Elternforum Zehn bis Dreizehn

Klasse aufgegeben

Klasse aufgegeben

dhana

Hallo, ich weiß momentan nicht wirklich wie ich reagieren kann/soll. Mein Sohn geht in eine 6. Klasse Gymnasium. Die 5. Klasse lief sehr gut, in den meisten Fächern hat er sich sogar verbessert in Englisch gab es ein paar Anlaufschwierigkeiten (weil das Gundschulenglisch wohl nicht ausreichend war) aber auch das hatte sich bis zum Halbjahr gelegt. Dann kam die 6. Klasse. Die Klasse wurden nach Sprachwahl neu zusammengewürfelt - er ist mit wenigen alten Klassenkameraden zusammen in eine neue Klasse gekommen. Und da gab es von Anfang an Probleme - es sind ein paar (3) Jungs in der Klasse, die alles tun um es Lehrern und Kindern schwer zu machen. Lautes Rülpsen im Unterricht, stören, rumlaufen, Hefte/Bücher von anderen nehmen und rumschmeissen, den Lehrer Stifte hinterherschmeissen, ... scheint an der Tagesordnung zu sein. Es ist auch so, das die 3 Jungs (einer ist laut meinem Sohn auch der Rädelsführer) die ganze Klasse aufpuschen - es ist immer sehr unruhig in der Klasse - und inzwischen machen auch viele andere Kinder mit - ja, mein Sohn ist teilweise auch dabei - auch wenn er einsieht, das es nicht richtig ist... er lässt sich halt auch aufstacheln. Stand aber bisher nur 1x an der Tafel.. also soo arg schlimm ist er wohl nicht. Nur scheinen die Lehrer die Klasse jetzt wohl aufgegeben zu haben - die Mathelehrerin erklärt nichts mehr - die legt den Kindern die Aufgaben vor und meint sie sollen sie bis zur nächsten Stunde erledigt haben - wenn sie es in der Schule schaffen gut - wenn nicht ist der Rest Hausaufgabe. Latein genauso... Die Lateinlehrerin ist nie zu erreichen - die ist auch die Schulpsychologin - da muss man sich übers Sekreteriat einen Termin geben lassen - habe jetzt einen für April. Die Mathelehrerin ist jetzt krankgeschrieben - wie lange weiß keiner. Mit der Klassenlehrerin habe ich bereits geredet.. die wusste von dem Problem anscheinend nix - laut ihr ist es zwar eine unruhige Klasse aber so schlimm hätte sie noch nix gehört - am Verhalten von meinem Sohn hat sie gar nix zu bemängeln, im Gegenteil er arbeitet bei ihr sehr gut mit. Notenmässig geht es inzwischen voll in den Keller - Lateinschulaufgabe 5, Matheschulaufgabe 5 - Latein kann ich ihn zwar abfragen, da weiß er auch die Vokabeln/Deklinationen - aber er kanns nicht umsetzen, Mathe wenn ich mit ihm durchspreche kann er auf Anhieb (aber vom Matheproblem weiß ich erst seit der verhauenen Schulaufgabe - eigentlich ist er wirklich gut in Mathe und war in der 5. Klasse beim Känguruh-Test bei den Jahrgangsbesten dabei) Aber auch alle anderen Lehrer scheinen so ziemlich die Lust verloren zu haben in der Klasse zu unterrichten - ich weiß jetzt schon, von den ersten Mitschülern, die über einen Klassenwechseln nachdenken. Da drüber hab ich auch nachgedacht, aber mein Sohn möchte das nicht, seine Freunde sind in der Klasse. Was kann man tun? Kann es wirklich sein, das so ein Problem in einer 6. Klasse (12jährige Kinder) nicht in Griff zu bekommen ist? Wohin soll man sich wenden? Wer ist da der richtige Ansprechpartner - Klassenlehrer bringt eindeutig nix. Die beiden wichtigsten Fachlehrer (Latein und Mathe) sind nicht erreichbar. Muss dazusagen, meinen Sohn musste ich inzwischen mehrmals mit Kopfschmerzen von der Schule abholen, er sagt, das er nicht mehr richtig schlafen kann,... die ganze Situation belastet ihn sehr. LG Dhana


Ebba

Antwort auf Beitrag von dhana

Ich hab' Dir im Grundschulforum schon geantwortet, kopiere es jetzt aber auch noch mal hier hin. Zwei Diskussionen an unterschiedlichen Orten machen ja auch irgendwie keinen Sinn. Erstmal zur Klarstellung. Ich habe das jetzt so verstanden, dass die Mathelehrerin krank ist und der Vertretungslehrer den Kindern die Aufgaben vorlegt. Richtig? Im Übrigen finde ich das Verhalten der Lehrer unmöglich. Du solltest auf jeden Fall weiter am Ball bleiben und versuchen kurzfristige Termine mit den Fachlehrern, auch den anderen, zu bekommen und auch dem Mathevertretungslehrer. Inwieweit ist denn schon die Elternvertretung involviert? Versucht diese ebenfalls Gespräche zu führen? Grundsätzlich ist es ja so, dass sie für dieses Problem, dass die ganze Klasse betrifft, der Ansprechpartner wäre. Es wäre ja vermutlich auch für die Lehrer einfacher nur ein oder zwei Gesprächspartner zu haben und nicht das gleiche mit 30 Eltern durchzusprechen. Da wäre es dann klar, dass die Termine knapp werden. Dass Lehrer so reagieren, wie Du beschreibst kann ich mir schon vorstellen. Es wäre zwar im höchsten Maße unprofessionell, aber menschlich nachvollziehbar. In der Grundschulklasse meiner Tochter haben es bereits im 2. Schuljahr 1 oder 2 Mitschüler geschafft die Klassenlehrerin erst in eine Langzeiterkrankung zu treiben und dann zu einem Schulwechsel. Ich gehe davon aus, dass die Lehrerin, die mir damals unendlich leid tat und auch auf die Solidarität der Eltern zählen durfte, schon vorher psychische Probleme, ggf. Depressionen u.ä. hatte, aber das wurde so nicht kommuniziert und geht mich auch nix an. Denkbar wäre aber, dass es auch den Lehrern Deines Sohnes so geht. Um so wichtiger wäre das Gespräch. Gibt es, über das Schulamt, nicht vielleicht noch einen weiteren Schulpsychologen, der vermitteln könnte?


dhana

Antwort auf Beitrag von Ebba

Hallo, die Mathelehrerin ist erst jetzt krank - die Schulaufgabe wurde von einer Vertretung zurück gegeben - vorher war sie da - nur wusste ich leider nix von dem Problem. Festen Vertretungslehrer gibt es keinen - sondern halt immer nur igendwen - meist auch ohne Unterricht sondern als Freistunde. Aber ok - das ist jetzt seit 1 Woche, ich weiß ja nicht wie lange die Lehrerin krank ist. Elternvertretung gibt es in der Klasse keinen - aber einen Elternbeirat der für die 6. Klassen zuständig ist - von dem werde ich jetzt mal versuchen eine Telefonnr. zu bekommen. Gibt halt nur 12? Elternbeiräte für wesentlich mehr Klassen. Schulspychologen gibt es nur einen - und das ist leider auch die Lateinlehrerin. Und da bekommt man leider auch keine kurzfristigen Termine. Reguläre Sprechstunden hat die auch leider nicht - am Elternsprechtag war sie ebenfalls nicht anwesend (krank). Ist da der Unterstufensprecher (Lehrer) ein Ansprechpartner? LG Dhana


celmin

Antwort auf Beitrag von dhana

Was heißt Elternvertreter gibt es keinen, aber einen Elternbeirat für alle 6. Klassen? Wie ist der denn gewählt worden? Normalerweise gibt es für jede Klasse zwei Elternbeiräte. In solchen Fällen wendet man sich erst einmal dorthin. Man kann das Problem dann entweder auf einem Elternabend klären oder man trifft sich ungezwungener bei einem Elternstammtisch. Wenn es so schlimm ist, muss man handeln. Da sollten dann alle Eltern an einem Strang ziehen.


Ebba

Antwort auf Beitrag von dhana

Ich weiß es nicht. Ich würde es aber auf jeden Fall mal versuchen. Mehr als ablehnen kann er ja nicht :-). Aber, warum habt ihr keine Elternvertreter / Klasse? In D-Land ist das eigentlich ein Muss und führt jedes Mal zu peinliche Stille, wenn die Wahlen anstehen :-).


dhana

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Hallo, die Obergrenze für den Elternbeirat sind 12 Elterbeiräte pro Schule. An unserer Schule gibt es 35 Klassen - da hat nicht jede Klasse einen eigenen Elternbeirat. Einzugsbereich sind 4 Landkreise und eine kreisfrei Stadt... - da ist es sehr schwer Kontakt unter den Eltern zu haben - man kennt sich nicht mal vom sehen. Elternstammtisch hatten wir noch keinen... ich kenn halt auch nur die Eltern von den Freunden meines Sohnes vom sehen. LG Dhana


Laufente123

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Hallo Hast Du Deine Informationen überwiegend von Deinem Sohn? Oder auch von anderen Eltern und Kindern? Die Kinder haben oft eine sehr eigene Auffassung von den Geschehnissen ohne dass sie schwindeln. Es ist aber einfach ihre Sicht der Dinge. Mich hat an Deiner Erzählung die Reaktion der Klassenlehrerin irritiert. Wenn es so schlimm wäre, dann wüsste sie das sicher. An Deiner Stelle würde ich mal mit dem Rektor reden, ob Du mal an einem Tag stiller Beisitzer hinten in der Ecke sein darfst für einen ganzen Schultag. Vielleicht können das mehrere Eltern machen: für eine Woche an jedem Tag ein Erwachsener. Zum einen könnt ihr Euch dann selber ein Bild machen und Lehrer die nichts zu verheimlichen haben, sollten sich daran nicht stören. Im Gegenteil, vielleicht suchen sie dann bewusst das Gespräch, z.B. am Ende der Woche als Elternabend. Natürlich werden sich evtl. die Kinder aber besonders die Lehrer anders verhalten. Aber vielleicht setzt das auch ein Signal. Oder es zeigt - wir Eltern interessieren uns für die Probleme und wollen mitarbeiten und Ihnen helfen. Geht es dem Lehrer gut, dann geht es den Kindern auch gut. Servus Laufente123


dhana

Antwort auf Beitrag von Laufente123

Hallo, die Info´s hab ich leider zum Großteil gar nicht von meinem Sohn - der hat mir wenig bis gar nix erzählt. Mir ist nur aufgefallen, das er immer lustloser wurde, unmotivierter was Schule anging, das ich ihn mehrmals abholen musste - aber auf nachfragen von mir hat er ganz lange immer abgewiegelt. Aufgekommen ist alles an der Geburtstagsfeier von meinem Sohn - da mussten wir ein Kind zuhause abholen und wieder heimbringen, da seine Eltern nicht fahren konnten - und der Junge hat auf der Fahrt meinem Mann viel erzählt. Und als wir dann den Anhaltspunkt hatten, konnten wir bei meinem Sohn auch mal nachboren und wollten wissen was da los ist. Der besagte Freund versucht übrigens die Klasse zu wechseln, weil es soo schlimm ist. Mit einer anderen Mutter hab ich auch schon geredet - die ist ähnlich ratlos - weil man ja auch die entsprechenden Fachlehrer nicht erreicht. Die anderen Eltern kenne ich leider nicht - ist halt ein sehr großes Einzugsgebiet. Das Gespräch mit der Klassenlehrerin hat mich auch sehr irritiert - sie meint ja alles ist nicht so schlimm - gleichzeitig weiß ich aber, das sie von der Klassenfahrt im Oktober die besagten Kinder ausgeschlossen hatte und die schon am ersten abend abgeholt werden mussten. Ich bin mir also sicher, sie weiß um das Problem will aber warum auch immer nicht darüber reden. Lg Dhana


magistra

Antwort auf Beitrag von dhana

Ich würde noch einmal zur Klassenlehrerin gehen, ihr klipp und klar deine Sorgen schildern und sie zum Handeln auffordern bzw. fragen, was man machen kann. Auch wenn sich die Klasse bei ihr nicht so aufführt, ist es ihre Aufgabe als Klassenlehrerin, den Problemen nachzugehen. Wenn das nicht hilft: Direktor aufsuchen. Ich weiß jetzt nicht, welches Bundesland du bist. In Bayern ist es so, dass Elternvertreter in der Klasse nicht Pflicht sind. Es gibt immer wieder Klassen ohne Elternvertreter, auch wenn das unschön ist (das liegt dann aber tatsächlich an den Eltern). Aber natürlich wird am ersten Klassenelternabend gewählt. Diese sind dann NICHT im Elternbeirat, aber sind die Klassenelternsprecher, die eben für ihre Klasse zuständig sind.


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Antwort auf Beitrag von dhana

können ziemlich heftig sein. Beginnende Pubvertät, Aussieben noch nicht wirklich vollzogen, Jungs profilieren sich mit unmöglichem Verhalten. Natürlich solltet ihr versuchen, was zu tun, aber langfristig werden sich die Probleme wohl auch so lösen - die "echten Problemfälle" gehen meist vom Gym runter ( leider auch ein paar, die nicht zu dieser Kategorie gehören und mit der schwierigen Situation lernmäßgi eben auch nicht klarkommen - da musst du halt gucken, dass deiner nicht dazugehört, zur Not mit Nachhilfe etc.) Die Kinder werden in den Folgeklassen meist automatisch wieder ruhiger, vernündtiger ( gut, kann schon noch ein paar Jährchen dauern - ist ja erst der Beginn der Pubertät). Menschlich kann ich die Lehrer auch verstehen, dass täglich Krieg in der Klasse zum Aufgeben führt. Ihr Job wäre es aber, "weiterzukämpfen."


Mariakat

Antwort auf Beitrag von dhana

Hallo, ich habe auch eine Tochter in der 6. Klasse in Bayern, daher kann ich einiges nachvollziehen. Meine Meinung ist diese: 1. Du musst bei deinem Sohn anfangen mit dem Grenzen ziehen. Er darf nicht bei dem Stören mitmachen. Du kennst das SPrichwort: Mitgehangen, mitgefangen.... er muss sich klar von dem Verhalten der anderen Jungs absetzen. Das ist schwer, aber wat mut dat mut. Er muss sich ja nicht öffentlich gegen diese Kinder aussprechen, aber er darf definitiv nicht mitmachen beim Ärgern, sonst braucht er sich nicht wundern... 2. ER muss zuhause mehr lernen, wenn er eine 5 schreibt. Ehrlich gesagt ist die Note 5 echt schlecht, da kann er unmöglich was bei der Schulaufgabe gewusst haben. Das klingt hart und ist es auch, aber ich glaube hier helfen keine weichen Worte. Zumindest würde ich so bei meiner Tochter reagieren (war aber bisher nicht in dieser Situation gebe ich zu). 3. Der Schulpsychologin würde ich einen Brief schreiben und zwar einen ziemlich direkten. Sie kann so nicht das "Schlachtfeld" verlassen. Sie muss sich der Situation stellen und eventuell Hilfe von außen holen. Ich würde einen zusätzlichen Elternabend einberufen zu diesem Thema. Da sollten sich auch die Eltern dieser Jungs zu Wort melden... mal schauen, was die zu sagen haben... 4. Kranke Lehrer gibt es immer. Ist nicht toll, aber normal. Du wirst ja auch krank. Wir sind alle Menschen. ICh würde in diese Krankheit nicht zuviel reininterpretieren. Vielleicht hatte sie einen Unfall oder hat eine Risikoschwangerschaft oder, oder ... 5. Der Klassen lehrer scheint meiner Meinung nach tatsächlich hier die Probleme von sich fernhalten zu wollen. DAs ist reiner Selbstschutz, sonst wird er vielleicht auch noch krank. Ihr müsst ihn mit ins Boot holen, freundlich, aber bestimmt. Gebt ihm zu bemerken, dass ihr alle mithelft beim Lösen des Problems. 6. da du jetzt von den Problemen in der Schule weißt, würde ich versuchen öfters mit deinem Sohn darüber zu reden oder ihn öfters zu ermuntern sich seine Probleme von der Seele zu sprechen. Das ist nicht einfach, aber ich bin mir sicher, dass es ihm gut tun wird, wenn er hört, wie eure Meinung zu dem Verhalten der anderen ist. Alles Gute und halt die Ohren steif, Mariakat