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Geschrieben von MamaMalZwei am 13.08.2010, 9:35 Uhr

Interventionsteam der Schulbehörde kommt wegen Mobbings

Hallo, jetzt hat mein Sohn (8.Klasse Real) ein Sozialtraining in der Schule gehabt, zusammen mit seinen Klassenkameraden. Nicht, weil er gemobbt wird, sondern weil es der KL aufgrund vieler anderer Mobbingfälle in der Klasse einfach reichte.
Und, nein, wir mussten nichts dafür bezahlen.
Den Erfolg der Maßnahme bzw. ob sie überhaupt erfolgreich sein wird, müssen wir abwarten.
Es kamen zwei Sozialpädagogen, die an drei Tagen mit der Klasse soziales Verhalten einüben sollten. Gruppendynamische Spielchen a la "Wie können wir eine Decke wenden, wenn die Klasse auf der einen Hälfte steht", Gespräche "Wie fühlen wir uns wenn das Klassenklima schlecht ist" usw.
Eins der Mädchen wird gestählt aus der Sache hervorgehen, die durfte nämlich dauernd wegen Fehlverhaltens Kniebeugen machen, erst 20, dann 40 und zuletzt, als sie noch mal 20 Liegestütze machen sollte, hat sie lieber 20 Cent in die Klassenkasse gezahlt.
Da die Jugendlichen und Betreuer sich mit Punkten (rot für Fehlverhalten, grün für Wohlverhalten) bewerten durften hat jetzt die KL ein genaues Bild davon, wer in der Klasse beliebt ist und wer gerade noch so mitläuft. Man konnte nämlich auch Ämter (Pausenwart u. ä.) ergattern, die dann mit 10 Extrapunkten in grün bewertet wurden.
Und ich darf meinem Sohn erklären, dass die Mobber, die besonders darauf bestanden, dass sie endlich ein gutes Wohlfühlklima in der Klasse haben wollen, in der Werteskala über ihm rangieren, weil sie ja von den anderen und von den Betreuern durch Zusatzämter mehr Punkte bekommen haben.
Die Betreuer machten auch ein Ranking, wer denn welchen Notendurchschnitt in der Schule hat, wer anderen viel hilft usw.
Lemmi klagte, dass er anderen ja nicht viel helfen würde, jedenfalls hätten das die Betreuer bemängelt.
Na toll, er ist hier das Auskunftsbüro der Klasse, sagt an, was Hausaufgabe ist und was im Vertretungsplan steht. Und das ist keine Hilfe?
Na danke, wenn Interventionen der Schulbehörde wegen Mobbings so laufen, dann kann man glaube ich getrost darauf verzichten. LG

 
14 Antworten:

Re: was hat der Notendurchschnitt mit Mobbing zu tun

Antwort von mini99 am 13.08.2010, 9:58 Uhr

Hallo!
Kann das irgendwie nicht verbinden. Wieso muss im Ranking ein Notendurchschnitt bewertet werden, der geht nun wirklich niemanden an.
Finde ich sehr seltsam!

Bei meine Sohn an der Schule gibt es in jeder Schulstufe ein eigenes Fach das sich KOKOKO nennt. Kommunikation, Kooperation und Konflikbewältigung. Das wird einmal pro Woche (nach anfänglichen mehrstündigen Einführungen) abgehalten und so spielerisch Konflikbewältigungen etc. besprochen. Es gibt eigene Mentoren an der Schule und es wird viel Wert auf guten Umgang miteinander gelegt, dass finde ich wirklich Klasse. An diesem Projekt nehmen einige Schulen in Wien teil darunter eben auch unsere.

Ich finde wenn man schon gegen Mobbing ist, dann sollte man mit allen Kindern ein gemeinsames Spiel machen und nicht durch irgendwelche Regeln wieder andere Kinder ausschließen.

LG
Traude

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Ich könnt' grad brechen :-/

Antwort von AndreaL am 13.08.2010, 12:16 Uhr

Hallo,

ich war vor zwei Jahren bei einer Fortbildung zum Thema Mobbing. Das, was Du hier berichtest, ist absolut und vollkommen kontraproduktiv. Ich könnt' echt grad brechen...

ES IST ja die Krux, dass Mobber BELIEBT sind. Entweder vorgeschoben (bloß nicht mit denen aneinander geraten) oder tatsächlich (so tough möchte ich auch sein).

Mein Gott, was waren das für Deppen, die das durchgeführt haben!

Ich würde das Gespräch mit der Schullleitung suchen und genau das berichten, was Du hier geschrieben hast! Umgehend!!! Ich kann Dir auch Mut machen, das wird ernst genommen!

Lief das Programm unter dem Namen 'no-blame-approach'? Dem traue ich persönlich nämlich nicht über den Weg, wenn das nicht von aboluten Experten durchgeführt wird!

Alles Gute!

Andrea

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Re: Ich könnt' grad brechen :-/

Antwort von magistra am 13.08.2010, 12:35 Uhr

Mir geht es wie Andrea. auch ich habe mich in den letzten Jahren etwas intensiver mit Mobbing auseinandergesetzt (auseinandersetzen müssen) und halte das, was da gelaufen ist, für eher kontraproduktiv.
No blame approach - und hier widerspreche ich Andrea - halte ich dagegen für ein sehr gutes Konzept und würde mich sehr, sehr wundern, wenn es das gewesen sein sollte. Das läuft nämlich komplett anders.
Hier haben sich ein paar Sozialpädagogen ausgetobt... - und, nein, ich greife diese Berufsgruppe nicht an, aber vielleicht hat sich die Schule / der Klassleiter von einer hübschen Broschüre blenden lassen.

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Magistra,

Antwort von AndreaL am 13.08.2010, 12:37 Uhr

schön, dass Du Positives von 'no-blame-approach' berichten kannst!

Das beruhigt mich doch etwas!

Aber die Posterin sollte dennoch unbedingt der Schule rückmelden, was bei ihrem Kind damit angerichtet wurde!

LG

Andrea

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Re: Ich könnt' grad brechen :-/

Antwort von MamaMalZwei am 13.08.2010, 12:43 Uhr

Hallo, ob es "No blame approach" war, weiß ich nicht, ich habe jetzt das geschrieben, was Lemmi mir berichtet hat.
Die Klasse fährt am Montag sofort auf Klassenfahrt, daher wird das mit dem Gespräch mit der Klassenlehrerin schwierig.
Lemmi ist sowieso schon sehr vorsichtig, wenn es um Klassenkameraden geht. In den Aufgaben wurde er von den anderen oft mit 3 von 4 möglichen Punkten bewertet, hat aber eben keine Ämter zugeschustert bekommen. Das haben die "Beliebten" unter sich aufgeteilt. Er kann halt mit "denen" keine Koalitionen schließen.
Bedenklich fand ich auch folgendes: Lemmi ist ein Ass in Erdkunde und hat ein hervorragendes Orientierungsvermögen. Daher kennt er sich prima mit Verkehrswegen und -verbindungen aus. Einer der Betreuer wollte dann von ihm wissen, wie man am besten in die Schweiz kommt. Abgesehen davon, dass er das auch gerne allein nachgucken kann finde ich es in dieser Klasse nicht gut, wenn sie dauernd Lemmis Supergedächtnis so herausstellen. Das bringt ihm mit Sicherheit keine Beliebtheitspunkte bei Klassenkameraden ein ("Ihh, Du Streber!").
Unserer Nachbarin (Gym-Lehrerin) kam das Programm sehr bekannt vor, es ist an ihrer Schule genauso durchgeführt worden.
Mit wenig Erfolg, die Kollegen waren sich nachher uneins, ob man das wirklich so machen kann und sollte. LG

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Ich sach nur...

Antwort von Phase1 am 13.08.2010, 13:53 Uhr

Sozialpädagogen...

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Immer noch besser als...

Antwort von Vogelsängerin am 13.08.2010, 14:30 Uhr

L E H R E R !
Wenn die sich in Pädagogik üben, ist alles verloren.
Allerdings waren die Damen und Herren Streitschlichter von Lemmi ganz sicher auch schwarze Schafe.
Sozialpädagogen, Erzieher oder 1€-Jobber? Jedenfalls Dilettanten.

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Re: Interventionsteam der Schulbehörde kommt wegen Mobbings

Antwort von bobfahrer am 13.08.2010, 14:38 Uhr

In dieser Schule wäre mein Sohn die längste Zeit gewesen. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen ohne ausfallend zu werden.

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Re: Immer noch besser als...

Antwort von bobfahrer am 13.08.2010, 14:40 Uhr

Ich hab nichts gegen Sozialpädagogen, wäre ich heute nochmal 20 würde ich das studieren. Aber das ist nicht tragbar, wer forschen will soll das im Labor machen und nicht an Menschen und schon gar nicht an Kindern.

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stimmt! ot

Antwort von Vogelsängerin am 13.08.2010, 14:49 Uhr

.

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Re: Nur noch peinlich - aber warum machen das alle mit ?

Antwort von Franz Josef Neffe am 13.08.2010, 20:39 Uhr

Ich denke, man versteht, weshalb ich das, was sich Schule nennt, beschreibend oft Unterrichtsvollzugsanstalt nenne; manchmal hat sie nicht mal dieses Niveau.
Erstaunt hat mich immer, wie selbstverständlich dieses Unterrichtssystem, von dem mir einmal Paul Watzlawick geschrieben hat, dass es "nivellierend und stultifizierend (verblödend)" sei und "auf mehr desselben abziele", von deutschen Eltern und Pädagogen NICHT in Frage gestellt wird.
Als Ich-kann-Schule-Lehrer finde ich "Schule" nicht erst so nur noch peinlich. Warum aber machen das alle mit? Die Leibeigenschaft wurde doch zu Beginn des 19.Jahrhunderts abgeschafft - warum handeln dann alle im Bereich Schule so, als ob es sie noch gäbe?
Ich grüße freundlich.
Franz Josef Neffe

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Re: Ich sach nur...

Antwort von Carmar am 13.08.2010, 22:25 Uhr

Buuh! ;-)
Ich verstehe schon was die meinst.
Diese "ein Stückweit müssen wir das ausdiskutieren"-Sozialpädagogen habe ich auch mit Schaumlöffeln gefressen.
Man kann das Studium mit 1,0 oder mit 4,0 (und alles dazwischen liegende natürlich auch) abschließen.
Und man kann Ahnung haben von der Materie, mit der man umgeht, oder auch nicht.

LG
eine (u.a.) Sozialpädagogin

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Re: Nur noch peinlich - aber warum machen das alle mit ?

Antwort von Eileen am 14.08.2010, 20:21 Uhr

genau - warum machen dies die Eltern mit ? Haben die auch etwa Angst ihr Kind könnte ein Opfer der Mobber werden? Also ich habe keine Ahnung wie man pedagogisch korrekt mit Mobber umgeht - aber so viel Ahnung habe ich von Jugendlichen (da ich selber mal eine war) : so kann es nicht unktionieren.
Ich würde mich beschwerden - den Elternbeirat einschalten - mehrere Eltern zum mitmachen bewegen - auch wenn die KL dann beleidigt ist.
Das Problem mit Mobbing ist; daß man wenn man einmal Opfer ist, kaum noch aus dieser Opferrolle kommt. Da kann man nur die Schule wechseln, denn die Mobber selbst räumen nicht das Feld ... und bei euch werden die Mobber ja noch "belohnt",

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Re: Nachtrag

Antwort von MamaMalZwei am 16.08.2010, 10:27 Uhr

Hallo, ja sauber, jetzt habe ich ja Lemmi heut morgen zur Klassenfahrt gebracht. Die KL konnte ich gar nicht sprechen, die war schon in Gedanken ganz weit weg aber mit den anderen Müttern habe ich gesprochen.
Toll, für den Mist hat die Schule + Stadt + Weißer Ring auch noch Geld bezahlt! So ein Training ist auch noch superteuer, allein der Weiße Ring hat dazu 600 € beigesteuert.
Und, natürlich fahren die größten Chaoten mit, die, die nach diversen Vorkommnissen mit Mitschülern natürlich ganz bestimmt(!!!!) von der Klassenfahrt ausgeschlossen werden sollten.
Toll, hoffentlich verläuft die Fahrt ohne besondere Vorkommnisse! LG

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