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Geschrieben von Strudelteigteilchen am 19.12.2014, 13:08 Uhr

ich habe schon zwei erwachsene Töchter und wiederspreche da

Ich hatte kein "Spargeld", als ich bei meinen Eltern auszog. Vermißt habe ich nichts. Ich fand es spannend, meine erste Wohnung peu á peu einzurichten, wie es gerade paßte - finanziell und "lusttechnisch". Ich hatte jahrelang einen uralten Wäschekorb von meiner Oma als Wohnzimmertisch. Sowas nennt man heute "vintage", ich nannte es damals eine "billige Zwischenlösung". Die meisten meiner Freunde hatten auch nichts und zogen in (möblierte) Studentenwohnheime - was braucht man da?

Außerdem finde ich, man muß sich auch mal blödsinnige Sachen kaufen (dürfen).

Erstens erfüllen auch solche Dinge ihren Zweck. Auch eine Reise gibt ja nur ein eher kurzes "wohliges Gefühl". Warum soll man also nicht auch mal ein cooles Smartphone nur für das "wohlige Gefühl" kaufen, das vielleicht nach drei Wochen weg ist? So ein "wohliges gefühl" hat ja auch eine Daseinsberechtigung.

Zweitens gehört Fehlermachen zum Lernprozess. Mir ist es lieber, das Kind kauft mit 15 ein unnützes Smartphone für 200 Tacken, ärgert sich und hat die Lektion gelernt, als daß es sich irgendwann später, wenn ich nicht mehr die Hand drüber habe, noch mehr Geld in den Sand setzt, weil es jetzt erst die Gelegenheit hat, Fehler zu machen.

Meine Tante teilt meiner Cousine noch das Geld zu. Die Cousine ist unverheiratet, hat einen Job, und läßt Ihren Lohn auf das Konto ihrer Mutter überweisen, die ihr dann wöchentlich ein Taschengeld auszahlt. Miete, Strom etc. pp überweist meine Tante. Und dann jammert die Tante immer, daß das arme "Mädel" (die Frau ist Mitte 40) nicht mit Geld umgehen kann und unsinnige Dinge kauft, sobald sie mehr als 50 Euro in der Hand hat. Tja, woher soll sie es denn können?

Und letztendlich ist die Definition von "unsinnig" sehr individuell. Meine Kinder müssen nicht meinen Ansichten zu dem Thema folgen. Aber auch da gilt: Um eigene Ansichten zu entwickeln, muß man auch Fehler machen dürfen.

Und last but not least finde ich die Einteilung in "cool und begehrenswert, weil alle es haben -> ergo sinnlos" und "sinnvoll" sehr digital und hart. Nicht alle Dinge, die der junge Mensch an sich irgendwo sieht und daraufhin begehrt dienen nur dem Zweck, andere zu beeindrucken.

Und wenn das Handy kaputtgeht und kein Geld für die Reparatur da ist, dann ist es eben so. Noch eine gelernte Lektion.
(Gestern mußte ich einem jungen Mann Informationen geben, konnte ihm aber das entsprechende Schriftsück nicht geben. Er zückte sein cooles und modernes Smartphone und fotografierte das Papier. Ich sah, daß das Display sehr kaputt war und fragte ihn, ob das gerade erst passiert sei. Er verneinte und sagte, daß er seit über einem halben Jahr damit herumläuft und keine Lust hätte, das reparieren zu lassen. Er fand es einfach nicht wichtig. Geld genug hätte er, das weiß ich, weil ich sein Elternhaus kenne. Die Welt ist wohl nicht schwarzweiß....)

 
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