Hallo!
Meine Tochter hat als Kleinkind sehr viel und oft Antibiothika bekommen. Meine Frage: gibt es einen Zusammenhang zwischen frühkindlicher Antibiotikatherapien und Zahnschmelzbildungsdefekt bei bleibenden Zähnen??
Bitte um kurze Info - danke!
Vlg
von
hoerzi
am 11.04.2015, 15:18
Antwort auf:
Zusammenhang zwischen Antibiothika und Zahnschmelzbildungsdefekt
Hallo ,
Das Problem der MIH ( Schmelzbildungstörung) findet in der Mineralisationsphase der Zahnkronen dieser Zähne statt, das Zeitfenster reicht vom achten Schwangerschaftsmonat bis zum 5. Lebensjahr. Es wird angenommen, dass Ameloblasten( Zellen, die Schmelz bilden) in dieser Phase teilweise irreversibel zerstört werden und andere sich wieder „erholen“ können – somit kann das klinische Erscheinungsbild unterschiedlich sein und auch der Schweregrad innerhalb einer Mundhöhle.
Betroffene Molaren können empfindlich auf thermische, chemische und mechanische Reize reagieren. Oft kann schon die Zahnpflege schmerzhaft sein, was dann, bei einer Vernachlässigung der Mundhygiene, zu einer schnellen Kariesentwicklung führen kann.
Als Ursachen der MIH werden u. a. diskutiert: Pneumonie, hohes Fieber, hochdosierte Antibiotikagabe, Störung im Mineralhaushalt, Dioxin oder polychloriertes Biphenyl in der Muttermilch und mehr als neun Monate langes Stillen, Frühgeburt und Sauerstoffmangel bei der Geburt oder später respiratorische Erkrankungen in der frühen Kindheit (Asthma bronchiale, rezidivierende Bronchitiden) oder Infektionskrankheiten wie Diphtherie, Scharlach, Mumps und Masern während der ersten drei Lebensmonate. Eine tatsächliche Ursache konnte bislang allerdings nicht verifiziert werden und so kann man auch vermuten, dass es ein multifaktorielles Geschehen sein kann.
Liebe Grüße
von
Dr. Jacqueline Esch
am 11.04.2015, 17:02