Geschrieben von Fredda am 05.06.2013, 14:00 Uhr |
nochmal zum Sportunterricht
Ich verstehe zwei Sachen nicht:
Warum die AP von unten nicht mit dem Lehrer sprechen will (Lehrer sind auch Menschen, die auf respektvolle - und das bedeutet Augenhöhe - Nachfragen und Wertschätzung ihrer Arbeit - ehrliche Wertschätzung, und etwas davon kann man für fast jeden Menschen finden - positiv reagieren). Es ist nur menschlich, dass Lehrer, die von den Eltern oder von anderen Lehrern wissen, dass das Kind sich bemüht und außerschulisch etwas daran tut, das Kind wohlwollender betrachten als wenn sie denken, die ganze Familie boykottiert das System.
Und warum so viele darauf bestehen, dass den "Sportlegasthenikern" (schönes Wort) einer reingewürgt wird mit den Noten. Was interessiert euch, ob ein anderes Kind eine Gnadendrei oder -vier bekommt, damit es nicht die Lust an allem, was mit Sport zu tun hat, verliert?
Ich habe Jahre gebraucht, bis ist nicht auf Umkleidengeruch mit starkem Unwohlsein reagiert habe... (obwohl ich dann schon völlig freiwillig und begeistert als junge Erwachsene zum Badminton und Squash ging, auch in Schwimmbadumkleiden ging es mir so).
Re: nochmal zum Sportunterricht
Antwort von Pamo am 05.06.2013, 14:45 Uhr
Zu 1. weiss ich auch nicht.
Zu 2: Alle müssen gleich sportlich sein. Das ist wichtig, das gehört zur deutschen Schul-Gleichmach-Doktrin. Und wer nicht kann oder will, soll sich bitte nicht so anstellen!
Re: nochmal zum Sportunterricht
Antwort von lotte_1753 am 05.06.2013, 14:46 Uhr
Zu Punkt 1 hat die AP ja schon geschrieben, dass der Lehrer auf Nachfragen negativ reagiert. Es gibt solche Menschen die das auch bei interessierten und positiven Nachfragen machen. (Bei einem Sportlehrer, der 6en wegen schlechter Leistung vergibt, ist die Wahrscheinlichkeit jetzt mal nicht so gering, dass er zu dieser Kategorie gehört.) Versuchen würde ich es trotzdem, allein schon um dem Kind zu zeigen wie man erwachsen an ein Problem herangeht.
Punkt 2 verstehe ich auch nicht. Habe auch persönlich noch nie von einer 5 oder 6 im Sport gehört, außer bei Unfairness oder Schwänzen. Ebenso wenig verstehe ich die teils unter der Gürtellinie liegenden Angriffe auf die AP.
L.
p.s. O-ton eines Sportlehrers: einige von Euch sehen aus, als würden sie sich beim Laufen die Haxen brechen, andere tuns.
p.p.s. muss mal meinen 6.Klässler springen lassen. Ist ein Zwerg (1,30 mit 11 Jahren), weiss nicht, ob er 2,60 schafft.
Re: nochmal zum Sportunterricht
Antwort von 2auseinemholz am 05.06.2013, 15:21 Uhr
Hallo!
ich halte generell recht wenig von Sport und Kunst und Musik als Schulfächer, außer es handelt sich um "theoretische Kunst/Musik/Sport" (O-Ton Sohn) - das kann man ja lernen und es hilft ungeheuer.
Aber da ich das nicht beeinflussen kann, muss ich mich den blöden Regeln beugen, was wohl besser ohne Murren und Knurren geht, als ständig zu revoltieren. Dann kann ich aber für mich entscheiden, dass eine 6 in Sport so ist wie sie ist und eben unwichtig.
Wenn ich aber aus einer Sport-6, bei einem Lehrer den ich für unfähig halte, mit einem Bewertungssystem und Curriculum, welches ich für unmenschlich/unwürdig halte und bei nicht-existierenden Konsequenzen für die Schullaufbahn, dann mir einen Knick im Selbstwertgefühl hole und mir den Spaß an Sport verderben lasse, dann habe ich doch mit mir ein Problem.
Mit manchen Lehrer lässt es sich nicht vernünftig reden - gibt es das nicht überall? Da würde ich bei soviel Vorwarnung wirklich gar nicht versuchen zu reden. Was soll dabei rauskommen? Bin ich der geborene Mediator und die Generationen von Eltern vor mir sind wenig überzeugend? - Wohl kaum!
LG, 2.
Re: nochmal zum Sportunterricht
Antwort von Expression am 05.06.2013, 15:30 Uhr
Jetzt geb' ich meine Meinung halt auch noch ab. Hier in BW Gym ist die Benotung in Sport genau so streng wie beschrieben, da gibt es auch schon mal eine 5 oder 6, das sind aber Einzelnoten in bestimmten Disziplinen. Ich war auch sehr erstaunt wie ernst das genommen wird, war bei uns früher definitiv nicht so. Meine Jungs sind nicht unsportlich aber haben sie natürlich keine Chance z. B. Schwebebalken oder Bodenturnen da sind die Mädels viel besser, ebenso an den Ringen oder am Reck, da fehlen einfach die Muckis, aber was solls dann gibt es eben, wenn es gut kommt eine 4 im Zeugnis. Eine Junge kann z. B. immer noch nicht schwimmen, Pech gehabt in der Halbjahr hat er dann eben ein 6. Meine Kinder haben unterschiedliche Sportlehrer aber es handhaben beide gleich, diese Lehrer haben sie auch noch in anderen Fächern und ich kann mich nicht über sie beschweren, es steht halt so im Lehrplan des Kultusministeriums, in der Jahrgangstufe X muss folgende Leistung erbracht werden. Da könnt man ja auch sagen die Noten in Kunst sind total ungerechtfertigt, meine Jungs sind total unbegabt und entsprechend schlecht ist die Note, auch wenn sie sich wirklich Mühe geben, dazu braucht man eben Talent. Alles in allem: Man kann nicht in allem gut sein und die Kinder müssen lernen damit zu leben, im späteren Leben ist es doch genauso. Sorry ein bisschen lang geworden. Liebe Grüsse Uli
Re: nochmal zum Sportunterricht
Antwort von Strudelteigteilchen am 05.06.2013, 16:00 Uhr
Warum beschränkst Du Deine Reinwürgerei-Kritik auf die Sportnoten? Entweder das gilt für alle Noten - oder für keine.
Mir wurde in der Schule die Lust auf die deutsche Sprache gründlich verdorben. Es galt, schon ab der Grundschule, als ausgemacht, daß ich der mathematische Typ bin und zu Sprache keinen Bezug habe. Konsequenterweise kam ich sowohl in Deutsch als auch in den anderen "Laberfächern" nie über eine 3 hinaus, üblich waren eher 4er.
Ohne vor Angeberei stinken zu wollen - wer meine Postings hin und wieder liest wird wissen, daß diese Einschätzung nicht korrekt war. Ich bin durchaus in der Lage, einen verständlichen Text mit einer schlüssigen Argumentationskette zu erzeugen. Aber es hat SEHR lange (und, lustigerweise, u.a. dieses Forum) gebraucht, damit ich aus der festgefahrenen "das kann ich sowieso nicht"-Schiene rauskam. Lange Zeit bekam ich Herzrasen, wenn ich aus irgendeinem Grund einen längeren Text verfassen mußte.
Man kann Schülern in JEDEM Fach durch entsprechende Noten und Kommentare das Gefühl von Unzulänglichkeit und Versagen vermitteln. Deswegen werden Grundsatzdiskussionen über den Sinn und Unsinn von Noten generell geführt. Es gibt dazu so viele Ansätze wie Experten: Sind die Eltern schuld, wenn Kinder sich durch schlechte Noten herabgesetzt fühlen? Sind die Lehrer schuld? Oder die Gesellschaft? Ist es möglich, zu bewerten ohne zu bewerten? Ist Bewertung überhaupt notwendig? Warum? Und wenn ja: auf welcher Basis? Bewertet man die Anstrengung oder meßbare Ergebnisse?
Ich bin für solche Diskussionen offen und in meiner Ansicht dazu etwas schwankend. Es gab kürzlich einen Artikel dazu im SPIEGEL, daraifhin habe ich mir zwei Bücher bestellt, interessehalber.
Aber ich finde es unfair, verschiedene Schulfächer mit verschiedenen Maßstäben zu messen. Warum gilt für Sport etwas anderes als für Deutsch? Warum soll in Kunst die Anstrengung bewertet werden und in Bio das meßbare, aufs Papier gebrachte Wissen? Das hat für mich keine Logik. Vielleicht hat es ja eine, dann erkläre sie mir, aber im Moment sehe ich keine, und so lange ich die nicht sehe kann ich Deinem Wertschätzungs-Argument nicht folgen.
Re: nochmal zum Sportunterricht
Antwort von Fredda am 05.06.2013, 16:12 Uhr
Weil nur bei Sport und Kunst unabhängig von der Schulform unterrichtet wird und die Begabungen dort unabhängig von der sonstigen z.B. Gymnasialreife sind. Ich halte beides für wichtige Schulfächer, habe Kinder, die gerne sporteln und künstlern, auf ganz unterschiedlichen Gebieten.
Und wir kamen halt von einem Sportthread.
Re: nochmal zum Sportunterricht
Antwort von Vogelsängerin am 05.06.2013, 17:09 Uhr
Das verstehe ich auch nicht. Mit dem Lehrer sprechen wäre doch das einfachste, um auch seine Sicht zu hören.
Vielleicht spielt da ja auch noch Verhalten mit rein. Es ist ein unterschied, ob ein unsportliches Kind "mauert" oder es wirklich versucht. Wenn auch das Kind mit "ich habe halt kein Sportgen" gar nicht erst bemüht ist, was soll er dann machen?
In einem anderen Fall kenne ich viele stark übergewichtige Kinder, die aber wirklich versuchen, 5 min. laufen mitzuhalten und dann auch mit der entsprechenden guten Note belohnt werden.
Ich glaube, ein weiteres großes Problem ist auch die "Gnaden-2" aus der Grundschule. Jetzt ist das Geschrei groß, ich glaube nicht, dass man dem Kind damit einen Gefallen getan hat, indem man die Realitäten verzerrt.
Eine Rolle vorwärts ist Kindergarten und wer das bis zur Einschulung nicht kann, bekommt in der Regel Hilfe durch Kita/Ergo/Kinderarzt. Wenn er nicht mal eine Rolle rückwärts schafft, was in aller Welt soll der Lehrer da noch geben? Eine 2 ist da sicher genau so falsch. Aber wenn Bemühungen erkennbar sind, dann finde ich ein "ausreichend" mit evtl. einem Gespräch mit den Eltern um zu schauen, ob es andere motorische Auffälligkeiten gibt, sinnvoll.
Re: nochmal zum Sportunterricht
Antwort von golfer am 05.06.2013, 17:29 Uhr
Danke ....das war mal richtig super geschrieben......egal welches FAch....gleiche Maßstäbe...ob es gerecht ist steht auf einem anderen Blatt.....alles andere ist durch Attest nachzuweisen....körlerliche Einschräkung...Legastenie...etc.....
Re: nochmal zum Sportunterricht
Antwort von Pammi am 05.06.2013, 18:04 Uhr
Warum gilt für Sport etwas anderes als für Deutsch? Warum soll in Kunst die Anstrengung bewertet werden und in Bio das meßbare, aufs Papier gebrachte Wissen?
Weil JEDER, der die geistigen Voraussetzungen für das Gymnasium erfüllt, in einem Fach wie Bio (welches ein "Auswendiglernfach" ist) mit Fleiß eine gute Note (2 oder besser) erzielen kann. Aber es kann nicht JEDER, der die geistigen Voraussetzungen für das Gymnasium erfüllt, so schön malen und zeichnen, dass es in Kunst für eine 2 oder besser reicht, nicht jeder ist sportlich genug, um die Anforderungen für 2 oder besser zu erfüllen. Deshalb bin ich in diesen Fächern dafür, dass eine 6 nun wirklich nur durch Leistungsverweigerung und eine 5 nur, wenn eindeutig "absichtlich" geschludert wird, vergeben wird.
Re: nochmal zum Sportunterricht
Antwort von Pammi am 05.06.2013, 18:06 Uhr
.... und bevor jemand fragt, ich habe da kein Kindheitstrauma, meine Sportnote war nie schlechter als 2 oder 3 (also keine Sportskanone, aber auch nicht ganz miserabel), mein Sohn ist ein Sportass und hat keinerlei Probleme in diesem Fach. ;o)
Re: nochmal zum Sportunterricht
Antwort von lotte_1753 am 05.06.2013, 18:25 Uhr
Dem Resultat stimme ich zu, aber nicht der Argumentation. Fächer werden unterschiedlich gewichtet. Hauptfächer, Nebenfächer und eben Sport/Kunst. Man kann sich natürlich auf den Standpunkt stellen, dass Deutsch ebenso wichtig ist wie Sport, wobei natürlich der Post von Golfer einen Hinweis darauf gibt, dass das nicht unbedingt richtig ist.
Re: nochmal zum Sportunterricht
Antwort von yellow_sky am 05.06.2013, 19:32 Uhr
"Und warum so viele darauf bestehen, dass den "Sportlegasthenikern" (schönes Wort) einer reingewürgt wird mit den Noten. Was interessiert euch, ob ein anderes Kind eine Gnadendrei oder -vier bekommt, damit es nicht die Lust an allem, was mit Sport zu tun hat, verliert?"
kann ich auch absolut nicht verstehen, zumal doch sport eingentlich dafür da ist um die kinder in bewegung zu bringen. dachte ich zumindest.
wir hatten auch so eine doofe lehrerin die den ganzen schwachsinn benotet hat und unsportliche kinder haben dann halt pech gehabt. wer nicht schnell genug lief, wer nicht weit genug gesprungen ist, wer nicht an dieser doofen stange seine übungen gemacht hat.... so etwas zu benoten finde ich sche....
es gibt sicher genug sportliche aktivitäten die auch unsportliche, vielleicht ein bisschen dickere kinder machen können. die, die mitmachen bekommen halt ihre eins, und die, die sich sichtlich verweigern sollen dann halt eine schlechtere note bekommen. wobei ich sportnoten generell doof finde.
genau so wie kunstnoten. (abgesehen von vielleicht theoretisch dingen die gefragt werden) aber ich finde gemälde sollten nicht benotet werden. jedes bild ist schön....
legastheniker...
Antwort von yellow_sky am 05.06.2013, 19:48 Uhr
...können sich doch auch einen schreiben holen das dies oder jenes nicht benotet wird. Dürfte dann auch nicht gelten wenn schon alle schwächen und stärken benotet werden sollen.
Lg
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