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Geschrieben von Sailor am 18.02.2013, 10:01 Uhr

Das sehe ich nicht so

...und ich gehöre ja zu der Fraktion, die vermeldet hat, dass die Lehrer nichts mehr taugen. Ich bezog das aber aufs Gymnasium! Bei unseren Grundschulen dagegen habe ich nichts zu meckern. Die machen guten Unterricht - lehrreich, liebevoll, sinnvoll, effizient, fernsehfrei, engagiert, kompetent, um jeden einzelnen Schüler besorgt.

Klar, den Grundschulstoff, lesen, rechnen, schreiben, Sachkundethemen könnte man seinen Kindern auch selber beibringen, aber darum geht es -gerade in einer Grundschule - doch nicht. In der Grundschule lernt man doch viel mehr als nur Stoff. Gemeinsames Lernen in einer Gruppe, das Gefühl einer Klassengemeinschaft anzugehören, in Gemeinschaftsprojekten etwas zustandebringen, Klassenausflüge, spielen auf dem Pausenhof, sich verbal mit Lehrern und Mitschülern auseinanderzusetzen, Selbständigkeit, Sozialkompetenz, seine Siebensachen immer beieinander zu haben, sprich Arbeitsorganisation. Dies sind doch die wichtigen Kernkompetenzen, die im Grundschulalter angelegt werden und später von viel immenserer Bedeutung sind als einfach nur lesen, schreiben, rechnen. Solche, ich nenne es mal Kollektivfähigkeiten können eben nicht zu Hause in der Kleinfamilie, sondern nur in einer sozialen Großgruppe wie der Grundschule erlernt werden. Und hierbei machen unsere hiesigen Grundschulen einen guten Job.

In der weiterführenden Schule ist das alles zweitrangig, dort steht dann tatsächlich der Lernstoff im Vordergrund. Aber gerade hierbei versagen die hiesigen Gymnasien und auch Realschulen (nicht alle, aber einige, es gibt ja nunmal solche und solche) kläglich. Zumindest in den Klassen 5 - 9 herrschen miserable Zustände - ersatzlose Stundenausfälle am laufenden Band und chaotische und lückenhafte Personalstrukturen mit ständigem Lehrerwechsel, wo die linke Hand nicht weiß, was die rechte tut, sind noch das geringste Übel. Was mich am meisten ärgert, sind unfähige und/oder überforderte Lehrer, die die Schüler z.B. regelmäßig vor die Glotze mit Lehrfilmen (oder auch nicht Lehrfilmen) setzen, anstatt die Dinge selber zu erklären. Oder andere Anzeichen der Inkompetenz und/oder des Mangelengagements wie z.B. das, was hier im Ausgangsposting geschildert wird, sei es in Englisch, sei es in Mathe. Es wird einfach nach Musterlösung korrigiert, weil das schneller geht. Weicht jedoch eine Schülerantwort auch nur um ein Jota von der Musterlösung ab, muss man sich ja beim Korrigieren erstmal Gedanken drüber machen, ob die richtig ist oder nicht, eventuell sogar zeitaufwendig nachschlagen - also nichts mit Abhaken im Akkord. Da streicht man doch mal lieber akkordhaft als falsch an und verweist bei Nachfrage auf die "einzig richtige" Lösung im Vokabelheft.

Viele Schüler bleiben bei solchem lückenhaften Chaos-Akkord-Unterricht in den Klassen 5 - 9 dann auch gnadenlos auf der Strecke, wenn sie nicht Elternhäuser haben, die die Lehrdefizite auffangen. Gut, ein - gewisser(!) - Teil davon ist der natürliche Selektionsprozess, der an bayrischen Gymnasien eben hinzunehmen ist und auch gut so ist. Aber dass ein besserer Unterricht prinzipiell möglich wäre, zeigen dann die Klassen 10 - 12, wo die Schüler, die es geschafft haben, sich durch die ersten katastrophalen Chaos-Gymnasialjahre nach oben zu ringen, von hochengagierten Lehrern in teilweise Einzel- bis Zweierunterricht überbehütet, betüdelt und bis zum Abitur mit Zucker gepudert werden. Die gymnasialen Oberstüfler genießen also eine Betreuung, wie sie für untere Klassen hier nur an den gut bezuschussten und formidabel ausgestatten Hauptschulen möglich ist.

 
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