1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von shortie am 21.08.2009, 8:29 Uhr

auffälliges Kind in der Klasse

hallo,

unsere erste klasse hat heute auch schon zwei wochen schulzeit hinter sich. soweit erstmal alles ok.
aber: bereits anfang dieser woche musste ich einfach den just gewählten klassenvorstand unter den eltern darauf hinweisen, dass es ein kind gibt, was mir durch erzählungen auffiel. immer wieder dieser eine name in zusammenhang mit ärger und zerstörungen.
bereits anfang dieser woche war ein lehrkörper durch das kind so verletzt worden, dass eine ärztliche behandlung notwendig war, und bereits anfang dieser woche wurde deswegen die ganz große welle geschlagen, konferenz einberufen usw.

die eltern des kindes geben sich (?)/ sind ganz betroffen, diversen untersuchungen wurden bereits durchgeführt. da gibt es keine auffälligkeiten.

wer hat erfahrungen mit ähnlichen geschichten?
was kann man tun?
was ist bei euch draus geworden?

kann es sein, dass ein zwerg in einer behüteten schule, kleiner klasse, angenehmer umgebung, mit gesundem elternhaus usw. so schlimm ist, dass bereits nach einer wochen alle auf den barrikaden sind?
ich mache mir da schon gedanken ums klassenklima.

begeistert bin ich auch nicht von ihm, kenne ihn und seine taten nur durch hörensagen. auch bei uns hat er schon "zugeschlagen", es ist etwas kaputt gegangen.
dennoch suche ich nach ähnlichen erfahrungen aus jüngerer zeit, nicht von anno dunnekieken, um auf ideen zu kommen. und nicht unbedingt gleich zu sagen: der muss raus, der ist nicht gesellschaftsfähig.

bitte, danke.
shortie ;-)

 
7 Antworten:

Re: auffälliges Kind in der Klasse

Antwort von Dreikindmama am 21.08.2009, 9:06 Uhr

Hallo,

mein Sohn kommt jetzt in die dritte Klasse aber wir haben auch seit Anfang zwei solcher Kinder mit in der Klasse.

Ein Kind davon durfte das erste halbe Jahr lediglich zwei Stunden täglich in der Klasse bleiben und musste dann nach Hause. Das ging so lange, bis für die beiden Störenfriede ein Integrationshelfer in der Klasse war. Dieser kapitulierte jedoch nach vier Monaten.

Beide Kinder haben bereits jeweils schon drei Mal einen Schulausschluß von jeweils drei Tagen hinter sich.

Bei Schulausflügen geht bei dem einen Jungen eine Jugendamtsmitarbeiterin als Aufsicht mit, für den anderen Jungen geht der Rektor als Aufsicht mit.

Die beiden Kinder sind bei uns in der Klasse der reinste Horror. Sie prügeln andere Kinder, würgen sie, machen selbst keine Hausaufgaben sondern klauen sie von anderen Kindern, damit andere Ärger bekommen, schlagen und treten nach der Lehrerin usw. Ich könnte noch stundenlang darüber berichten, was wir in den beiden Schuljahren mitgemacht haben.

Einer der beiden Jungs darf, wenn der Unterricht um 7.30 Uhr beginnt, erst 5 Minuten später kommen, damit er die anderen Kinder auf dem Schulhof in Ruhe lässt. Beim anderen Jungen geht das nicht, da er mit dem Schulbus kommt.

Eine definitive Lösung gegen das Problem haben auch wir noch nicht gefunden.

Gruß

Sylvia

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das klingt ja schrecklich, aber

Antwort von shortie am 21.08.2009, 9:18 Uhr

wahrscheinlich wird es auf sowas hinaus laufen.

dann finde ich es doch nicht gut, dass solche kinder eine ganze klasse zerstören können.
immerhin leiden vielleicht 20 kinder ganz massiv unter dem einen, bzw. bei euch beiden.

und nach zwei jahren hat sich nichts getan, also die haben ihr verhalten nicht verändert.

oha, da wäre ich aber sauer als beteiligtes elternteil und sehr an einer problemverlagerung an einen anderen ort interessiert.
denn eine lösung vor ort scheint ja nicht möglich.

ähh, wie ätzend, dass so oft die mehrheit unter einem einzelnen leiden muss.

vielen dank für deine schilderungen,
shortie

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Re: auffälliges Kind in der Klasse

Antwort von IngeA am 21.08.2009, 9:25 Uhr

Hallo,

bei uns gibt es einen Schulpsychologischen Dienst oder so was. Die sind von der Förderschule und kommen bei solchen Fällen in die Klasse um die Situation zu beurteilen. Fragt mal beim Schulamt nach. Soweit ich weiß muß das aber die Lehrerin beantragen.

LG Inge

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Re: auffälliges Kind in der Klasse

Antwort von Turtle77 am 21.08.2009, 9:44 Uhr

Hallo,

ich würde mich an die Lehrerin bzw. auch an den Beratungslehrer wenden. Die Schule kann dann einen Schulpsychologen beantragen, der zum hospitieren kommt und das Kind beobachtet. Bei sehr extremen Fällen gibt es die Möglichkeit das Kind tageweise in einer Tagesklinik zu unterrichten, um die Ursachen für die Verhaltensauffälligkeiten herauszufinden. Müssen aber die Eltern ihr OK geben. Die Schule kann im übrigen bei schlimmen Fällen (würgen, prügeln, Angriff der Lehrerin..) die Eltern informieren und verlangen das diese ihr Kind unverzüglich abholen. Bei Schulausflügen hat die Lehrerin auch das Recht dieses Kind von vornherein auszuschließen.

MfG Turtle77

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Re: auffälliges Kind in der Klasse

Antwort von MamaMalZwei am 21.08.2009, 9:45 Uhr

Hallo, so blöd das klingt: Es bringt nichts, so einen Zwerg bis zur weiterführenden Schule mit durchzuziehen. Spätestens dann wird nämlich eine Klassenkonferenz einberufen und er muss zur Förderschule. Haben wir alles schon erlebt.
Grundschulen wollen meist keinen Ärger mit den betreffenden Eltern und deshalb scheuen sie sich davor, ihr Instrumentarium zu nutzen: Dieses Kind sollte einer sonderpädagogischen Überprüfung unterzogen werden, einem ASOF-Verfahren. Wenn selbst ein Integrationshelfer aufgeben muss, dann kommt das Kind niemals auf einen grünen Zweig.
Rektoren von Grundschulen meinen meist, dass sie, wenn sie das Kind zur Förderschule geben, es gleich für sein ganzes Leben abstempeln, aber das muss nicht sein. Ich habe auch zwei Kinder, die auf der Sprachheilschule waren und jetzt Realschule bzw. Gymnasium besuchen. Es kommt darauf an, wie zuhause bzw. privat die Förderung für diese Kinder aussieht. Ergotherapie? Logopädie? Psychomotorisches Turnen in Gruppen?
Bleibt das Kind ohne Förderung in der Grundschule, dann geht es später mit viel good will zur Realschule oder Hauptschule und die schmeissen es dann nach einem Jahr raus. Was ist also besser: Förderung von Anfang an oder später das dicke Ende? LG

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Re: Gibt's wohl in fast jeder Klasse, leider... (Achtung, länger)

Antwort von Astrid am 21.08.2009, 9:59 Uhr

Hallo,

davon können wohl fast alle Eltern ein Lied singen. In so gut wie jeder Klasse gibt's mindestens ein verhaltensauffälliges, gewalttätiges oder grenzenloses Kind, das ist in der Klasse meiner Tochter auch so. Manchmal hat man Glück: Wenn das Elternhaus des Jungen in Ordnung ist, kann es tatsächlich sein, dass er "nur" große Anpassungsprobleme an die Schule hat. Oft ist es aber doch so, dass zu Hause etwas nicht wirklich stimmt (Ehe der Eltern nicht okay ist, der Vater schlägt, das Kind zu wenig geachtet wird etc.), so dass das Problem bestehen bleibt. Auch bei scheinbar intaktem Elternhaus kann es sein, dass etwas schief läuft und dass die Eltern Beratung brauchen.

In der Klasse meiner Tochter gab es auch während der ganzen Grundschulzeit einen Jungen, der sehr auffällig war. Er war das, was man "medien-verwahrlost" nennt: Er spielte auch bei schönstem Wetter niemals draußen, hatte keine Hobbys, keine Freunde, sondern saß den ganzen Tag vor der X-Box, vor Nintendo, vor der Glotze. Er wirkte ständig unzufrieden, freute sich an nichts (auch nicht an Klassenausflügen etc.), wollte nur nach Hause, Computer spielen. Er bedrohte jüngere Kinder auf dem Schulhof, trat täglich andere Jungs in den Unterleibt, sprach nur von "Kämpfen", kommandierte ander Kinder auf krankhafte Weise herum.

Bald liefen die Eltern der getreteten Jungs so lange bei der Rektorin Amok und machten Druck, bis diese den Druck an die Eltern des Jungen weitergab: Sie forderte sie auf, eine Erziehungsberatung wahrzunehmen und sich dies auch bescheinigen zu lassen - andernfalls werde sie den Jungen über das Schulamt auf eine Sonderschule wechseln lassen, weil der Personalspiegel und die Förderkapazitäten dort für ihn besser geeignet seien als hier.

Es hat funktioniert: Die Eltern haben zwar nicht wirklich eingesehen, warum sie etwas tun sollten. Die Erziehungsberatung hatte aber immerhin soviel Erfolg, dass der Junge - mit ach und krach - in der Klasse verbleiben konnte. Er war nicht wirklich um 180 Grad "gebessert", aber die gewalttätigen Übergriffe wurden selten. Mein Rat also: Wenn der Junge das Lernklima dauerhaft stört oder andere Kinder misshandelt, müsst Ihr als Eltern immer wieder dem Rektor / der Rektorin auf die Füße treten. Man kann sehr wohl etwas tun bei so einem Kind.

LG

A.

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Re: Gibt's wohl in fast jeder Klasse, leider... (Achtung, länger)

Antwort von shortie am 21.08.2009, 10:14 Uhr

ach du liebe zeit,
da muss ich mich ja auf was gefasst machen, bei drei kindern, die eine regelschule besuchen werden.

vielen dank für eure schilderungen, sehr hilfreich!

ein elternteil des kindes muss bereits einen teil des schultages anwesend sein. weil ja alles noch so neu ist, und so unglaublich schnell ging, weiß ich nicht, wie heute der stand der dinge ist.


ich bin auch sehr hin- und hergerissen zwischen meinen alternativen, die ich sehe. (dabei bin ich nicht weiter beteiligt, als als elternteil eines geschädigten kindes, entscheidungen werde ich nicht treffen und auch nirgends abstimmen können.)

ein kind gleich "abstempeln", oder es gleich optimal zu fördern.
die bessere lösung ist sicher individuell, und ich hoffe sehr, dass sich die bessere lösung finden lässt.


früher hatte ich auch klassenkasper in der schule, aber das war "nur" ein gewisser nerv-faktor. manchmal war es auch spaßig, zumindest für die anderen.
heute scheint es ja mehr ein grenzenproblem zu sein. keine eigenen grenzen zu haben, und auch keine fremden zu erkennen, geschweige denn, zu respektieren.

übrigens war das besagte kind hier schon im kindergarten auffällig in genau der gleichen weise. daher schließe ich persönlich zumindest anpassungsschwierigkeiten an den schulalltag relativ sicher aus.


ich danke euch,
shortie

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