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Geschrieben von dani_j_j am 12.03.2008, 10:07 Uhr

ADS/ADHS und Umweltbedingungen

Ihr lieben,
hab grad eine nette Ausführung im Internet gefunden, die ich euch nicht vorenthalten möchte:
Ich weiss nicht, wie das mit dem copyrigth ist, ich verweise hier einfach nochmal drauf, dass ich es im Netz gefunden habe:
"Wenn ich mir die medizinischen Publikationen der letzten Jahre in Bezug auf Kinder und ihre Erkrankungen durchsehe, kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die heutigen Kinder in zunehmender Zahl krank und verhaltensgestört sind. Diagnosen wie ADS ( Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom) und ADHS (Aufmerksamkeits- Defizit-Hypermotorik- Syndrom) schiessen förmlich wie Pilze aus dem Boden, als gängige Therapie wird Ritalin®, ein BTM-rezeptpflichtiges Medikament, verordnet, dessen Umsatzzahlen in den vergangenen fünf Jahren geradezu explodiert sind.

Mir drängt sich die Frage auf, ob unsere Kinder wirklich so gestört sind, dass es diese Masse an Medikamenten braucht, oder ob einfach die Umweltbedingungen kränker sind als zu meiner Jugendzeit, denn noch vor einigen Jahrzehnten redete kaum jemand von diesem Krankheitsbild. Könnte es möglich sein, dass hinter diesen geheimnisvollen Diagnosen ganz etwas anderes steckt als oberflächlich angenommen, und dass sich die wahre Krankheitsursache schlicht der schulmedizinischen Diagnostik entzieht?



Die Umweltbedingungen:

In den sechziger Jahren, als ich Kind und Teenie war, konnten Kinder zumindest in den ländlichen Regionen, in denen ich gross wurde, gefahrlos auf der Strasse Fussball oder Federball spielen. Auch galt es als normal, dass das Heranwachsen von Kindern mit einem gewissen Lärmpegel verbunden ist, denn Kinder sind nun einmal nicht leise, wenn sie spielen, sondern schreien, toben, quietschen vor Vergnügen und was der Lautäusserungen mehr sind.
Die Eltern der damaligen Zeit hatten sicher nicht unser heutiges Wissen über Entwicklungspsychologie oder gesunde Ernährung, aber sie waren der Meinung, dass Kinder in ihrem natürlichen Bewegungsdrang unterstützt werden sollten – vulgo, man schickte uns zum Spielen nach draussen und überliess uns uns selbst.
So konnten phantasievolle Spiele entwickelt werden, die Kinder lernten überdies, Eigenverantwortung zu übernehmen und konnten sich nicht darauf verlassen, dass Mami als „Entertainer“ zur Verfügung stand.

Das Fernsehen als Freizeitbeschäftigung beschränkte sich auf „Fury“ oder die „Augsburger Puppenkiste“ am Sonntagnachmittag, während familiäre Gesellschaftsspiele wie „Mensch ärgere Dich nicht“ oder „Fang den Hut“ nicht nur zur Frustrationstoleranz der Sprösslinge beitrugen (wenn die Kinder verloren), sondern auch die innerfamiliäre Kommunikation bereicherten und Spannungen reduzieren halfen ( wenn man den Papa oder Mama im Spiel schlagen konnte).

Viele Kinder waren zudem in den verschiedensten Sportarten in Vereinen aktiv, sodass der schulische Sportunterricht nicht die einzige Quelle für Bewegung und Körpertraining war – ja, es gab sogar noch ehrenamtliche Übungsleiter in den Vereinen!
Computer, Gameboy® und andere technische Spielzeuge waren unbekannt, dafür gab es Holzspielsachen, Wiesen, Hügel zum Klettern, Bolzplätze und Wälder mit Tümpeln, Höhlen und anderen Gelegenheiten, seinen Mut zu üben und Abenteuer zu bestehen.

Dies soll kein Lamento werden, gemäss dem Motto: “ Ach, wie gut waren die Zeiten früher...“, sondern ich möchte nur den Blick schärfen für einige unbequeme Wahrheiten, die meist schamhaft verschwiegen werden:

1. die heutigen Kinder haben in der Regel zu wenig Auslauf, sind körperlich schlecht trainiert, damit infektanfälliger, verweichlicht, bequem, zudem schon in jungen Jahren von zahlreichen Krankheiten des Bewegungsapparates gequält.
2. die Eltern meinen, sie müssten sich ständig um ihre Kinder kümmern, und diese „fördern“, um deren Zukunftschancen zu verbessern, wobei übersehen wird, dass gesunde Kinder von sich aus lernen möchten und gar nicht so viel intensive Zuwendung benötigen, ganz zu schweigen davon, dass es ihre Eigeninitiative lähmt.
3. die Werbung und die Massenmedien vermitteln Kindern ein völlig verzerrtes Bild von der Welt, und die überforderten berufstätigen Eltern haben kaum eine Chance, als Korrektiv tätig zu werden, sind meist auch keine leuchtenden Vorbilder, wenn man bedenkt, wieviele Erwachsene trotz besseren Wissens immer noch rauchen, von anderen Unarten ganz zu schweigen.
4. die Schule selbst setzt Kinder einem fast unerträglichen Lernpensum aus, weil jeder Fachlehrer meint, sein Fach sei das wichtigste, und er müsse alles vermitteln, was sich an Wissen im Laufe der letzten dreissig Jahre angesammelt hat. Dies erinnert mich sehr an die Entwicklung in der Medizin, wo man vor lauter Spezialistentum den Patienten nicht mehr sieht. Lebenspraktische Fähigkeiten werden dagegen an den weiterführenden Schulen fast keine mehr vermittelt, dafür ist der Unterricht so gepackt, als wolle man lauter kleine „Einsteins“ züchten. (Das Internet enthält sehr viel an Spezialwissen, wäre es nicht klüger, den Kindern beizubringen, wie sie sich diese Quellen sinnvoll erschliessen können, und last not least ihnen zu zeigen, wie man lernt?).




Die Erwartungen an Kinder:

Kinder heutzutage müssen in vielen Fällen einfach „funktionieren“, d.h. sie werden in den Tagesablauf ihrer Eltern eingepasst, gleichgültig, ob dies ihrem eigenen Rhythmus entspricht oder nicht. Es gibt interessante Studien, die belegen, dass die durchschnittlichen Schulleistungen um vieles besser wären, wenn z.B. die Schule eine oder zwei Stunden später begönne, weil dann das physiologische Tageshoch von Kindern besser genutzt werden könnte. Dumm nur, dass die meisten Arbeitgeber nicht erfreut wären, wenn ihre Mitarbeiter, in diesem Fall die Eltern, erst zwei Stunden später zur Arbeit erschienen.....

In einer hochkomplexen Welt, die täglich bereits die Erwachsenen überfordert, wirkt ein Kind oft als lauter und unruhiger Fremdkörper, der – weil er dann Ruhe gibt – allzu häufig vor dem Computer oder dem Fernseher geparkt wird. Es wird dabei übersehen, dass das kindliche Gehirn diese zahlreichen Eindrücke nicht genauso rational verarbeiten kann wie ein Erwachsener, mit der Folge, dass die Kinder nicht gut schlafen können, weil ihre Gehirne noch dabei sind, die verwirrenden Eindrücke des Tages zu sortieren und zu verarbeiten.
Die vom Beruf erschöpften und ausgelaugten Eltern ( jeder, der noch Arbeit hat, hüte sich, zu jammern, es könnte schlimmer kommen...) haben meist nicht den Nerv, abends noch mit ihren Kindern zu kommunizieren, und so lernen Kinder nicht genügend soziale Fähigkeiten für ihr Leben in der Gemeinschaft.
Dass immer mehr Kinder als behütete Einzelkinder unter lauter Erwachsenen leben müssen, verschärft nur den Trend und die Misere, wenn diese Prinzen und Prinzessinen in der Schule auf andere Kinder treffen – dann sind Reibereien regelrecht vorprogrammiert.

Die Schule soll dann die Erziehungsdefizite der Elternhäuser korrigieren, gleichzeitig die nötige Bildung vermitteln, dabei aber die edlen Geschöpfe nicht züchtigen, zurechtweisen oder durch Schulnoten frustrieren – ein unmögliches Unterfangen.
Es wundert mich nicht, dass immer mehr Lehrer genug haben von diesem Schulsystem, und mit einer bunten Mischung funktioneller Beschwerden in unseren Praxen sitzen, unfähig zu arbeiten.



Die konventionelle Diagnostik:

Die Diagnose ADS oder ADHS wird gestellt durch eine Mischung von Befragung der Eltern und Lehrer, durch Beobachtung des Kindes, bestimmte Testverfahren, die Koordination, Merkfähigkeit, Feinmotorik und andere Parameter abfragen, sowie EEG (Elektroenzephalogramm - Methode der medizinischen Diagnostik zur Messung der Gehirnströme), Blutuntersuchungen und andere invasive, d. h. in den Körper eindringende Verfahren.
Hierbei wird des öfteren festgestellt, dass die Gehirnströme Auffälligkeiten aufweisen, dass im Blut bestimmte Botenstoffe fürs Gehirn fehlen, dass es dem Kind an feinmotorischen Fähigkeiten oder an Aufmerksamkeit gebricht – und schon wird es auf Ritalin® gesetzt, wird dadurch vermeintlich ruhiger und lenkbarer, und sowohl die Eltern als auch die Lehrer freuen sich über diese Erfolge.

Mich beschleicht immer ein solides Unbehagen, wenn ich derlei Aufsätze lese, denn es stört mich, dass kaum jemand fragt, warum denn diese EEG`s auffällig sind, warum bestimmte Transmitter im Blut fehlen, und woher es kommt, dass Kinder so unaufmerksam sind, leicht abzulenken und sprunghaft in ihren Gedanken.
Es wundert mich, dass nicht nach den Hintergründen geforscht wird – grade so, als genüge es, die Augen zuzumachen, um behaupten zu können, die Welt sei schwarz.




Übersehene und daher unbehandelte Faktoren:

In unserer Gesellschaft steigt die Zahl der Scheidungen von Jahr zu Jahr, und in den meisten Fällen sind Kinder beteiligt, die hinterher beim einen oder anderen Elternteil leben. Dies ist für Kinder traumatisch, besonders dann, wenn die Eltern ihre Zwistigkeiten auf dem Rücken des Kindes austragen oder das Kind als Machtinstrument missbraucht wird, den einen gegen den anderen auszuspielen. Ich habe oft genug erlebt, dass ein Kind als „Symptomträger“ präsentiert wurde, wo es in Wirklichkeit die „Erwachsenen“ waren, die eine Behandlung ihrer emotionalen Probleme bitter nötig gehabt hätten. Über den seelischen Hintergrund der ADS- Kinder wird zu wenig gesprochen und geforscht.

Ein ebenfalls sträflich vernachlässigter Punkt ist die häusliche Lern- und Schlafsituation. Wenn ein Kind sein Schlafzimmer mit einem Fernsehapparat, einer Stereoanlage und einem Computer teilt, stellt sich aus alternativ-ganzheitsmedizinischer Sicht die Frage, ob nicht der von diesen Maschinen ausgehende Elektrosmog die benötigte Nachtruhe erheblich stört. Grade nachts sollte der wachsende kindliche Organismus zur Ruhe kommen. Die alternative Ganzheitsmedizin geht davon aus, dass unser Körper – und hier insbesondere das Gehirn – empfindlich auf Strom ist, und in seinen Zellen mit Stress reagiert, wenn er mit zu viel Strom zur falschen Zeit konfrontiert wird."
den Rest hab ich weggelassen, hoffe das stört niemand...
lg
Dani

 
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