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Geschrieben von Jana69 am 22.11.2010, 12:05 Uhr

Erfahrung als Quereinsteiger in der Waldorfschule?

Hallo, unser Sohn verlässt 2011 die Grundschule und wir sind am Überlegen, welche weiterführende Schule für ihn evtl. in Frage kommt. Nun haben wir in in einer Waldorfschule angemeldet wo er auf der Warteliste steht. Mit dem pädagogischen Konzept haben wir uns auch ein wenig beschäftigt und denken, dass dies zu unserem Sohn passen könnte. Nun möchte ich bei Euch nachfragen: Hat jemand konkrete Erfahrung mit Waldorfschulen gemacht, was gibt es an positivem oder negativem zu berichten, wie geht/ging es Eurem Kind in dieser Schule?
Ich freue mich über Eure Beiträge-Jana

 
19 Antworten:

Re: Erfahrung Waldorfschule? (Achtung, länger)

Antwort von Bonniebee am 22.11.2010, 13:31 Uhr

Hallo,

meine Tante ist Waldorf-Lehrerin (Eurythmie und Sprachen), so haben wir viel Internes mitbekommen. Auch ihr Sohn, mein Cousin, ging auf eine weiterführende Waldorfschule. Ich muss sagen, mein Fazit ist nicht so gut. Auch meine Tante hat sich inzwischen - nach 25 Jahren - davon wieder abgewandt. Alle Gründe zu nennen, würde hier zu weit führen. Ein paar Erfahrungen:

- Die (weiterführende) Waldorfschule ist eine Art heile Parallelwelt, frei vom Leistungsgedanken und fast frei von Pflichten. Dies bereitet Jugendliche nicht auf die wirkliche Welt vor. Beim Eintritt ins Berufsleben kommt oft ein böses Erwachen, ein Sprung ins kalte Wasser. Mein Cousin ist inzwischen 32 und kommt im "richtigen" Leben nicht gut zurecht - wie nicht wenige andere Waldörfler auch, die ich kenne. Er bricht fast jede Arbeit irgendwann ab, weil er nie gelernt hat, etwas auch mal dann durchzuhalten, wenn es nicht von morgens bis abends nur Spaß bereitet. Er ist künstlerisch sehr begabt, hat aber auch hier wenig Erfolg, weil er kaum Fleiß und kein Durchhaltevermögen hat. Er wirkt leicht weltfremd, kommt mit Behördengängen und Papierkram nicht zurecht, lebt überwiegend nach dem Lust-Prinzip etc.

- Die Waldorf-Pädagogik hat wunderschöne und sehr gute Seiten, daran besteht kein Zweifel. Ich finde, vor allem in Kigas und Grundschulen gibt es viele Vorteile. Es gibt aber auch einen ausgeprägt esoterischen Überbau mit zum Teil schönen, zum Teil aber auch sehr skurrilen Vorstellungen und Ideen, damit solltest Du Dich genau befassen. Lies vor allem mal Rudolf Steiner wirklich im Original.

- Die Anthroposophen haben ein ausgeprägtes elitäres Bewusstsein. Sie bezeichnen sich (untereinander) wörtlich als "Eingeweihte" und wähnen sich im Besitz der Weisheit. Sie grenzen sich mit diesem Begriff auch gegenüber uns Normalsterblichen, also "Nicht-Eingeweihten" ab, was natürlich Arroganz in Reinkultur ist. Wo aber das Gefühl geflegt wird, etwas Auserwähltes zu sein, ist die Weisheit bekanntlich eben gerade NICHT zu Hause... Anthroposophen brechen - ähnlich wie Sektenmitglieder - manchmal sogar den Kontakt zu ihren nicht-anthroposophischen Verwandten ab.

- Viele Anthroposophen, die ich kennengelernt habe, sind sehr schwierige Persönlichkeiten, um es mal so auszudrücken. Die meisten haben mehr oder weniger ausgepräge seelische Probleme, diesen Eindruck gewinnt man jedenfalls schnell. Natürlich sind nicht alle so, bisher wurde diese Erfahrung jedoch leider oft bestätigt. Oft sind sie selbstunsicher, intolerant gegenüber abweichenden Meinungen, misstrauisch und vorsichtig. Nach außen hin gibt man sich nett, super-entspannt, friedvoll und "erleuchtet". Hier lohnt aber ein zweiter, genauerer Blick.

Ich will nicht falsch verstanden werden: Es gibt immer und überall auch tolle Menschen, und bei den Waldörflern ist sehr viel Gutes zu finden, was in Regelschulen wirklich fehlt, wie die Förderung der Kreativität, eines guten Tons untereinander, der Eigeninitiative usw. Trotzdem gibt es viele Züge bei den Anthros, die ich unsympathisch finde (zum Beispiel auch ein allzu großes Interesse an Geld). Vor allem aber denke ich, dass weiterführende Waldorfschulen nicht wirklich fit für das Berufsleben machen - vielleicht wollen sie das auch gar nicht... Man bewahrt sein Kind auf einer Waldorfschule eine Weile vor der kalten Leistungsgesellschaft, was einerseits sehr schön ist. Andererseits muss es in dieser Gesellschaft später leben - und dann hat es kaum Strategien gelernt dazu, wie das geht.

LG

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Re: Erfahrung Waldorfschule? (Achtung, länger)

Antwort von Spellbound am 22.11.2010, 14:25 Uhr

Ich kenne besonders viele sehr lebenstüchtige ehemalige Waldorfschüler.
Daher hoffe ich das sich meine Kinder auch so entwickeln.
Ich ärger mich zwar auch oft über die Schule aber die Kinder sind sehr glücklich und lernen viel.

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Re: Erfahrung Waldorfschule? (Achtung, länger)

Antwort von Nathalik am 22.11.2010, 16:57 Uhr

Der Anthroposoph Rudolf Steiner zählt neben der Theosophin Helena Blavatzky zu den Urhebern und führenden Ideologen der klassischen esoterischen Ideologien. Diese Leute unterscheiden zwischen minder- und höherwertigen Menschen, wobei erstere aufgrund ihres Karmas eh zum Aussterben verdammt seien, so der Kern der Ideologie. Sie und ihre "Lehren" waren/sind demokratiefeindlich, zynisch, kapitalistisch (klar, dass sie da aufs Geld wie der Teufel auf die Seele schielen, was meiner Vorposterin ja auffiel), rassistisch, frauenfeindlich (Frau hat aufgrund ihrer "Naturnähe" einen anderen, niederen Stellenwert als der Mann in dieser verqueren Denke....), etc.

Auf Schulen mit dieser Giftbasis käme mein Kind nur über meine Leiche.

Trau schau wem - grade auf die, denen wir unsere Kinder anvertrauen.


Gegen diese irren Irrlehren werde ich wettern, wo ich sie treffe.

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Re: Erfahrung als Quereinsteiger in der Waldorfschule?

Antwort von Sternspinne am 22.11.2010, 18:30 Uhr

Am allerwichtigsten ist der Lehrer! In der 5. Klasse ist der Klassenlehrer immer noch der wichtigste Lehrer, der die meisten Fächer unterrichtet.
Damit steht und fällt alles. Ich würde mir mit Kind ansehen, ob ihr mit dem Lehrer könnt und mir alles erklären lassen. Es gibt auch immer Wochenenden, an denen Einblick gewährt wird und Wissen vermittelt wird.
Und die Ausbildung finde ich auch sehr wichtig. Wenn die "nur" auf das Waldorfstudium beschränkt ist, finde ich es heikel viele Fächer bis zur 8.Klasse zu unterrichten.

Wenn ihr euch mit der Pädagogik etwas anfreunden könnt, seid ihr schon weit! Denn man tut sich leichter, wenn man die Lebenseinstellung der Antros in etwa mittragen kann.

Für mich ist ein schwieriger Punkt, dass die Lehrer persönlich sehr nahe kommen und alles gerne mit den Eltern gemeinsam machen, also Erziehen, Feste, Musizieren etc. Klingt gut, muss es aber nicht sein.

Von wegen machen können, was sie wollen: bei uns ist eines der Haupterziehungsziele, dass die Kinder alles mitmachen müssen, in ihrer Geschwindigkeit zwar, aber alles muss erledigt sein. Die Disziplin ist sehr hoch angesetzt. Die Lehrer sind sehr engagiert und sehen nach jedem Kind (was mir manchmal zu viel ist).


Deinem Sohn wird es möglicherweise komisch vorkommen, was alles an "Kultur" auf ihn einströmt. Also Eurythmie, Musik etc.
Und ab 7. /8. Klasse geht es auch da dann richtig zur Sache, lerntechnisch.
Aber unsere Schule hatte vor ein paar Jahren landesweit das beste Abitur zustandegebracht. Da sieht man schon, dass auch bei Waldorfs was hängen bleibt!

Ich bin nicht mit allem glücklich, meine beiden Grossen gehen z.B. zur Regelschule, aber mein Jüngster passt gut hinein und ist wie bei Spellbound sehr glücklich. Und er lernt viele Dinge, die über das Leistungslernen hinausgehen.

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Erfahrung als Queraussteiger

Antwort von Phase1 am 22.11.2010, 19:13 Uhr

Wir sind Queraussteiger von Waldorf nach G8 und sind heilfroh darüber, dass wir diesen krassen Sprung grade eben so geschafft haben, denn normalerweise ist dies aufgrund der Lehrplan-Diskrepanzen ein nahezu unmögliches Unterfangen.

Dem Beitrag von Bonniebee ist nichts mehr hinzuzufügen - danke Bonniebee, dass du mir die Arbeit abgenommen hast.

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Re: Erfahrung als Quereinsteiger in der Waldorfschule?

Antwort von Spellbound am 22.11.2010, 19:15 Uhr

Mein Großer empfindet die Waldorfschule als unerträglich und die Kleinen sind begeisterte Waldis und das in einer völlig Waldorffremden Familie. Für uns ist auch alles neu und ich selbst lerne ungemein viel, wie z.B. reden vor den anderen Eltern, stricken, schnitzen und mitorganisieren. Muß dazu sagen das wir unser Leben nur bedingt auf die Schule abstimmen. Mein Mann hat ein sehr aufwendiges Hobby und unser Großer ist fast täglich beim Fußball oder am WE im Rennstall.

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Re: Erfahrung als Quereinsteiger in der Waldorfschule?

Antwort von golfer am 22.11.2010, 19:49 Uhr

kann nur sagen meine Freunin hat personalveratwortung und stellt Leute ein....die sagt niemals ein Walddorfer lieber eine aus der Hauptschule ohne Quali.....

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Wie wärs hiermit ....

Antwort von cosma am 22.11.2010, 20:08 Uhr

http://usrportage.de/archives/239-Dreizehn-Jahre-Waldorfschule-Ein-Resume.html

LG

Cosma :-)

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Re: Erfahrung als Quereinsteiger in der Waldorfschule?

Antwort von mama.frosch am 22.11.2010, 21:03 Uhr

waldorf ist nicht gleich waldorf. die umsetzungen sind sehr verschieden und von steiner-fundamentalisten bis "waldorf light" ist alles vertreten.

von daher kann ich nur raten, die einrichtung selbst unter die lupe zu nehmen, mit schülern und ehemaligen reden, im unterricht hospitieren etcpp.

zu was ich auf keinen fall bereit wäre - und auch da sind die schulen sehr unterschiedlich - ist mein privatleben auf die schule auszurichten. eine schule, die sowas direkt oder indirekt fordern würde käme für mich nicht infrage.

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Re: Erfahrung als Quereinsteiger in der Waldorfschule?

Antwort von desireekk am 22.11.2010, 22:27 Uhr

:-)

Grundsätzlich stimme ich der Aussage zu, dasss Waldorfschule nicht gleich Waldorfschule ist.

Ich bin mit Begeisterung 13 Jahre bis zum Abiturin eine Waldorfschule gegangen.
Habe danach BWL (sic!) studiert und anschließend im Versicherungsaußendienst (AKA Haifischbecken) erfolgeich gearbeitet.
Und um das Waldorfklischee noch voll zu machen habe ich sogar dann noch eine Vertriebsstruktur in einem Versicherungskonzern lange Jahre erfolgreich gearbeitet.
Dazwischen habe ich noch 2 Kinder bekommen, für die ich nicht einen Tag Elternzeit hatte.
Zudem bin ich NICHT in der freien Christengemeinschaft.....
.....

So, ich hoffe, die Ironie kam durch.
Die Fakten stimmen aber alle.
Ich BIN begeisterte Waldorfmutter, leider haben wir keine Waldorfschule hier in der Gegend.
Dies bedauere ich sehr.
Ich kann nicht behaupten, dass "Waldörfler" lebensfremder sind als andere junge Menschen.
Und ich sehe auch andere Menschen nicht in elitären oder nicht-elitären Zirkeln.
Steiner und seine Art die Welt zu sehen muss man in der Zeit sehen, in der er seine Ansichten der Welt und des Lebens formuliert hat.

BTW: in meinem Jahrgang hatten wir von 80 Schülern exakt 50 im Abitur wovon eine durchfiel und eine mit 1,0 Abschloss.
Alles ganz normal also :-)

Waldofschule und Anthroposophie ist sicher mehr als nur eine "alternative Schulform" aber bei weitem nicht so extrem wie viele Menschen hineingeheimnissen.

.... ich schick das jetzt einfach ab, sonst lösche ich es eh bloss wieder :-)))

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Re: Erfahrung als Quereinsteiger in der Waldorfschule?

Antwort von amadeus_hates_music am 23.11.2010, 8:20 Uhr

Was ein Zufall! Gerade gestern habe ich auf einer Geburtstagsfeier eine Mutter getroffen, die ebenfalls Waldorf-geschädigt ist. Ich war im Waldorfkindergarten, sie im Waldorfkindergarten UND auf der Waldorfschule.(Der Kelch ist im letzten Moment an mir vorüber gegangen..!) Gott, waren wir uns einig, wie sehr wir es GEHASST haben!
Ihr O-Ton: "Als ich mit der Schule fertig war, hatte ich MASSIV Schwierigkeiten mich im Beruf zurecht zu finden, weil da plötzlich jeder ernst meinte, was er verlangte."
Wir stellten beide fest, das wir bis heute ein "gestrickte-Fingerpuppen-Trauma" haben, Hirse nur noch unter Vollnarkose zu uns nehmen würden und jeden, der Rosinen als Süssigkeitenersatz deklariert, standrechtlich erschießen möchten.
Desweiteren waren wir uns einig, das es ein innerer Reichsparteitag ist, für UNSERE Kinder Barbies und Plastikknarren zu kaufen.
Am allereinigsten waren wir uns, das KEINES unserer Kinder JEMALS auch nur in die Nähe eines Steiner-Pädagogen kommt! Eher lassen wir sie von stadtbekannten Pädophilen babysitten.

Hoffe das hilft bei der Entscheidungsfindung.

LG ahm

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Re: Erfahrung als Quereinsteiger in der Waldorfschule?

Antwort von 3fachMama am 23.11.2010, 8:29 Uhr

ich kenne jemanden, der hat nach 2 jahren gesamtschule noch auf die waldorfschule gewechselt.
und es hat super geklappt. am anfang halt ne umstellung und vielleicht muss man in dem ein oder andern fach etwas aufholen, aber das war bei ihm kein problem.

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Re: Erfahrung als Quereinsteiger in der Waldorfschule?

Antwort von Sternspinne am 23.11.2010, 8:48 Uhr

Da habt ihr aber auch zuhause wohl sehr "waldorf" gelebt, oder?
Also ich kann von mir behaupten, dass ich die grundlegende Pädagogik , nämlich auf das Kind einzugehen, ihm Zeit zur eigenen Entwicklung zu lassen, sehr gut finde. Auch dass die Schule durchweg sehr viel Wert auf Ästhetik legt und alle Materialien sehr hochwertig und angenehm sind (Holz, Wachs Stoffe etc.). Aber wir haben selbstverständlich zuhause Süssigkeiten (99% Zucker), sehen auch fern und mein Sohn spielt Fussball (ist an unserer Schule aber auch kein Problem).
Man kann also durchaus selber einen Mittelweg gehen, ohne sich so ganz dem in der Theorie herrschenden Ideologiediktat zu beugen. Auch dort sind - zumindest die meisten - Menschen, die nur mit Wasser kochen.

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Normal???

Antwort von Phase1 am 23.11.2010, 10:42 Uhr

" in meinem Jahrgang hatten wir von 80 Schülern exakt 50 im Abitur wovon eine durchfiel und eine mit 1,0 Abschloss.
Alles ganz normal also :-) "

Du findest es also normal, wenn von 80 Schülern grade mal 49 (=61%) nach sage und schreibe 13 Schuljahren das Abitur schaffen, von denen mindestens die Hälfte dies nur mit Hilfe exklusiver und schweineteurer Nachhilfestudios zustande gebracht hat???

Was aus den anderen 31 von 80 Schülern geworden ist, verschweigst du hier wohlweislich. Die machen nämlich nach 13(!) Jahren Mittlere Reife bzw Hauptschulabschluss, was ein Nachteil von 3 bzw. 4 Jahren gegenüber anderen Schulabgängern ist. Dazu kommen dann noch die Schüler, die gar nichts von alledem schaffen und nach 13 Jahren ohne alles dastehen. Tja, dumm gelaufen für diejenigen. Aber das ist ja nicht dein Problem, du gehörst ja zu den glücklichen 49, die es irgendwie geschafft haben - _trotz_ Waldorfpädagogik, nicht _wegen_ ihr.

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Re: NIE !!! NIE !!! NIEMALS !!!

Antwort von tabeamutti am 23.11.2010, 11:10 Uhr

Ich war selber 12 Jahre auf einer Waldorfschule - und nein, ich kann meinen Namen nicht tanzen- und würde meine Kinder niemals auf eine solche schicken (bzw. habe es nicht ).

Das hat weniger mit der von Steiner vertretenen Philosophie zu tun, (Überlegt bitte, wann er gelebt hat) sondern einfach damit, das dort nicht ausreichend auf "die Welt draussen" vorbereitet wird. D.h. es wird eine heile Welt vorgespielt - und das ist sie nunmal nicht.
Ich habe gemerkt, als ich nach 12 Jahren (11.+12 Klasse waren Ausbildungszeit, danach kam Abi - also 13 + 14) einfach viel zu wenig gelernt habe von dem, was wir eigentlich hätten wissen müssen.

Es mag mittlerweile anders sein, aber das Grundkonzept ist immer noch so wie in den 80érn.
Es gibt bestimmt auch Kinder, für die passt dort(augenscheinlich) alles, aber ich würde jedem raten, sich das genau zu überlegen.

Tag der offenen Tür - dort ist immer alles ganz toll, es gibt keine Probleme etc. Verlasst Euch da nicht drauf!!

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ICH kann meinen Namen tanzen! :-)

Antwort von desireekk am 23.11.2010, 11:45 Uhr

Tja...

ICH kann meinen "Namen tanzen" wie Du es nennst... immer noch....

Aber das impliziert nicht, dass ich nicht trotzdem "lebenfähig" bin, wie man Waldorfschulabsolventen oft abspricht.
Dazu habe ich ja schon geschrieben.

Dabei bin ich exakt ein Kind der 80er, habe nämlich mein Abitur 1988 auf einer der ältesten Waldorfschulen gemacht.

Ohja.. ich habe auch oft gehadert, insbesndere miot den "Oberwaldis" unter den Lehrern.
Aber keiner aus meiner Klasse (insges. 50, 45 habe ich befragt vor 5 Jahren) berichtet von einer schrecklichen Schulzeit.

Anpassungsschwierigkeiten im Studien- und Berufsleben hatte ich nicht.
Da ich jedoch auch ein sehr weltoffenes Elternhaus hatte, kam hier auch ein evtl. tendenziell mögliches Defizit auf.

Und: keine Noten zu bekommen heisst NICHT, dass es "angenehmer" ist, einen 4-seitigen Bericht pro Schuljahr mit den Eltern durchgehen zu dürfen :-)
Ein 08/15-Zeugnis hätte mir viele Dioskussionen mit meinen Eltern über schulische Leistung, Verhalten etc. erspart, dann da wäre ich mit einem Standard-Zweier durch die Jahre gekommen.
Aber ein waldorfzeugnis zeigt eben mehr als nur eine Note auf, zeigt Entwicklungen und auch Baustellen viel klarer und deutlicher.

Waldorflehrer sind um Klassen engagierter.
Ob mir als Eltern oder Schüler das Engagement immer so gefaäält ist wieder was anderes :-)

Aber ich hör jetzt auf, widme mich wieder meiner Arbeit :-)

Désirée

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Re: @desireekk

Antwort von tabeamutti am 23.11.2010, 13:15 Uhr

Auf welcher warst du denn?
Ich war in Herne auf der Hiberniaschule - die ist auch schon ziemlich alt.

Und ich kann "ihn" nicht tanzen, weil wir einen ständigen Wechsel von Eurythmielehrern hatten, da wußte der eine nicht, was der andere gemacht hat :-)). Wirst du nicht ständig damit aufgezogen, wennt Du sagst, wo Du an der Schule warst? Ich hab schon mal überlegt, mir ein dementsprechendes Shirt zuzulegen

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Ja, ganz normal

Antwort von desireekk am 25.11.2010, 10:32 Uhr

Hallo,

mir ist nicht bekannt, dass alle Kinder (statistisch gesehen) die einmal in einer Grundschulklasse beginnen zwingend auch Abitur machen.
Die Waldorschule ist eine 12-jährige Gesamtschule, kein Gymnasium, das scheint Dir entgangen zu sein.

Statistisch machen eher weniger als 61% der Schüler einer Grundschulklasse Abitur.
Und bei uns war es nunmal "normal" (gottseidank) nach 13 Jahtren Abitur zu machen, es kannte in D noch niemand das G8.

So, und von den restlichen 31 Schülern haben ca. 15 nach 13 Jahren die Fachhochschulreife gemacht.
Die mittlere Reife wurde von diesen bereits nach 12 Jahren bestanden.

In etwas sah die Statistk so aus:
Ohne Abschluß die Schule verlassen: 0
letzter Bildungsabschluß Hauptschule: ca. 8 Schüler (2 schon in der 10. Klasse und sind dan abgegangen, 4 haben dann noch Mittlere Reife in der 12. gemacht, der Rest blieb bis zur 12., aber ohne MR))
Mittlere Reife: ca. 29 Schüler
Fachhochschulreife: ca. 15
Abitur: 50 (die 51ste machte es ein Jahr später, deren Mutter war aber auch in dem Jahr gestorben und sie war Vollwaise).

Ich persönlich sehe es nicht als "vertane Zeit" wenn man später ins Berufsleben einsteigt. Oder ist Schule generell
Ich würde sonst was drum geben, wenn wir hier in Bayern ein G9 hätten.

Übrigens weiß ich ziemlich genau, dass nur 2 Schüler Nachhilfe hatten, weil das mal (eben weil 2, und deren "Sonderstatus") ein Diskussionsthema einer Schulstunde war, was Nachhilfe bringt und leisten kann, etc.
Also nichts unterstellen was Du überhaupt nicht belegen oder wissen kannst :-)

Man muss die Waldorfschule nicht mögen, ebensowenig wie ich z. B. nicht vom Montessoripädagogik (insbesondere für meine Kinder) halte.
Aber deswegen verdamme ich diese Unterrichtsform nicht, oder andere Menschen und ihre Art die Welt zu sehen.
Und unterstelle schon gar nicht "Unfähigkeit für das tägiche Leben" o. ä.

Es mag sein, dass ein Anthroposoph seine Prioritäten im Leben anders setzt und anders gewichtet, aber sicher findet sich kein erhöhter Prozentsatz an Sozialhilfe-Empfängern unter Waldorfschülern.

Viele Grüße

Désirée

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Re: @desireekk

Antwort von desireekk am 25.11.2010, 14:05 Uhr

Hallo,

ich war auf dem Engelberg.

I ko au schwäbisch danza!

:-)

Désirée

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