICH GERICHTET ER SOLL NUR ZUM NACHDENKEN ANREGEN!!!!

 
7 Antworten:

Absolut wahr. LG, Olivia!

Antwort von austrianmum am 25.03.2004, 17:00 Uhr

:-9

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Derartige Texte habe ich in letzter Zeit in diesem Forum bzw.

Antwort von KH am 25.03.2004, 19:51 Uhr

eigentlich im Rub-Forum immer wieder gelesen. Deshalb ist er trotzdem wahr, aber nicht so neu.

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Gerade unlängst habe ich mit mehreren Kollegen darüber gesprochen,

Antwort von KH am 25.03.2004, 19:53 Uhr

welchen Eiertanz wir um unsere Kinder machen, unsere Eltern haben das mit uns nicht gemacht. Aber vielleicht gab es da auch schon andere Eltern, die das mit ihren gemacht haben und wir haben es bloß nicht mitgekriegt.

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Re: Verhätschelte Generation!

Antwort von drahtseil am 26.03.2004, 14:31 Uhr

Ich finde den Text toll. Die Kinder werden seit ca. 10 Jahren dermaßen verhätschelt und verzogen, daß einem schlecht werden könnte. Klar mache ich mit meinen Kindern auch Sachen, die bei mir nicht gemacht wurden, aber ich bemühe mich (das hoffe ich zumindest), sie so zu erziehen, daß sie selbstbewußt und couragiert, aber nicht vorlaut und anmaßend sind. Schlimm ist wohl auch, daß heute viele ihr 1. Kind mit Mitte 30 oder älter bekommen, meist bleibt es dann noch bei dem einen und dem wird dann alles hinten und vorne reingesteckt. Aber seinen Kindern tut man damit keinen Gefallen. Es gäbe noch so viel dazu zu sagen, aber letzen Endes hat ja auch jeder eine andere Meinung dazu. Es will ja auch jeder das Beste für sein Kind, nur hat jeder eine andere Vorstellung davon. VG chris

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Re: Das meiste ist sicher wahr ...

Antwort von Sylvia1 am 26.03.2004, 16:41 Uhr

... aber nicht alles!!!

Das mit der Tetanusspritze ist nämlich so nicht wahr, die gibt es schon viel länger und es wurde auch in meiner Kindheit (vor 30 Jahren) schon durchgehend gegen Tetanus geimpft, und auch schon viel früher. Und das ist auch gut so, denn das ist eine furchtbare Krankheit, die im Prinzip jeden treffen kann und die nicht heilbar ist. Ebenso wie Diphterie, die Krankheit wurde früher der "Würgeengel der Babys" genannt (warum wohl?) und hat vielen Babys, Kindern und auch Erwachsenen das Leben gekostet. Auch andere alte Infektionskrankheiten, die früher verheerende Folgen hatten, konnten dank der durchgehenden Impfungen weitgehend eingedämmt oder sogar ausgerottet werden (Polio, Pocken ...). Auch wenn z. B. Polio behandelt werden kann, musst ich mir oder meinem Kind so 'ne Krankheit nicht unbedingt antun (den Rest des Lebens auf Krücken zu laufen stell ich mir auch nicht so prickelnd vor, wenn man es vermeiden kann, dann sollte man das doch tun).

Und zu dem Autokindersitz: Ich bin Jahrgang 1968 und wurde ebenfalls als Kind immer mit einen der Altersgruppe entsprechenden Kindersitz nach dem damals neuesten Stand der Technik transportiert (den Römer Vario, den ich jahrelang hatte, gibt es sogar jetzt noch - also ganz so hinter dem Mond lebten wir auch in den 70er Jahren nicht). Auch wenn das damals noch keine Pflicht war (damals waren ja noch nichtmals Gurte im Auto vorgeschrieben), so war mein Vater Gott-sei-Dank vernünftig genug, mich und auch den Rest der Familie auch damals schon so gut wie möglich zu sichern und keine Kompromisse auf Kosten der Sicherheit einzugehen.

Auch ist es nicht wahr, das die Kinder früher kommen und gehen konnten, wann sie wollten und den ganzen Tag weg waren und keiner wußte wo. In meiner Kindheit war das nicht so, und bei keinem meiner Freunde war das so. Es gab auch in den 70er Jahren schon Eltern (der größte Teil wahrscheinlich!) die sich verantwortungsvoll gegenüber ihren Kindern verhalten haben.

Manch ein "Eiertanz" um die lieben Kleinen ist sicher heutzutage stark übertrieben, da gebe ich euch völlig Recht. Man muss nicht alles haben oder mitmachen. Aber es liegt ja auch in jedem selber (an den Eltern meine ich), wie weit man sich vom Konsumrausch diktieren läßt. Man kann vielem einen Riegel vorschieben und in seiner eigenen Familie das eben nicht so machen. Es liegt an uns Erwachsenen.

Allerdings hat jede Zeit seine guten und schlechten Seiten, und man sollte die Fortschritte, die sich in vielen Dingen (z. B. der Sicherheit, der Forschung in Medizin, Technik, Wissenschaft ... usw.) in der Zwischenzeit entwickelt haben, und die zweifelsohne ein Vorteil der heutigen Zeit gegenüber früher sind, doch ruhig nutzen, wenn sie zum Vorteil für einen selbst oder die Kinder sind.

Wie viele Kinder haben früher ihr Leben z. B. bei Autounfällen verloren, als Kindersitze eben noch nicht so üblich waren?
Und wieviele Kinder sind früher an Krankheiten wie Tetanus, Diphterie usw. elend gestorben?
Wollt ihr das wirklich wieder haben???
Das glaube ich nicht.

Und wenn wir uns nicht weiterentwickeln würden, dann wären wir jetzt immer noch in der Steinzeit ... auch nur mal so zum Nachdenken ... ;-)

Man sollte sich aus jeder Zeit das Beste heraussuchen und für sein Leben/seine Familie nutzen.

Schöne Grüße
Sylvia

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Re: Das meiste ist sicher wahr ...

Antwort von monika 77 am 26.03.2004, 17:21 Uhr

Hallo,
anfangs hätte ich dir recht gegeben. Ich habe aber nochmal nachgedacht. Vor allem über die "unbeschwerte Kindheit", sprich, den ganzen Tag raus zu Freunden ohne Termin,...
Wenn ich mich hier so umschaue, gibt es bei uns in der Gegend auch Kinder, die den ganzen Tag "rumlungern". Heutzutage sind es komischerweise, "vernachlässigte Kinder". Jedenfalls sind sie mit 6 1/2 noch nicht schulreif und bringen auch sonst in der Schule schlechte Leistungen.
Nicht das ich jetzt falsch verstanden werde. Mich nervt es schon, wenn meine Tochter extra Termine braucht, um mit ihren Freundinnen spielen zu können und ich finde es auch wichtig, das die kids draußen viel rumtoben können.
Mich wundert es halt auch nur, das diese kids, die eigentlich so leben wie früher, heutzutage soziale Probleme haben (ich rede dabei nur von denen kids, die bei uns in der Nachbarschaft wohnen).

lg monika

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Re: auch teilweise Zustimmung...

Antwort von marit am 02.04.2004, 10:46 Uhr

Ich war schon mal ziemlich entsetzt, weiß aber nicht mehr, ob es in diesem Forum war, daß eine Mutter mit Entschiedenheit sagte "mein Kind darf nicht auf Bäume klettern". Das tat mir dann für das Kind schon sehr leid, einfach weil meine schönsten Erinnerungen mit dem Bau von Baumhäusern zusammenhängen (und dem Klettern auf Papiercontainer). Klar gab es da hin und wieder Knochenbrüche oder aufgescheuerte Ellbogen, das fand ich aber weder damals noch heute schlimm. Wenn meine Mutter so genau gewußt hätte, was wir immer getrieben haben, hätte sie sicher mehr verboten (mit bockigen Ponies ohne Sattel und Helm im Wald herumreiten etc.), aber ein wenig Unbeobachtetsein gehört doch auch zur Kindheit, finde ich.

Ein Kind der Gefahr auszusetzen, vom Pferd zu fallen und dann eine Weile orientierungslos im Wald herumzulaufen, bis man von irgendwoher Hilfe holen kann, mag sich zwar unverantwortlich anhören, ich finde es aber im Grunde längst nicht so gefährlich, wie ein Kind 3 Stunden täglich Fernsehen und Computerspielen zu lassen, bis sein Bewegungsapperat total verkümmert ist. Daß Eltern sich schwer tun, das Risiko einzugehen, daß ein Kind sich mal einen Knöchel bricht, ihnen andererseits aber egal ist, daß es mit 20 einen Bandscheibenvorfall hat, ist schon sehr inkonsequent.

Nun ja, was die Freunde und Besuche angeht, da halten wir es mit Louise so, wie ich das früher auch erlebt habe. Bei Nachbarskindern darf jederzeit geklingelt werden. Sie hat einen gewissen Radius, in dem sie sich frei bewegen darf (natürlich mit gewissen Regeln), und da wir Erwachsenen über diese Regeln gelegentlich sprechen, ist da auch eine gewisse Gefahr für die Kids, erwischt zu werden, wenn sie was "Verbotenes" tun. Freunde die weiter entfernt leben werden natürlich schon angerufen (und umgekehrt). Das war bei mir damals ebenso.

Allerdings bin ich auf dem Land großgeworden, Louise muß jetzt mit der Stadt zurechkommen, und da muß man schon etwas modifizieren. Wir übern jetzt z.B. schon sehr lange U-Bahn-fahren, sich im Streckennetz auskennen (ich hab dazu ein Puzzle für sie gemacht), einzuschätzen, wenn jemand Betrunken ist usw. Denn ich bin als Kind mal total verzweifelt, weil ich in einen falschen Bus gestiegen war und es erst merkte, als in einer anderen Stadt Endstation war. Ich möchte, daß sie weiß, was zu tun ist, wenn sie sich mal verfährt.

Was die Sache mit den bleihaltigen Lacken angeht. Also mir haben die ganzen Wohngifte damals nicht gutgetan und meinem Mann auch nicht. Nach einer Kindheit ohne Stillen, mit asbestverseuchten Schulen, bunt gestrichenen Kinderzimmern, domestosgebleichten Jeans etc. habe ich heute chronisches Asthma und mein Mann starke Neurodermitis. Insofern ist es schon toll, daß sich da einiges verbessert hat. Und daß die Zahl der toten Kinder im Straßenverkehr damals nicht höher war als heute ist einfach auf das erhöhte Verkehrsaufkommen zurückzuführen. Prozentual sterben heute viel weniger Kinder bei schweren Unfällen.

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