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Geschrieben von cereza am 07.05.2015, 20:15 Uhr

Notlügen/ Ausreden

Hallo,

meine Tochter (11) nutzt in letzter Zeit immer häufiger Notlügen und Ausreden, um sich das Leben scheinbar leichter zu machen. Sie kommt 10 Minuten zu spät? "Leider" ist sie irgendwo mit dem Schnürsenkel hängen geblieben und hat sich deshalb verspätet, kann natürlich nichts dafür. Sie hat im Kurztest nichts gewusst? "Leider" wusste sie gar nicht, dass sie einen schreiben (es stand, wie sich letzten Endes herausstellte, aber ordentlich eingetragen im Hausaufgabenheft- neben noch 2 anderen Hausaufgaben), obwohl wir am Vortag noch fragten, ob sie etwas erledigen muss. Das Spielen am Vortag mit Freunden war wohl wichtiger. Das sind zwei Beispiele von vielen, die sich in letzter Zeit häufen.
Wie würdet ihr reagieren? So ein Verhalten wird in der Pubertät ja nicht besser und ich möchte das so gut wie möglich vorher klären. :( Da wir eigentlich ein gutes Verhältnis haben, enttäuscht mich das umso mehr.

 
7 Antworten:

Re: Notlügen/ Ausreden

Antwort von 2auseinemholz am 08.05.2015, 8:20 Uhr

Hallo!

Ach das würde ich nicht als "Lügen" bezeichnen wollen ...
Aber ich würde mir Gedanken machen warum sie wegen 10 Minuten Verspätung zu solch einer bescheuerten Ausrede greifen muss und nicht sagen kann: hab nicht auf die Uhr geguckt / war gerade vertieft / ..... eben die wahrheit. Da scheint sie eher Angst vor unverhältnismäßige Konsequenzen haben zu müssen ...
Ebenso bei dem verpennten Kurztest ...

Was wären Deine Konsequenzen gewesen, wenn sie die wahren Motive gesagt hätte?

Man muss das Kind wegen so etwas nicht loben, aber gleich in Flamen aufgehen und sie als Lügnerin hinstellen ist zu hart. Verlange von Deinem Kind nicht mehr als Du in der Lage bist vorzuleben. Hast Du Dich noch nie festgequatscht und darüber dann keine Zeit für Hausarbeit gehabt?

LG, 2.

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Re: Notlügen/ Ausreden

Antwort von Sodapop am 08.05.2015, 9:22 Uhr

Ich spreche mein Kind freundlich darauf an, dass sie solche Geschichten nicht auftischen braucht und hoffe, dass sie irgendwann genügend Selbstvertrauen hat um nicht - sogar bei Nichtigkeiten - flunkern zu müssen.

Langsam wird es. Jetzt - mit bald 13 - sagst sie mir ganz offen: "Ich hatte keine Lust"....... aber ob das jetzt besser ist

Grüße
Sodapop

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Re: Notlügen/ Ausreden

Antwort von Murmeltiermama am 08.05.2015, 9:58 Uhr

Naja, kleine Notlügen haben wir doch alle mal am Start, oder? Da würde ich kein Drama draus machen. Was mich stören würde wäre eine generelle Haltung, dass immer die anderen oder die Umstände schuld sind. Damit macht man sich im Leben dann nämlich in der Regel keine Freunde. Wenn sie also grundsätzlich verantwortungsbewusst ist und ihre Sachen selbst gut regelt, würde ich aus einer kleine Unlust oder Notlüge kein Drama machen.

Wenn die Haltung eher genereller Natur ist bei ihr, würde ich genau darüber mal mit ihr reden.

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Re: Kreativ! :-)

Antwort von Astrid am 08.05.2015, 11:40 Uhr

Ich würde das Schwindeln nicht überbewerten, denn angeblich schwindelt ja auch jeder Erwachsene bis zu 200 mal am Tag. Selbst wenn diese Zahl, die Wissenschaftler nennen, übertrieben sein sollte: Knallharte Ehrlichkeit einzufordern, ist absolut unrealistisch. Denn auch Du sagst Deiner besten Freundin vermutlich nicht, dass Du ihre neue Wandfarbe potthässlich findest, von ihrem matschbraunen Sofa Depressionen bekommst, oder dass ihr neuer Haarschnitt ihr absolut nicht steht. Und wenn Du keine Lust auf eine Einladung hast, sagst Du vermutlich lieber: "Du, an dem Tag können wir leider nicht", als: "Och nee, ich hab' echt absolut keine Lust auf die Leute, die Du immer einlädst!", oder?


Klar ist es trotzdem nicht richtig, dass Deine Tochter gerade so viel schwindelt. Ich würde ihr einfach zeigen, dass Du ihre Ausreden durchschaust - das Ganze aber nicht wie ein Feldwebel behandeln, sondern eher augenzwinkernd. ALLE Kinder und Teens haben Phasen, wo sie schwindeln. Vor allem, wenn es um ungeliebte Tätigkeiten geht ("Ja, die Hände hab' ich mir gewaschen / die Zähne sind geputzt" usw.), das kenne ich von meinen Zwei auch.

Eigentlich müssen die Kinder ja gar nicht lernen, doch bitte niemals zu schwindeln. Denn Schwindeln ist eine soziale Notwendigkeit, wenn man Andere nicht kränken will. Sondern Kinder müssen lernen, nicht unnötig zu schwindeln und auch nicht, um sich vor ungeliebten Aufgaben oder der Verantwortung (pünktlich kommen) zu drücken. Das ist doch entscheidend - und natürlich gar nicht so leicht. Denn sie müssen hier eine Balance finden, also erkennen, wo höfliches Schwindeln angebracht ist - und wo keinesfalls.

Deine Tochter wird das mit der Zeit schaffen, wenn Du ihr die Bequemlichkeits-Lügen nicht durchgehen lässt. Im übrigen finde ich ihre Ausreden durchaus kreativ (über die Schnürsenkel habe ich wirklich gekichert, nicht schlecht...)! Schöne Ausreden aus meiner eigenen Schulzeit: "Der Busfahrer hat sich verfahren!", "Ich habe die Schule wegen Nebel nicht gefunden!"

LG

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Re: Kreativ! :-)

Antwort von cereza am 08.05.2015, 13:53 Uhr

Auch ich nutze immer mal wieder Notlügen, aber in angemessener Form. Sie scheint irgendwann mal bemerkt zu haben, wie wunderbar leicht man sich das Leben (vorrübergehend) mit so einem Verhalten machen kann- und das so oft angewandt, dass es nun doch aufgefallen ist :-) Und das muss Grenzen haben. Wie du schon sagst, Astrid- sie darf es nicht nutzen, um sich vor Aufgaben oder Verantwortung zu drücken.

Sie wirft uns ihre Ausreden auch recht entspannt hin, sie surft locker-lässig durchs Leben. Wir sind sehr nette Eltern, die aber auch Dinge ansprechen. Wir packen dabei keineswegs die Moralkeule aus, wollen aber, dass sie versteht, worum es geht. Ich möchte nicht, dass meine Kinder auf mich hören, weil ich "Elternteil bin und damit basta!", sondern, dass sie nachvollziehen können, warum etwas so- oder- so sein soll. Ich nehme an, dass wir deshalb ein sehr gutes Verhältnis haben, nehme aber auch an, dass sie (altersbedingt ;) )gerade keine Lust auf solche Gespräche hat, und deshalb ihre Ausredentaktik nutzt.

Gestern habe ich ihr gesagt, dass sie das Fach mit dem Kurztest heute nun eben nachlernt, statt den Nachmittag mit ihrer Freundin zu verbringen. Ich weiß nicht, ob das zu streng war. Oder ob ich eigentlich noch ein bisschen strenger sein sollte. Ich erreiche mein Ziel im Moment nämlich gar nicht: Sie versteht nicht, worum es geht, sie hat nur ihr Spassprogramm im Kopf.

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Re: Kreativ! :-)

Antwort von Astrid am 10.05.2015, 10:22 Uhr

Naja, wenn sie so locker drauf ist und nur Spaßprogramm im Kopf hat, ist es sicher auch gut auszuhalten für sie, wenn Du Dich in Sachen Lernen mal durchsetzt, ich würde das auch machen.

Dass sie Schule und Pflichten nicht so ernst nimmt, war bei meiner Tochter in dem Alter genauso, ich konnte wahnsinnig werden über die völlig fehlende Einsicht. Das Problem ist, dass die Kids in diesem Alter keine Vorstellung von der Zukunft haben, die ist einfach noch zu weit weg. Ansagen wie: "Ein guter Schulabschluss ist wichtig, damit du später den Beruf wählen kannst, den du wirklich sillst", nehmen sie überhaupt nicht auf. Kluge Entwicklungspsychologen sagen: Die Teens verstehen erst etwa mit 14 bis 15, das jetzige Noten wirklich Auswirkungen für später haben.

Bis dahin müssen wir die uneinsichtige Brut halt noch anschubsen und auch mal nerven mit unseren Ansagen in Sachen Pflichten...

LG

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Das klassische Programm für Persönlichkeitsschrumpfung

Antwort von f.j.neffe am 15.05.2015, 14:45 Uhr

Ein deutliches Signal der für LEBEN zuständigen Kräfte im Kind, dass sie NICHT WACHSEN.
In der Regel liegt das bei unserer Vollzugspädagogik daran, dass man sich immer selbst aufgeben, einfügen, unterwerfen und willig mitmachen soll.
Das ist das klassische Programm für Persönlichkeitsschrumpfung.
Damit der Mensch daran nicht zugrunde geht, muss er uns auffällig handeln machen, damit irgendjemand mal was auffällt.
In der Ich-kann-Schule würde ich mich besonders für die Talente deiner Tochter begeistern, mit denen sie am wenigsten kann.
Wenn ich diese Talente BESSER behandle als sie, dann mögen sie mich und folgen mir lieber als ihr.
Das motiviert gewöhnlich schnell, mit den eigenen Kräften nicht schlechter als ich umzugehen, wenn man konkret erlebt hat, wie gut das tut.
Guten Erfolg also!
Franz Josef Neffe

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