Elternforum Zehn bis Dreizehn

Ärgern = Mobbing ??

Ärgern = Mobbing ??

nicosma

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Hallo Muss ärgern eigentlich = Mobbing sein ?? Wenn heute in der Schule mal ein Kind geärgert wird, redet man gleich von Mobbing Warum eigentlich ?? Haben wir nicht alle mal unsere Mitschüler geärgert oder wurden geärgert ?? Waren wir da gleich Mobber oder Opfer ??


kanja

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Antwort auf Beitrag von nicosma

Du schreibst es ja eigentlich schon selbst "Wenn heute in der Schule MAL ein Kind geärgert wird ...." Bei MAL spricht sicher kaum einer von Mobbing. Da muss schon mehr vorfallen bzw. eben dauernd. Dass Mobbing an sich ein Modewort ist, bestreitet keiner, aber dass es Mobbing gibt, ist eine Tatsache. Ich finde es gut, dass heute vielleicht mehr Augenmerk darauf gerichtet wird als früher. Wenn es nur EIN Opfer weniger gibt, weil jemand das Mobbing aufdeckt - super. Für das Opfer macht es bestimmt einen großen Unterschied, glaubst du nicht? lg Anja


nicosma

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Antwort auf Beitrag von kanja

Ich kenn aber einige Mütter, wo es direkt heisst mein Kind wird gemoppt. Da wir einmal die Mütze vom Kopf gezogen, oder über ein Kleidungsteil gelacht...schon stehn die in der Schule auf der Matte wegen Mobbing.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von kanja

Bei uns in der 1. Klasse ist ein Kind schon bei einigen ein Mobber, wenn es keinen lust hat mit ihren Kind zu spielen. Dann gehen die Eltern zum Lehrer und teilen diesen mit, das ihr Kind von dem und dem Kind gemoppt wird. Deswegen gab es schon einige Elternbriefe....Die Eltern bei uns reagieren da extremst überempfindlich.......Und wenn wirklich mal etwas richtig ernstes sein sollte, wird das dann wohl noch übersehen. Gruß maxikid


nicosma

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Antwort auf Beitrag von Maxikid

genau das mein ich...bei Kleinigkeiten wird schon der Aufstand geprobt. Wenn dann baer mal was wirklich ernstes ist, dann hat keiner was gehört oder gesehn


MamaMalZwei

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Antwort auf Beitrag von nicosma

Hallo, es lebe der Unterschied! Ärgern = die Mütze wird EINMAL vom Kopf gerissen innerhalb einer langen Woche, ansonsten passiert NIX. Mobbing = Montag: Kind A wird Mütze vom Kopf gerissen, ein Bein gestellt. Dienstag: A' s Füller verschwindet, taucht erst nach langer Suche hinter dem Schrank wieder auf. Mittwoch: Klasse macht Jagd auf A. Donnerstag: A wird Flüssigseife in die Kapuzenjacke gegossen, drei Mann halten ihn fest, schmieren ihm den Kapuzeninhalt auf den Kopf. Dabei fällt A hin, verletzt sich. Und so weiter. DAS ist Mobbing! LG


Tai

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Antwort auf Beitrag von nicosma

Hallo, ich finde auch, dass die Bezeichnung Mobbing heutzutage inflationär benutzt wird. Es gab schon immer Kinder, die nicht so beliebt waren, die gehänselt, geärgert und ausgeschlossen wurden. Das ist nicht schön, scheint aber in der Natur des Menschen zu liegen. Und wenn das ganze nicht systematisch über mehrere Monate betrieben wird, ist es kein Mobbing. Ich habe schon einen Elternabend erlebt, in dem es nur um das vermeintliche Mobbing ging. Die meisten Eltern ereiferten sich in einer nicht mehr erträglichen Betroffenheit und in einem Gutmenschentum, das so über allem stand. Die Ursache war. dass ein Kind eben eine Zeitlang nicht in die einzelnen Cliquen integriert war, die anderen es in vieler Hinsicht komisch fanden und auch die Pause nicht unbedingt mit ihm verbringen wollten. Mein Gedanke war nur, ich wollte auch mit den wenigsten der Anwesenden meine Freizeit verbringen oder gar nur einen Kaffee trinken. Mobbing? Dieser vermeintliche Mobbingfall hat sich dann innerhalb einiger Wochen in Luft aufgelöst. Keine Frage, ich bedauere die Kinder und Familien, die drangsaliert und geärgert werden, und natürlich muss da auch eingegriffen werden. Aber ist das wirklich immer Mobbing? Grüße Tai


Mickie

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Antwort auf Beitrag von Tai

Es ist schade das Mobbing inflazinuär angewendet wird und leider manchmal kleinste Dinge als Mobbing bezeichnet werden. Genause erschreckend empfinde ich es wenn es als normal angesehen wird, wenn Kinder gehänselt, geärgert und ausgeschlossen werden wegen Kleinigkeiten und das über eine kurze Zeit. Der Blick sollte da sein, wer jemals Opfer von Mobbing war, wird immer wissen wann ist es nur eine normale Rangelei unter Kindern und wann ist es mehr. Möge keiner der hier Mobbing als zu oft eingesetzter Begriff sehen, jemals erleben was Mobbing heisst. Sicher ist nicht alles Mobbing wo es geschrien wird, aber bissl Menschenverstand kann man wohl erwarten oder. Gruss Mickie


Trini

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Antwort auf Beitrag von Mickie

Es KÖNNEN nicht alle Menschen lieb und gut und Freude sein. Und mann muss es LERNEN, fair zu vermitteln, dass man den einen weniger mag als den anderen. Wenn allein die Tatsache, dass A, B und C nicht so gern mit X spielen möchten, schon zum Mobbing hochstilisiert wird, ist keinem geholfen. Ich lass mir doch vom Chef auch nicht vorschreiben, mir wem ich meine Mittagspause verbringe. Trini PS: Bei uns hatte seinerzeit jeder mal "Juckpulver" (das Innenleben von Hagbutten) im Pullover.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von Trini

Bei uns ist eine Mutter in der Klasse die selber Täter und Opfer war. Sie ist aber dadurch immer noch so traumatisiert, dass sie wirklich immer und überall, schon in der Kindergartenzeit ihrer Tochter, Mobbing vermutet. Das ist so in ihr drinn, dass sie gar nicht mehr objektiv ärgern und mobben unterscheiden kann. Vor der Einschulung hat sie aber schon mit der Lehrerin gesprochen, dass ihre Tochter bestimmt Opfer werden wird. Gruß maxikid


Trini

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Antwort auf Beitrag von Maxikid

Wenn Eltern ihre Kinder auf "Opfer" programmieren. Wenn dem Kind schon im Kindergarten suggeriert wird, dass alle Menschen böse sind. So ein Kind wird nie dazugehören. Und auch als Erwachsener Probleme haben. Es ist nämlich nicht zwingend Mobbing wenn Chef oder Kollegen Fehler bei der Arbeit kritisieren. Trini


MamaMalZwei

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Antwort auf Beitrag von Trini

Hallo, Zitat: "Wenn Eltern ihre Kinder auf "Opfer" programmieren". Damit suggerierst Du, dass Mobbingopfer von ihren Eltern dazu gemacht werden. Ich weiß jetzt nicht, ob Du das so gemeint hast, aber dahinter steckt der Gedanke, dass es an der Erziehung liegt, wenn jemand zum Opfer wird. Das ist einfach nur Blödsinn, sorry. Opfer kann jeder werden, das sagen auch alle Fachartikel, die ich dazu gelesen habe. Die Mutter in dem Beispiel, das Du nanntest, die hinter jeder Attacke Mobbing witterte, hat vielleicht genau die Erfahrung gemacht, dass man sie nicht ernst nahm, dass man alles verharmloste. Gerade deswegen will sie nicht, dass ihrem Kind auch so etwas passiert. Und noch ein anderes Argument taucht immer wieder auf: "Mein Kind kann doch aussuchen, mit wem es spielen will". Klar kann es das. Zuhause in seiner Freizeit. Aber in der Schule hat es nun mal nicht die große Auswahl, es kann ja niemanden per Handy herbeitelefonieren. Genauso verhalten sich Kinder aber inzwischen, als ob sie immer und jederzeit die Wahl hätten, wem sie denn ihre Aufmerksamkeit schenken. Oder kannst Du Dir jederzeit aussuchen, wen Du zukünftig als Kollegen zugewiesen bekommst? Mit wem Du eine Arbeit, ein Projekt, eine Planung zusammen durchführen musst? Frag mal Lehrer, wie viel Mühe sie inzwischen darauf verwenden müssen, aus Schülergruppen Teams zu bilden, welche zum Teil abstrusen Vorurteile da kommen, weshalb man jetzt nicht mit XY zusammenarbeiten kann. LG


Trini

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Antwort auf Beitrag von MamaMalZwei

es sich wirklich um echtes systematisches Mobbing handelt. Aber, viele Eltern hinterfragen gar nicht, wenn ihre Kinder über Streitigkeiten berichten, sondern bestärken bedingungslos IHR Kind. Klein-Kuno kam auch schon heulend aus der Schule, weil ihm YX die Mütze weggenommen und sie in eine Hecke gefeuert hatte. Nachfrage bei einer Freundin von XY ergab aber, dass Kuno vorher langandauernd und nervig geschubst hatte. Oft (natürlich nicht im Fall Deines Sohnes) unterbleibt aber dieses Hinterfragen und das Kind wird bedingungslos bedauert. Trini


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von Trini

bei uns hat aber, durch ihre eigene Angst, die Mutter einfach mal so meine Tochter zur Täterin gemacht und dadurch ausgelöst, dass andere Kinder erst einmal nicht mehr mit ihr spielen durften. Das ist auch Mobbing, von der Mutter ausgehend. Gut das unsere Lehrerin das richtig eingeschätzt hat und nun ja auch wusste, dass meien Tochter einfach einmal nicht mit ihr auf dem Pausenhof spielen wollte. Und nun wird die Mutter mit Kind von den anderen Eltern schon argwönsich angeguckt, da die Eltern ja jetzt bange sein müssen, das ihr Kind etwas bei diesem besagten Kind falsch machen könnte. Und sie dann selbst bei der Lehrerin angeprangert werden. Ein schwieriges Unterfangen, finde ich. Gruß maxikid